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Ein Pissoir ohne Wasserspülung? So funktioniert das Trockenurinal

Kein Mensch benötigt Wasser zum Urinieren! Mit einem Trockenurinal sparen Sie Wasser und bares Geld. Es funktioniert ohne Wasserspülung mit einer glatten Oberfläche und Geruchsverschluss.

Das Trockenurinal ist die wasserlose Alternative zum klassischen Pissoir. Es besitzt eine besonders glatte Oberfläche, auf der keine Tropfen haften. Demzufolge fließt Urin ohne Spülwasser rückstandslos ab, weshalb Sie mit dieser Vorrichtung hohe Gebühren für Wasser und Abwasser sparen. Dabei ist das wasserlose Urinal nicht weniger hygienisch als ein Becken mit Wasserspülung. Zudem schützt ein Geruchsverschluss vor übel riechenden Gasen und es kommt noch besser: Mit einem Trockenurinal leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Schließlich gilt das Wasser als wichtigste Ressource auf unserem Planeten.

Von der Erfindung bis zur Popularität

Der Durchbruch des Trockenurinals ließ lange auf sich warten. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es aber erste Erfindungen. Allerdings waren Kritiker der Meinung, wasserlose Urinale wären unhygienisch und geruchsbelästigend. Wissenschaftliche Studien bewiesen schließlich das Gegenteil: Urin von gesunden Menschen ist keimfrei und wirkt desinfizierend. Somit hält eine vorschriftsmäßige Pflege den hygienischen Zustand des wasserlosen Urinals aufrecht. Erst mit steigenden Gebühren für Wasser und Abwasser gewann das Trockenurinal in den letzten Jahren an Popularität. Vor allem Fastfood-Restaurants haben die kostengünstige Lösung für sich entdeckt. Aber auch an verschiedenen Veranstaltungsorten, auf Campingplätzen sowie auf Tank- und Rastanlagen gehören wasserlose Urinale inzwischen zum üblichen Inventar.

So einfach funktioniert das wasserlose Urinal

Herkömmliche Pissoire verfügen häufig über eine poröse Oberfläche, an der Urinrückstände haften bleiben. Um diese zu entfernen, kommt normalerweise eine Wasserspülung zum Einsatz. Trockenurinale hingegen haben eine besonders glatte Oberfläche. Sie sorgt dafür, dass Urin rückstandslos abfließt, weshalb das Reinigen des Beckens ohne Wasser erfolgt. Viele Hersteller bieten wasserlose Urinale in verschiedenen Ausführungen und Materialien an. Die Funktionsweise unterscheidet sich jedoch beim Geruchsverschluss.

Das Urinal mit Sperrflüssigkeit

Trockenurinale mit Sperrflüssigkeit verfügen über eine geruchsverschließende Vorrichtung, den sogenannten Siphon. Dieser ist mit einer biologisch abbaubaren Sperrflüssigkeit gefüllt, die leichter als Urin ist und hydrophob – sprich wassermeidend – wirkt. Somit fließt der schwere Urin durch die Flüssigkeit hindurch, ohne sich mit ihr zu vermischen. Oben schwimmend bildet die Sperrflüssigkeit anschließend einen Schutzfilm. Dieser vermeidet, dass schlechte Gerüche in den Raum entweichen. Der Nachteil: Bei jedem Nutzen des Urinals gelangt eine kleine Menge der Sperrflüssigkeit mit dem Urin in den Kanal. Dadurch erfordert dieses wasserlose Urinal regelmäßiges Warten und Auffüllen der Sperrflüssigkeit. Führende Hersteller bevorzugen deshalb ein Trockenurinal mit einem Membran-Ventil.

modern restroom interior with urinal row

Das Urinal mit Geruchsverschlussmembran

Dieses Trockenurinal verwendet ein Membran-Ventil in der Abflussöffnung als Geruchsverschluss. Folglich kommt die Vorrichtung ohne Siphon aus. Sobald Urin anfällt, öffnet sich das Ventil. Kommt keine weitere Flüssigkeit nach, verschließt es den Abfluss wieder. Dafür ist die Membran geruchsdicht und druckresistent. Unterdruck gleicht sie aus, während sie bei Überdruck das Entweichen von Geruch aus dem Abfluss verhindert. Der Nachteil: Diese Form des Trockenurinals benötigt ebenfalls das regelmäßige Warten. Aber dieser Vorgang, das Ersetzen der Membran, ist weniger aufwendig als das Nachfüllen der Sperrflüssigkeit.

Das Urinal mit Schwimmer

Das Urinal mit Schwimmer basiert ebenfalls auf einem mechanischen Geruchsverschluss. Das System verfügt über einen flüssigkeitsgefüllten Behälter mit Einlassöffnung und einem Auftriebskörper, dem sogenannten Schwimmer. Der auftreffende Urin drückt den Schwimmer nieder, sodass der Urin abfließt. Anschließend verschließt der Schwimmer den Ablauf wieder, damit keine Gerüche aus dem Kanal treten. Der Wartungsaufwand besteht dabei aus dem Austausch oder dem Reinigen einer undichten Schwimmer-Ablaufverbindung.

Die Vorteile des Trockenurinals

Wasser sparen und Abwasser vermeiden: Der größte Vorteil des wasserlosen Urinals steckt bereits in seinem Namen: Die Vorrichtung kommt ohne Wasser aus. Dadurch sparen Sie die hohen Gebühren für Wasser und Abwasser. Jährliche Preissteigerungen in diesem Bereich gehören inzwischen zur Normalität und daran gewöhnen Sie sich am besten. Vor allem dort, wo regelmäßig viele Menschen die Toilette aufsuchen, reduziert das Trockenurinal die Betriebskosten unter Umständen stark. Doch nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Liebe zur Umwelt ist ein wasserloses Urinal sinnvoll. Mit jedem Urinieren sparen Sie kostbares Trinkwasser und vermeiden zugleich verschmutztes Abwasser. Während Ersteres immer seltener wird auf unserem Planeten, zieht Letzteres in der Regel eine aufwendige Behandlung nach sich.

Einfache Montage

Die Wasserersparnis ist bei Weitem nicht der einzige Vorteil des Trockenurinals. Ein wasserloses Urinal lässt sich leicht und kostengünstig montieren. Demontieren Sie das alte Pissoir, verschließen Sie den Wasseranschluss mit einem Blindstopfen und installieren Sie das neue Urinalbecken. Dazu befestigen Sie das wasserlose Urinal mit Schrauben an der Wand und schließen den Abfluss an die vorhandene Abflussleitung an. Rückwände haben sich bei der Montage als äußerst praktisch erwiesen. Sie helfen, eine eventuell zuvor vorhandene Sensorspülung abzudecken und die Optik zu verbessern. Spuren der alten Installation lassen sich dann vollständig verbergen.

Leichtes Reinigen und geringer Reparaturaufwand

Hinzu kommen die leichte Art des Reinigens und der geringe Reparaturaufwand. Dadurch sparen Sie ebenfalls bares Geld und wertvolle Zeit.

Hilfreiche Tipps zum Reinigen und zur Pflege des Urinals

Auf die regelmäßige Pflege eines wasserlosen Urinals verzichten Sie besser auf keinen Fall. Doch kein Grund zur Sorge! Das Reinigen eines Trockenurinals ist nicht aufwendiger als die eines wassergespülten Pissoirs. Im Gegenteil: Da das Urinalbecken keinen Spülrand besitzt, ist es besonders leicht zu säubern. Achten Sie dabei unbedingt auf die Angaben des Herstellers. In der Regel reicht das Verwenden eines PH-neutralen Reinigers aus. Scharfe Reinigungsmittel sind jedoch tabu, denn sie verkürzen die Lebensdauer des Geruchsverschlusses. Sprühen Sie den Reiniger auf die Oberfläche des Urinalbeckens und wischen Sie dieses anschließend mit einem trockenen Tuch ab. Besonders empfehlenswert sind mikrobiologische Reinigungsprodukte. Die darin enthaltenen Substanzen wirken organischen Ablagerungen entgegen und verhindern zudem lästigen Geruch im Urinal sowie in den Leitungen. Zusätzlich verhindern Pflegeprodukte, wie ein Urinalsieb, dass Haare oder Schmutzpartikel den Abfluss verstopfen.

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Fazit

Mit seiner glatten Oberfläche ist das Trockenurinal die wassersparende Alternative zum klassischen Pissoir. Dank Geruchsverschluss ist es hygienisch und geruchsneutral, sofern Sie es nach Herstellerangaben reinigen. Außerdem lässt es sich leicht montieren, einfach reinigen und mit geringem Aufwand reparieren. Somit spart das Trockenurinal Ihnen nicht nur Wasser, sondern sogar bares Geld und wertvolle Zeit. Längst gilt es als eine Investition in die Zukunft – in die Ihrer Firma und in die unseres Planeten.

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