Burnout umgehen: 12 Tipps für mehr Ausgeglichenheit im Alltag
Das Burnout-Syndrom ist ein in unserer Leistungsgesellschaft häufig auftretendes Problem, das mit zahlreichen unterschiedlichen Symptomen einhergeht. Wer jedoch von vornherein darauf achtet, Ausgeglichenheit in seinen Alltag zu bringen, kann dem Burnout-Syndrom erfolgreich vorbeugen.
Immer mehr Menschen sind vom Burnout betroffen
Es ist bezeichnend für die westliche Leistungsgesellschaft, dass immer mehr Menschen unter dem Burnout-Syndrom leiden. Dieses ist nämlich eng mit hohen Leistungsanforderungen und Erwartungen an die betroffenen Personen verbunden. Zudem trifft es meist jene, die besonders hohe Ansprüche an sich selbst sowie ihre erbrachte Arbeitsleistung haben. Somit sind die derzeitig herrschenden sozio-kulturellen Umstände die besten Voraussetzungen für die Entstehung von Problemen wie dem Burnout-Syndrom.
So äußert sich das Burnout-Syndrom
Das Burnout-Syndrom entwickelt sich als Reaktion auf chronischen Stress meist schleichend und manifestiert sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome. In der Internationalen Klassifizierung der Erkrankungen wird das Burnout-Syndrom in die drei Dimensionen
– emotionale Erschöpfung,
– Depersonalisierung und
– Erleben von Misserfolgen eingeteilt.
Die einzelnen Ebenen gehen wiederum mit verschiedenen Symptomen einher. Zu diesen zählen chronische Erschöpfung, Apathie, Depressionen sowie Aggressivität. Zudem bestehen bei den betroffenen Personen eine erhöhte Suchtgefahr sowie eine stark verminderte Leistungsfähigkeit. Die einzelnen Symptome führen schließlich dazu, dass die betroffenen Personen psychisch immer mehr abbauen und sich aus ihrem Arbeitsumfeld und Sozialleben zurückziehen. Das Burnout-Syndrom kann letztendlich zu Arbeitsunfähigkeit führen und stellt eine erhebliche Belastung für die Betroffenen dar.
Die eigenen Bedürfnisse erkennen
Die Entstehung eines Burnouts ist immer eng mit dem Missachten des eigenen Wohlbefindens verknüpft. Wer seine eigenen Bedürfnisse kennt und anerkennt und sich seiner Grenzen bewusst ist, kann einem Burnout-Syndrom erfolgreich vorbeugen. Hierbei gilt es, auf seine innere Stimme bzw. das Bauchgefühl zu hören. Die innere Stimme ist ein untrüglicher Indikator, wenn es darum geht, die eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen. Mit Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten und Sie positiv fordern, können Sie Ihre Energiespeicher wieder aufladen und viel positive Energie gewinnen. Langfristig werden Sie so auch zufriedener sowie ausgeglichener und können Stress besser aushalten. Wenn Sie auf sich und Ihre Ansprüche achtgeben, haben Sie gute Chancen, einem Burnout zu entgehen.
So können Sie einem Burnout vorbeugen
– Seien Sie gut zu sich selbst
Behandeln Sie sich selbst mit großer Achtung und großem Respekt. Seien Sie ehrlich zu sich selbst, aber betrachten Sie sich immer mit positivem Blick. Gönnen Sie sich immer wieder Luxus. Dabei kann es sich um ein besonders leckeres Essen, eine zusätzliche Auszeit oder um ein lang angeschmachtetes Kleidungsstück handeln.
– Entwerten Sie sich nicht
Seien Sie nicht unnötig kritisch oder gar harsch zu sich selbst. Versuchen Sie, Kritik an Ihren Leistungen gedanklich positiv zu formulieren, sodass Sie sich zu Verbesserungen angespornt fühlen, sich dabei aber nicht unnötig selbst entwerten. Äußern Kollegen oder Vorgesetzte Kritik an Ihrer Arbeit, denken Sie immer daran, dass nicht Sie als Person kritisiert werden, sondern eine erbrachte Leistung. Diese ist nicht Teil Ihrer Person, die deshalb nicht in der Kritik steht. Versuchen Sie die Kritik konstruktiv aufzufassen und für sich selbst nützlich zu verwerten, auch wenn sie unsachlich und angreifend formuliert wird. Das ist nicht immer einfach, wirkt sich letztlich aber positiv auf Ihren Selbstwert und somit Ihr positives Selbstbild aus.
– Installieren Sie feste Rituale in Ihrem Alltag
Positive Gewohnheiten laden Ihre Energiespeicher immer wieder auf und helfen, den stressigen Alltag zu bewältigen. Mit einem festen Ritual, sei es täglich oder wöchentlich, haben Sie einen Fixpunkt, anhand dessen Sie Ihren Alltag gestalten können und auf den Sie sich immer wieder von Neuem freuen können. Bei einem solchen Ritual kann es sich um einen fixen Termin zum Sport, eine regelmäßige Verabredung mit einem Freund oder einer Freundin, um das regelmäßige Gassigehen mit dem Hund oder einen wöchentlichen Kino- oder Theaterbesuch handeln. Wofür Sie sich entscheiden, hängt ganz alleine von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Die Hauptsache ist, es macht Ihnen Freude und gibt Ihnen viel Energie.
– Machen Sie jeden Tag etwas, das Ihnen wirklich Spaß macht
Egal, ob es sich um die Lieblingsserie im TV, Ihre Lieblingsmusik oder die liebste Klatschkolumne im Internet handelt, achten Sie darauf, jeden Tag wenigstens ein paar Minuten für Spaß zu reservieren. Um was es sich dabei handelt, ist nebensächlich, solange Sie sich amüsieren.
– Lachen Sie
Lachen ist nicht nur die beste Medizin, sondern auch die beste Vorbeugung.
Deshalb sollten Sie bewusst darauf achten, jeden Tag etwas zu tun, das Sie zum Lachen bringt. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob Sie sich zum zwölften Mal den lustigen Youtube-Clip von letztens ansehen, solange dieser Sie zum Lachen bringt.
– Viel Bewegung
Bewegung, möglichst an der frischen Luft, wirkt sich nicht nur positiv auf Ihre Gesundheit aus, sondern sorgt letzten Endes auch dafür, dass Sie sich in Ihrem Körper wohler fühlen und sich Ihre Stimmung hebt. Dabei können Sie ruhig klein anfangen und damit beginnen, alltägliche Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen. Sie werden sehen, dass Ihre Kondition und auch Ihr allgemeines Wohlbefinden sich rasch verbessern werden. Joggen und Nordic Walking sind tolle Ausdauersportarten, die viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist haben. In vielen Städten gibt es Gruppen, die diese Sportarten zusammen unternehmen. Vielleicht haben Sie Lust, sich einer solchen Gruppe anzuschließen. So können Sie gleich auch Ihr Sozialleben pflegen und vielleicht neue Bekanntschaften schließen.
– Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung hat nicht nur Einfluss auf das körperliche, sondern auch auf das seelische Wohlbefinden. Zudem sorgt eine ausgewogene Ernährung auch dafür, dass Sie letztendlich resistenter gegenüber Stress und anderen Belastungen werden.
– Setzen Sie Grenzen und lernen Sie, Nein zu sagen
Versuchen Sie, sich selbst treu zu bleiben und lernen Sie, Grenzen zu setzen und diese auch einzuhalten. Dazu gehört auch, Nein zu sagen. Um Ihre Mitmenschen dazu zu bringen, Ihre Grenzen zu respektieren, müssen Sie diese erst einmal abstecken. Sagen Sie deshalb deutlich, wenn Sie etwas nicht machen wollen oder wenn es Ihre Energiereserven nicht erlauben. Versuchen Sie, Aufgaben wenn möglich auch einmal an andere zu delegieren, um mehr Zeit und Ressourcen für sich selbst zu haben.
– Finden Sie Entspannung
Sorgen Sie für regelmäßige Entspannungspausen in Ihrem Alltag. Dazu reichen zehn Minuten völlig aus, wenn diese regelmäßig eingehalten werden. Spezielle Übungen können Ihnen dabei helfen, sich entspannen zu lernen. Meditation gilt als besonders wirksame Entspannungsmethode, die viel zur psychischen Stabilisierung beitragen kann.
– Setzen Sie Prioritäten
Schreiben Sie eine Liste, auf der Sie Ihre Wünsche und Werte von sehr wichtig bis unwichtig nach Priorität staffeln. Versuchen Sie, sich in Zukunft an dieser Liste zu orientieren und sich auch daran zu halten. Wenn Ihnen etwa Ihr Privatleben wichtiger ist als Ihr Beruf, versuchen Sie Ihr Leben dementsprechend zu gestalten. So können Sie langfristig zufriedener und ausgeglichener werden.
– Pflegen Sie Ihre Sozialkontakte
Freundschaften wollen gepflegt werden, damit sie erhalten bleiben. Investieren Sie deshalb in Kontakte, die Ihnen lieb und wichtig sind. Sie werden sehen, dass Sie durch den Austausch mit netten Menschen und gemeinsamen Aktivitäten viel positive Energie zurückbekommen, die Sie zu einem Menschen macht, der ausgeglichener und glücklicher ist.
– Kümmern Sie sich um Ihre Mitmenschen
Engagieren Sie sich für einen wohltätigen Zweck, helfen Sie der älteren Nachbarin mit dem Einkauf oder bedanken Sie sich bei der netten Kellnerin mit einem besonders freundlichen Lächeln. Versuchen Sie, den Menschen aus Ihrem Umfeld etwas Positives zu geben und Sie werden sehen, dass Sie dies nicht nur zurückbekommen, sondern auch zu einem glücklicheren Menschen werden, der den Widrigkeiten des Lebens besser entgegnen kann.
Fazit
Das Burnout-Syndrom ist ein Symptom einer auf bedingungslose Leistung getrimmten Gesellschaft, die die Bedürfnisse des einzelnen Individuums längst nicht mehr berücksichtigt. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie sich selbst Ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst werden und diese respektieren. Wer sich selbst gut behandelt, seine Grenzen respektiert sowie ein Leben möglichst nach seinen eigenen Vorstellungen führt, läuft auch weniger Gefahr, sich selbst zu vergessen, bis er völlig ausgebrannt ist.