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Die Qual der Wahl: Weiterbildungen für Heilpraktiker

Heilpraktiker sind beruflich zur stetigen Weiterbildung verpflichtet. Sie haben dabei die Auswahl zwischen zahlreichen Fachbereichen, die die heilpraktischen Kenntnisse vertiefen und damit neue Klienten anziehen.

Heilpraktiker – ein vielseitiger Beruf

Heilpraktiker setzen sich für die Gesundheit von Menschen ein und nutzen dabei vorwiegend sanfte medizinische Maßnahmen und Heilmittel aus der Natur. Das Wissen der heilpraktischen Zunft greift oft auf Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alte Kenntnisse aus verschiedensten Kulturen zurück. Darunter zählt etwa die traditionelle chinesische Medizin.

Das Ziel der Heilpraktiker besteht darin, Krankheiten mit natürlichen Mitteln zu heilen, wobei nicht nur die somatischen Beschwerden im Vordergrund stehen. Stattdessen betrachtet der Heilpraktiker stets den Menschen als Ganzes. Seine Psyche, Vergangenheit und sein Charakter werden miteinbezogen.

Während eine Anstellung von Heilpraktikern in medizinischen Zentren durchaus möglich ist, sind die meisten praktizierenden Heilpraktiker selbstständig tätig. Dabei ist es essentiell, sich eigenständig einen Kundenstamm aufzubauen sowie beständig neue Klienten dazu zu gewinnen. Dies gelingt dem Heilpraktiker am besten, indem er sich zum Spezialisten in ausgewählten Fachbereichen entwickelt und seine Kenntnisse stetig vertieft. Stammkunden schätzen die neuen Angebote des Heilpraktikers, während sie neue Klienten auf die Praxis aufmerksam machen.

Weiterbildungen für Heilpraktiker

Weiterbildungen sind für Heilpraktiker nicht nur eine Option, sondern Pflicht. Die ständige Fortbildung ist in der Berufsordnung der Heilpraktiker festgeschrieben, an die sich alle zu halten haben. Die Berufsordnung gilt für alle großen Berufsverbände der Heilpraktiker. In dieser Verordnung ist nicht nur die Pflicht zur Weiterbildung festgelegt, sondern auch deren Nachweis. Zertifikate und Urkunden über erfolgreich absolvierte Weiterbildungen sind also vorzuweisen.

Die Möglichkeiten verschiedener Weiterbildungsarten sind dabei vielfältig. So gibt es jedes Jahr zahlreiche Kongresse, Tagungen und Seminare für Heilpraktiker – alle mit dem Ziel der Weiterbildung. Dabei geht es zum einen darum, in bereits erlernten Bereichen stets auf dem neuesten Stand zu bleiben und bestehendes Wissen zu vertiefen. Zum anderen haben Heilpraktiker bei Seminaren und Lehrgängen die Möglichkeit, sich völlig neue Fachbereiche zu erschließen.

Die großen heilpraktischen Berufsverbände organisieren jährliche Kongresse und Tagungen, die dem neuen Wissenserwerb und dem Austausch mit Kollegen dienen. Mit dem Besuch dieser Veranstaltungen können Heilpraktiker die notwendigen Weiterbildungspunkte im eigenen Fachgebiet sammeln. Der Besuch dieser Tagungen ist für Mitglieder der einzelnen Verbände oft preisvergünstigt. Darüber hinaus existiert ein unerschöpflich scheinendes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten für Heilpraktiker.

Oft finden sie in der Form von mehrtägigen Seminaren oder Lehrgängen statt, die sich über mehrere Wochen oder Monate erstrecken. Dadurch erschließen sich Heilpraktiker neue Wissensgebiete, sodass sich Tätigkeitsfelder und Angebote in der eigenen Praxis erweitern. Bedingt durch die große Vielfalt der Weiterbildungsmöglichkeiten fällt eine Entscheidung oft schwer. Möglich ist zum einen, neue Fachgebiete nach ihrem Bezug zu bereits bestehendem Wissen auszuwählen. So können sich beide Bereiche sinnvoll ergänzen.

Andererseits macht es auch Sinn, sich völlig neue Kenntnisse und Praktiken zu erschließen und dadurch auch neue Klientengruppen anzuziehen. Da Weiterbildungen für Heilpraktiker mit viel Zeit und vor allem erheblichen finanziellen Kosten verbunden sind, ist die Entscheidung möglichst fundiert zu treffen. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist beispielsweise, welche Therapieformen in der Umgebung und bei den eigenen Stammkunden besonders beliebt sind.

Denn eine noch so exklusive Weiterbildung nützt wenig, wenn die Klienten sie nicht annehmen. Im Folgenden findet sich eine Sammlung gefragter Therapieansätze und Fachbereiche für Heilpraktiker, die sich für Weiterbildungsmaßnahmen eignen.

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Osteopathie

Weiterbildungen im Bereich der Osteopathie sind beliebt, nicht nur bei Heilpraktikern, sondern beispielsweise auch bei Physiotherapeuten. Bei der Osteopathie handelt es sich um eine manuelle Therapiemethode. Begründer der Osteopathie ist Andrew Taylor Still. Laut ihm stellt der Körper des Menschen eine Funktionseinheit dar und ist in der Lage, sich selbst zu regulieren.

Krankheiten und Beschwerden ergeben sich der Osteopathie zufolge durch Blockaden im Körper.
An dieser Stelle setzt der Osteopath an, der mittels spezieller Handgriffe die Blockaden löst und die Selbstheilungsprozesse des Klienten stimuliert. Die Osteopathie unterteilt sich in unterschiedliche Strömungen. Eine weitere Spezialisierung ist etwa auf Chiropraktik oder Craniosacrale Osteopathie möglich. Entsprechende Weiterbildungslehrgänge sind oft an Heilpraktiker-Schulen zu finden.

Homöopathie

Die Homöopathie ist wohl eine der bekanntesten therapeutischen Lehren bei Heilpraktikern. Doch in der Grundausbildung ist es zeitlich oft nicht möglich, das Heilkonzept der Homöopathie vollständig zu vermitteln. Eine Weiterbildung zum Homöopathen macht an den meisten Standorten Sinn, da diese Therapieform relativ gefragt ist.
Die Homöopathie nutzt Heilmittel aus der Natur, etwa pflanzliche Extrakte.

Dabei gilt der Grundsatz, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Die Extrakte kommen verdünnt in verschiedenen Potenzen zum Einsatz, meist in der Form von Globuli. Bei Lehrgängen besteht oft die Möglichkeit, sich auf bestimmte Patientengruppen oder Beschwerden zu spezialisieren. Ein Beispiel ist die homöopathische Behandlung von Allergien.

Therapie mit Schüssler-Salzen

Die Lehre der Schüssler-Salze geht auf den Arzt Wilhelm Schüssler zurück, der das Heilkonzept vor etwa 120 Jahren entwickelte. Schüssler zufolge entstehen Krankheiten, wenn der Mineralstoffhaushalt gestört ist. Die Lehre beinhaltet zwölf Salze, die die Funktion der Organe anregen und gesunde Prozesse in den Zellen des Körpers unterstützen. Ein Mangel an Mineralstoffen in den Zellen bewirkt Krankheiten und ist durch die Einnahme der richtigen Schüssler-Salze ausgleichbar. Auch die Therapie mit Schüssler-Salzen ist vergleichsweise beliebt, sodass sich für viele Heilpraktiker eine entsprechende Weiterbildung lohnt.

Akupunktur

Eine Weiterbildung im Bereich der Akupunktur macht für Heilpraktiker Sinn, da die Behandlungsmethode sehr beliebt ist. Dünne Nadeln in den richtigen Punkten des Körpers beeinflussen die Energieflüsse des Menschen, lösen Blockaden und fördern die Heilung von Schmerzen und Krankheiten. Die Weiterbildung ist besonders anspruchsvoll, denn die richtige Technik der Injektion ist entscheidend und die Anzahl der Akupunkturpunkte riesig.

Reiki

Eine andere beliebte Weiterbildungsmöglichkeit für Heilpraktiker ist Reiki. Dabei handelt es sich um eine esoterische Lehre, die mittels Handauflegen auf den Körper und den Einsatz von Symbolen die Gesundheit fördert. Der Therapeut legt seine warmen Hände auf bestimmte Bereiche des Körpers und lindert durch die eindringende Wärmestrahlung Beschwerden. Die Behandlung bringt den Energiehaushalt des Menschen ins Gleichgewicht. Reiki stammt ursprünglich aus Japan und bezieht sich eng auf die Lehre der Chakren.

Antlitzdiagnose

Die Lehre der Antlitzdiagnose reicht bis in die Antike zurück kommt auch in der traditionellen chinesischen Medizin zur Anwendung. Sie nutzt das Gesicht des Menschen, um körperliche und seelische Leiden zu erkennen. Damit eignet sie sich für nahezu jeden Heilpraktiker, da sie die Erstanamnese des Patienten erleichtert. In der Antlitzdiagnostik steht das Erscheinungsbild bestimmter Gesichtsbereiche im Vordergrund, die den Zustand innerer Organe repräsentieren. Das Gesicht fungiert also als Spiegelbild des inneren Befindens und deutet auf unentdeckte Krankheiten hin – vor allem körperliche, aber auch seelische.
Ähnlich der Fußreflexzonen erfolgt auch bei der Antlitzdiagnose eine Zuordnung von Gesichtsbereichen zu bestimmten Organen. Die Nasenspitze steht beispielsweise für das Herz, während Wangen und Nase das Herz-Kreislauf-System repräsentieren. Die Antlitzdiagnose unterstützt erste Untersuchungen des Patienten und eignet sich als Grundlage für weitere Therapiemethoden.

Geopathologie

Eine spezielle Ergänzung stellt für Heilpraktiker eine Weiterbildung zum Geopathologen dar. In der Geopathologie geht es um die Lehre von Erdstrahlen und elektromagnetischen Feldern. Sie können eine negative Wirkung auf die Gesundheit entfalten und Krankheiten verursachen. Gesundheitliche Beschwerden ergeben sich vor allem dann, wenn der Mensch den schädlichen Effekten von Erdspalten, Wasseradern und sonstigen Strahlungsfeldern über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist.

Grundlage der Geopathologie bildet die Vorstellung, dass die Erde von einem Energie- bzw. Spannungsfeld überzogen ist. Durch Erdverwerfungen oder Wasseradern bilden sich geomagnetische Felder und Störzonen. Diese Zonen beeinträchtigen das biomagnetische Feld von Lebewesen. Während Pflanzen und Tiere äußerst sensibel auf Störungen des Erdmagnetismus und strahlenbelastete Störzonen reagieren, fehlt dem Menschen ein Wahrnehmungssinn für derartige Störungen. In der Weiterbildung lernen Heilpraktiker, entsprechende Störzonen etwa in Wohnung oder Garten des Klienten zu identifizieren.

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Fazit

Die Entscheidung für bestimmte Weiterbildungen für Heilpraktiker ist immer im Hinblick auf bereits bestehende Kenntnisse sowie den Kundenstamm und die Nachfrage in der Region zu treffen. Die meisten Weiterbildungen sind kostenintensiv und sollen sich rentieren. Daher ist eine genaue Analyse der Nachfrage besonders bedeutsam. Die Auswahl ist groß, doch gut gewählte Weiterbildungen für Heilpraktiker zahlen sich aus.



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