Die Kokosnuss: Der gesunde Allrounder in der Küche
Das schmackhafte Fruchtfleisch der Kokosnuss lässt sich vielseitig verwenden und das in der Frucht enthaltene Kokoswasser ist ein schmackhafter Durstlöscher. Kokosöl wiederum besitzt ungesättigte Fettsäuren, welche gut für die Gesundheit sind.
Die Kokospalme und ihr weiter Weg nach Europa
Seit Jahrtausenden verwenden die Menschen in Südostasien und Indien Kokospalmen als Rohstoffquelle. Die Frucht dient als gehaltvolles Nahrungsmittel sowie als Getränk, das Holz kommt als Baumaterial zum Einsatz. Für Dacheindeckungen, Flechtwände sowie Matten und Körbe werden die Blätter verwertet, die Schale der Kokosnuss eignet sich als Brennmaterial oder Gefäß. Die ersten Kokospalmen kamen vermutlich mit polynesischen Seefahrern auf die pazifischen Inseln. In Aufzeichnungen portugiesischer Seefahrer wird die „Coco“ erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt.
Als gesichert gilt, dass die Portugiesen die wohlschmeckenden, nahrhaften Nüsse von den pazifischen Inseln zu den Küsten Ostafrikas brachten, wahrscheinlich nahmen sie die Pflanze auch mit in ihre Heimat. Ob der vielseitig nutzbare Baum sich mithilfe des Menschen oder auf natürlichem Weg auf dem amerikanischen Kontinent ansiedelte, ist ungewiss. Die weite Verbreitung entlang der Küsten Afrikas, Mittel- und Südamerikas jedenfalls geht auf die Kultivierung als Nutzpflanze zurück.
Mehr zur Kokospalme – und warum in der Nuss drei Löcher sind
Kokospalmen, botanisch Cocos nucifera, gehören zu den Commeliniden aus der Gruppe der Monokotyledonen (Einkeimblättrigen/Bedecktsamer). Sie werden der Ordnung der Palmenartigen (Arecales) aus der Familie der Palmengewächse (Arecaceae) in der Gattung Kokospalmen zugerechnet. Die wärme- und feuchtigkeitsliebenden Bäume erreichen eine Höhe von 20 m bis 25 m. Der Stamm weist im unteren Bereich eine Dicke von 40 cm bis 50 cm auf, nach oben verjüngt er sich auf 20 cm bis 30 cm.
Als Frucht bringt das tropische Gewächs eine sogenannte einsamige Steinfrucht, die Kokosnuss, hervor. Kennzeichnend für diese Steinfrucht sind drei miteinander verwachsene Fruchtblätter, die der Kokosnuss ihre oftmals leicht eckige Form geben. Bei den drei sichtbaren Löchern handelt es sich um sogenannte Keimlöcher, wobei nur ein Keim wächst, während die beiden anderen Keimlöcher verhärten. Wenig bekannt ist, dass es die Kokosnuss in verschiedenen Farben gibt, was jedoch weder den Geschmack noch die Verwendungsmöglichkeiten beeinträchtigt. Um an das Kokoswasser zu gelangen, wird das weiche Keimloch geöffnet. Frisches Kokoswasser hat einen süßlichen Geschmack, während es vergoren ausgesprochen bitter schmeckt.
Vielseitig nutzbar und in der Küche begehrt: Teile der Kokospalme und ihre Verwendung
Das schön gemaserte Holz mit den dichtfaserigen Leitbündeln ist an der Basis des Stamms stabiler als an der Krone, sodass der Baum auch starke Stürme gut übersteht. Als Nutzholz spielte die Palme in der Vergangenheit keine Rolle, da sie sich aufgrund ihrer Faserigkeit schwer verarbeiten lässt und zudem bei Wasserkontakt schnell verrottet. Sie wurde lediglich für den Hüttenbau genutzt. Seit der Erfindung von Geräten wie der Elektrofräse sowie entsprechenden Konservierungsmitteln kommen verstärkt wunderschöne Sitz- und Liegemöbel sowie eine Vielzahl von Haushaltsgegenständen aus Kokosholz in den Handel, zudem dient die Kokospalme als Schnitzholz und für den Schiffsbau. Die Blätter der Kokospalme sind in geflochtener Form als Körbe erhältlich. In der Küche zählen die jungen Palmsprossen zu dem besonders begehrten Gemüse, das Fruchtfleisch der Kokosnuss sowie die daraus gewonnene Kokosmilch geben vielen Speisen ihren typischen, leicht exotischen Geschmack.
Kokosfett – gesund und erstaunlich vielseitig
Beim Kokosfett handelt es sich um ein gelblich-weißes bis weißes Kokosöl, das bei Raumtemperatur fest wird. Es zählt zu den Fetten, die sich durch ihre Vielseitigkeit besonders auszeichnen. Für die Herstellung werden die Kokosnüsse von den Fasern befreite und im Anschluss gespalten. Um den für die Ölgewinnung nötigen Trocknungsgrad zu erreichen, kommen die vorbereiteten Kokosnusshälften für vierundzwanzig Stunden in einen entsprechend beheizten Raum oder in einen Ofen.
Nach dem Erkalten lassen sich die Schalen problemlos vom getrockneten Fruchtfleisch, der sogenannten Kopra, lösen. Ölmühlen pressen das Öl aus der Kopra heraus. Das im Lebensmittelhandel erhältliche Kokosfett ist überwiegend raffiniert und desodoriert, die Lagerfähigkeit liegt bei zwei Jahren. Die Koprareste finden Verwendung als Kokosmehl oder Tierfutter, da sie wertvolle Mineralien, Zucker und Eiweiß enthalten.
Kokosöl – für Genuss, der gar nicht so dick macht
Kokosöl hat einen Fettgehalt von 100 Prozent und einen Brennwert von 862 Kilokalorien pro 100 Gramm. Neben Laurinsäure enthält das hochwertige Öl 92 Prozent gesättigte und acht Prozent ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Trotz des hohen Anteils an gesättigter Fettsäure ist Kokosöl cholesterinfrei und gilt deshalb als besonders gesund. Es beugt Herzinfarkten vor und wirkt sich positiv auf die Gefäße aus. Die Fettsäuren regen den Körper zur Wärmebildung an, was dazu führt, dass ein Teil des Öls verbrennt und nicht in den Gefäßen als Fettpolster einlagert wird.
Das kühle Gefühl, das die Fettsäuren im Mund entstehen lassen, nutzt die Süßwarenindustrie zum Beispiel bei der Herstellung von Eiskonfekt. Laurinsäure unterstützt den Körper bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. Bakterien und Viren werden abgetötet, zudem steigert Kokosfett die Abwehrkräfte und stärkt das Immunsystem. Neben den Fettsäuren sind Spuren von Kalzium, Kupfer, Kalium, Eisen, Phosphor, Natrium, Aminosäuren und Lactone enthalten. Unraffiniertes Kokosöl besitzt zusätzlich noch Vitamin E, ein Antioxidans, das die Zellen schützt. Kokosöl wird vom Handel in der Regel als Fettblock angeboten. Dieser sollte nicht über zwanzig Grad gelagert werden, da sein Schmelzpunkt zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Grad Celsius liegt.
Kokosfett in der Küche
In der Küche eignet sich Kokosfett aufgrund seiner Hitzebeständigkeit sowohl zum Braten und Frittieren als auch zum Backen und Kochen. Bei unraffiniertem Kokosöl zerstört Hitze die wertvollen Inhaltsstoffe, sodass es wie kalt gepresstes Olivenöl bevorzugt in der kalten Küche Verwendung findet. Aufgrund seines geringen, dafür aber leicht nussigen und milden Eigengeschmacks kommt Kokosfett nicht nur in der Industrie bei der Herstellung von Kuvertüren, Pralinen, Waffeln und als Tortenbasis zum Einsatz.
So besteht zum Beispiel der bei Kindern so beliebte „Kalte Hund“ aus einer Kakao-Kokosfett-Creme mit Butterkeksen. Natives Kokosfett wird gerne zur Verfeinerung von Teigwaren sowie Reis- und Fischpfannen genutzt. Beim Frittieren hat Kokosfett aufgrund seines hohen Rauchpunkts den Vorteil, dass es besonders hohe Temperaturen erlaubt, wodurch sich die Poren von Fleisch sehr schnell schließen. Frittiertes Fleisch bleibt besonders saftig und wird nicht fettig und zäh.
Kokosmilch und Kokoswasser
Kokosmilch ist nicht identisch mit der Flüssigkeit der Kokosnuss, dem sogenannten Kokoswasser. Sie wird aus dem Fleisch der Kokosnuss gewonnen. Soßen und Drinks bekommen damit eine besonders cremige Substanz sowie den unvergleichlichen Kokosgeschmack. Erhältlich ist Kokosmilch in Dosen und in Pulverform, die als Getränk angebotene verdünnte Variante eignet sich als Milchersatz. Die eigne Herstellung von Kokosmilch ist einfach. Dafür werden entweder Kokosraspeln mit Wasser ausgekocht und die Flüssigkeit im Anschluss durch ein Tuch gepresst oder frisches Kokosnussfleisch mit Kokoswasser und etwas Quellwasser püriert und gefiltert. Kokoswasser stellt aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe eine wunderbare, wohlschmeckende Alternative zu den handelsüblichen Isodrinks dar. Es enthält deutlich mehr Kalium und Kalzium als Kochsalzlösung, jedoch weder künstliche Aromen noch synthetische Vitamine oder Zucker.
Kokosblütenzucker und Kokosmehl – perfekte Süße und Backzutat nicht nur für Allergiker
Gewonnen wird der Kokosblütenzucker aus dem Nektar der Kokosblüte. Obwohl es sich dabei um einen Fruchtzucker handelt, weist das Produkt einen sehr niedrigen glykämischen Index auf. Das bedeutet, Kokosblütenzucker hält den Insulinspiegel im Gleichgewicht, ohne die Nachteile der Fructose zu besitzen. Geschmacklich erinnert der Fruchtzucker an Karamell mit leichtem Kokosaroma. Für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit sowie für die kohlenhydratarme Ernährung bietet sich Kokosmehl an.
Da das Mehl kein Gluten enthält und somit keine Klebereigenschaften besitzt, ist lediglich ein Austausch von zehn bis maximal 30 Prozent des normalen Mehls bei den üblichen Rezepten möglich. Aufgrund der hohen Saugfähigkeit von Kokosmehl muss jedoch der Flüssigkeitsanteil beziehungsweise die Zahl der Eier erhöht werden. Das gesunde Mehl hat einen Kohlenhydratanteil von circa 16 Prozent sowie einen Ballaststoffgehalt von um die 40 Prozent. Der Eiweißgehalt ist bei Kokosmehl fast doppelt so hoch wie bei Weizenmehl.
Fazit: Gesunde Ernährung mit der Kokosnuss ist leicht und schmeckt einfach lecker!
Es gibt wenig vielseitige Lebensmittel, die in jeder Beziehung so wertvoll sind wie die Kokosnuss. Das aus dem Fruchtfleisch gewonnene Fett ist ausgesprochen gesund und hilft aufgrund der stoffwechselanregenden Eigenschaften beim Abnehmen. Kokoswasser und Kokosmilch stellen hervorragende Energielieferanten dar und Kokosblütenzucker bildet eine gesunde, wohlschmeckende Alternative zum Haushaltszucker. Mit dem glutenfreien Kokosmehl lässt sich der Kohlenhydratanteil von Backwaren drastisch reduzieren, während sich der Anteil von Ballaststoffen und Eiweiß in nicht unerheblichem Maße erhöht.
Linktipps zum Thema:
- http://www.kennstdueinen.de/branche-reformhaus-87.html
- http://www.kokos-seite.de/Kokos/kokos.html
- http://www.bunte.de/kochen-geniessen/wunderwaffe-das-kann-die-kokosnuss-wirklich-134771.html
- http://www.kokos-nuss.de/kokosnuss/oeffnen.html
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