Feuchte Wände selbst verputzen? Eine Übersicht zu Aufwand und Kosten
Feuchtes Mauerwerk und Schimmel an den Wänden sind nicht nur ärgerlich, sondern können richtig teuer werden. Deshalb sollten Sie schnell reagieren und gegen die Feuchtigkeit vorgehen. Was Sie selbst tun können, erfahren Sie hier.
Feuchte Flecken auf Wänden nicht ignorieren
Zeigen sich dunkle, feuchte Flecken auf den Wänden, können das Zeichen für geschädigtes Mauerwerk sein. Ignorieren Sie diese Probleme, wird der Schaden nur noch schlimmer. Im Laufe der Zeit zeigen sich bröselnde Salzkristalle und der Putz blättert ab.
Wird die Feuchtigkeit nicht bekämpft, erhöht sich die Feuchtigkeits- und damit Salzkonzentration im Mauerwerk immer weiter. Da der schützende Putz immer weiter abplatzt, kann Regenwasser ungehindert in die Mauer eindringen und diese zerstören. Je länger Sie also mit der Sanierung warten, desto aufwändiger und teurer wird diese.
Feuchte Wände trocken legen
Bevor Sie mit dieser Arbeit beginnen, sollten Sie einige grundlegende Fragen beantworten. Wichtig ist zu wissen, wie feucht die Wände wirklich sind und wo die Feuchtigkeit herkommt. Da es verschiedene Methoden gibt, mit denen Sie die Feuchtigkeit bekämpfen können, sollten Sie auch mit diesen vertraut sein.
In der Regel ist die Trockenlegung von Wänden kein Gebiet für einen absoluten Laien. Aufwand und Kosten können nur schlecht geschätzt werden, zudem ist das nötige Fachwissen meist nicht vorhanden. Hier ist es sinnvoller, sich an einen Fachmann zu wenden.
Dieser prüft den Schaden und kann einen Kostenvoranschlag erstellen. So wissen Sie, was an Aufwand und Kosten auf Sie zukommt. Handelt es sich allerdings nur um kleinere Feuchtigkeitsschäden, können Sie durchaus auch selbst Hand anlegen.
Bevor Sie jedoch mit der Sanierung beginnen, sollten Sie sich auf die Suche nach der Ursache begeben. Meist machen sich feuchte Wände durch einen muffigen Geruch oder durch Schimmel an der Wand bemerkbar. Hier müssen Sie unterscheiden, ob es sich nur um eine oberflächliche Feuchtigkeit handelt, wie sie beispielsweise bei schlechtem Lüften vorkommen kann oder ob die Wand von innen heraus feucht ist.
Können Sie die Fehlerquelle nicht eindeutig lokalisieren oder sind Sie sich unsicher, ziehen Sie im Zweifelsfall lieber einen Sachverständigen hinzu. Ansonsten kann Ihre Mühe schnell umsonst sein. Mit einem kompetenten Fachmann an der Seite können Sie Zeit und Geld sparen und haben vor allem die Wand fachmännisch saniert.
Wenn Sie sich selbst die Arbeit machen möchten, denken Sie vor Beginn der Arbeit immer daran, dass Putz, der mit Schimmel kontaminiert ist, gesundheitsschädlich ist. Atmen Sie die Schimmelsporen niemals ein, sondern legen Sie am besten eine Schutzausrüstung an. Zum Trockenlegen der Wand stehen Ihnen dann der klassische Kalkputz sowie Sanierputz zur Verfügung. Aufwand und Kosten lassen sich auch hier nicht pauschal abschätzen, da es auf die Größe der Fläche ankommt und auch inwieweit das Mauerwerk betroffen ist.
So sanieren Sie feuchte Wände
Um feuchtes Mauerwerk zu trocknen, sind mehrere Arbeitsschritte notwendig. Zunächst müssen Sie dafür sorgen, dass keine weitere Feuchtigkeit eindringen kann. Handelt es sich nur um ganz leichte Feuchtigkeitsschäden, kann es ausreichen, den alten Putz zu entfernen und neuen Putz aufzutragen. Bei größeren Schäden ist es sinnvoller, einen Fachmann hinzuziehen.
Wenn Sie den alten Putz entfernen, sollten Sie dabei großzügig vorgehen. Schlagen Sie nicht nur den Putz an der feuchten Stelle ab, sondern auch darüber hinaus. Dabei können Sie sich ruhig an einem Radius von 30 cm orientieren. Bei mehreren Feuchtigkeitsflecken gehen Sie großflächig vor.
Handeln Sie nach der Devise: Lieber etwas zu großzügig als zu wenig. Nach dieser Arbeit können Sie nun den neuen Putz auftragen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass dieser diffusionsoffen ist. Das heißt, die Wand sollte atmen können, also für Wasserdampf durchlässig sein, auf der anderen Seite aber kein Wasser – durch Regen beispielsweise – eindringen lassen. Sanierputze sind deshalb besonders gut geeignet.
Das können Sanierputze leisten
Sanierputze zeichnen sich durch eine hohe Diffusionsfähigkeit aus. So wird die Austrocknung des Mauerwerks, die ja erreicht werden soll, begünstigt. Da Sanierputze über einen hohen Anteil von Luftporen verfügen, können sich die Schadsalze aus dem Mauerwerk dort einlagern und ausdehnen – ohne, dass es zu Schäden kommt. So kann der Putz nicht mehr abplatzen.
Wenn Sie Sanierputze kaufen, sollten Sie darauf achten, dass diese WTA-geprüft sind. Diesen Putzen bescheinigt die Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V., den strengen Prüfkriterien standzuhalten.
Stärkere Feuchtigkeitsschäden verlangen nach konsequenten Maßnahmen
Ist das Mauerwerk stärker durchfeuchtet und der Feuchteschaden nicht lokal begrenzt, werden Sanierputze in der Regel nicht ausreichen, um den Schaden zu beheben. In diesem Fall müssen Sie auch zunächst die Ursache der Feuchtigkeit finden und nicht nur die oberflächlichen Symptome beheben.
Zur Schadensanalyse kann es ratsam sein, einen Fachmann hinzuzuziehen, gerade dann, wenn es sich um größere Schäden handelt. Sind Ihnen die Ausmaße des Schadens bekannt, können Sie mit der Fachfirma besprechen, welche Eigenleistungen Sie selbst übernehmen können. So senken Sie die Kosten und haben gleichzeitig die Gewähr, dass spezielle Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden.
Das kann ebenfalls bei feuchten Wänden hilfreich sein
Ist die Ursache gefunden und das Leck abgedichtet, kann in Innenräumen ein Luftentfeuchter eingesetzt werden. So halten Sie das Raumklima trocken. Zur eigentlichen Mauerentfeuchtung ist diese Methode jedoch nicht geeignet. Allerdings ist ein Luftentfeuchter gerade bei feuchtem Wetter oder nach Renovierungsmaßnahmen sinnvoll.
Auch bei Großfamilien, die gerne lange und heiß duschen, haben sich Luftentfeuchter bewährt. So wird der Raumluft überschüssige Feuchtigkeit entzogen und Schimmel hat weniger Chancen. Luftentfeuchter erhalten Sie in verschiedenen Größen und zu unterschiedlichen Preisen.
Außenwand verputzen
Ist das Mauerwerk trockengelegt, können Sie die Außenwand verputzen. Ein Außenputz schützt vor Regen und Kälte. Bevor Sie sich jedoch selbst an diese Aufgabe wagen, sollten Sie sicher sein, dass Sie geübt im Umgang mit Mörtel und Kelle sind. Haben Sie keine Erfahrung mit Verputzen, kann es kostengünstiger sein, den Außenputz vom Profi auftragen zu lassen.
In der Regel verwenden Sie zunächst einen Unterputz, danach wird der Oberputz aufgetragen. Bevor Sie beginnen, prüfen Sie den Untergrund auf etwaige Unregelmäßigkeiten und achten Sie auf seine Beschaffenheit. Ist er stark saugend, brauchen Sie zunächst eine Grundierung. Auch hier können Aufwand und Kosten nicht pauschal angegeben werden, da jeder Untergrund nach einer anderen Behandlung verlangt.
Fazit
Bei kleineren Feuchtigkeitsschäden an der Wand können Sie als geübter Handwerker auch selbst Hand anlegen. Die Behebung größerer Schäden sollten Sie den Profis überlassen. Aufwand und Kosten richten sich immer nach dem Umfang des Feuchteschadens.