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Carsharing: Wann lohnt es sich und wann nicht?

Carsharing ist in städtischen Gebieten mit gut ausgebautem öffentlichem Verkehrsnetz für alle, die nicht ganz auf den Komfort eines Autos verzichten möchten, eine kostengünstige Alternative zum eigenen Pkw.

Carsharing als Alternative zum eigenen Auto?

Steigende Treibstoff- und Unterhaltskosten lassen das Auto zunehmend zum Luxusartikel werden, obwohl nicht wenige Menschen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben auf das Auto als Fortbewegungsmittel angewiesen sind. Besonders in ländlichen Gegenden mit schlechter Infrastruktur und einem stark eingeschränkten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Auto für viele Menschen unverzichtbar. Doch auch in Städten, die über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz verfügen, bietet ein Auto unbestreitbare Vorteile. Ganz gleich, ob es sich um den täglichen Weg zur Arbeit oder den Großeinkauf am Wochenende handelt, mit einem Auto lassen sich viele Wege einfacher zurücklegen. Zum Problem der hohen Kosten kommt in der Stadt auch noch das Problem des begrenzten Platzangebotes hinzu. Parkplätze sind häufig Mangelware und werden zu hohen Preisen vermietet. Wenn Sie trotz aller genannten Gründe nicht auf den Komfort eines Autos verzichten möchten, ist Carsharing eine tolle Möglichkeit für Sie, die Vorzüge eines eigenen Autos zu genießen, ohne dabei die hohen Unterhaltskosten tragen zu müssen.

Das versteht man unter Carsharing

Unter Carsharing versteht man die gemeinschaftliche Nutzung eines Autos. Dies kann sowohl in privatem Rahmen als auch durch einen kommerziellen Anbieter erfolgen. Je nach gewählter Form haben Sie dabei entweder geringere Unterhaltskosten, da Sie sich diese mit anderen Nutzern des Fahrzeugs teilen, oder, im Falle eines professionellen Anbieters, lediglich Kosten pro gefahrenem Kilometer und für die Zeit, in der Sie das Fahrzeug nutzen. Liegen Sie mit Ihren durchschnittlich pro Jahr zurückgelegten Kilometern unter einer gewissen Grenze, ist Carsharing in jedem Fall kostengünstiger als ein eigener Pkw. Erst ab einer Kilometerleistung von mehr als 20.000 Kilometern im Jahr ist Carsharing finanziell nicht mehr rentabel und ein eigener Pkw die bessere Lösung.

Privates Carsharing

Als privates Carsharing bezeichnet man die gemeinschaftliche Nutzung eines Autos durch einen kleinen Kreis bestimmter Personen. Diese Personen sind einander meist bekannt, oft handelt es sich um einen festen Bekannten- oder Kollegenkreis oder Menschen aus derselben Nachbarschaft. Doch ganz gleich, ob sich mehrere Privatpersonen ein Fahrzeug teilen oder ein Auto zur gelegentlichen Vermietung beispielsweise in der Zeitung oder im Internet inseriert wird, es geht immer darum, die anfallenden Kosten für das Fahrzeug zu minimieren.

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Die richtige Versicherung für privates Carsharing

Da herkömmliche Haftpflicht- und Kaskoversicherungen bei der entgeltlichen Überlassung des Autos an Dritte nicht haften, sollte unbedingt eine spezielle Versicherung abgeschlossen werden. Carsharing-Versicherungen finden Sie mittlerweile von verschiedenen Anbietern. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Versicherungen in mehreren Punkten. Zum einen erlauben sie eine Nutzung des Fahrzeugs durch Dritte, zum anderen verhindern sie, dass sich im Schadensfall die Schadenfreiheitsklasse des Fahrzeughalters verschlechtert. Dafür ist im Gegenzug im Schadensfall meist ein Selbstbehalt vom Fahrzeughalter sowie vom Fahrer zu tragen. Die sogenannte On-Top-Versicherung wird zusätzlich zur bestehenden Versicherung des Fahrzeugs abgeschlossen und deckt Schäden am Fahrzeug sowie teilweise die anschließende Erhöhung der Versicherungsprämie ab. Durch Dritte verursachte Schäden muss jedoch weiterhin die Versicherung des Fahrzeughalters tragen.

Kommerzielles Carsharing

Kommerzielles Carsharing wird von professionell organisierten Unternehmen angeboten und ist meist in größeren Städten anzutreffen. Dabei sind die Mietfahrzeuge beim sogenannten Free-Floating-Carsharing entweder über den gesamten Geschäftsraum verteilt oder aber beim stationsbasierten Carsharing an fixen Mietstationen zu finden. Solche Mietstationen befinden sich meist an Verkehrsknotenpunkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen. Diese Platzierung ist nicht nur strategisch klug, sondern hat auch den Vorteil, dass die Mietstationen aufgrund ihrer Lage gut erreichbar sind.
Die Buchung der einzelnen Fahrzeuge läuft je nach Carsharing-Organisation unterschiedlich ab und reicht von manueller Reservierung bis hin zum vollelektronischen Verfahren. Bei großen Anbietern ist eine Buchung rund um die Uhr über das Internet mittlerweile gang und gäbe. Über den Bordcomputer wird das gebuchte Fahrzeug dann für den Benutzer freigegeben. Auch die Gebühren, die sich aus den gefahrenen Kilometern sowie der Nutzungsdauer zusammensetzen, werden über den Bordcomputer abgerechnet.

Kosten

Die Kosten für die Nutzung kommerzieller Carsharing-Angebote setzen sich aus einem Mitgliedsbeitrag sowie den Kosten für gefahrene Kilometer und Nutzungsdauer des Fahrzeugs zusammen. So werden sowohl Unterhalts- als auch Wartungskosten der Fahrzeuge abgedeckt. Einige Carsharing-Unternehmen bieten die Möglichkeit einer Auto-Patenschaft an. Wenn Sie einen geeigneten Parkplatz für das Auto vorweisen, können Sie dessen Pate werden und sind in weiterer Folge für die Wartung des Fahrzeugs verantwortlich. Im Gegenzug erhalten Sie vom Anbieter ein Fahrtguthaben.

Diese Vorteile hat Carsharing

Carsharing bietet Vorteile in den Bereichen:

– Kosten und Verantwortung
– Verkehrsfluss und Platzangebot in Städten
– Umweltschutz

Der größte Vorteil von privatem und auch kommerziellem Carsharing liegt in den vergleichsweise niedrigen Kosten, die hier für individuelle Mobilität anfallen. Ein eigener Pkw schlägt mit zahlreichen Posten zu Buche und verursacht laufend Kosten. Gerade wenn Sie in einer Stadt leben und ein Auto nicht regelmäßig, sondern nur zu bestimmten Gelegenheiten nutzen möchten, ist Carsharing eine tolle Alternative zum eigenen Pkw. Bei der Nutzung eines kommerziellen Carsharing-Angebotes haben Sie weder Anschaffungs- noch Versicherungs- und Wartungskosten für einen Pkw zu tragen. Auch die Kosten für einen Parkplatz entfallen. Sie bezahlen lediglich einen Mitgliedsbeitrag sowie die Gebühren für Nutzungsdauer und gefahrene Kilometer.
Beim privaten Carsharing können Sie je nach Organisation des Carsharings ebenfalls viel Geld sparen. Hier hängt es davon ab, ob Sie sich für die gemeinschaftliche Nutzung eines Pkw mit Bekannten entscheiden oder ob Sie Angebote über Carsharing-Börsen im Internet nutzen. Wenn Sie nicht der Eigentümer des Fahrzeugs sind, müssen Sie sich auch nicht um dessen Instandhaltung und Wartung kümmern, sondern nur für die Nutzung eine Gebühr bezahlen.

Neben finanziellen Vorteilen wirkt sich Carsharing auch positiv auf den Verkehrsfluss sowie die Raumnutzung in Großstädten aus. Durch die gemeinsame Nutzung eines einzigen Fahrzeuges durch mehrere Menschen kann ohnehin schon knapper Platz gespart werden. Zu guter Letzt profitiert auch die Umwelt vom Konzept Carsharing, wie durch zahlreiche Studien belegt wurde. Das liegt unter anderem daran, dass kommerzielle Carsharing-Anbieter in der Regel neuwertige Fahrzeuge einsetzen, deren Technik auf dem aktuellsten Stand ist. Diese Fahrzeuge verfügen über niedrigen Treibstoffverbrauch sowie geringe CO2-Emissionen und somit über eine günstige Umweltbilanz. Da beim Carsharing ein Fahrzeug von mehreren Verkehrsteilnehmern genutzt wird, kann die Autoproduktion verringert werden, was wiederum eine Energie- und Rohstoffersparnis bedeutet.

Carsharing hat nur in bestimmten Fällen Nachteile

Leider hat Carsharing nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Kommerzielles Carsharing ist eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehrsnetz und daher nur in Städten effizient umsetzbar. In ländlichen Gebieten, die über schlechte öffentliche Verkehrsnetze verfügen, funktioniert kommerzielles Carsharing kaum bis gar nicht. Sind Sie regelmäßig auf ein Auto angewiesen und legen Sie mit diesem hauptsächlich längere Strecken zurück, rentiert sich Carsharing für Sie finanziell nicht. Wenn Sie mehr als 20.000 Kilometer im Jahr mit dem Auto fahren, ist ein eigener Pkw sehr wahrscheinlich die bessere Wahl.

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Fazit

Carsharing ist eine tolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehrsnetz in Städten. Wenn Sie nicht ganz auf den Komfort eines Autos verzichten wollen, Ihnen Aufwand und Kosten für einen eigenen Pkw jedoch zu hoch sind, ist Carsharing eine tolle Lösung für Sie. Bei dauerhafter Nutzung des Fahrzeugs mit hohen Kilometerleistungen rentiert sich Carsharing jedoch nicht und auch im ländlichen Gebiet funktioniert dieses Mobilitätskonzept aufgrund des schlecht ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes nicht so, wie es sollte. Nichtsdestotrotz bietet Carsharing in städtischen Gebieten zahlreiche Vorteile, nicht zuletzt wegen der hohen Kostenersparnis sowie dem Beitrag zum Umweltschutz.

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