Ein neues Fahrzeug kauft man am besten in der kalten Jahreszeit. Dann geben Händler die höchsten Rabatte. Fahranfänger sollten ihr Fahrzeug allerdings besser im Frühjahr tauschen.

Das Geheimnis lautet „antizyklisch kaufen“

Einer der wichtigsten Tipps beim Autokauf lautet: Der antizyklische Kauf bringt die höchsten Rabatte. Wenn Sie als Käufer entgegen dem Strom kaufen, belohnen die Händler diesen Kauf mit interessanten Preissenkungen. Hintergrund des antizyklischen Kaufs ist die Tatsache, dass jeder Autohändler den Verkauf durch attraktive Preisnachlässe steigern kann. Ist sein Absatz an einer bestimmten Marke oder einem Modell in manchen Monaten gering, wird er ihn mit deutlichen Preisnachlässen verstärken.

Im Lauf der Jahre haben sich bei diesem Phänomen gewisse Regelmäßigkeiten herausgebildet, die sie Sich bei Ihrem nächsten Autokauf zunutze machen können. Die wichtigsten Erkenntnisse erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

1. Erkenntnis: Neuwagen sind im Winter preiswerter

Im Frühjahr und im Herbst verzeichnen die Autohäuser meist eine hohe Nachfrage nach neuen Autos. Dies hängt damit zusammen, dass zu dieser Zeit meistens die neuen Modelle erscheinen. Infolge dessen gewähren sie nur wenige Rabatte. Im Winter dagegen können Autohändler deutlich weniger Autos verkaufen. Dann versuchen sie, den Verkauf mit hohen Nachlässen auf den Preis zu steigern.

Dies gilt ganz besonders bei Neuwagen und bei Fahrzeugen der Mittel- und der Oberklasse. Solche Wagen verursachen einem Händler in der kalten Jahreszeit hohe Standkosten pro Tag. Um diese zu senken, gewähren Autohäuser immer wieder Nachlässe auf den Kaufpreis. Der Dezember gilt traditionell als besonders preiswerter Monat für einen Autokauf. Die Autohändler wollen ihre Lager dann noch räumen, damit die Standkosten während der Feiertage überschaubar bleiben. Für den Käufer ist ein Kauf im Winter natürlich mit einem kleinen Risiko verbunden.

Viele Laien befürchten bei kalten Temperaturen einen großen Materialverschleiß an ihrem Neuwagen. Auch die Unfallgefahr wird als enorm hoch bewertet, da man durch Schnee und Eis leicht ins Rutschen geraten kann. Diese Gründe sprechen eigentlich gegen den Autokauf im Winter. Doch gerade deshalb wollen die Autohäuser den Verkauf zwischen Dezember und Februar durch einen günstigen Preis steigern. Erfahrene Autofahrer können daher in dieser Zeit problemlos attraktive Schnäppchen machen.

2. Erkenntnis: Winterautos sind im Sommer begehrt

Kleinwagen oder ältere Fahrzeuge sind traditionell Winterfahrzeuge. Sie sind bei Eis und Schnee auch für unerfahrene Autofahrer leicht zu fahren. Ein Kleinwagen mit Frontantrieb gerät auf schneeglatter Fahrbahn nicht so schnell ins Rutschen wie eine Mittelklasselimousine mit Heckantrieb. Widrige Witterungsverhältnisse führen bei alten Autos wiederum zu geringeren Abnutzungen als bei Neufahrzeugen.

Deshalb sind solche Wagen im Winter besonders gefragt. Meistens gewähren daher die Händler keine Rabatte. Oftmals kann man auch nur wenige dieser Autos finden, da der Markt zu diesem Zeitpunkt fast leer ist. Wenn Sie also einen Kleinwagen erwerben wollen, sollten Sie vorausschauend planen. Kaufen Sie das Auto lieber im Frühjahr oder Sommer und profitieren Sie von den saisonalen Rabatten.

3. Erkenntnis: Cabrios erwirbt man im Winter

Fahrzeuge mit offenem Verdeck sind klassische Sommerwagen. Im Frühjahr ist die Nachfrage nach solchen Autos erwartungsgemäß besonders hoch. Deshalb stehen viele Cabrios als Ausstellungsstücke in den Verkaufsräumen der Autohäuser. Im Winter dagegen finden Sie ein Cabrio nur ganz selten in den Anzeigen der Autohäuser. In der Regel können die Cabrios aber trotzdem bestellt werden.

Die höchsten Rabatte erhalten Sie, wenn Ihr Autohändler noch ein Cabrio auf Lager hat. Dieses verursacht im Winter hohe Standkosten. Und aus diesem Grund wird der Händler gerne bereit sein, Ihnen einen hohen Rabatt zu gewähren. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie das neugekaufte Cabrio ebenfalls bis zum Sommer lagern müssen. Dies lohnt sich nur, wenn Sie über eine eigene Garage verfügen. Wenn Sie eine zusätzliche Stellfläche mieten müssen, sollten Sie den Rabatt und die Stellplatzmiete gegeneinander abwägen.

4. Erkenntnis: Klimatische Verhältnisse spielen eine Rolle

Um den perfekten Zeitpunkt zum Kaufen Ihres neuen Gefährts zu ermitteln, sollten Sie natürlich auch auf das Klima in Ihrer Region achten. Deutschland ist in vielen Gebieten kein klassisches Wintersportgebiet. Dort können Sie von eher milden Wintern ausgehen. Regen, Sturm und Wind bestimmen zwar das Wetter in den Tälern. Große Mengen an Schnee sind allerdings nur in wenigen Gebieten zu erwarten. Deshalb sollten Sie den Monat Ihres Kaufs am besten auch auf die lokalen Gegebenheiten abstimmen. In den bayerischen Bergen beispielsweise empfiehlt sich der Kauf eines neuen Wagens zwischen Oktober und März eher selten. Schäden durch die Witterungseinflüsse sind in dieser Region keine Seltenheit und bei einem Neuwagen besonders ärgerlich.

5. Erkenntnis: Preise sollte man in jeder Jahreszeit vergleichen

Unabhängig davon ob Sie im Sommer oder im Winter ein Fahrzeug kaufen und ob es sich um einen Neu- oder einen Gebrauchtwagen handelt, sollten Sie die Preise vor dem Kauf vergleichen. Die Händler bieten zu jeder Jahreszeit interessante Preisnachlässe, wenn Sie Ihr Fahrzeug nicht finanzieren wollen. Gerade bei Barzahlung können hohe Rabatte ausgehandelt werden.

Prüfen Sie zuerst die Verkaufspreise und die Sonderangebote der Händler in der Nähe Ihres Wohnorts. Manchmal kann es aber auch interessant sein, sich etwas weiter entfernt von Ihrem Heimatort umzuschauen. Zusätzlich können Sie auch einen Blick in ein Vergleichsportal im Internet werfen. So dürfte es möglich sein, Ihren Traumwagen zu einem annehmbaren Preis zu erwerben.

Wichtige Tipps für Fahranfänger

Neben den zuvor vorgestellten Erkenntnissen sollten Fahranfänger folgende Hinweise beachten: Wenn Sie den Führerschein gerade erst gemacht haben, möchten Sie selbstverständlich so schnell wie möglich einen fahrbaren Untersatz erwerben. Unabhängig davon, ob es ein Neuwagen oder ein Gebrauchtfahrzeug sein soll, empfiehlt sich für Anfänger ein Kauf im Frühjahr oder im Sommer. In der warmen Jahreszeit ist es einfacher, die nötige Fahrpraxis zu erhalten. Mit etwas Erfahrung auf den Straßen sind Sie für den kommenden Winter bestens gerüstet und können auch Ihr Fahrzeug und seine Reaktionen schon besser einschätzen.

Dieser Rat gilt natürlich auch für Autofahrer mit wenig Fahrpraxis. Wenn Sie selten Auto fahren, sollten Sie sich für einen Kauf in den Sommermonaten entscheiden. Bis zum Winter sind Sie dann schon geübter und fühlen sich im Straßenverkehr sicherer. Das ist wichtig, um andere Autofahrer nicht zu gefährden. Außerdem vermeiden Sie Kratzer, Dellen oder sogar Unfälle, wenn Sie Ihr Fahrzeug im Winter auf nasser und rutschiger Fahrbahn richtig beherrschen.

Fazit: Ein Autokauf muss nicht teuer sein

Zusammenfassend kann man sagen, dass der wichtigste Tipp beim Kauf eines neuen Wagens das antizyklische Vorgehen ist. Typische Sommerfahrzeuge sind im Winter sehr preiswert. Winterautos können Sie dagegen im Sommer mit attraktiven Nachlässen erwerben. Das liegt daran, dass die Autohändler ihren Bestand an Wagen zu jeder Jahreszeit aufgrund der hohen Standkosten überschaubar halten wollen. Sie locken deshalb letztlich in jedem Monat mit satten Rabatten, die den Kauf Ihres Traumwagens erschwinglich machen.

Linktipps zum Thema:

• http://www.kennstdueinen.de/branche-automarkt-13.html
• http://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/autokauf-tipps-und-tricks
• https://www.adac.de/infotestrat/fahrzeugkauf-und-verkauf/