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E-Zigaretten: Der richtige Weg zur Raucherentwöhnung?

Unzählige Raucher kämpfen täglich gegen ihre Sucht – häufig vergebens. E-Zigaretten erhöhen möglicherweise die Erfolgsaussichten. Was für und gegen diese Methode spricht, erfahren Sie hier.

E-Zigaretten gelten als vielversprechendes Mittel zur Raucherentwöhnung, vorausgesetzt Sie vertrauen den Angaben der Hersteller. Experten sehen das eher skeptisch. Psychiater und Lungenfachärzte halten häufig nicht viel von diesem Produkt zur Tabakentwöhnung. Selbst Wissenschaftler sind unterschiedlicher Meinung und verwirren damit die Raucher.

Es gibt Studien, die beweisen, dass E-Zigaretten besser gegen die Nikotinsucht helfen als nikotinhaltige Pflaster und Tabletten. Andere Studien bescheinigen dem Produkt eine gesundheitsschädliche Wirkung. Viele Fachleute sehen in der elektronischen Zigarette lediglich ein weiteres Übel mit sozialverträglichen Vorteilen gegenüber handelsüblichen Zigaretten.

Dampfen statt Rauchen – so funktionieren E-Zigaretten

Eins ist sicher: Für viele Raucher sind E-Zigaretten eine populäre Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten. Sie produzieren keinen unangenehmen Rauch, Asche oder anderen Abfall. Mitmenschen fühlen sich von E-Rauchern weniger belästigt. Somit empfinden viele elektronische Glimmstängel nicht als störend und vergilbte Tapeten gehören der Vergangenheit an.

Zusätzlich profitieren Raucher davon, dass beim Genuss von E-Zigaretten weder Teer noch Kohlenmonoxid in die Lungen strömen. Während Filterzigaretten Tabak verbrennen, erhitzen E-Zigaretten eine nikotinhaltige Flüssigkeit. Dabei entsteht Dampf, den Sie als Nutzer inhalieren. Wie eine handelsübliche Zigarette führen Sie die E-Zigarette zum Mund und ziehen daran. Sensoren registrieren den entstehenden Unterdruck und lösen das Erhitzen der Flüssigkeit (Liquids) aus.

Diese leitet die E-Zigarette direkt an eine Heizspirale und verdampft sie bei Temperaturen um die 65 Grad Celsius. Bei vielen Modellen leuchtet zugleich eine Diode am vorderen Ende auf, die das Glimmen einer Tabakzigarette imitiert. Außerdem sind auf dem Markt E-Zigaretten erhältlich, bei denen Sie das Verdampfen per Knopfdruck auslösen.

Die Hauptbestandteile elektronischer Zigaretten sind ein Mundstück, ein Vernebler, ein wiederaufladbarer Speicher (Akku) und eine Wechselkartusche mit der zu verdampfenden Flüssigkeit. Die Liquids setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen.

Tabak gehört allerdings nicht dazu. Stattdessen bestehen die Flüssigkeiten im Wesentlichen aus Wasser, Glyzerin, Propylenglykol, Ethanol, Nikotin und diversen Aromastoffen. Daneben gibt es auch Liquids ohne Nikotin.

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Wie fühlt sich das Dampfen mit E-Zigaretten an?

Dampfen erinnert stark an Rauchen. Einige E-Modelle ähneln geläufigen Tabakzigaretten bereits auf den ersten Blick. Die Dampf-Varianten gleichen ihrer Konkurrenz sowohl im Format als auch in der Haptik. Das Gefühl des Rauchens bleibt erhalten, genau wie der Nikotinkonsum selbst.

Es sei denn, Sie dampfen eine nikotinfreie Variante. Der Nachteil kleiner E-Zigaretten: Sie bieten kaum Platz für die Flüssigkeit und den Akku. Folglich ist ihre Nutzungsdauer stark eingeschränkt. Möchten Sie mehrmals täglich zum Glimmstängel greifen, haben Sie mehr Freude an einem größeren Modell.

Diese Varianten sehen nicht mehr aus wie normale Zigaretten und liegen anders in der Hand. Das Inhalationsgefühl ist dennoch sehr ähnlich. Genau wie beim Rauchen, atmen Sie den Dampf zunächst ein und anschließend wieder aus.

Wie helfen E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung?

Das Prinzip ist einfach: Ähnlich wie Nikotinpflaster und -tabletten führen E-Zigaretten dem Körper weiterhin Nikotin zu. Allmählich lässt sich die zugeführte Menge reduzieren, bis Sie am Ende nur noch Flüssigkeiten ohne Nikotin dampfen.

So erleichtern E-Zigaretten im Idealfall den Ausstieg aus der Sucht. Schließlich ist die Wirkung von Nikotin nicht zu unterschätzen. Es macht süchtig, weshalb der Kampf gegen den Tabakkonsum für gewöhnlich sehr schwer fällt.

Was sagt die Wissenschaft?

Lange waren Fachleute eher negativ gegenüber E-Zigaretten eingestellt. Sie enthalten krebserregende Stoffe, fördern das Rauchen und verwirren Menschen auf dem Weg zum rauchfreien Leben. So und ähnlich lauten die Hauptkritikpunkte. Doch inzwischen nehmen die positiven Stimmen zu. So erachtet Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung an der University of Applied Sciences in Frankfurt am Main, E-Zigaretten als eine Art Ausstiegshilfe.

Im Sinne der Harm-Reduction sorgen sie für eine Schadensminderung, ähnlich wie Ersatzmedikamente für Heroinsüchtige. Als wegweisend gilt eine britische Studie, die im Jahr 2016 herauskam. Unter dem Namen „Nicotine without Smoke“ (zu Deutsch: „Nikotin ohne Rauch“) untersuchten 21 führende Mediziner der Ärztevereinigung Royal College of Physicians das Verhalten von Menschen, die vorhatten, mit dem Rauchen aufzuhören.

Das Resultat ist eindeutig: E-Zigaretten helfen bei der Tabakentwöhnung und das viel besser als Pflaster und Tabletten. Das haptische Gefühl des Rauchens führte bei entwöhnungswilligen Rauchern zu einem positiven Erlebnis. Dieser Eindruck hilft gegen die mentale Sucht, während die Zufuhr geringer Nikotinmengen gegen das körperliche Suchtverlangen hilft. Kein Wunder, dass E-Zigaretten die Erfolgschancen mehr als verdoppeln.

Während die Erfolgsquote von anderen Nikotinpräparaten bei durchschnittlich vier Prozent liegt, schafften mit E-Zigaretten immerhin neun Prozent der Probanden den Ausstieg aus der Sucht. Das ist noch lange kein Durchbruch, aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Die Erkenntnisse ebnen den Weg für neue Methoden. Weiterhin betonen die Wissenschaftler, dass E-Zigaretten auch problematische Inhaltsstoffe enthalten, wie Nitrosamine, Metalle und Formaldehyd.

Allerdings ist der Gehalt dieser Schadstoffe in E-Zigaretten weitaus geringer als in herkömmlichen Glimmstängeln. Vor allem Formaldehyd ist für viele Kritiker ein Dorn im Auge. Doch in der Praxis befindet sich davon nur ein unwesentlicher Anteil in E-Zigaretten. Ihr Nutzen-Risiko-Verhältnis fällt deshalb zumindest bei der Tabakentwöhnung positiv aus.

Für Lungenfacharzt Tobias Raupach von der Universitätsklinik Göttingen stellt die britische Studie ebenfalls einen wichtigen Meilenstein dar. Sie führt endlich zu einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise von E-Zigaretten und kehrt der emotional geführten Diskussion den Rücken zu. Dennoch scheuen sich Wissenschaftler weiterhin davor, E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung zu empfehlen. Zu groß sei die Gefahr, dass Raucher langfristig E-Zigaretten dampfen.

Die gleiche Studie aus London zeigte, dass über ein Drittel aller Testpersonen nach ihrem abgebrochenen Versuch der Tabakentwöhnung weiterhin E-Zigaretten nutzten. Damit gehen wiederum andere Folgen einher, die schädliche Effekte auf die Atemorgane haben – von ausgeprägten Atemwegseinengungen über trockenen Husten bis hin zu Entzündungsvorgängen in den Bronchien. Darüber hinaus ist die Langzeitwirkung von inhaliertem Propylenglykol noch unbekannt.

Ohne Willensstärke funktioniert es nicht

Neben den bereits genannten Ergebnissen fanden Wissenschaftler auch Folgendes heraus: E-Zigaretten hin oder her – Fakt ist, Raucherentwöhnung funktioniert nur mit ausreichend Willensstärke. Nur so halten Sie selbst schwierige Phasen während der Entwöhnung durch.

E-Zigaretten helfen einigen entschlossenen Rauchern auf dem Weg aus der Sucht, ähnlich wie psychologische Unterstützung. Doch sie ermutigen keinesfalls mehr Raucher dazu, mit dem Rauchen aufzuhören. Bislang existieren keine eindeutigen Beweise für den Zusammenhang zwischen E-Zigaretten und der Rate an Entwöhnungsversuchen.

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Fazit

Zwar gibt es inzwischen Belege für den Erfolg von E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung, dennoch stellt das Produkt nicht die richtige Lösung dar. E-Zigaretten sind schädlich, genauso wie der Rauch von verbranntem Tabak. Einige Personen finden mit E-Zigaretten aus der Nikotinsucht. Doch gibt es bei Weitem mehr Menschen, die sich damit großen Schaden zu fügen.

Das haptische Gefühl des Rauchens und die Zufuhr geringer Mengen Nikotin machen E-Zigaretten bei der Tabakentwöhnung erfolgreich. Auf diesem Fakt bauen Industrie und Wissenschaft am besten weiter auf, um gängige Alternativen zu entwickeln.



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