In Städten allgegenwärtig: Kann man sich gegen Elektrosmog schützen?
Als Stadtbewohner ist man einer hohen Dosis an elektrischem Smog ausgesetzt. Dieser Artikel zeigt, in wie weit man sich dagegen wappnen kann.
Eine neue Art von Umweltbelastung
Der Begriff Smog stand ursprünglich für ein hohes Aufkommen von Abgasen aus Automotoren. Eines der ersten Länder, die mit diesem Problem konfrontiert wurde, waren die USA. Als Reaktion wurden in den 1970er-Jahren strenge Abgasregeln eingeführt. In Verbindung damit wurde es zur Pflicht, einen Katalysator zu verwenden. Heute sind Autos mit Katalysatoren keine Besonderheit mehr. Dafür ist nun eine Art von Smog aufgetreten: der Elektrosmog. Die Bezeichnung steht für elektromagnetische Felder, die beispielsweise durch Handymaste erzeugt werden. Grundsätzlich erzeugt jedes elektrische Gerät ein solches Feld. Gerade Ballungsgebiete weisen von daher eine starke Belastung auf. Die daraus resultierende gesundheitliche Belastung ist nicht von der Hand zu weisen.
Wer ist besonders gefährdet?
Wie sich herausgestellt hat, sind die Bewohner freistehender Häuser besonders gefährdet. Gleiches gilt für Menschen, deren Wohnung sich in einem Obergeschoss befindet. Zu den Strahlungsquellen, denen man hier ausgesetzt ist, zählen Mobilfunk, Polizeifunk, Flugzeugradar, Rettungsfunk sowie die Ausstrahlungen von Radio- und Fernsehsendern. Da Antennen grundsätzlich Strahlungsquellen sind, besteht ebenfalls eine höhere Belastung, wenn man in der Nähe eines Handy-Mast wohnt. Aber auch eine große Zahl elektrischer Geräte innerhalb der eigenen vier Wände sendet elektromagnetische Strahlungen aus.
Reduzieren Sie die Strahlung innerhalb der Wohnung
Es ist sicherlich nicht machbar, vorübergehend alle elektrischen Geräte vom Netz zu nehmen. Gerade Kühlschränke oder Gefriertruhen müssen durchgehend aktiv bleiben. Allerdings spricht nichts dagegen, Fernseher oder Videorekorder vom Netz zu nehmen, wenn man ins Bett geht. Apropos Bettruhe: Manche Schlafzimmer sind vollgestellt mit elektronischen Geräten. Sie können Ihrer Gesundheit einen Gefallen tun, indem Sie alles, was Sie nicht wirklich dort benötigen, in ein anderes Zimmer schaffen. Die Musik zu gemütlichen Kuschelstunden kann auch aus dem Handy kommen. Im Gegensatz zur Hi-Fi-Anlage lässt dieses sich aber bequem aus dem Zimmer schaffen, bevor Sie schlafen gehen. Grundsätzlich kann fast jedes Gerät, das bei Nichtgebrauch im Stand-by-Modus läuft, bei Nichtnutzung ausgeschaltet werden. Das reduziert die Strahlung im Haus und senkt den Stromverbrauch.
Handys und Smartphones als Strahlungsquelle
Wie bereits erwähnt, stellen Antennen und Mobilfunkmasten Strahlungsquellen dar. Entsprechend sind auch Mobilfunkgeräte mit Vorsicht zu handhaben. Sie können die Strahlungsdosis reduzieren, wenn Sie zu Hause bevorzugt das Festnetztelefon nutzen. Ein weiterer Weg besteht darin, Handytelefonate relativ kurz zu halten. Wenn Sie zu Hause auf dem Handy angerufen werden, spricht nichts dagegen, das Gespräch auf das Festnetz zu verlagern. Schalten Sie Ihr Handy über Nacht ab. Manche Menschen nutzen Ihr Smartphone als Wecker. Das bedeutet aber, dass es die ganze Nacht neben dem Bett liegt und Strahlungen aussendet. Legen Sie es doch einfach vor die Türe. Wenn Sie den Weckton laut genug stellen, sollten Sie trotzdem pünktlich aufwachen. Schlafprobleme oder Kopfschmerzen am Morgen verschwinden nach solchen Maßnahmen oft schnell.
Externe Strahlungsquellen
Hierunter fallen die genannten Mobilfunkmasten, aber auch Funksignale von Flugzeugen, Rettungsfunk sowie Radio und Fernsehen. Entgegen mancher Befürchtungen stellen Hausmauern einen guten, wenn auch nicht perfekten Schutz gegen Hochfrequenzstrahlungen dar. Dies gilt jedoch nicht für Fenster und Türen. Um einen funktionierenden Schutz zu erhalten, müssen diese abgeschirmt werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese unterscheiden sich unter anderem im Grad der Abschirmung, der Montage sowie den anfallenden Kosten.
Das Elektrosmog-Schutzgitter
Dieses Gitternetz unterscheidet sich optisch kaum von einem Fliegennetz. Tatsächlich lässt es sich auch als Schutz gegen eindringende Insekten verwenden. Die Dämpfungswerte sind generell hoch. Eine Erdung ist nicht notwendig. Allerdings wird der Blick nach draußen etwas getrübt. Ebenso benötigt man einen Rahmen zur Montage.
Abschirm-Folien
Hier reicht der Dämpfungswert (modellabhängig) bis zu 90 Prozent. Die Folien werden auf die Innenseite von Fenstern oder Glastüren geklebt. Wie schon beim Schutzgitter entfällt auch hier die Notwendigkeit einer Erdung. Wirklich perfekt ist diese Lösung indes auch nicht: Eine hohe Dämpfung reduziert auch den Lichteinfall. Wer seine Räume nicht verdunkeln will, muss wiederum eine niedrigere Strahlungsdämpfung in Kauf nehmen.
Abschirmgewebe
Hierbei handelt es sich um einen Stoff, der strahlungsdämpfende Eigenschaften besitzt. Sie können dieses Gewebe nutzen, um beispielsweise einen Vorhang zu ersetzen. Die Dämpfungswerte sind sehr gut. Allerdings wird die Strahlung erst eingebremst, wenn sie bereits im Raum ist. Offene Vorhänge setzen den Schutz zudem außer Kraft.
Abschirmungsfarbe, auch Grafit-Dispersionsfarbe genannt
Abschirmungsfarbe zeichnet sich dadurch aus, dass sie elektrisch leitfähig ist. Sie dämpft Signale im Bereich zwischen 0,8 und 18 GHz. Der Dämpfungsgrad liegt meist bei fast 100 Prozent. Im Gegensatz zu Gewebe oder Gittern sind keine Löcher vorhanden, sodass hier wirklich nichts durchkommt. Durch den großen Frequenzbereich ist sie zudem für künftige Hochfrequenzsignale bestens gerüstet. Für gewöhnlich ist diese Farbe schwarz, aber sie kann jederzeit mit anderen Farben überdeckt werden. Die Anwendung ist relativ einfach.
Die Farbe hat einen weiteren Vorteil: Sie verhindert einen Datenklau von außerhalb. Sollten Sie sich Sorgen machen, dass jemand ungefragt Ihr WLAN-System anzapft, sind Sie hier auf der sicheren Seite. Arztpraxen nutzen diese Farbe des Öfteren, um saubere EEG- oder EKG-Messungen zu erreichen. Diese Art von Strahlungsschutz wird an Wänden und Mauern angebracht. Der natürliche Dämpfungsfaktor wird dadurch nochmals enorm erhöht. Allerdings muss hier eine Erdung gelegt werden, was man lieber einem Fachmann überlassen sollte.
Fazit: Schutz ist möglich, wenn auch nicht immer einfach
Wenn Sie in einer Stadt wohnen und Ihre Räume vor Elektrosmog schützen möchten, beginnt die Arbeit im Inneren. Handys und andere Mobilfunkgeräte stellen eine stete Strahlungsquelle dar, wenn sie aktiviert sind. Hier kann man vorbeugen, indem man diese Geräte gezielt verwendet und auch einmal weglässt. Elektrische Geräte, die man nicht ständig braucht, lassen sich abschalten, anstatt im Stand-by-Modus zu laufen. Etwas anders sieht es aus, wenn es um den Schutz vor äußeren Einwirkungen geht. Dazu zählen Handymasten, alle Arten von Funkverkehr sowie der Rundfunk.
Wie die Beispiele gezeigt haben, ist es relativ einfach, Fenster und Türen zu modifizieren. Halbwegs geschickte Handwerker sollten hier keine Probleme haben. Für alle anderen gibt es Profis. Deutlich komplizierter wird es, wenn man die Mauern ebenfalls schützen möchte. Diese bieten auch ohne Modifikation einen gewissen Schutz. Dieser lässt sich über Grafit-Dispersionsfarbe noch mal deutlich steigern. Wer geschickt mit dem Pinsel umgehen kann, ist hier im Vorteil. Allerdings muss zusätzlich eine Erdung gelegt werden, weshalb es angeraten ist, sich hier vorab an einen Fachmann zu wenden. Dieser stellt nicht nur die Erdung her, sondern kann auch alles von Anfang an planen und begleiten.
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