Kenne Deine Karre – wie man beim Autoverkauf den optimalen Preis aushandelt
Wer einen Gebrauchtwagen verkaufen möchte, freut sich natürlich über einen möglichst hohen Erlös. Doch um genau das zu erreichen, gilt es, einige Dinge zu beachten.
Das Auge kauft mit
An allererster Stelle bei einem Gebrauchtwagenverkauf steht die Optik. Denn so wird der erste Eindruck vermittelt, den ein potenzieller Käufer von dem Wagen erhält. Wer im Internet verkauft, sollte das Auto deshalb vor dem Aufnehmen von Fotos nochmal gründlich waschen. Ein gepflegter Wagen hinterlässt einfach ein besseres Gefühl beim Käufer. Nur die wenigsten sind bereit, viel Geld für ein verschmutztes Auto zu bezahlen. Das gilt übrigens für sämtliche Wagenklassen. Vom alten Kompaktwagen bis hin zur Luxusklasse erwarten nahezu alle Käufer einen gepflegten Zustand. Selbst bei Unfallwagen sollte das Auto so weit wie möglich von Verunreinigungen befreit sein.
Ehrlichkeit zahlt sich aus
Es hat nur wenig Sinn, einem Käufer zu viel zu versprechen. Kleine und große Flunkereien kommen früher oder später ohnehin ans Tageslicht. Im schlimmsten Fall können Käufer dabei sogar rückwirkend Wertminderungen geltend machen. Der tatsächliche Gewinn aus dem Verkauf reduziert sich dadurch schnell wieder. Seien Sie deshalb einfach ehrlich und geben Sie alle wichtigen Informationen an. Je mehr ein Betrachter über einen Wagen weiß, desto eher interessiert er sich auch für ein bestimmtes Angebot.
Geben Sie dabei auch Spezifikationen an, die zur Serienausstattung zählen. Für Kenner ist das zwar nur wenig interessant, doch nicht jeder kennt sich so gut mit Autos aus. Hatte der Wagen einen Unfall oder verfügt über kleinere Mängel, so ist dies auch in jedem Fall anzugeben. Manchmal kann es sich lohnen, Kratzer oder Dellen für einen höheren Verkaufspreis zu entfernen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Reparaturen sollten deshalb gut überlegt vorgenommen werden.
Gute und aussagekräftige Fotos erstellen
Teilweise ist es erschreckend, wie Autos im Internet zum Verkauf angeboten werden. Zahlreiche Verkäufer präsentieren nur ein einziges Foto, das oft genug einer Handykamera entsprungen ist. Ein Betrachter kann dadurch überhaupt keine optischen Rückschlüsse auf den Zustand und die Ausstattung eines Wagens ziehen. Die meisten ziehen deshalb schnell weiter und sehen sich besser bebilderte Angebote an. Darauf ist beim Verkauf unbedingt zu achten.
Auf den Fotos sollten die interessantesten Stellen gut zu sehen sein. Dazu zählen eine Totale des Wagens von vorne und hinten sowie ein Blick in den Innenraum. Nützlich ist es dabei auch, sich eine hochwertige Kamera auszuleihen. Handykameras sind heute zwar schon auf einem erstaunlichen Niveau, einer guten Spiegelreflexkamera haben sie in Qualität aber nichts entgegenzusetzen.
Sie sind der Boss
Interessiert sich erst einmal jemand für Ihren Gebrauchtwagen, so ist noch lange nicht alles in trockenen Tüchern. Der Verkauf geht dann erst richtig los. Erfahrene Käufer sehen sich den Wagen ganz genau an und werden versuchen, den Preis soweit es geht zu drücken. Dazu suchen sie unter anderem nach Dellen, Kratzern und Roststellen. Eine gute Vorbereitung zahlt sich hier aus. Wer seinen Wagen gut kennt, muss nicht mit irgendwelchen Überraschungen rechnen. Der angestrebte Preis lässt sich dadurch einfacher erreichen, da der Verhandlungsspielraum für den Käufer kleiner wird.
Die nötigen Papiere sollten Sie ebenfalls schon vorher bereitstellen. Ein Kauf kann dann sofort stattfinden. Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten. Stellen Sie die Schlüssel und den Fahrzeugschein erst aus, wenn Sie die volle Kaufsumme erhalten haben. Außerdem ist es auch ratsam, niemals mitgebrachte Dokumente eines Käufers zu unterschreiben. Bestehen Sie auf Ihre eigenen Unterlagen für den Vertragsabschluss. Nur so können Sie sich gegen Betrüger schützen. Auch bei einer Probefahrt geben Sie den Ton an und sichern sich mit einer Vereinbarung gegen Schäden ab. Auf diese Weise muss der potenzielle Käufer für alle Schäden aufkommen, die bei einer Probefahrt aufkommen. Das gilt auch dann, wenn es nachher nicht zu einem Kauf kommt.
So verhandeln Sie richtig
Verhandeln und Feilschen gehören beim Gebrauchtwagenverkauf zur Normalität. Beide Parteien versuchen, das bestmögliche Ergebnis für sich selbst zu erzielen. Am Ende ergibt sich daraus im Optimalfall der bestmögliche Kompromiss. Für eine erfolgreiche Verhandlung ist es aber nützlich, einige grundlegende Dinge zu wissen. Dazu gehört zunächst der vorgeschlagene Preis. Ein zu hoher Preis schreckt Kunden sofort ab. Ein zu niedriger Preis vernichtet hingegen später den Verhandlungsspielraum. Hohe Erlöse lassen sich dann kaum noch erzielen.
Wer einen Wagen nicht selbst einschätzen kann, sucht einfach nach ähnlichen Angeboten bei bekannten Autobörsen. Hier erhalten Sie schon eine recht gute Vorstellung davon, was Ihr eigener Wagen wert ist. Noch besser ist aber natürlich das Urteil eines Experten, denn dieser kann auch auf die vielen Eigenheiten und Mängel bei der Schätzung Rücksicht nehmen. Beim Verhandeln selbst haben Sie als Verkäufer den Vorteil, dass Sie den Wagen besser kennen als der Käufer. Etwaige Mängel lassen sich so zum Teil relativieren. Hochwertige Ersatzteile können den Wert sogar steigen lassen.
Autoverkauf ist kein Zuckerschlecken
Sie haben sicherlich schon gemerkt, dass ein Gebrauchtwagen sich nicht so einfach wie ein Smartphone oder Notebook verkaufen lässt. Es müssen einfach zu viele Kleinigkeiten beachtet werden. Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn je nach Modell lässt sich der Kaufpreis mit einer guten Vorbereitung zum Teil verdoppeln. Nicht wenige sind aber sicherlich mit einer solchen Aufgabe überfordert. Der erste und größte Stolperstein ist das Wissen um den Automarkt. Ohne jahrelange Erfahrung ist eine richtige Einschätzung des eigenen Wagens nahezu unmöglich. Die Folge sind dann unrealistische oder zu billige Angebote. Wer dann auch noch einen erfahrenen Käufer trifft, muss bei den Verhandlungen zum Teil noch mehr zurückstecken. Es ist daher keine Schande, sich für den Verkauf etwas Hilfe zu holen.
Wer den Verkauf einem Profi überlässt, freut sich über einen deutlich höheren Verkaufspreis. Davon geht zwar ein Teil als Honorar ab, doch in der Summe gibt es erfahrungsgemäß noch immer ein ansehnliches Plus. Wer möchte, muss auch nicht den kompletten Verkauf in fremde Hände geben. Sie können auch nur Teilbereiche in Zusammenarbeit mit Experten erledigen. Lassen Sie zum Beispiel Ihren Wagen durch Profis schätzen und auf Mängel überprüfen. Alternativ können Sie auch einen Rechtsexperten mit dem Aufsetzen aller nötigen Dokumente beauftragen. All dies steuern Sie in jedem Fall individuell und erhalten so letztlich genau das richtige Maß an Hilfe.
Fazit: Gebrauchtwagenverkauf ist kein Hexenwerk
Den eigenen Gebrauchtwagen zu verkaufen ist grundsätzlich eine lohnenswerte Angelegenheit. Gerade durch das Internet lässt sich ein riesiger Käuferkreis erreichen. Wichtig ist dabei nur, auf Ehrlichkeit zu achten und den Wagen ansprechend zu verkaufen. Ein sauberes Auto ist deshalb Pflicht.
Etwas verzwickter wird es bei den Verhandlungen. Mit einigen Tipps sind Sie zwar relativ gut vorbereitet, doch letztlich ist hier vor allem Erfahrung und Routine wichtig. Gerade zu diesem Zweck ist ein erfahrener Experte an der Seite deshalb eine gute Idee. Aber auch bei anderen Bereichen gibt es immer jemanden, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Wer den Verkauf seines Wagens richtig handhabt, freut sich am Ende über einen hohen Verkaufspreis.