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Ist Laub Abfall oder natürlicher Rohstoff?

Laub ist keine Laune der Natur, sondern ein schlaues Kalkül. Wie Sie es für den eigenen Garten nutzen, entscheidet darüber, ob es Abfall oder natürlicher Rohstoff ist.

Der Wert des Laubs

Alljährlich im Herbst stellt sich die gleiche Frage: Wohin mit dem Laub von Eichen, Buchen, Obstbäumen, Haselnüssen und Co? Im Sommer spenden ihre Blätter Schatten, im Herbst fallen sie uns zur Last. Gartenbesitzer und Kommunen rüsten zum Kampf gegen die bunte Masse. Sie saugen, harken und verbannen die scheinbar leblose Materie auf Deponien. Der Sicherheit und Ordnung wegen ist das ein Muss, sagen die Einen. Vollkommen übertrieben und ökologischer Unsinn sei es, sagen die Anderen. Ist es tatsächlich immer notwendig, Laub zu beseitigen oder berauben wir uns eines natürlichen Rohstoffs?

Ein wiederkehrender Kreislauf: der herbstliche Laubfall

Laub entsteht an Laubbäumen und Sträuchern. Mit Beginn des Herbstes fallen die Temperaturen. Der erste Frost erreicht den Boden. Die Bäume reagieren auf die veränderten Bedingungen mit verminderter Zufuhr von Wasser. Sie stellen die Produktion des Chlorophylls ein. Noch vorhandener grüner Farbstoff baut der Baum aktiv ab. Es entsteht eine farblose Form des Chlorophylls, die sich in den Zellen des Blattes anreichert. Weniger Chlorophyll lässt andere Farbstoffe wie Carotinoide, Xanthophylle und Anthocyane hervortreten – all die Stoffe, die Blätter gelb, orange, rot und braun färben. In dieser Zeit schafft der Baum eine Grenzschicht aus Zelllagen zwischen sich und den Blättern. Am Ende des Prozesses stößt der Baum die Blätter ab.

Laub ist mehr als eine tote, unbrauchbare Masse

Der Baum reduziert zudem die Nährstoffe in den Blättern. Vor der Laubfärbung baut er vor allem Eiweiße ab, reduziert sie zu Stickstoff und Phosphat. Die Stoffe speichert er, um sie für die nächste Wachstumsperiode einzusetzen. Welche nützlichen Stoffe enthält das Laub noch, wenn es vom Baum fällt? Überwiegend sind es Mineralstoffe. Wo das Laub liegen bleibt, beginnen kleine Lebewesen, die Blattmasse zu zersetzen. Asseln, verschiedene Käferarten und Saftkugler durchwühlen es und schichten um. Nässe aktiviert Pilze; ebenso wie Einzeller und Fadenwürmer beginnen sie, das Laub zu zersetzen. Ist es im Frühjahr aufgeweicht, finden sich Regenwürmer, Milben, Schnecken und andere Kleinstlebewesen ein. Sie bereiten die chemische Zersetzung des Laubes vor, indem sie den Kot ihrer Vorgänger fressen. So entsteht aus Blättern mit der Zeit ein natürlicher Rohstoff, der Humus genannt wird. Humusverbindungen sind an Bodenpartikel gekoppelt, die den idealen Nährstoff für jede Pflanze bilden.

Behalten Sie das Laub im eigenen Garten

Die Bildung von Humus als nährstoffreiche Bodenauflage ist ein guter Grund, Laub nicht gänzlich aus dem Garten zu entfernen. Harken Sie die alten Blätter zusammen und schichten Sie diese zu einem Komposthaufen auf. Stickstoffhaltiger Rasenschnitt beschleunigt den Zersetzungsprozess. Mit dem nährstoffreichen Humus sparen Sie bald gutes Geld. Laub ist ebenfalls ein ideales Abdeckmaterial für empfindliche Pflanzen.

Viele davon, wie Erdbeeren, Brombeeren oder Himbeeren, stammen ursprünglich aus dem Wald. Sie bedanken sich für den wärmenden Schutz mit üppigem Wachstum im Frühjahr. Auch Rosen lieben es warm. Ein Häufchen Laub an den Wurzeln verhindert die Frostgefahr für die Pflanze. Die schützende Laubschicht kann 10 bis 15 cm betragen. Empfohlen wird, Laub vom Rasen zu beseitigen. Aber stimmt das tatsächlich?

Im Wald sprießen Anemonen, Aronstab, Gräser, Farne und selbst zarter Buchenaufwuchs durch die Laubschicht. Auch Rasen bekommt die schützende Wärme des Laubes gut. Allerdings verklumpt Laub durch Nässe zu einer klitschigen Masse. Nur robuste Pflanzen ertragen es im Frühjahr, wenn kräftig über sie hinweg geharkt wird. Die zarten Halme des Rasens hingegen sind anfällig. Sie vertragen intensives Bearbeiten nicht. Deshalb sollten Sie das Laub im Herbst vom Rasen entfernen. Das Laub den Winter über im Garten zu belassen, freut auch die heimische Tierwelt. Igel suchen immer ein wärmendes Versteck.
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Ihr Laub auf dem Nachbargrundstück: oft viel Wirbel, aber problemlos

Bisweilen wirbelt das leichte Laub mit den ersten Herbststürmen auf das Gartengrundstück des Nachbarn. Vor allem Besitzer kleiner Gartenparzellen können es nicht verhindern, das Laub von Bäumen im anliegenden Garten landet. Ärger scheint vorprogrammiert. Nach deutschem Recht muss der Nachbar zumutbare Laubmengen dulden. Ein Anspruch auf Schadenersatz besteht nicht. Anders entscheidet die Rechtsprechung bei Laubmengen, die das Nachbargrundstück wesentlich beeinträchtigen. Der Nachbar kann als Ersatz für höhere Aufwendungen beim Säubern einen Geldbetrag verlangen. Dieser ist unter dem Begriff Laubrente bekannt.

Ob das Laub das Nachbargrundstück wesentlich oder unwesentlich beeinträchtigt, kann zum Streitfall werden. Die Rechtsprechung bemisst die Menge daran, inwieweit die tatsächliche Zweckbestimmung des Nachbargrundstücks beeinträchtigt ist. Für Gärten bedarf es einer hohen Menge Laub, um das Grundstück des Nachbarn wesentlich zu belasten. Bei einem anliegenden Wohngrundstück besteht die Gefahr, dass Dachrinnen oder Abflussrohe durch Laub verstopfen. Wesentlich für eine Laubrente ist, dass sich Wohn- oder Grundstückwerte mindern. Im Regelfall ist die Angst vor einem Schadenersatz an den Nachbarn unbegründet. Gleiches gilt für eine Geruchsbelästigung durch den Komposthaufen.

Laub im Wald entsorgen oder die Biotonne nutzen?

Laub im Garten zu belassen, scheitert bisweilen an kleinen Dingen. Auch die Satzung eines Kleingartenvereines kann Sie daran hindern, das Laub sinnvoll im Garten zu verwerten. Letztlich bleibt nur die Entsorgung. Manch einer denkt zuerst an den Wald. Warum nicht? Wo viel Laub anfällt, spielt der kleine Haufen aus dem Garten keine Rolle. Stimmt: Die Landeswaldgesetze untersagen es nicht, Laub im Wald abzuladen. Gegenstände wie Laub gehören zum Wald. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass sich keine anderen Abfälle wie Unkraut oder Papier zwischen dem Laub befinden.

Der Nachteil liegt indes auf der Hand: Schnell können Sie in den Schein geraten, Müll im Wald abzuladen. Aus gutem Grund sollten Sie zuvor klären, ob die Forstverwaltung einverstanden ist. Einfacher verschwindet das Laub in der Restmüll- oder Biotonne. Ein Abtransport kann bei großen Mengen lange dauern. Viele Kommunen bieten an, das Laub auf ausgewählten Deponien zu entsorgen. Wer diesen Aufwand zu hoch findet, der beauftragt ein Gartenbauunternehmen mit der Arbeit. Die Dienstleister übernehmen das Harken und transportieren das Laub gleich ab.
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Fazit

Sinnvoll ist es, das Laub im eigenen Garten zu nutzen. Aufgeschichtet als Komposthaufen liefert es guten, nährstoffreichen Humus. Viele Pflanzen fühlen sich unter der schützenden Decke des Laubes im Winter wohl. Heimischen Tierarten bieten Sie mit dem Haufen Laub im Garten eine Unterkunft für den Winter. Dennoch kann es geboten sein, das Laub vom Grundstück zu beseitigen. Streit mit dem Nachbarn, Satzungen in Kleingartenanlagen oder der eigene Ordnungssinn können Gründe dafür sein, dass das Laub aus dem Garten entfernt werden sollte. Über Biotonnen, kommunale Deponien und auf landeseigenen Waldflächen können Sie das Laub bequem entsorgen. Sie allein entscheiden, ob Laub Abfall oder ein natürlicher Rohstoff ist.

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