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Der Lack ist ab? Fassadensanierung richtig planen

Wenn die Fassade langsam verfällt, ist es Zeit für eine Sanierung. Doch wie ist die Fassadensanierung am klügsten planen? Selbst Hand anlegen oder den Profi wirken lassen? Wir informieren Sie!

Den Fassadenanstrich planen – wann starten?

Kennen Sie das auch? An der Hauswand zeichnen sich die ersten unschönen Risse ab, der Putz bröckelt, und die einstige Farbe hat überall einen dezent grünen Überzug – es ist Zeit für eine Fassadensanierung. Doch wie plant man seinen Fassadenanstrich am besten, welche Schritte sind dafür notwendig, und wann sollte man doch lieber einen Fachmann ranlassen?

Damit der Fassadenanstrich gelingt, sollten bestimmte Witterungsbedingungen erfüllt sein. Das bedeutet konkret: Es darf eine bestimmte Temperatur nicht unterschritten werden – und es sollte nicht zu feucht sein.


Meist ist auf den Farben auch angegeben, welche Mindesttemperatur erforderlich ist. Auch wichtig für die Planung: Sie sollten nicht bei direkter starker Sonneneinstrahlung malen. Damit ist ein Richtwert vorgegeben, den Sie vermutlich aber auch nicht anders ausgewählt hätten: Fassadenarbeiten sind Frühjahrs- und Sommerarbeiten.

Gerade in unserem eher wechselhaften Klima sollte man da aber schon gut planen – und möglichst zeitig anfangen. Denn eine Fassadensanierung ist mehr als nur ein Anstrich – und nimmt eine ganze Menge Zeit in Anspruch, wenn man sich als Hobbyhandwerker daran macht.

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Wie schätze ich den Zeitbedarf ab?

Grundsätzlich sind folgende Fragen für die Planung zu berücksichtigen:

– Wie viele Personen arbeiten mit?
– Wie erfahren sind die Personen?
– Wieviel Quadratmeter gibt es zu malen?


Darüber hinaus ist es wichtig, wie ist der Untergrund beschaffen ist. Ist er eben oder uneben? Wie saugt er Farbe auf? Wieviel Reparatur- und Reinigungsarbeiten sind vorab nötig? Die Beantwortung dieser Fragen gibt Ihnen eine gute Orientierung, wie viel Zeit Sie für die Fassadensanierung einplanen müssen. Machen Sie gegebenenfalls einen kleinen Test an unauffälliger Stelle, und rechnen Sie hoch, wie lange Sie für die Gesamtfläche brauchen werden.

Sanieren im Team

Gerade, wer noch nie einen Fassadenanstrich gemacht hat, unterschätzt oft den zeitlichen Aufwand. Und wer unerfahren ist, braucht natürlich auch länger. Die beste Lösung ist generell: Ein Team bilden, in dem möglichst auch erfahrenere (Hobby-)Handwerker dabei sind. So kommen Sie schneller voran und können auch den einen oder anderen Fehler vermeiden.

Gut geplant ist halb gewonnen

Ein detaillierter Zeitplan ist für eine erfolgreiche Sanierung der Fassade sehr wichtig. Dennoch sollte dieser flexibel sein: Denn wenn überraschend eine Regenfront kommt, empfiehlt es sich eher nicht, die Fassade zu streichen.


Gerade, wenn Sie sich mit mehreren Leuten abstimmen müssen, kann es ganz schön knifflig sein, einen guten Zeitplan aufzustellen. Halten Sie am besten bestimmte Wochentage oder die Wochenenden in einem längeren Zeitraum frei – und nutzen Sie dann jede Gelegenheit, die das Wetter Ihnen bietet, um voranzukommen.

Eine Fassadensanierung umfasst mehrere Schritte

Diese Arbeitsschritte stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor – so bekommen Sie eine konkrete Idee davon, was an Arbeiten auf Sie zukommt.

1. Untersuchung der Tragfähigkeit

Das bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dass Sie prüfen müssen, in welchem Zustand Ihre Fassade ist und ob es irgendwo bröckelt. Alle Stellen, die nicht zu 100% festsitzen, müssen vor dem Anstrich in jedem Fall entfernt und ausgebessert werden. Nur so haben Sie lange etwas von Ihrem Neuanstrich.

2. Reinigen der Fassade
Selbst, wenn der Putz intakt ist, kann es sein, dass sich Moos und Flechten auf der Hauswand angesiedelt haben und dieser einen grünlichen oder bräunlichen Schimmer verleihen. Auch diese Verfärbungen müssen vor dem Streichen entfernt werden, da die Farbe sonst nicht richtig haften kann.

3. Ausbessern
Haben Sie beim Prüfen auf Tragfähigkeit Schäden festgestellt, ist es nun nach der Reinigung Zeit, diese schadhaften Stellen auszubessern. Achtung: Hier müssen Sie vier bis sechs Wochen zum Aushärten des Putzes einplanen, bevor es mit dem Malen weitergehen kann!

4. Grundierung
Ist all dies getan, kann es an die Grundierung gehen. Nicht immer ist dieser Schritt notwendig. Empfehlenswert ist eine Grundierung bei stark feuchtigkeitsabsorbierenden Untergründen oder bei „Mischuntergründen“, bei denen verschiedene Flächen sehr unterschiedliche Absorptionsneigung haben.

5. Der 1. Anstrich
Nun erst geht es an die richtige „Malerei“. Beginnen Sie, indem Sie Ecken und Winkel vorstreichen und dann die Fassade selbst. Den Voranstrich können Sie auch mit etwa 5 bis 15% Wasser verdünnen. War Ihre Fassade stark von Moos, Pilz oder Flechten befallen, ist es unter Umständen sinnvoll, statt Wasser ein Algizid oder Fungizid einzusetzen. Dies kann der Neubildung von Moos und Pilzen vorbeugen.

6. Der 2. Anstrich
Der finale Schritt steht bevor! Beim Endanstrich arbeiten Sie mit unverdünnter Farbe. Malen Sie die nasse Farbe auf der Rolle zuerst längs, dann einmal quer und noch einmal längs. So erzeugen Sie die perfekte Deckkraft und beugen Absätzen und Streifen vor.

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Wie wähle ich die richtige Farbe aus?

Gemeint ist hier natürlich nicht, welchen Farbton Sie auswählen – das entscheiden Sie ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack. Hier geht es um die unterschiedlichen Farbsysteme, die unter anderem unterschiedliche Diffusions- und Hafteigenschaften haben.

Vorab sei gesagt: Bei Farben gilt grundsätzlich, dass es sich lohnt, etwas mehr zu investieren. Diese Investition haben Sie schnell wieder heraus, da hochwertigere Farben schlicht länger halten – und also der nächste Anstrich noch ein paar Jahre länger warten kann.

Bei Fassadenfarben kann man aktuell unterscheiden:

– Reinacrylatfarben
– Dispersionsfarben
– Kalkfarben
– Silikatfarben
– Silikatdispersionsfarben
– Silikatharzfarben

Unterscheidungskriterium ist also das Bindemittel. Je nach Untergrund und Präferenz haben alle diese bewährten Farben ihre Vor- und Nachteile. Reinakrylatfarben sind derzeit besonders beliebt unter den Fassadenfarben. Der Grund: Sie haften auf wirklich jedem Untergrund, vergilben nicht, sind maximal regenabweisend und zugleich höchst diffusionsoffen.

Dispersionsfarben sind besonders in Kostenhinsicht höchst attraktiv. Allerdings versiegeln sie die Oberfläche so stark, dass es praktisch keine Feuchtigkeitsregulierung, kein „Atmen“ des Mauerwerks mehr geben kann.

Kalkfarben sind natürlich der Klassiker unter den Fassadenfarben. Schon unsere Vorväter nutzten Jahrhunderte vor unserer Zeit Kalkschlamm zu streichen der Außenwände. Kalkfarben haben gute Hafteigenschaften und ergeben schöne, satte Farbtöne. Zudem wird die Oberfläche nicht versiegelt. Gegen die traditionelle Methode spricht allerdings, dass sie wenig witterungsbeständig ist.

Silikatfarben haben ideale Hafteigenschaften – sogar auf Altbauwänden mit historischem Putz, auf Kalksandstein und anderen mineralischen Putzen. Silikatdispersionsfarben sind im Gegensatz zu reinen Silikatfarben bereits fertig gemischt und müssen nicht selbst angerührt werden – allerdings sind sie weniger diffusionsoffen. Silikatharzfarben sind demgegenüber vielseitiger einsetzbar. Diffusionsoffen, regenabweisend können sie auf fast jedem Untergrund angebracht werden.

Was spricht für den Einsatz eines Fachmanns?

Sie sehen schon: Eine Fassadensanierung selbst zu machen, ist kein Kinderspiel. Als Hobbyhandwerker lieben Sie vielleicht gerade diese Herausforderung. Doch wer wenig Zeit hat und wenig Erfahrung im Sanieren und Streichen von Fassaden, der ist vielleicht mit einem Handwerker vom Fach besser beraten.


Zum einen verstehen professionelle Fassadensanierer natürlich ihr Handwerk und können einfach schneller arbeiten als der unerprobte Laie. Auch die Planung, die Sie sich erst mühsam zurechtlegen müssen, machen sie im Handumdrehen.

Ein Profi erspart Ihnen neben der Sanierung selbst auch viel Arbeit am Drumherum: Wahl der richtigen Farbe, Besorgen und Aufbauen eines Gerüsts, Entsorgung von Müll und Farbresten – all dies erledigt der Profi für Sie.

Zudem können Sie sicher sein, dass Ihre Fassade anschließend wirklich im neuen Glanz erstrahlt – und nicht streifig aussieht oder die Farbe schnell wieder abplatzt. Denn wer sich zum ersten Mal an ein solches Projekt macht, macht leicht mal Anfängerfehler, die auf eine ganze Fassade gesehen ganz schön kostspielig werden können.

Fazit

Selbst machen oder einen Profi zu Rate ziehen – ganz gleich, wofür Sie sich entscheiden: Eine Fassadensanierung ist ein zwar umfangreiches, aber auch lohnenswertes Projekt zur Verschönerung Ihres Hauses!



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