In Kunst investieren: Tipps für Einsteiger
Niemand sollte sein Geld unvorbereitet in Kunst investieren. Einsteiger erhöhen ihre Chancen auf eine ansprechende Wertsteigerung der Kunstobjekte, wenn sie die folgenden Tipps beherzigen.
Warum eigentlich in Kunst investieren?
Scheuen Sie eher klassische Investments wie Aktien, ist der Aufbau einer Kunstsammlung mehr als bloß eine Alternative. Legen Sie Ihr Geld in einem Kunstwerk an, ist es dort relativ sicher. Sie profitieren von einem geringen Wertschwankungsrisiko. Nahezu ausgeschlossen ist ein Totalverlust Ihres Investments, wie er bei Aktien leider viel zu häufig auftritt.
Insbesondere dann, wenn Sie sich Werke populärer Künstler sichern, investieren Sie mit geringem Risiko. Neben einem langfristigen Werterhalt erfreuen Sie die Kunstwerke weit mehr, als es Aktien und andere Investments jemals könnten. Gemälde, Skulpturen und ähnliche Kunstobjekte werten Ihre Räumlichkeiten daheim oder im Büro auf. Und: Sie sind auch im 21. Jahrhundert ein Zeichen von Prestige.
1. Ihr Herz lügt nicht
Zu Beginn Ihres Investments müssen Sie kein Experte sein. In dieser Phase ist Ihr Herz viel wichtiger. Falls Sie ein Kunstwerk sehen, in das Sie sich sofort verlieben, dann ist das die perfekte Voraussetzung für ein Investment. Wenn Sie sich in dieses Objekt vergucken, wieso sollte es einem anderen Menschen nicht genauso ergehen?
Spätere Käufer fühlen wie Sie. Halten Sie sich an den Grundsatz, nur das zu kaufen, was Sie auch persönlich in Ihren eigenen vier Wänden präsentieren würden. Es sollte Kunst sein, an der Sie sich jeden Tag erfreuen und die Sie Ihren Gästen stolz präsentieren.
2. Jeder hat mal klein angefangen
Groß zu denken ist schön – allerdings eher auf lange Sicht. Am Anfang konzentrieren Sie sich am besten auf erschwingliche Werke. Ihr Bankkonto muss demnach nicht mit Millionen von Euro gefüllt sein. Ihre ersten Investitionen dürfen ruhig um die 100 Euro kosten. Interessant sind neue Künstler, deren Karriere erst noch bevorsteht. Der Werdegang eines Künstlers fließt idealerweise auch in Ihre Entscheidung ein.
Informieren Sie sich daher unbedingt über ihn und darüber, was er in der Zukunft plant. Erforschen Sie sein Talent und seine Ambitionen. Denn wenn der Künstler auch zukünftig interessante Werke erschafft, sind das weitere potentielle Stücke für Ihre Sammlung.
3. Eignen Sie sich Wissen an
Auf Dauer benötigen Sie Fachwissen. Je mehr Ahnung Sie von der Kunst haben, die Sie sammeln, desto sicherer treffen Sie Ihre Entscheidungen. Ein wichtiger Ratschlag lautet: Investieren Sie in das, was Sie kennen. Egal, ob eine bestimmte Epoche, ein gewisses Land oder ein spezieller Künstler: Studieren Sie Artikel aus Magazinen und lesen Sie Bücher.
Auch Besuche in Galerien werden Ihren Wissensstand verbessern. Sie müssen nicht alles über Kunst wissen und auch nicht viel. Es reicht, wenn Sie sich ein Spezialgebiet aneignen, in dem Sie Ihre Werke erwerben. Zudem sollten Sie die Kosten kennen, die bei An- und Verkäufen anfallen.
4. Expertenrat schadet nie
Auch nach Jahrzehnten wissen Sie nicht alles im Kunstbereich. Dass Ihnen gerade zu Beginn Rat und Erfahrung von Experten helfen, versteht sich von selbst. In Auktionshäusern und Galerien finden Sie solche Menschen, die tagtäglich mit Kunst zu tun haben und mehr wissen als Sie. Auf diese Weise erfahren Sie beispielsweise, welche Kunstwerke über und unter Wert angeboten werden.
Durch Expertenrat minimieren Sie das Risiko eines Fehlkaufs und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Schnäppchens. Idealerweise verfügen Sie in Ihrem Spezialgebiet über so viel Wissen, um diskutieren und die Empfehlungen der Experten nachvollziehen zu können. Derartige Konversationen kosten Sie normalerweise nichts.
5. Kaufen Sie nicht bloß nach Namen
Einen großen Fehler begehen leider zu viele Einsteiger: Sie investieren in Namen, ohne die Qualität des konkreten Kunstobjekts zu hinterfragen. Kaufen Sie daher nicht bloß ein Gemälde, weil es von einem berühmten Maler stammt. Interessieren Sie sich für eine solche Arbeit eines populären Künstlers, dann nehmen Sie diese bitte gewissenhaft in Augenschein. Schließlich mindern bereits kleinste Beschädigungen oder andere Fehler den Objektwert. Gerade zu Beginn Ihres Investments glauben viele, so auf der sicheren Seite zu sein. Letztlich gilt aber: Das allerbeste Werk eines eher unbekannten Künstlers ist immer noch besser und wertvoller als die schlechteste Arbeit eines populären Künstlers.
6. Vergleichen lohnt sich
Wenn Sie sich für eine Arbeit interessieren, vergleichen Sie diese mit anderen Stücken des Künstlers. Nur auf diese Weise finden Sie heraus, ob es sich bei dem Werk um etwas Besonderes, um ein Highlight handelt. Hat es den Anschein, als seien andere Arbeiten wertvoller oder entwickelter, nehmen Sie am besten Abstand von einem Kauf. Sonst kann es passieren, dass sich der Wert des Kunstobjekts im Gegensatz zu anderen Werken des Künstlers nicht steigert.
Das Vergleichen können Sie übrigens sehr gut mit dem Einziehen eines Expertenrats kombinieren. Fundierte Meinungen unterstützen Ihre Einschätzung oder bewahren Sie vor Fehlinvestitionen.
7. Investieren Sie nur in seriöse Kunstobjekte
Am Anfang Ihres Kunst-Investments fehlt Ihnen die Erfahrung. Gerade dann sind Sie für Fälscher ein leichtes Opfer – insofern Sie denn auf die angeblichen Schnäppchen hereinfallen. Haben Sie den Eindruck, dass ein Angebot besonders preiswert ist, dürfen Sie ruhig skeptisch sein. Hochstapler tummeln sich leider viele in der Kunstwelt.
Entdecken Sie auf einem Flohmarkt oder im Internet ein derart attraktives Objekt, kontaktieren Sie einen Experten. Ein erfahrener Sammler mit Fachwissen erkennt schnell, ob es sich um eine Fälschung handelt und rät Ihnen vom Kauf ab. Investieren Sie stattdessen lieber in einem seriösen Auktionshaus oder bei Händlern, die Sie kennen.
8. Kunstauflagen-Investments als sicherer Einstieg
Sie möchten unbedingt Arbeiten von bekannten Künstlern in Ihre Sammlung aufnehmen – auch schon zu Beginn? Wenn Sie partout nicht von diesem Gedanken abzubringen sind, stellen limitierte Kunstauflagen den idealen Start in Ihr Kunst-Investment dar. Diese gedruckten Editionen sind weitaus preiswerter als die Original-Kunstwerke. Insbesondere zu Beginn ist eine solch hohe Investition nicht zu empfehlen. Die Print-Editionen sind meist unter 1000 Euro zu haben und für viele Sammler interessant. Sie investieren keine Unsummen und gehen dennoch kaum Risiko ein, da es sich um Arbeiten populärer Künstler handelt. Manchmal sind diese Drucke sogar von den Künstlern signiert.
9. Sammeln Sie mit System
Beim Aufbau einer Kunstsammlung ist es wie so oft im Leben: Gehen Sie mit System vor. Natürlich sollen Sie gerade zu Beginn auf Ihr Herz hören und sich Wissen aneignen, um Ihren Geschmack zu finden. Doch schon Ihre nächsten Investments sollten nicht einfach nur ins Blaue hinein stattfinden. Überlegen Sie stattdessen, wie Sie Ihre Kunstsammlung wirkungsvoll und mit langfristigem Wert aufbauen können. Folgen Sie beispielsweise einer Geschichte, die Sie durch Ihre Kollektion mitteilen möchten. Dabei kann es sich um viele Werke desselben Künstlers handeln oder um bevorzugte Motive. Erweitern Sie Ihre Sammlung aber nie, indem Sie ein Objekt kaufen, nur weil es Ihnen einfach gefallen hat.
10. Sie und Galerien – es muss passen
Auch Tipp Nummer zehn ist dem wahren Leben entnommen. Denn auch beim Investieren in der Kunstwelt kommen Sie besser voran, wenn Sie sich mit anderen gut verstehen. Die anderen: Das sind die Galerien. Bauen Sie ein inniges Verhältnis auf, wird Ihnen dies in der Zukunft nutzen. Gerade dann, wenn die Galerie langfristig mit Künstlern Ihres Geschmacks kooperiert, wird Ihre Sammlung davon profitieren. Die Experten der Galerien geben Ihnen basierend auf Ihrem Vertrauensverhältnis möglicherweise den einen oder anderen Tipp sowie wertvolle Meinungen. Diese Win-win-Situation wird Sie während Ihrer Investment-Karriere voranbringen.
Fazit
Wer als Einsteiger erfolgreich in Kunst investieren und sich nicht gleich zu Beginn alles kaputtmachen will, der vertraut seinem Herzen. Investieren Sie am Anfang in Kunst, die Sie lieben. Vermeiden Sie es, ausschließlich nach Namen zu kaufen. Beschränken Sie sich auf kleinere Investitionssummen von wenigen hundert Euro und auf aufstrebende, eher unbekannte Künstler. Sollen es Werke populärer Künstler sein, bieten sich limitierte Drucke an.
Eignen Sie sich zudem Wissen an und fragen Sie unbedingt auch Experten aus Galerien oder Auktionshäusern um Rat. Dort sollten Sie auch die Kunststücke kaufen und allzu attraktiven „Schnäppchen“ von Flohmärkten aus dem Weg gehen. Vergleichen Sie die Werke eines Künstlers, sammeln Sie mit System und bauen Sie ein Vertrauensverhältnis mit Galerien auf.
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