Das große Krabbeln – Wie Sie die Wohnung für ein aktives Baby rüsten
Mit etwa zehn Monaten beginnen Babys zu krabbeln und läuten auch für die Eltern eine aufregende Phase ein. Mit wenigen Handgriffen machen Sie die Wohnung krabbelsicher, sodass Ihr Baby geschützt die Welt entdecken kann.
Zuerst robben, dann krabbeln
Zuerst robben sie sich vorwärts, dann kommt als nächster großer Schritt das Krabbeln. Jetzt werden die Kleinen richtig mobil. In Ihrer Wohnung ist nun nichts mehr sicher vor der Neugier Ihres Babys. Noch vor wenigen Wochen konnten Sie Ihr Kind auf eine Decke legen und sich entspannt daneben setzen.
Wenn Kinder erst einmal mobil werden und sich auf allen Vieren vorwärts bewegen können, ist nichts und niemand mehr vor ihrem Entdeckergeist geschützt. Damit Ihr Kind in Ihren vier Wänden ungestört krabbeln lernen und seinen Bewegungsdrang ausleben kann, sollten Sie Ihre Wohnung kinder- und krabbelsicher einrichten.
Krabbeln ist Teil der körperlichen Entwicklung
Ungefähr zwischen dem sechsten und dem zehnten Monat beginnt die Phase, in der sich die Muskeln in den Armen, in den Beinen und im Rücken so weit entwickelt und gekräftigt haben, dass sich der kleine Körper sicher auf allen Vieren halten und vorwärts bewegen kann. Durch die koordinierte Bewegung wird die Muskulatur weiter gestärkt und die Balance wird geschult. Letztlich ist Krabbeln eine wichtige Voraussetzung und Übung, um schon bald die ersten Schritte zu machen.
Wissen müssen Sie auch, dass sich mit der Bewegungsfähigkeit auch das Sehvermögen entwickelt. Das heißt, der optische Radius des Kindes erweitert sich. Gegenstände sind jetzt leicht zu erkennen, auch wenn sie etwas weiter entfernt sind. Damit erwacht die Neugier des Krabblers, denn alles, was man aus der Ferne erkennt, muss natürlich erforscht werden. Damit Sie dem natürlichen Bewegungsdrang keinen Riegel vorschieben und damit sich das Kind fortwährend weiter entwickeln kann, sollten Sie Ihre Wohnung Raum für Raum kindersicher einrichten
Das Wichtigste: die Eingangstür
Damit sich Ihr Kind nicht überraschend im Hausflur, im Treppenhaus oder sogar auf der Straße wiederfindet, müssen Sie die Eingangstür zur Wohnung oder zum Haus krabbelsicher schließen. Besonders groß ist die Verletzungsgefahr, wenn sich direkt vor Ihrer Wohnungstür eine Treppe befindet oder wenn der Hauseingang unmittelbar auf die Straße führt. In diesem Fall schützt ein Treppengitter zuverlässig davor, dass das Kind in einer unbeaufsichtigten Minute auf die Treppe krabbelt und von einer Stufe stürzt.
Treppen- oder Türgitter gibt es in unterschiedlicher Ausführung. Holzgitter sehen hübsch aus, sie sind farblich an den Ton der Treppe oder der Tür anzupassen und fügen sich dann optisch harmonisch ist das Gesamtbild ein. In der Breite entsprechen diese Gitter dem Standardmaß normaler Türen. Viele Gitter sind außerdem ausziehbar und dadurch an jede Türbreite anzupassen.
Krabbelgitter sollten hochwertig gefertigt und schadstoffgeprüft sein. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Baby keinen Schaden nimmt, wenn es das Holz anfasst oder sogar in den Mund nehmen sollte. An einem Qualitätsgitter haben Sie lange Freude. Der hilfreiche Türzusatz wird auch in einigen Jahren noch gute Dienste tun, wenn vielleicht ein kleines Geschwisterchen ins Krabbelalter kommt.
Begeben Sie sich auf die Ebene des Kindes
Sobald die Eingangstür abgesichert ist, sollten Sie jeden Raum einzeln inspizieren und auf Gefahrenquellen untersuchen. Am besten betrachten Sie sich jedes Zimmer aus der Perspektive des Kindes. Das heißt, alle spitzen Kanten oder Gegenstände in einer erreichbaren Höhe sollten Sie unbedingt entfernen oder entschärfen. Dazu eignet sich ein spezieller Kantenschutz.So ist die Verletzungsgefahr weitaus geringer als bei scharfen Ecken.
Wissen müssen Sie auch, dass Krabbelkinder gerne nach allem greifen, was bunt und farbenfroh leuchtet. Solche Gegenstände fallen mit dem ständig wachsenden Sehvermögen besonders auf und sind in dieser Phase sehr reizvoll. Jeder Topf, jede Pflanze oder sogar der Schlitz am CD-Spieler üben jetzt einen ungeheuren Reiz auf die kindliche Neugier aus. Gerne öffnet das Kind jetzt Schubladen im Wohnzimmer, in der Küche oder im Bad und erforscht den Inhalt, solange er sich auf seiner Höhe befindet und erreichbar ist. Schubladen in greifbarer Höhe schützen Sie mit einem Kinderverschluss vor dem ungewollten Öffnen.
So schalten Sie die wichtigsten Gefahrenherde aus
Steckdosen gehören zu den sehr interessanten und gefährlichsten Gefahrenquellen. Kinder greifen mit den Fingern gerne in die runden Löcher, doch Steckdosen in Reichweite der Kleinen können Sie problemlos mit einer Kindersicherung schützen. Diese wird in die Steckdose gesteckt und schützt vor einem elektrischen Stromschlag, bleibt jedoch weiterhin benutzbar.
Sie müssen die Kindersicherung meist nur leicht drehen, um einen Stecker in die dahinter liegende Steckdose zu stecken. Natürlich schützen Sie nicht nur Steckdosen in Bodennähe vor neugierigen Kinderhänden, sondern setzen am besten in alle Steckdosen eine solche Sicherung ein, sodass Ihr Kind auch wenn es größer wird, optimal geschützt bleibt.
Eine weitere große Gefahrenquelle befindet sich in der Küche. Die Backofentür kann mit einer Kindersicherung versehen werden und ist dann von den kleinen Kinderhänden nicht zu öffnen. Dadurch vermeiden Sie Verbrennungen, wenn der Backofen angeschaltet ist, denn das Kind kann die Tür selbst dann nicht öffnen, wenn es kräftig daran zieht. So ist die Gefahrenquelle ausgeschaltet, auch wenn Sie einen Augenblick nicht in der Küche sind.
Solange das Kind die Tür nicht selbst aufziehen kann, ist auch die Gefahr des Einklemmens reduziert. Sie verhindern dadurch, dass sich ein Kleinkind die Finger in der zuschnappenden Tür klemmt. Neben der Backofentür sollten Sie auch die Herdplatten kindersicher machen. Dazu bietet sich ein Herdschutzgitter an, dass Sie vor die Herdplatten stellen. Durch solche Gitter vermeiden Sie, dass die Kleinen auf die Herdplatte greifen und sich dadurch schmerzhafte Verbrennungen zuziehen können. Gleichzeitig verringern Sie die Gefahr, dass größere Kinder nach einem Topf greifen und diesen vom Herd herunterziehen.
Pflanzen sollte man entsorgen
Kinder im Krabbelalter nehmen alles gerne in den Mund, was ihnen ins Auge sticht. Entfernen Sie deshalb unbedingt Topfpflanzen, die sonst auf dem Boden oder in Reichweite der Kinderhände stehen. Stellen Sie sie auf die Fensterbank oder entsorgen Sie sie ganz.
Auch im Garten sind Pflanzen natürlich sehr attraktiv. Da aber viele Obst- und Gemüsesorten und Zierpflanzen im unreifen Zustand oder grundsätzlich ungenießbar oder sogar gesundheitsschädlich und giftig sind, sollten Sie solche Gefahrenquellen unbedingt aus Ihrem Haushalt und aus dem Garten verbannen. So vermeiden Sie einen unliebsamen Besuch im Krankenhaus, weil Ihr Kind an einer giftigen oder mindestens ungenießbaren Pflanze genascht hat.
So unterstützen Sie den Entdeckergeist
Kinder wollen die Welt erkunden und alles ausprobieren. Die natürliche Neugier der Kleinen können Sie unterstützen, indem Sie eine Schublade in greifbarer Nähe ausräumen und mit Plastikschüsseln, Holzbrettchen und weichen Lappen befüllen. Ihr Kind kann damit spielen und jeden einzelnen Gegenstand unbesorgt untersuchen.
Weil Ihr Kind schnell beginnen wird, sich an jedem Gegenstand hochzuziehen, sollten Sie ihm spezielle Krabbelschuhe anziehen. Solche ABS-Socken sind mit Gumminoppen an der Sohle versehen, damit die Kleinen beim Krabbeln oder Aufstehen nicht rutschen und stürzen. Das Kleine kann sich dann unbeschadet im Raum bewegen und seiner Neugier freien Lauf lassen. Sie können ihn unbesorgt für einige Minuten aus den Augen lassen und müssen seinen Bewegungsdrang nicht ständig bremsen. Der Entwicklung Ihres Kindes ist das förderlich und die kindliche Neugier wird dadurch unterstützt.
Jede Wohnung kann krabbelsicher sein
Letztlich spielt es keine Rolle, ob Sie eine kleine oder große Wohnung haben oder sogar in einem Haus leben. Jeder Raum kann mit wenig Aufwand kindersicher gestaltet werden. Gehen Sie dazu mit offenen Augen durch jedes Zimmer und achten Sie vor allem auf Gefahrenquellen in sichtbarer Höhe der Kleinen. Im Fachhandel erhalten Sie problemlos und recht preiswert
Tür- und Treppengitter, Sicherungen für Steckdosen, Herdgitter, Verschlüsse für Balkon-, Zimmer- und Schranktüren und Fenster und Kantenschützer für Schränke. Sobald Sie Ihre Wohnung kinder- und krabbelsicher gestaltet haben, kann sich Ihr Kleines unbesorgt bewegen und seinen Entdeckergeist ausleben. Sie selbst erfreuen sich an der kindlichen Neugier Ihres Nachwuchses und können beruhigt beobachten, wie er seine Umgebung Schritt für Schritt erkundet und bald die ersten Schritte macht.
Linktipps zum Thema:
- http://www.kennstdueinen.de/branche-kinderbetreuung-1124.html
- http://www.elternwissen.com/familienleben/gesund-sicher-wohnen/art/tipp/kindersichere-wohnung-tipps-fuer-ein-sicheres-zuhause.html
- http://www.familie.de/kind/kindersicherheit-536445.html