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Hörhilfen – ein kleiner Überblick über die vielen Geräte

Wer schlecht hört, nimmt am gesellschaftlichen Leben kaum teil. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten von Hörhilfen vor, mit denen Sie wieder jeden Laut hören.

Hörgeräte unterscheiden sich schon allein durch ihre Optik. Sie wurden im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte immer kleiner. Denn obwohl viele Menschen von Schwerhörigkeit betroffen sind, findet niemand gut, dass dies schon aus der Ferne sichtbar ist. Das riesige Hörrohr aus früheren Zeiten perfektionierten Entwickler deshalb immer weiter. Heutzutage verschwindet es bei einigen Modellen vollständig im Ohr. Ebenso viele Veränderungen gab es bei der Technik, die inzwischen ausgereifter ist und auch Störquellen eliminiert.

Hörgeräte – die verschiedenen Varianten

Hörhilfen lassen sich in die beiden Gruppen der Im-Ohr-Hörgeräte (IdO) und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) unterteilen. Wie die Bezeichnungen erkennen lassen, führen Sie bei Ersterem das Bauteil mit der Technik in den Gehörgang ein. Bei Letzterem tragen Sie es dagegen hinter dem Ohr. Ein Im-Ohr-Hörgerät ist für andere Menschen naturgemäß weniger sichtbar, aber nicht jedermanns Sache, denn manche empfinden es als Fremdkörper. Um eine Entscheidung für eine diese Varianten zu treffen, ist es daher sinnvoll, beide einmal auszuprobieren.

Die klassische Hörhilfe: Hinter-dem-Ohr-Geräte

Ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Die Technik befindet sich in einem Gehäuse, das mit einem Bügel am Ohr befestigt ist und dadurch hinter der Ohrmuschel hängt. An dieses Gehäuse ist mit einem kleinen transparenten Schlauch ein Ohrpassstück angeschlossen, das Sie in den Gehörgang einführen. Dieses Ohrpassstück leitet den Schall, den ein Hörer im Gehäuse erzeugt, zum Trommelfell. Das Gehäuse eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts besteht aus Kunststoff und lässt sich im Prinzip in jeder beliebigen Farbe herstellen.

Sie haben daher die Möglichkeit, ein Modell passend zu Ihrer Haut- oder Haarfarbe sowie in einer auffälligen Farbe beispielsweise passend zu Ihrer Brille zu wählen. Hinter-dem-Ohr-Geräte eignen sich für alle Varianten von Schwerhörigkeit und damit auch für Menschen, die extrem schlecht hören oder schon fast taub sind. Sie sind im Vergleich mit anderen Hörhilfen recht groß und damit auch von älteren Menschen und Kindern leicht zu bedienen. Das größere Gehäuse hat außerdem den Vorteil, dass es mehr Platz für die Batterie, den Schallwandler und weitere Technik bietet. Dadurch ist selbst ein extremes Verstärken der Geräusche möglich.

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Besondere Modelle im Bereich der HdO-Hörgeräte

Mikrogeräte sind in ihrem Aufbau klassischen Hinter-dem-Ohr-Geräten ähnlich, jedoch kleiner und leichter. Dadurch bieten sie einen höheren Tragekomfort und sind für andere Personen weniger sichtbar. Bei diesen Modellen sind die beiden Teile durch einen Schlauch oder ein Kabel miteinander verbunden. Letzteres lässt sich an einen kleinen Lautsprecher anschließen, der direkt in der Hörmuschel sitzt. Mikrogeräte eignen sich für Personen mit leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit.

Weitere Varianten in der Rubrik der Hinter-dem-Ohr-Geräte sind die Modelle mit der Bezeichnung RITE. Bei ihnen befindet sich der Lautsprecher nicht im Gehäuse hinter dem Ohr, sondern im Gehörgang. Er ist durch einen dünnen Draht mit der Technik im Gehäuse verbunden. Dadurch fällt das Gehäuse kleiner als bei klassischen HdO-Geräten aus und ist für andere Menschen kaum zu sehen.

Unauffällig bis hin zu unsichtbar – Im-Ohr-Hörgeräte

Im-Ohr-Geräte fertigt der Hörgeräteakustiker für den Benutzer individuell an. Denn Größe und Form der Gehörgänge unterscheiden sich bei jedem Menschen. In der Regel nutzen sie Personen, die unter leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit leiden. Bei einigen Herstellern finden Sie aber auch Modelle mit einem zusätzlichen Schallverstärker, die sich für Menschen mit starken Hörschwierigkeiten eignen. Im-Ohr-Geräte lassen sich anhand ihrer Sichtbarkeit für andere Menschen nochmals in verschiedene Gruppen unterteilen. Modelle mit der Bezeichnung ITE (in the ear) finden Sie inzwischen kaum noch bei den Hörgeräteakustikern, denn sie füllen die gesamte Ohrmuschel aus.

Ihre Nachfolger sind die Modelle ITC (in the canal), die nach dem Einsetzen bis an die Vorderkante des Gehörgangs reichen. Noch kleiner sind die Hörgeräte mit den Bezeichnungen CIC (completely in the canal) und IIC (invisible in the canal). Sie enden im äußeren Teil beziehungsweise tief im Gehörgang. Diese Geräte sind für andere zwar schwer oder gar nicht sichtbar. Sie haben aber den Nachteil, dass sie aufgrund der geringen Größe nur kleine Batterien aufnehmen, die entsprechend häufig zu wechseln sind. Ihre kompakte Bauweise führt außerdem dazu, dass für ein zweites Mikrofon meist kein Platz ist. Das Herausnehmen ist ebenfalls nicht leicht, deshalb sind CIC- und ICC-Geräte mit Nylonfäden ausgestattet.

Falls Sie diese Nachteile nicht stören, sind die kleinen Im-Ohr-Geräte eine gute Möglichkeit, unauffällig für ein besseres Hörvermögen zu sorgen. Sie eignen sich allerdings nur für Personen mit leichter bis mittlerer Schwerhörigkeit. Außerdem ist es erforderlich, dass der Gehörgang ausreichend groß ist. Ob dies auf Sie zutrifft, sagt Ihnen ein Hörgeräteakustiker oder ein Ohrenarzt. Im-Ohr-Geräte sind für Brillenträger von Vorteil, die der zusätzliche Bügel eines Hinter-dem-Ohr-Geräts möglicherweise stört. Ein Nachteil dieser Hörhilfen ist allerdings die Tatsache, dass sie den Gehörgang verschließen. Dadurch fließen Schweiß und Ohrenschmalz nicht ab und die eigene Stimme erscheint oft lauter als Geräusche aus der Umgebung. Dieser Effekt lässt sich jedoch durch eine kleine Bohrung beseitigen.

Spezielle Modelle für besondere Zwecke

Zum Behandeln von Tinnitus kommen Hörgeräte ebenfalls immer häufiger zum Einsatz. In diesem Fall dienen sie jedoch nicht dem Verbessern des Hörvermögens, sondern geben ein kontinuierliches Rauschen ab, das die störenden Geräusche im Ohr überdeckt. Weitere Varianten sind die Knochenleitungshörgeräte, die allerdings nur bei besonderen Erkrankungen zum Tragen kommen. Sie übertragen die Schallwellen über den Knochen an das Innenohr und versetzen es dadurch in Schwingungen.

Analoge und digitale Hörhilfen

Abgesehen von der Bauform lassen sich Hörhilfen in die Gruppen der analogen und digitalen Geräte unterteilen. Bei den analogen Hörgeräten erfolgt das Feineinstellen über kleine Schrauben im Gehäuse. Diese Arbeit übernimmt der Hörgeräteakustiker. Durch kleine Schalter und Verstellrädchen haben Sie aber auch selbst die Möglichkeit, das Gerät an Ihre persönlichen Bedürfnisse und verschiedene Situationen anzupassen.

Diese Technik ist jedoch veraltet, deshalb übernehmen Krankenkassen die Kosten für analoge Geräte inzwischen nicht mehr. In Geschäften mit Hörgeräten finden Sie daher fast nur noch digitale Modelle, die über viele Zusatzfunktionen verfügen. Hierzu gehört eine Funktechnologie, mit deren Hilfe die Geräte in den beiden Ohren miteinander kommunizieren und ihre Einstellungen aufeinander abstimmen. Verändern Sie die Lautstärke auf einer Seite, passt sich das Gerät im anderen Ohr automatisch an.

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Fazit

Hörgeräte sind inzwischen in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Es ist daher nicht mehr nötig, aus Eitelkeit oder anderen Gründen auf eine Hörhilfe zu verzichten. Mit ihr genießen Sie das Leben in vollen Zügen und beteiligen sich vor allem wieder an sämtlichen Gesprächen.



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