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Hühner selbst halten – eine Anleitung mit Tipps und Tricks

Die private Hühnerhaltung erfordert einiges Vorwissen: Wir verraten Ihnen, wie die artgerechte Haltung aussieht und welche rechtlichen Pflichten es für nicht-gewerbliche Hühnerhalter gibt.

Brainstorming: Was ist die Zielsetzung der Hühnerhaltung?

Zuerst einmal ist es wichtig, dass Sie die Ziele benennen, die Sie mit der Hühnerhaltung verfolgen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen gewerblicher und privater Hühnerhaltung, vor allem in rechtlicher Hinsicht. Wir möchten uns in diesem Artikel mit der privaten, nicht gewinnbringenden Haltung des Geflügels in kleinem Rahmen befassen. Soll die Hühnerhaltung für Sie aus purer Liebhaberei geschehen? Möchten Sie Rassegeflügel züchten und die Tiere hauptsächlich zur Zierde Ihres Gartens halten? Oder sind Sie vor allem an den frischen Bio-Eiern interessiert? Können Sie sich auch vorstellen, Ihre Hühner zu schlachten und anschließend zu verspeisen?

Ist die Hühnerhaltung rein praktisch möglich?

Stellen Sie vor der Anschaffung Ihrer Hühner vor allem zwei Dinge sicher: dass Sie genügend Zeit zur Pflege der Tiere zur Verfügung haben – und dass Ihre Hühner einen genügend großen, artgerechten Auslauf erhalten. In der Regel spielt auch die Toleranz der Nachbarn eine große Rolle bei der Überlegung, ob Sie sich tatsächlich Hühner anschaffen sollten: Die Menschen, deren Garten an den Ihren grenzt, müssen nämlich Tag für Tag mit den zur Hühnerhaltung gehörenden Geräuschen und Gerüchen leben. Das könnte bei fehlendem Einverständnis für viel nachbarschaftlichen Konfliktstoff sorgen.

Wie viel Zeit muss ich in meine Hühner investieren?

Die Beantwortung dieser Frage ist abhängig davon, wie viele Hühner Sie sich zulegen möchten. Wenn es sich nur um bis zu zehn Tiere handelt, dann benötigen Sie nicht besonders viel Zeit, um sich um sie zu kümmern. Sie sollten zur Fütterung und Kontrolle zweimal täglich für jeweils etwa zehn Minuten bei Ihren Hühnern vorbeischauen. In diesem Zuge stellen Sie Wasser und Frischfutter bereit, erledigen kleine Reinigungsarbeiten, überprüfen grob den Gesundheitszustand der Tiere und schauen nach den gelegten Eiern.

Diese kleinen Arbeiten sind zwar nicht besonders aufwendig, sie müssen aber tagtäglich geschehen. Wenn Sie krank oder im Urlaub sind, benötigen Sie jemanden, der für sie einspringt. In regelmäßigen Abständen fällt dann noch eine Grundreinigung von Stall und Gehege an.

Wie viel Platz brauchen meine Hühner?

Bedenken Sie, dass Hühner sehr soziale Tiere sind, die nicht gern allein leben: Halten Sie immer mindestens drei Tiere zusammen. Wie alle Tiere mögen Hühner eine große Auslauffläche und viel Platz, um sich ausreichend bewegen zu können. Mindestens 100 qm Fläche wären für eine kleine Hühnergruppe perfekt: Wenn jedem Huhn 20 bis 30 qm Auslauf zur Verfügung stehen, dann kann man von optimalen Haltungsbedingungen sprechen. Natürlich ist dies nur in seltenen Fällen möglich. Für circa sechs kleine Tiere reichen auch insgesamt zehn bis 20 qm Auslauf aus. Große Hühnerarten benötigen natürlich mehr Platz als kleinformatige Rassen, hier sollten es schon für die Hühnerschar von sechs Tieren insgesamt ab 30 qm aufwärts sein.

Hinzu kommt der Hühnerstall, der noch einmal eine Grundfläche von etwa zwei bis vier qm belegt. Wenn Ihr Grundstück relativ klein ist, dann können Sie Ihren Stall auch aufbocken, sodass unterhalb des Häuschens weiterer Auslauf entsteht. Auch wenn Sie Ihren Hühnern nur einen kleinen Auslauf von vier qm pro normal großem Tier bieten können, heben Sie sich positiv von den Massentierhaltern ab.

Wie sollte ein Hühnerstall aufgebaut sein?

Für eine kleine Hühnerschar können Sie sich einen Fertigstall kaufen, der bereits artgerecht eingerichtet ist. Im selbst gebauten Stall müssen Sie auf jeden Fall mindestens 30 cm lange Sitzstangen aus unbehandeltem Holz anbringen, auf denen die Hühner bequem hocken können. Hühnernester für die Eier können Sie im Fachhandel kaufen oder selbst anfertigen: Mit Heu ausgepolsterte Holzkisten reichen hierfür aus. Verwenden Sie als Einstreu Rindenmulch, Sand oder Sägespäne. Bedenken Sie, dass Hühner besonders gern in Sand „baden“.

Was fressen Hühner?

Hühner picken den ganzen Tag im Boden herum und fressen dabei Gras, Insekten und Samen. Füttern Sie auf jeden Fall spezielles Geflügelfutter in Form von Pellets oder Hühnerkorn hinzu. Zwischendurch mögen die Tiere auch gerne Haferflocken, Gemüsereste und aufgeweichtes Brot. Eine schöne Nahrungsergänzung bilden Keimfutter und Mehlwürmer. Stellen Sie Ihren Hühnern stets frisches Trinkwasser zur Verfügung, am besten in einem speziellen Trinkgefäß.

Hühnerhaltung im Wohngebiet

Die Haltung von Kleintieren ohne gewerbliche Absichten ist in ländlichen Wohngebieten grundsätzlich erlaubt. Kleintierhalter dürfen in der Regel auch entsprechende Ställe in ihren Gärten aufbauen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Kommune nach den genauen örtlichen Regelungen, um auf jeden Fall alles richtig zu machen. Wenn Ihr Nachbar der Hühnerhaltung noch skeptisch gegenübersteht, dann erfreuen Sie ihn hin und wieder mit einigen kostenlosen Eiern – und verzichten Sie vor allem auf einen laut krähenden Hahn. Eine Schalldämmung für den Hühnerstall ist ebenfalls möglich, diese Maßnahme kann durchaus auch Ihnen selbst zugutekommen.
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Rechtliches zur Hühnerhaltung

Wenn Sie mit Ihrer Hühnerhaltung keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen und Sie nur eine geringe Zahl von Tieren aufnehmen möchten, dann ist Ihr Projekt rein privater Natur. Das zuständige Bauamt gibt Auskunft über alle rechtlichen Rahmenbedingungen für die nicht gewerbliche Hühnerhaltung in Ihrem Wohngebiet. Rechnen Sie in städtisch geprägter Umgebung eher mit Einschränkungen als in ländlichen Gebieten. Vor allem ein krähender Hahn wird oft zum Ärgernis für die Nachbarschaft, darum gibt es zu diesen Themen immer kommunale Regelungen, die Sie in Erfahrung bringen müssen.

Erkundigen Sie sich außerdem bei Ihrem Bauamt, ob Sie für den von Ihnen geplanten Hühnerstall eine Baugenehmigung benötigen. Gemauerte Ställe und spezielle Stallformen müssen häufig für die offizielle Zulassung einige Bedingungen erfüllen. Zum Beispiel darf ein feststehender Stall normalerweise nicht direkt an der Grundstücksgrenze stehen und eine gewisse Höhe nicht überschreiten.

Wo kann ich meine Hühner kaufen?

Bevor Sie Ihre Hühner zu sich holen, sollten Sie natürlich alles vorbereitet haben: den Stall, den Auslauf und die Umzäunung. Kaufen können Sie die Tiere bei einem Geflügelzuchtverein oder bei einem gewerblichen Züchter, zum Beispiel einem Bio-Bauernhof. In einigen kleineren Städten gibt es auch noch Geflügelmärkte, wo Sie Jungtiere zu niedrigen Preisen erwerben können. Hier kostet ein junges Rassehuhn oftmals nicht mehr als 20 Euro.

Möchten Sie eine kleine Hühnerzucht zur Erhaltung alter Arten beginnen? Dann wenden Sie sich an ein Freilichtmuseum, das alte Bauernhofrassen züchtet. Hier finden Sie oftmals auch Rückzüchtungen von Hausschweinen, Kühen und Schafen. Eine alte Hühnerrasse wird Ihren Garten besonders schmücken – und wahrscheinlich bereiten Ihnen die Eier zusätzlich ein besonderes Geschmackserlebnis.

Meldepflicht für Hühner

Auch Hühner aus Hobbyhaltung unterliegen in Deutschland der Meldepflicht. Wenn es sich nur um eine kleine Hühnergruppe handelt, dann werden hierfür wahrscheinlich keine Gebühren anfallen. Informieren Sie sich bei der Tierseuchenkasse.

Wichtig: Tiere impfen

Ihre Hühner benötigen in jedem Fall eine Impfung gegen die Geflügelpest. Die Tiere nehmen den Impfstoff über das Trinkwasser zu sich, müssen also nicht mit einer Spritze belästigt werden. Informieren Sie sich bei einem Tierarzt in Ihrer Nähe.

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Hühnerhaltung ist nicht schwer

Die Haltung von Hühnern auf einer ausreichend großen Fläche bereitet kaum Schwierigkeiten. Die Tiere sind relativ pflegeleicht und essen sogar den frischen Bioabfall aus der Küche. Besonders viel Zeit nimmt die Pflege und Fütterung einer kleinen Hühnerschar auch nicht in Anspruch, allerdings sollte sich täglich jemand um die Tiere kümmern. Wichtig ist, für eine artgerechte Unterbringung in einem Stall mit Einstreu, Nestern und Sitzstangen zu sorgen. Auch dürfen Sie nicht vergessen, Ihre Hühner bei der Tierseuchenkasse zu melden und die Pflichtimpfung durchzuführen. Die Kosten für die Hühnerhaltung halten sich insgesamt in Grenzen, der größte Faktor ist hierbei der Stall. Die Hühner selbst erhalten Sie im günstigsten Fall sogar zu einem Preis von unter zehn Euro pro Stück.

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