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Ganzheitliche Zahnmedizin ‒ Was genau ist das eigentlich?

Ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt ist sich bewusst, dass der Zustand der Zähne, des Zahnhalteapparates und der Kiefergelenke einen direkten Einfluss auf den Gesundheitszustand des Patienten hat.

Systemisches Denken ‒ die Zusammenhänge zwischen den Zähnen und dem Körper

Wie in der Inneren Medizin, der Behandlung von Hautproblemen oder orthopädischen Erkrankungen gibt es bei der Therapie von Patienten auch in der Zahnmedizin eine ganzheitliche Herangehensweise des behandelnden Arztes. Wenn Zähne nicht intakt sind, kann dies zu Funktionsstörungen von Organen, Muskeln und anderen Strukturen im Organismus führen. Probleme mit den Zähnen und dem Zahnhalteapparat sollten also nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sie können der Auslöser für akute und chronische Erkrankungen sein. So wurde in Studien nachgewiesen, dass Menschen mit Parodontitis, einer entzündlichen Erkrankung des Zahnfleisches, eher an Kreislaufproblemen erkranken.

Bei Frauen, deren Zahnfleisch blutet und sich zurückbildet, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt als bei gesunden werdenden Müttern. Auch Störungen in der Funktion der Kiefergelenke können weitreichende Folgen haben: Migräne, ständige Ohrgeräusche (Tinnitus), Nackenschmerzen oder Rückenbeschwerden sind nur einige mögliche Auswirkungen. Werden Zahnfüllungen oder ein Zahnersatz nicht genau eingepasst, kann dies eine dramatische Entwicklung auf den allgemeinen Gesundheitszustand bewirken.

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Über die Kiefermuskulatur wird der Betroffene automatisch versuchen, den Fehlstand auszugleichen. Bereits sich daraus ergebende Verspannungen und Verkrampfungen der Kiefermuskulatur können erhebliche Schmerzen verursachen. Doch die Wechselwirkungen gehen noch weiter. Die Verspannungen können sich auf die Kopf-, Hals- und Rückenmuskulatur ausweiten. Selbst eine Lageveränderung des Steißbeins kann durch eine zu hoch stehende Zahnfüllung ausgelöst werden.

Normalerweise erwartet ein Zahnarzt-Patient, dass bei Bedarf Karies und Zahnstein entfernt werden oder etwa Löcher in den Zähnen gefüllt werden. Dass sich der Zahnarzt für den gesamten Gesundheitszustand interessiert, passiert selten. Im Höchstfall wird vor einer Zahnextraktion gefragt, ob der Patient blutverdünnende Medikamente einnimmt. Bei einem ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt ist dies anders. Er weiß, dass jeder einzelne Zahn im Mund in einer Wechselbeziehung zu einem bestimmten Organ oder einer Körperregion steht. Der Zahnarzt befragt den Patienten vor der Behandlung sehr ausführlich über seinen gesundheitlichen Allgemeinzustand. Er fragt jedoch auch nach den persönlichen Lebensumständen und nach dem Wohnumfeld. Der ganzheitliche Mediziner bezieht in seine Diagnose und den Therapieplan Geist, Körper und Seele seines Patienten ein.

Bei zahnmedizinischem Behandlungsbedarf berücksichtigt er die Erkenntnisse aus seiner Anamnese. Heute gibt es ganzheitlich arbeitende Heilpraktiker, aber auch Allgemein- und Fachärzte. Wer bei einem solchen Therapeuten in Behandlung ist, dem kann es passieren, dass er auch nach Problemen mit dem Kiefer, dem Zahnfleisch oder den Zähnen befragt wird. Die Zähne und die Mundhöhle dürfen in Deutschland nur von entsprechend ausgebildeten Zahnärzten behandelt werden. Das ist im Gesetz zur Zahnheilkunde geregelt. Deshalb kommt es vor, dass Patienten mit akuten oder chronischen Krankheiten von ihrem ganzheitlich orientierten Arzt oder Heilpraktiker zunächst zu einem ganzheitlich orientierten Zahnarzt überwiesen werden. Dadurch sollen eventuelle Störzonen beseitigt werden, damit es zu einer grundlegenden Besserung des allgemeinen Gesundheitszustandes kommen kann.

Für viele Ärzte und Zahnärzte spielen die Wechselbeziehungen zwischen Zähnen und Körper bei der Behandlung keine Rolle. Doch gerade bei chronisch kranken Personen zeigt sich immer wieder, dass sich Therapieerfolge erst entwickeln, wenn ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt die Zähne in Ordnung gebracht hat. Ärzte und Zahnärzte, die sich der ganzheitlichen Medizin verschrieben haben, arbeiten in regionalen Netzwerken zusammen, um für ihre Patienten das ganze Spektrum an ganzheitlicher medizinischer Kompetenz zur Verfügung zu stellen.

Ganzheitliche Zahnärzte ‒ fachlich übergreifend ausgebildet

Neben der eigentlichen Zahnheilkunde muss ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt auch profunde Kenntnisse aus anderen medizinischen Fachbereichen besitzen. Neben den schulmedizinischen Maßnahmen zur Zahnerhaltung beinhalten Diagnostik und Behandlung bei einem ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt ergänzende Methoden. So kommen bei ganzheitlich arbeitenden Zahnärzten auch alternative Verfahren wie Akupunktur, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, alternative Immuntherapien oder der kieferorthopädisch regulierende Bionator zum Einsatz. Bei einem Bionator handelt es sich um ein herausnehmbares Gerät, das unter anderem die Bisslage ändern soll. Gesetzlich geregelt ist die Bezeichnung „ganzheitlich“ in der Zahnmedizin nicht.

Es gibt jedoch zahnmedizinische Gesellschaften, die entsprechende Qualifizierungen und Weiterbildungen anbieten. Bei der Suche nach einem ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt ist die Nachfrage nach Abschlüssen und weiterführenden Ausbildungen durchaus gerechtfertigt.

Vernetzungen im Organismus

Die ganzheitlichen Zahnärzte berücksichtigen bei der Beurteilung von Symptomen die energetischen Verbindungen über die Meridiane. Damit sind Leitbahnen aus der Sichtweise der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gemeint. Diese Energieflüsse vernetzen den gesamten Organismus. So können kranke Backenzähne Probleme in der Schulter oder im Darm auslösen. Ein Schneidezahn, dessen Wurzel tot ist, kann die Ursache dafür sein, dass der Patient unter chronischen Nieren- und Blasenentzündungen leidet. Jedem Zahn ist in der TCM ein bestimmter Bereich im Körper zugeordnet. So können sich plötzlich organische Probleme bessern, wenn der zugehörige Zahn nach einer Routinekontrolle saniert wurde. Umgekehrt können gerade chronische Krankheiten darauf hinweisen, dass Behandlungsbedarf im Mund besteht.

Der Bionator

Der Bionator ist ein typischer Behandlungsansatz in der ganzheitlichen Zahnmedizin. Fehlstellungen von Zähnen und der Bisslage werden heute in der schulmedizinischen Zahnmedizin mit fest installierten und starren Spangen reguliert. Der Bionator wurde von Wilhelm Balters entwickelt, der sich schwerpunktmäßig mit der Kieferorthopädie beschäftigte. Balters war unzufrieden mit den vorhandenen Möglichkeiten der Regulation von Kiefer und Zähnen. Ihm war wichtig, nicht eine Heilkunde auszuüben, die nur die Zähne im Fokus hat. Ganzheitlich bedeutete für ihn, eine Gebissheilkunde zu etablieren. Sein Beitrag dazu war die Erfindung des Bionators. Es handelt sich dabei um einen zahnspangenartigen Kieferformer, der aus beweglichen Teilen zusammengesetzt und herausnehmbar ist.

Der Bionator wirkt nicht nur auf einen Kiefer und eine Zahnreihe ein. Er reguliert das gesamte Gebiss gleichzeitig, ohne dass starke Zug- und Druckkräfte ausgeübt werden. Durch Kau- und Sprechbewegungen wird die Regulation vom Träger des Bionators ganz individuell ausgeübt. Mit dem Bionator werden nicht einzelne Zähne wie bei herkömmlichen Spangen beeinflusst. Durch das Gerät wird die Gesamtheit der Kiefer- und Zahnfehlstellungen reguliert. Die erzielte Ästhetik in der optischen Erscheinung bezieht sich beim Bionator nicht nur auf Kiefer und Zähne. Auch die Gesichtsmuskulatur wird ganz natürlich an die Veränderungen im Mund angepasst. Beobachtungen zeigen, dass sich durch die Regulierung mit dem Bionator chronische Belüftungsstörungen der Nasennebenhöhlen bessern und insgesamt die Atmung erleichtert wird.

Ganzheitliche Zahnheilkunde – verwendete Dentalmaterialien

Die ganzheitliche Zahnheilkunde verwendet überwiegend Füllungen aus Kunststoffen, Gold oder Keramik. Jeder Mensch reagiert anders: Bevor ein ganzheitlicher Zahnarzt eine Füllung in das Loch im Zahn einpasst, wird er vorher ganz individuell mit biofunktionellen Testverfahren überprüfen, ob der Patient das gewählte Material vertragen wird. Wenn Dentalmaterialien allergische Reaktionen hervorrufen, können sie erhebliche gesundheitliche Störungen verursachen.

Das bezieht sich nicht nur auf den Füllstoff, sondern auch auf Klebstoffe und andere zahnärztliche Hilfsmaterialien. Wenn sich herausstellt, dass die Materialien von bestehenden Zahnfüllungen oder vom Zahnersatz Unverträglichkeiten und Krankheitssymptome hervorrufen, ist ein Austausch nicht auszuschließen. Hinweise auf Probleme mit Dentalmaterialien können lokale Beschwerden im Mundraum wie Zungenbrennen oder Zahnfleischentzündungen sein.

Zeit für Gespräche ‒ die richtige Ernährung und Pflege der Zähne

Ein ganzheitlich arbeitender Zahnarzt sieht seine Hauptaufgabe darin, seine Patienten so zu beraten, dass es gar nicht erst zu den typischen Folgen der Zivilisationskrankheiten Karies und Parodontose kommt. Zur Behandlung gehört auch die Aufklärung über eine zahnschonende Ernährung und die richtige Pflege der Zähne.

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Fazit:

Die umfassende Beratung und Behandlung durch einen ganzheitlich tätigen Zahnmediziner unterscheidet sich von einem normalen Zahnarztbesuch. Hier spielt nicht nur etwa das Loch im Zahn eine Rolle, sondern auch die Gründe für die Anfälligkeit des eigentlich sehr harten und widerstandsfähigen Zahnschmelzes für Karies. Außerdem wird der gesamte Gesundheitszustand des Patienten in Beziehung zu den Zähnen betrachtet.

Durch die ganzheitliche Zahnmedizin haben chronisch Kranke neue Chancen auf Besserung. Die Zahnärzte nehmen sich Zeit für das Patientengespräch und behandeln sehr individuell. Gesetzlich Versicherte müssen die Behandlung bei einem ganzheitlich tätigen Zahnmediziner meist privat bezahlen.

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