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10 Fragen und Antworten zur Weisheitszahn-Op

Viele bekommen ein ungutes Bauchgefühl, wenn es um die Entfernung der Weisheitszähne geht. Dass die Sorgen oft unbegründet sind, erklären wir dir in den folgenden zehn Antworten.

1. Was sind Weisheitszähne?

Als achter und hinterster Zahn in der Zahnreihe einer Kieferhälfte bricht ein Weisheitszahn zuletzt und im späteren Alter durch. Diesen Umstand verdankt dieser Zahn auch seinen besonderen Namen. Denn früher wurde Alter mit Weisheit gleichgestellt. In ganz seltenen Fällen bildet sich sogar ein zweiter, oft sehr kleiner Weisheitszahn dahinter, der sogenannte „Neuner“.
In der Regel brechen Weisheitszähne zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr durch. Doch kommt es auch vor, dass diese erst viel später mit 30 oder 40 Jahren zum Vorschein kommen.

2. Warum sollte ich meine Weisheitszähne entfernen lassen?

Im Laufe unserer Evolutionsgeschichte haben sich unsere Ober- und Unterkiefer verkürzt. Daher haben die Weisheitszähne hinten am Kiefer oft nicht genug Platz, um normal durchzubrechen. Aufgrund des Platzmangels kommt es zu einem erschwerten oder nur teilweisen Weisheitszahndurchbruch. Auch kann ein Weisheitszahn im Knochen stecken bleiben, quer liegen und auf die Nachbarzähne drücken.

Damit besteht das Risiko, dass sich die anderen Zähne in der Zahnreihe verschieben oder die Wurzeln der Nachbarzähne geschädigt werden. Weisheitszähne haben keinen funktionellen Nutzen. Zur Nahrungszerkleinerung benötigst du nur die beiden großen Seitenzähne direkt vor dem Weisheitszahn. Aus all diesen Gründen ist es sinnvoll, die unbrauchbaren Weisheitszähne entfernen zu lassen. Vor allem wenn der Zahnarzt feststellt, dass der Weisheitszahn nicht normal durchbrechen kann, solltest du diesen rechtzeitig entfernen lassen. Zumal du damit Zahnverschiebungen oder schmerzhafte Entzündungen bis hin zum Bilden von Zysten vermeiden kannst.

3. Wann ist der beste Zeitpunkt dafür?

Grundsätzlich sollten Weisheitszähne entfernt werden, bevor sie Schwierigkeiten machen. Zahnärztliche Experten raten daher, die Weisheitszähne zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr entfernen zu lassen. In diesem Alter ist der sogenannte Zahnkeim, aus dem sich der spätere Weisheitszahn entwickelt, noch nicht fest im Knochen verankert. Dadurch lässt er sich wesentlich leichter entfernen. Ist der Weisheitszahn bereits entzündet, muss der Zahnarzt diese zunächst behandeln, bevor er den Zahn entfernen kann.

4. Wer entfernt mir meine Weisheitszähne?

Sind die Weisheitszähne vollständig durchgebrochen, ist die sogenannte Zahnextraktion, das Zahnziehen, ein Routineeingriff. Diesen übernimmt in der Regel der Zahnarzt. Liegt jedoch der Weisheitszahn teilweise noch im Knochen oder weist er gekrümmte Wurzeln auf, muss er operativ entfernt werden. Aufgrund seiner täglichen Arbeit mit solchen operativen Eingriffen besitzt hierfür ein Kiefer- oder Oralchirurg die größte Erfahrung. Lass dich dazu am besten von deinem Hauszahnarzt beraten. Frage ihn, welche Erfahrung er mit solchen Eingriffen besitzt und ob er eine Überweisung zu einem Kiefer- oder Oralchirurgen empfiehlt.

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5. Wie läuft das Ganze ab?

Anhand eines Panoramaröntgenbildes deines Gebisses erstellt der Kiefer-, Oralchirurg oder Zahnarzt einen Behandlungsplan und führt mit dir ein umfassendes Beratungsgespräch. Am Tag des Eingriffs betäubt der behandelnde Arzt den Zahn örtlich. Als Erstes wird der Knochen und anschließend der Zahn freigelegt. Erst danach kann der Zahn entfernt werden. Lässt sich ein Weisheitszahn ohne Schwierigkeiten operativ entfernen, dauert der Eingriff im Durchschnitt etwa 15 Minuten. Die entstandene Wundhöhle wird in der Regel mit wenigen Nähten verschlossen. Ist die Wunde gut verheilt, entfernt der behandelnde Arzt die Fäden nach gut einer Woche. Dies passiert völlig schmerzfrei und es muss nicht vorher betäubt werden.

6. Wie viele Weisheitszähne sollte ich in einer Sitzung entfernen lassen?

Zahnärztliche Experten empfehlen die Weisheitszähne auf der linken und rechten Seite getrennt voneinander in zwei Sitzungen entfernen zu lassen. Lässt du alle Weisheitszähne während einer Behandlung entfernen, hast du den Vorzug, nur einmal aufgeregt zu sein und die ganze Sache ist mit der Wundheilung abgeschlossen. Bist du besonders ängstlich, empfiehlt es sich, den operativen Eingriff unter Vollnarkose oder mittels medikamentöser Beruhigung (Sedierung) durchführen zu lassen. Hierfür gibt es ganz unterschiedliche Methoden.

7. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Vollnarkose und einer Sedierung (Beruhigung)?

Um Angst- oder Unruhezustände vor und während des Eingriffs zu verhindern, kann dir der behandelnde Arzt ein Beruhigungsmittel geben. Hierbei bleibst du ansprechbar, schläfst nicht, bist aber während des Eingriffs sehr entspannt. Daneben gibt es die Möglichkeit, während des Eingriffs zu schlafen. Der sogenannte Dämmerschlaf erfolgt auch durch Vergabe eines Narkose- bzw. Beruhigungsmittels. Dabei musst nicht künstlich beatmet werden wie bei einer Vollnarkose. Bei dieser wirst du mittels eines Tubus’ beatmet. Vom Eingriff bekommst du in beiden Fällen nichts mit. Welches der Anästhesieverfahren für dich sinnvoll ist, solltest du immer mit deinem Zahnarzt oder Kieferchirurgen abklären.

8. Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten einer Vollnarkose?

Die operative Entfernung der Weisheitszähne bezahlt deine Krankenkasse in jedem Fall, da es sich hierbei um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt. Da im Normalfall eine örtliche Betäubung ausreichend ist, muss der Behandler die medizinische Notwendigkeit für andere Verfahren begründen. Dann übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für eine Anästhesie, die über die örtliche Betäubung hinausgeht. Entscheidest du dich, ohne medizinische Notwendigkeit für solch eine Form der Betäubung, solltest du die Kostenübernahme vorher mit deiner Krankenkasse abklären. In der Regel muss du diese nämlich selbst übernehmen.

9. Welche Komplikationen können auftreten?

Wie bei jedem operativen Eingriff birgt die Weisheitszahnentfernung Risiken. Im Oberkiefer kann durch den Eingriff die Kieferhöhle eröffnet werden. Der Behandler muss dann die Wundhöhle ganz dicht vernähen, damit die Wunde gut verheilt. Im Unterkiefer verläuft der Unterkiefernerv in der Nähe der Weisheitszahnwurzeln. Wird dieser während des Eingriffs geschädigt, verbleibt an der Unterlippe unter Umständen ein Taubheitsgefühl. Diese Risiken treten jedoch sehr selten auf.
Deine Fragen dazu solltest du immer während des Vorgesprächs mit dem Zahnarzt oder Kieferchirurgen abklären. Gut beraten gehst du viel sicherer und mit einem besseren Gefühl in die Behandlung.

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10. Was sollte ich vor und nach dem Eingriff beachten?

Vor dem Eingriff

Wenn du blutverdünnende oder blutgerinnungshemmende Medikamente regelmäßig einnimmst, musst du diese unter Absprache mit dem behandelnden Arzt vor dem Eingriff absetzen. Am Tag des Eingriffs solltest du auf Alkohol und Nikotin verzichten. Koffein- und Teein-haltige Getränke sind ebenso tabu, da diese die Durchblutung fördern und das Risiko für Nachblutungen erhöhen. Bei einem Eingriff unter Vollnarkose darfst du etwa sechs Stunden vorher nichts mehr essen und trinken. Wann du das Letzte essen und trinken darfst, erfährst du ganz genau im Vorgespräch mit dem Narkosearzt.


Nach dem Eingriff

Jetzt ist es sehr wichtig, direkt zu kühlen. Meistens erhältst du das erste Kühlpäckchen in der Praxis. Das konsequente Kühlen verringert die Schwellung, die ein bis zwei Tage nach dem Eingriff auftritt. Mittels Kühlen halten sich auch die Wundschmerzen im Rahmen.
Eine erste Schmerztablette mit kannst du bereits eine halbe Stunde nach dem Eingriff einnehmen. Somit tritt die schmerzstillende Wirkung mit dem Nachlassen der örtlichen Betäubung ein. Blutgerinnungshemmende Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure solltest du dagegen überhaupt nicht verwenden. Welche Schmerzmittel du bedenkenlos einnehmen kannst, erfragst du am besten bei deinem behandelnden Arzt.
Nach Möglichkeit sollte, solange die Wunde nicht abgeheilt ist, auf das Rauchen verzichtet werden, da dies ebenso die Wundheilung verzögert. Die Gefahr ist groß, dass es zu einer Wundheilungsstörung in Form einer Entzündung kommt.


Essen & Trinken

Natürlich musst du trotz der Wunde nicht auf Essen und Trinken verzichten. Grundsätzlich solltest du das Ende der örtlichen Betäubung abwarten, bevor du etwas isst. Da du aufgrund der Betäubung deine Lippe oder Zunge nicht spürst, kannst du dich beißen bzw. verletzen, ohne es zu merken. Um die Wunde zu schonen, solltest du die ersten Tage eher weiche und pürierte Nahrung essen wie Kartoffelbrei, pürierte Suppen und ähnliches. Das verhindert, dass sich größere Essensreste in die Wunde setzen und die Heilung beeinträchtigen. Trinke am besten klare Flüssigkeiten wie Kräuter- oder Früchtetees, Wasser oder Saftschorlen.

Nutze die wichtigen Vorgespräche mit den behandelnden Ärzten und stelle deine Fragen im Vorfeld. Wenn du dich an deren Anweisungen hältst, verringerst du das Risiko für Wundheilungsstörungen immens und überstehst gut die Weisheitszahn-OP.

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