Der Gemüsegarten im Schatten: Welche Nutzpflanzen gedeihen mit wenig Sonne?
Nutzen Sie auch die schattigen Plätze in Ihrem Garten! Hier erfahren Sie, welche Nutzpflanzen im Schatten gut gedeihen und eine reiche Ernte bringen.
Obstbäume für einen schattigen Gartenplatz
Apfelbäume sind besonders pflegeleicht und können auch an einem schattigen Platz angepflanzt werden. Im Vergleich zu einem sonnigen Standplatz fallen die Früchte in der Regel allerdings etwas kleiner aus. Da ein Apfelbaum bis zu einer beachtlichen Größe von mehreren Metern wachsen kann, wirft er auch eigenen Schatten. Deshalb empfiehlt es sich, einen Apfelbaum im Garten dort zu pflanzen, wo Sie keine andere Nutzung planen. Ist der Apfelbaum hoch gewachsen, dann lässt sich darunter ein schöner Sitzplatz mit einer kleinen Bank oder einem Tisch mit zwei Stühlen einrichten. Wenn Sie zwei Apfelbäume mit etwa zwei Metern Abstand pflanzen, dann können Sie dazwischen eine Hängematte anbringen, sobald die Stämme ausreichend dick sind.
Ähnlich anspruchslos, was die Sonne betrifft, sind Sauerkirschen- und Zitronenbäume. Diese Bäume werden nicht so groß wie Apfelbäume und tragen auch an einem schattigen Platz oder im Halbschatten viele Früchte. Weiterhin sind Feigenbäume für schattige Standorte geeignet. Alle anderen Obstbäume sollten nicht im Schatten gepflanzt werden, sondern benötigen mindestens einen halbschattigen Platz oder einen Standort in der Sonne, um im Sommer oder Herbst ausreichend große Früchte zu tragen.
Weitere Obstpflanzen
Neben Ostbäumen eignen sich auch einige Sträucher und Pflanzen für im Schatten liegende Plätze im Garten. Sehr ertragreich ist die Kiwipflanze, die mit einer Rankhilfe schnell zu einer beachtlichen Größe heranwächst. Obwohl es sich bei der Kiwipflanze um eine Südfrucht handelt, benötigt sie kaum Sonnenlicht für eine reiche Ernte. Optimale Wachstumsbedingungen schaffen Sie durch eine Rankhilfe und einen Standplatz zum Beispiel an einer Mauer oder Hausseite.
Unter den vielen verschiedenen Sträuchern gedeihen vor allem Waldpflanzen auch mit wenig Sonnenlicht im Garten. Nutzen Sie einen etwas größeren Teil des Gartens, um dort Johannisbeeren, Stachelbeeren und Waldhimbeeren anzusiedeln. Im Herbst erfolgt dann die Ernte der Beeren. Die frischen Früchte lassen sich zu Marmelade einkochen, einfrieren oder frisch verzehren.
Nicht nur eine reichte Ernte, sondern auch ein schönes Erscheinungsbild bieten Weinreben. Hier suchen Sie sich aus, ob Sie hellen oder dunklen Wein anpflanzen. Weinreben wachsen jedoch nur an Flächen, an denen sie emporranken können. Optimal sind Hauswände, doch auch Mauern und Zäune lassen sich mit Weinreben bepflanzen. Alternativ dazu erhalten Sie in Baumärkten entsprechende Rankhilfen oder können einen Gärtner zu Rate ziehen, der Ihnen die optimalen Standplätze für Weinreben in Ihrem Garten zeigt. Wichtig zu wissen ist, dass die Trauben an den Weinreben nur mit ausreichend Sonnenlicht süß werden und verzehrt werden können. Zum Ernten der Früchte eignen sich schattig angepflanzte Weinreben daher nicht.
Schattenplätze für Gemüse nutzen
Neben unterschiedlichen Obstsorten können Sie an den Schattenplätzen Ihres Gartens auch Gemüsesorten züchten. Dazu eignen sich jedoch nicht alle Gemüsepflanzen. Mit sehr wenig Sonnenlicht kommen beispielsweise Salatpflanzen aus. Vom Kopfsalat über Eisbergsalat bis hin zur Endivie gedeihen die Salatköpfe mit wenig Licht. In einem kleinen Frühbeet ernten Sie schon im Frühling den ersten Salat.
Auch Kresse eignet sich gut für den Schatten. Genutzt wird Kresse in erster Linie zum Würzen von Speisen und zum Verfeinern von Salaten. Sie wächst im Freien vom frühen Sommer bis spät in den Herbst. Kohlpflanzen sind ebenfalls sehr anspruchslos, was ihren Standort angeht. Brokkoli und Blumenkohl, aber auch Rosenkohl bringen eine reiche Ernte und benötigen wenig Sonnenlicht und kaum Pflege. Für Mangold und Spinat gilt das Gleiche, zudem können sie in einer Gefriertruhe über einen längeren Zeitraum gelagert werden.
Wenn Sie gerne Wurzelgemüse essen, dann nutzen Sie die Schattenflächen zum Anbau von Radieschen und Möhren. Mit Möhren bepflanzen Sie schnell eine große Fläche und haben im Sommer eine gute Ernte. Statt kniehoher Pflanzen bieten sich auch Sträucher an, die ranken. Dabei sind Erbsen und Bohnen für schattige Beete geeignet. Für diese benötigen Sie eine Rankhilfe, die zum Beispiel ein Gärtner professionell baut und bepflanzt. Da die Ernte bei Bohnen und Erbsen in einen sehr kurzen Zeitraum fällt, können Sie die Früchte einfrieren und dadurch für ganzjährigen Nachschub aus der Gefriertruhe sorgen.
Ein Kräutergarten im Schatten
Verschiedene Kräuter fühlen sich im Schatten besonders wohl und gedeihen hier prächtig. Wenn Sie eine große Fläche bepflanzen möchten, dann ist Pfefferminze ein pflegeleichtes und sich schnell vermehrendes Gewächs. Die kleinen Blätter der Pfefferminze werden überwiegend für Tee verwendet, können aber auch zum Würzen unterschiedlicher Süßspeisen genutzt werden. Im frühen Herbst erfolgt die letzte Ernte der Blätter vor dem Winter. Um Pfefferminze zu lagern, wird sie getrocknet und kann anschließend abgefüllt und luftdicht verpackt werden.
Neben der Pfefferminze benötigen auch Salbei, Liebstöckel, Estragon, Basilikum, Lorbeer und Rosmarin kaum oder gar keine Sonne. Estragon, Salbei und Rosmarin sind winterharte Pflanzen, die Sie das ganze Jahr über ernten können. Basilikum sollte nicht in ein Beet gepflanzt werden, sondern besser in einen Blumentopf.
Schattenplätze im Garten optimal gestalten
Damit Obst, Gemüse oder Kräuter besser an einem schattigen Platz gedeihen, können Sie einige Veränderungen im Garten vornehmen und damit die Wachstumsbedingungen für Ihre Nutzpflanzen verbessern. Befindet sich der Schattenplatz vor einer Mauer, dann sollte diese möglichst hell gestrichen sein, damit einfallendes Sonnenlicht besser abgestrahlt wird. Wer nicht selbst eine Mauer streichen kann oder möchte, der überlässt das einfach einen Malermeister.
Eine weitere Verbesserung im noch kühlen Frühling oder bereits kühler werdenden Herbst bringt der Treibhauseffekt. Diesen nutzen Sie durch eine Folie oder ein Gewächshaus. Das wenige einfallende Sonnenlicht an einem halbschattigen Platz wird optimal im Treibhaus genutzt und sorgt für eine höhere Temperatur im Inneren. So verlängern Sie die Wachstums- und Erntezeit verschiedener Obst- und Gemüsepflanzen. Entfernen Sie außerdem alle schattenspendenden Gegenstände rund um das Beet. Bäume und Sträucher werden beschnitten und ausgedünnt und alte Baumstämme entfernt. So schaffen Sie freien Platz, erhöhen den Einfall von Sonnenlicht und verbessern die Wachstumsbedingungen in Ihrem Garten.
Jeder Garten beginnt mit einer ersten Pflanze
Wer selbst noch nicht viele Erfahrungen in einem Garten mit Nutzpflanzen sammeln konnte, der lässt sich bestenfalls vom Profi beraten, bevor der Garten angelegt wird. So vermeiden Sie Fehler bei der Gestaltung und der Nutzgarten wird sinnvoll und ertragreich angelegt. Ansprechpartner bei der Planung eines Nutzgartens sind Gärtner. Einerseits helfen Gärtner Ihnen bei der Planung des Nutzgartens und andererseits können sie auch das Anlegen des Gartens übernehmen und Ihnen wichtige Tipps für die Pflege und Ernte der Nutzpflanzen geben. Hier erhalten Sie außerdem die junge Gemüsepflanzen und verschiedene Obstbäume und Sträucher zum Einpflanzen.