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Jenseits der Welpenschule: Beliebte Ausbildungen für Hunde

Welche Ausbildung passt zu meinem Hund? Nach der Welpenschule gibt es ein großes Angebot an weiteren Ausbildungsmöglichkeiten. Wenn du einen Überblick gewonnen hast, kannst du leicht entscheiden, was sowohl deinem Typ und dem Typ deines Hundes entspricht.

Die verschiedenen Ausbildungswege tragen zur Sozialisierung eines Junghundes bei. Hundetraining macht Spaß und schweißt Hund und Halter noch enger zusammen. Das Vertrauen wird gestärkt und die verbale und nonverbale Kommunikation gefördert. Welche Art der Ausbildung für deinen Hund ideal ist, richtet sich dabei nach verschiedenen Faktoren wie Hunderasse, Charakter Konstitution, Agilität und Intelligenz.

Auch die Jahreszeit spielt bei der Auswahl des richtigen Trainings eine wichtige Rolle. Trainingseinheiten an heißen Sommertagen, bei Starkwind und in bitterkalten Wintermonaten stressen einen Hund enorm. Hunde überhitzen sehr leicht, Eis und Schnee können für Pfoten, Augen und Blase gefährlich werden.

Es ist nötig, ein Training auszuwählen, dem dein Hund gerecht werden kann. Ein Mops wird niemals mit einem Apportel im Mund über eine Pyramide sprinten. Im Vergleich dazu steht der Deutsche Schäferhund, der bei solchen Übungen kaum zu bremsen ist. Windhunde wie Afghanen, Greyhounds oder Salukis sind beispielsweise für den Schutzdienst völlig ungeeignet. Sie wollen und brauchen eine agile, dynamische Ausbildung.

Jagdterrier oder Teckel sind wahre Weltmeister im Aufstöbern, aber als Rettungshunde in Lawinengebieten nicht einsetzbar. Berner Sennhunde sind Bewegungsmuffel, ein Vizsla oder Australian Kelpie dagegen prädestiniert für ausgedehnte Spaziergänge. Du siehst anhand der Beispiele, dass jeder Hund eine sinnvolle Beschäftigung will und braucht, die aber gezielt auf seine Genetik und auf sein Naturell abgestimmt sein sollte.

Wo liegen deine Ziele?

Willst du mit deinem Hund Wettkämpfe bestreiten, Ausstellungen besuchen oder Pokale gewinnen? In dem Fall solltest du mit deinem Tier bei der klassischen Unterordnung beginnen. Deren Ziel und der Abschluss ist die Begleithundeprüfung (BH), die erst ab dem 15. Monat abgelegt werden darf. Das Bestehen der BH ist Grundvoraussetzung und zugleich Eintrittskarte für die Teilnahme an weiteren Hundeprüfungen.

Hund auf Fhrtensuche

Die Begleithundeprüfung (BH)

Diese Begleithundeprüfung besteht aus zwei Teilen: Die erste Hälfte findet auf dem Hundeplatz statt. Du läufst mit und ohne Leine ein vorgegebenes Programm. Der zweite Part ist der Verkehrsteil.

Dabei achtet der Prüfer sehr genau, ob sich dein Hund Joggern, Radfahrern, Eltern mit Kinderwägen, Skatern oder Pferden neutral verhält. Das exakte Laufschema, Fragen für den Sachkundenachweis und alle weiteren Anforderungen für die BH findest du im Internet oder erfragst sie im Hundeverein.

Agility aus England

Seit den 80er Jahren ist die Agility-Ausbildung in Deutschland überaus beliebt. Dein Hund muss mit dir zusammen einen Hindernispark meistern. Der Schwierigkeitsgrad, gepaart mit Zeitvorgabe richtet sich nach dem Leistungslevel deines Hundes. Diese Sportart fordert ein hohes Maß an Bewegungsdrang, Koordination, Geschicklichkeit und eine perfekte Gesundheit.

Speziell für übermotivierte und hyperaktive Hunde ist Agility eine wunderbare Auslastung. Bitte sei vorsichtig, wenn dein Hund bereits etwas älter ist. Manche Hunde fühlen sich im Seniorenalter immer noch wie Teenies und können ihre Eigenleistung schwer einschätzen. Die Sportart geht im Alter auf die Gelenke und das Verletzungsrisiko nimmt zu.

Fährtensuche

Hunde nehmen ihre Umgebung primär über die Nase wahr. Ihre Nasen besitzen zirka 200 Millionen Geruchszellen. Menschen haben im Vergleich maximal 25 Millionen Geruchszellen. Eine Hundenase ist also über 40 Mal effektiver als eine Menschennase. Sprengstoff-, Falschgeld- oder Drogenhunde leisten im Dienst Großartiges. Sind sie im Einsatz, entspricht ein 20-minütiges, hoch konzentriertes Suchen einem kompletten Marathon.

Die Hunde sind nach solchen Einsätzen körperlich und geistig völlig ausgelaugt. Sie regenerieren jedoch binnen zwei Stunden und können am gleichen Tag für eine weitere Sucheinheit eingesetzt werden. Nasenarbeit ist somit Hochleistungssport, bereitet aber vielen Hunderassen große Freude.

Bezüglich korrekter Fährtenarbeit kannst du dir im Hundeverein Hilfe und Anregung holen oder dir ein gutes Sachbuch kaufen und deine Fährten selbst legen. Spurensuche ist ein sehr gutes Gehirntraining und zugleich freut sich dein Hund über seine persönlichen Erfolge. Eine unkonventionelle Fährtenarbeit kannst du auch in den normalen Spaziergang integrieren.

Du verteilst planlos Leckerlis auf einer Wiese und gibst das Kommando „Finden“. Dein Hund ist anfangs sicher etwas irritiert, reagiert aber bestimmt schnell auf die neue Situation und findet Gefallen an der neuen Spielart.

Einbeißen und Beute machen

Der klassische Schutzdienst ist die Lieblingsdisziplin von aktiven, triebstarken und hoch motivierten Hunde. Diese Ausbildung bedient alle natürlichen, angeborenen Instinkte. Der heutige Schutzdienst hat sich im Vergleich zu früheren Jahren wesentlich verändert. Der Ablauf mit „Stellen und Verbellen“ und das „Attackieren des Figuranten“ ist gleich geblieben, jedoch ist die Intensität und der Umgang mit den Hunden viel moderater geworden.

Das Training züchtet keine unkontrollierten Beißer heran, sondern es kanalisiert die angeborenen Bedürfnisse. Dein Hund lernt ‒ wenn du willst ‒ Extremsituationen kennen. Das Maß und den Härtegrad bestimmst immer du selbst! Der Hund erhält vom Trainer eine professionelle Unterstützung und Anleitung, wie er sich im Ernstfall zu verhalten hat.

Die hohe Schule für Hunde

Obedience, die Gehorsamsausbildung, stammt ursprünglich aus England und ist nicht nur in Deutschland sehr populär. Es gibt keine Rassenvorgaben, jeder fitte und arbeitswillige Hund kann diese Sportart erlernen.

Verschiedene Disziplinen, wie beispielsweise eine ruhige Ablage, eine korrekte Leinenführigkeit, Sitz-Platz-Steh-Bleib im Wechsel oder das Voraussenden in ein markiertes Viereck, müssen exakt ausgeführt werden. Ein Zeitlimit existiert bei Obedience nicht.

Die Prüfungsrichter legen gesteigerten Wert auf eine innige Mensch-Hund-Beziehung und eine schöne, saubere Ausübung. Sie wollen sehen, dass du mit deinem Vierbeiner ein Team bildest. Das Mindestalter liegt für die Prüfungsteilnahme bei 17 Monaten, Voraussetzung ist eine bestandene BH.

Neuland ‒ Rally Obedience aus den USA

Diese noch recht junge Ausbildung ist für jeden Hund geeignet.
Hund und Halter müssen einen abgesteckten Parcours ohne Hindernisse in einer vorgegebenen Zeit absolvieren. Die Anforderungen stehen auf Din A4 großen Schildern, die in unterschiedlichen Abständen auf dem Boden platziert sind.

Das Rally Obedience Training lastet deinen Hund geistig und konditionell aus. Die Basis-Übungen sind nicht kompliziert, sondern leicht und schnell erlernbar.
Das nötige Zubehör für Obedience und Rally Obedience wie etwa Hütchen, Hürden, Ringbegrenzungen und Schilder findest du im Internet.

Mantrailing

Diese Ausbildung erfreut sich in Europa zunehmender Beliebtheit. Sie entspringt dem fachmännischen Rettungsdienst, wurde aber für Hobbyteilnehmer etwas abgeändert und abgeschwächt. Das Training basiert auf einer Duftnote in der Luft.

Der Hund hat seine Nase im Gegensatz zur klassischen Fährtenarbeit nicht am Boden, sondern erschnüffelt feinste Gerüche, sogenannte Duftmoleküle, von Zielpersonen. Jeder Mensch hat einen Individualgeruch, den ein Hund auch auf eine längere Distanz wahrnehmen kann. Mantrailing ist eine vernünftige Beschäftigung, stärkt das Selbstbewusstsein des Hundes und fördert zusätzlich das Denkvermögen.

Begleithund

Longieren … nicht nur etwas für Pferdesportler

Das Hundelongieren geht auf das Jahr 1960 zurück. Die skandinavischen Länder erkannten schon damals die Möglichkeit, Hunde mit dieser Methode konditionell aufzubauen. Wie funktioniert dieses Training? Du erstellst mit Hilfe von Heringen und einem gestreiften Bauband einen mittelgroßen Kreis.

Während dein Hund außerhalb der Begrenzung läuft, dirigierst du ihn im Kreisinneren mit Körpersprache, Stimme und Signalen. Dein Hund wird physisch und psychisch gefordert, weil er sich permanent auf deine Kommandos konzentrieren muss.

Das Distanztraining aktiviert die Koordination und zugleich die Aufmerksamkeit deines Hundes. Regelmäßige Geschwindigkeits- und Richtungswechsel beugen einer einseitigen Belastung der Gelenke vor.

Ungeachtet der Art der Ausbildung ist Hundesport eine sinnvolle und lohnende Freizeitbeschäftigung. Dein Hund wird körperlich und geistig gefordert und ausgelastet. Weitere Vorzüge sind, dass du mit deinem besten Freund zusammen an der frischen Luft bist und er dich zur Bewegung zwingt. Dabei machst du deinen Hund und dich selbst glücklich.

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