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Eine Frage der Note: Welcher Duft passt zu mir?

,,Wie finde ich meinen Duft?’’ Wollen Sie ein Parfüm tatsächlich beurteilen, müssen Sie es eine Weile kennenlernen. Erst dann wissen Sie, welchen Duft Sie bevorzugen.

Feine Düfte – keine Neuheit, sondern Tradition

Das Parfüm kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits die alten Ägypter trugen zu besonderen Anlässen Salbkegel auf dem Kopf, um schlechten Gerüchen vorzubeugen. Sie bestanden aus einer Mischung aus diversen Ölen, Fetten, Kräutern und Harzen (Myrrhe, Weihrauch). Durch die hohen Temperaturen und die eigene Körperwärme schmolzen die duftenden Kegel und verströmten einen angenehmen Geruch. Im Laufe der Menschheitsgeschichte perfektionierten Parfumeure rund um den Globus das Duftwasser.

Die Tatsache, dass Parfum belebt und zusätzlich den Kreislauf ankurbelt, ist hinlänglich bekannt. Speziell im europäischen 17. und 18. Jahrhundert trugen die feinen Damen der Gesellschaft viel zu eng geschnürte Korsetts. Die damalige Mode verursachte Schwindel und die Damen fielen regelmäßig in Ohnmacht. Die vormalige Erste Hilfe war das bekannte „Riechsalz“. Die Riechfläschchen wurden direkt unter die Nase gehalten. Der stechende Inhalt reizte die Atemwege und verbesserte die Sauerstoffversorgung.

Parfüms verstehen

Um zu verstehen, warum ein Parfüm wann wie riecht, muss die Herstellung betrachtet werden. Ein Parfüm ist ein hochkompliziertes, komplexes Gemisch aus zirka 150 bis 200 verschiedenen Ingredienzen. Es ist ein Gesamtkunstwerk und wie eine Pyramide aufbaut: Das Fundament ist die schwere Basisnote, darüber befindet sich die charakterbildende Herznote und die Pyramidenspitze erzeugt die prickelnde Kopfnote. Präsentiert sich ein Duft erfrischend, beruhigend und zugleich aufregend, ist er ausbalanciert und gefällt in der Regel sofort. Der Grund dafür ist, dass die duftige, frische Kopfnote sich nach dem Aufsprühen augenblicklich entfaltet und einen ersten, positiven Eindruck erzeugt. Ist die Kopfnote verflogen, kommt die Herznote zum Vorschein. Diese Mittelnote ist für den eigentlichen, runden Charakter des Parfüms verantwortlich. Was auch nach vielen Stunden noch wahrnehmbar ist, ist die Basisnote mit ihren schwereren, wärmeren Düften.

Das richtige Parfüm auswählen

Vor dem korrekten Parfümkauf sollte sich jede Frau und jeder Mann einige Gedanken machen. Wichtige Fragen zum Typ sind hilfreich und vereinfachen die Qual der Wahl in einer Parfümerie. Welche Persönlichkeit bin ich? Bin ich dunkel, brünett, rot, blond oder extrem hellhäutig? Doch eher ein Sommer- oder ein Wintertyp? Wo liegen meine Duftprioritäten und welche Botschaft möchte ich transportieren? Bin ich romantisch, verträumt, elegant, sinnlich, frech, modern, sportlich, dynamisch, erfolgsorientiert, unabhängig, cool oder taff? Welche Duftkomponente soll bei meinem Lieblingsduft dominieren?

Folgende Zuordnung von Düften und Eigenschaften kann Ihnen helfen:

– sportlich, zielstrebig, lebendig und aktiv: Zitrone, Pampelmuse, Orange, Mandarine, Bergamotte
– klassisch: Rose, Iris, Veilchen, Maiglöckchen, Flieder, Hyazinthe
– orientalisch: Zimt, Patschuli, Tonkabohne
– leicht, zurückhaltend und unaufdringlich: Lilie, Pflaume, grüner Tee, Apfel, Ananas
– schwer, intensiv und laut: Lavendel, Osmanthus, Lakritz, Nougat
– sinnlich, süß und betörend: Neroli, Cumarin, Karamell, Birne, Marshmallow, Puder
– exotisch: Vanille, Nelken, Muskat, Pfeffer, Honig
– holzig und ledrig: Sandelholz, Zedernholz, Eichenmoos, Moschus
– würzig und rassig: Limette, Kardamom, Anis

Was muss Ihr Duft können?

Parfümaffine Menschen besitzen oft mehr als drei Düfte, denn für jeden Anlass gibt es ein passendes. Wenn Sie beispielsweise ein tolles Rendezvous, ein erstes Date oder eine Einladung zum Valentinstag haben, so sollte der gewählte Duft betören und anziehend wirken. Beim Sport oder am Strand werden zitruslastige und leichte Varianten bevorzugt. Achten Sie besonders tagsüber im Sommer darauf, dass Sie entweder alkoholfreie Düfte – spezielle Sommereditionen – verwenden, oder den Duft nicht direkt auf die Haut aufsprühen.

So vermeiden Sie unschöne, braune Hautverfärbungen, die sogenannten Parfümflecke. Opernbesuche, Elternabende, Kindergeburtstage, Familienfeiern, Beerdigungen oder Meetings haben ihre eigenen Regeln, auf die auch das Parfüm abgestimmt werden muss. Die Geruchsbelästigung für den Nebensitzer im Theater ist ebenso störend wie das Einhüllen des Büros Ihres zukünftigen Chefs bei einem Vorstellungsgespräch. Ihre Sillage (die Duftwolke, die jeder Träger hinter sich herzieht) muss dezent sein und darf Ihre Mitmenschen nicht in die Flucht schlagen.

Große Auswahl: so gehen Sie vor

Auf Papierstreifen können Sie anfangs die Spreu vom Weizen trennen. Haben Sie sich für einige Düfte entschieden, empfiehlt es sich, diese engere Auswahl immer auf der Haut zu testen. Sie beurteilen jetzt das Zusammenspiel Ihres Körpergeruchs mit dem Parfüm. Jede Haut reagiert unterschiedlich auf Duftstoffe. Die Innenseiten der Handgelenke eignen sich hervorragend für Parfümtests. Die Wärme begünstigt die Aroma Entwicklung. Nach einem kurzen Augenblick ist der Alkohol verdunstet und die Kopfnote präsentiert sich. Zerreiben Sie Parfüm nicht auf der Haut, da der Duft dann abflacht. Leichtes Tupfen genügt.

Nach weiteren drei oder vier Minuten kommt dann die Herz- und nach und nach auch die Basisnote zur Geltung – Die Parfümsuche braucht also Zeit und etwas Geduld. Eine Parfümprobe ist für die Nase richtige Schwerstarbeit. Neutralisieren Sie deshalb nach jedem Duft Ihre Nase mit Hilfe von Kaffeebohnen. Sie machen Ihre Nase wieder aufnahmefähig für neue Gerüche. Jede gut sortierte Parfümerie stellt Schälchen mit Kaffeebohnen zum Schnuppern zur Verfügung. Um das Parfüm richtig kennenzulernen, ist Zeit besonders wichtig. Überstürzen Sie Ihre Wahl nicht und probieren Sie Ihre Favoriten ruhig an verschiedenen Tagen hintereinander aus, bevor Sie sich entscheiden.

Raffinierte Tricks & Tipps:

Die Haltbarkeit eines Parfüms auf der Haut zu steigern, ist simpel. Streichen Sie die Hautpartien, die Sie parfümieren wollen, zuvor mit einer fetthaltigen Creme ein. Düfte halten auf trockener Haut nur kurz, auf eingefetteter Haut haben Sie viel länger etwas davon. Frisch gewaschene Haare sind ebenfalls ideale Duftträger. Sie speichern Düfte und geben sie durch die natürliche Bewegung langsam wieder ab. Sie bekommen von Ihren Lieblingsdüften einfach nicht genug? Komplettieren Sie Ihr Parfüm mit weiteren Produkten aus der gleichen Duftserie: Bekannte Parfümdesigner offerieren ihren Kunden meist das passende Duschgel, die Bodycreme, das Körperbalsam, Badesalze und Öle an. Puristen favorisieren Bodysplashs oder auch ein Eau de Cologne, weil diese Düfte nur aus einer Kopf- und einer Herznote bestehen.

Ein Parfümduft ist so viel mehr als nur ein Geruch. Mit der Zeit verändert er sich – zuerst betört er die Sinne, dann das Herz und schließlich bleiben süße, warme Erinnerungen. Er fungiert als Stimmungsaufhellung, Aphrodisiakum, Anregung, Beruhigung und Kraftquelle. Ihre Parfüms wählen Sie nach dem eigenen Geschmack aus und setzen dann zu jedem Anlass das passende ein. Nehmen Sie sich bei der Wahl Zeit und lassen Sie das Zusammenspiel der Düfte auf sich wirken, bevor Sie sich entscheiden. So finden Sie sicher das passende Parfüm.

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