Haare wie gewachsen ‒ die neue Generation der Toupets
Ob mit zunehmendem Alter, aufgrund einer Krankheit oder auch erblich bedingt: Irgendwann lichtet sich das Haar. Doch dies muss nicht einfach so hingenommen werden. Mit einem Toupet kann die eigene Haarpracht wieder voller werden.
Ganz natürliche Haarpracht ‒ die Toupets der neuen Generation
Männer, vor allem solche, die vom erblich bedingten Haarausfall betroffen sind, nutzen zahlreich die Vorzüge eines Toupets. Doch auch Frauen haben mit einem Toupet die Möglichkeit, bei diffusem oder kreisrundem Haarausfall, zuverlässig kahle Stellen verschwinden zu lassen. Die Toupets der neuen Generation überzeugen mit ihrer Natürlichkeit und Tragekomfort. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis: Eine Perücke und ein Toupet sind zwei ganz verschiedene Arten, um die eigene Frisur nach Lust und Laune zu verändern. So wird eine Perücke zur Gänze, und zwar fix und fertig, über das eigene Haupt gegeben. Es erfolgt kein Eingriff am Kopf. Im Gegensatz dazu wird ein Toupet in das eigene Haar bestmöglich integriert. Dabei hat der Kunde verschiedene Varianten hinsichtlich Befestigung und Haar zur Auswahl.
Das Toupet und seine Geschichte
Wer denkt, das Toupet sei eine Erfindung des letzten Jahrhunderts, irrt gewaltig. In einer Grabkammer in der Nähe von Hierakonpolis wurde unter anderem ein Toupet gefunden. Datiert wird dieses Grabmal samt Inhalt auf 3200 bis 3100 vor Christus. Bis dato ist dies der älteste belegte Hinweis auf künstlichen Haarersatz und zeigt, wie lange die Menschheit sich damit bereits beschäftigt. Weiter vorwärts in der Geschichte finden sich immer wieder Hinweise auf Perücken und Haarteile. So trug der bekannte römische Staatsmann Julius Caesar ebenfalls ein Toupet.
Auch der von ihm getragene Lorbeerkranz sollte kahle Stellen auf seinem Haupt verdecken ‒ zumindest wird davon ausgegangen. In dieser Zeit war es auch üblich, die Stellen des Kopfes, an denen sich kein Haar mehr blicken ließ, mit Farbe zu anzumalen. So wurde optisch der Eindruck einer vollen Haarpracht vermittelt. In allen Hochkulturen wollte man den Haarausfall, als natürliche Alterserscheinung, nicht hinnehmen. Im Gegenteil ‒ er galt als Makel. Bereits seit der Antike unterscheiden sich Perücke und Toupet: Die Perücke wurde für zeremonielle und dekorative Zwecke verwendet. Das Toupet sollte über das tatsächliche Alter hinwegtäuschen und sorgte damals wie auch heute für ein frisches, junges Erscheinungsbild durch volles Haar.
Berühmte Persönlichkeiten machen es vor. Ein Toupet zu tragen ist keine Schande. So stehen unter anderem Enrique Iglesias, Sänger, aber auch Charlie Sheen, Schauspieler, zu ihrem Toupet. Damit steht fest, dass sich die Forschung und Verbesserungen im Laufe der Geschichte gelohnt haben und ein Toupet heute nicht mehr vom eigenen Haar unterschieden werden kann.
Die verschiedenen Möglichkeiten bei der Wahl des passenden Toupets
Bevor wir uns den einzelnen Punkten widmen, gehen wir zuerst der Frage nach, wie das optimale Toupet aussieht. In erster Linie soll es nicht als eingesetztes Haarteil erkennbar sein. Es punktet also durch natürliches Aussehen inklusive dazu passender Spannkraft. Die Möglichkeit, das Toupet einfach zu pflegen und frisieren, ist ein weiteres wichtiges Kriterium für den zukünftigen Toupet-Besitzer. Deswegen ist eine individuelle Anpassung im Hinblick auf das restliche Haar enorm wichtig. Versuche, Toupets in Eigenregie und ohne professionelle Hilfe in die Frisur einzubauen, scheitern meist kläglich. Outete der Toupet-Träger sich früher meist durch eine unnatürliche Haarfülle, gehört dies ebenfalls längst zur Vergangenheit. Nun zu den unterschiedlichen Varianten:
1. Wie wird das Toupet am Kopf befestigt?
Hierbei hat der Kunde die Auswahl an drei verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten, und zwar: Dauerhaft, selbst abnehm- und aufsetzbar oder ohne fixen Halt. Beginnen wir mit der Möglichkeit, die in der Praxis kaum noch gewünscht wird: Das Toupet ohne fixen Halt. Hier besteht die Gefahr, dass sich das Toupet selbstständig macht und durch die Luft verschwindet. Das Haarteil wird ohne Fixierung einfach auf den Kopf gelegt.
Eine permanente Befestigung des Toupets birgt einen sehr wichtigen Vorteil: Der Träger muss sich nicht outen, denn weder Arbeitskollegen noch der Partner sehen ihn ohne seine Haarpracht. Des Weiteren hält dieses Toupet starke Zugkraft aus. Wind, Regen, Sport und sogar einen Besuch der Sauna können einem permanenten Toupet nichts anhaben. Bei empfindlicher Kopfhaut sowie übermäßiger Schweißbildung kann es mitunter sinnvoll sein, sich nicht für eine dauerhafte Befestigung zu entscheiden. Dann eignet sich das Befestigen mit Klebestreifen besser. Diese können in Eigenregie abgenommen und nach Belieben wieder angebracht werden.
2. Worauf werden die Haare befestigt?
Dies ist ebenfalls stark variierbar und vor allem unter Berücksichtigung wie natürlich und haltbar das Toupet gestaltet werden soll. Auch das eigene Wohlbefinden spielt eine entscheidende Rolle. So können die Haare auf Skin Toupet (Folie) oder Lace Toupet (Netz) befestigt werden. Bei der Variante Skin Toupet unterscheidet man, ob die Haare injiziert oder mittels Loop-Verfahren befestigt werden. Die Folien-Variante gibt es in einer dünnen und einer stärkeren Montur. Bei dem Lace Toupet kann zwischen fünf verschiedenen netzartigen Geweben ausgewählt werden. Hier lohnt es sich auf alle Fälle bei der Beratung im Fachgeschäft genau nachzufragen, um die geeignete Grundlage für das eigene Toupet zu erhalten.
3. Echthaar, Kunsthaar oder Cyberhair ‒ die jeweiligen Vor- und Nachteile
Die Verwendung von Echthaar hat viele Vorteile: Sie sind einfach und mit handelsüblichen Pflegeprodukten zu pflegen. Es wirkt natürlich und kann nachträglich mit Wellen oder Farbe je nach Lust und Laune verändert werden. Des Weiteren verfilzt die Haarpracht nicht, ist sehr hitzebeständig und punktet durch eine längere Haltbarkeit als Kunsthaar. Nachteile bestehen darin, dass jedes Haar sehr individuell in seinem Aufbau ist.
Dazu gehören die individuelle Haarstruktur, der unterschiedliche Durchmesser des Haares, die Farbe und seine Beschaffenheit. Deswegen muss das Haar aufwendig vorbehandelt werden und ist dadurch nicht mehr so lange haltbar. Dies betrifft insbesondere Haare aus dem asiatischen Raum, wie China und Indien. Europäische Haare sind widerstandsfähiger und länger haltbar, dafür teuer und nur schwer zu bekommen. Echthaar kann außerdem durch UV-Strahlung leichter ausbleichen oder einen Farbstich bekommen.
Die Vorteile von Kunsthaar liegen in dessen Farbbeständigkeit. Und ein Toupet mit Kunsthaar ist preisgünstiger. Zu den Nachteilen zählt, dass Kunsthaar für ein permanentes Toupet nicht geeignet ist und auch nur mit speziellen Haarprodukten behandelt werden kann.
Cyberhair zählt auch zum Kunsthaar, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten von dem herkömmlichen Produkt: Die Vorteile von Cyberhair liegen in der Farbbeständigkeit ‒ auch in Hinblick auf Echthaar. Außerdem ist es von seiner Struktur dem echten Haar so weit angepasst, dass es trocken oder nass so reagiert, als wäre es natürlich auf unserem Kopf gewachsen. Das Gewicht der einzelnen Härchen ist im Vergleich zu allen anderen erhältlichen Produkten am niedrigsten und sorgt deshalb für positiven Tragekomfort. Bestens geeignet für Sport und das Sonnenlicht! Die Nachteile sind, dass es nachträglich weder gefärbt noch sonst irgendwie verändert werden kann. Die Pflege kann so wie auch beim Kunsthaar nur mit Spezialprodukten erfolgen.
Kurz zusammengefasst: Am längsten haltbar und in seiner Wirkung ganz natürlich, ist Echthaar aus Europa, dafür ist es aber sehr schwer zu bekommen und auffallend teuer. Kunsthaar eignet sich für die selbst abnehm- und wieder aufsetzbare Befestigung ausgesprochen gut und belohnt den Kunden mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Cyberhair ist zurzeit das Kunsthaar, das dem echten Haar am ähnlichsten ist. Durch seine UV- und Farbbeständigkeit ist es für aktive Menschen und Sportler auch im Wasserbereich optimal geeignet.
Zahlt die Krankenkasse?
Die Frage der zuständigen Krankenkasse lautet: Ist ein Haarersatz aus medizinischer Sicht notwendig und wenn ja, in welcher Form? Mit der Übernahme von anteiligen Kosten kann gerechnet werden, wenn Ihr Arzt die Notwendigkeit für ein Toupet bestätigt. Eventuell muss auch die psychische Belastung durch den Haarverlust nachgewiesen werden.
Fazit:
Vor der tatsächlichen Entscheidung, welches Toupet für den geneigten Interessenten am besten geeignet ist, sollten zwei bis drei Zweithaar-Studios aufgesucht werden. Dort kann dann eine unverbindliche Beratung und auch ein Kostenvoranschlag eingeholt werden. Vor der Entscheidung lohnt es sich, die verschiedenen Varianten zu vergleichen. Aber auch das Vertrauen zum ausführenden Haar-Spezialisten ist wichtig.
Linktipps zum Thema:
- https://www.kennstdueinen.de/branche-schoenheit-und-wellness-476.html
- http://www.zeit.de/2016/23/peruecken-perueckenmacherin-haarausfall-krankheit-chemotherapie-stress
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