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Kleister-Krampf adé: Wie man richtig tapeziert

Manchen Leuten graut es vor dem Tapezieren. Zu Unrecht: Mit der richtigen Anleitung meistern Sie es im Handumdrehen! 



Den Untergrund vorbereiten


Die Vorbereitung des Untergrundes dauert manchmal länger als das Tapezieren selbst. Aber es ist eine Arbeit, die sich lohnt und Ihnen unter Umständen viel Ärger ersparen kann. Zunächst sollten die alten Tapeten restlos entfernt werden. Manche Tapeten sind trocken abziehbar, dann geht das ohne Probleme. Andere Tapeten müssen zunächst eingeweicht werden. Das geht am besten mit Wasser, dem man etwas Spülmittel oder Tapetenlöser zugesetzt hat, und dem Quast, den Sie später auch zum Einkleistern benutzen werden. Sehr fest haftende Tapeten lassen sich gut mit einem Dampfgerät ablösen, das Sie im Baumarkt oder bei Ihrem Tapetenhändler mieten können. 


Sind die Tapeten entfernt, sollten Sie sich den Untergrund genau anschauen: Ist er trocken, glatt und fest? Was passiert, wenn Sie die Wand mit etwas Wasser benetzen? Perlt das Wasser ab, ist die Saugfähigkeit gering. Bildet sich ein feuchter Fleck, ist die Saugfähigkeit zu hoch. Bei geringer Saugfähigkeit müssen Sie wahrscheinlich mit Rollenmakulatur vortapezieren, bei zu hoher Saugfähigkeit schafft Vorkleistern Abhilfe. Dann reiben Sie mit der Hand über die Wand und versuchen, den Putz mit dem Daumennagel einzuritzen. Wenn der Putz sandet oder der Daumennagel einen starken Eindruck auf der Wand hinterlässt, sollten Sie die Wand mit Tiefgrund streichen und so den Putz verfestigen. Auch alte Dübellöcher und andere Unebenheiten müssen jetzt ausgeglichen werden, indem Sie diese mit Gipsspachtel füllen. 



Die Tapeten zuschneiden


Bevor Sie mit dem Tapezieren loslegen können, müssen die Bahnen zugeschnitten werden. Man rechnet je Bahn mit der Raumhöhe plus einer Zugabe von fünf bis zehn Zentimetern. Jetzt überprüfen Sie am besten auch noch einmal, ob alle Tapetenrollen die identische Anfertigungsnummer tragen, also alle aus der gleichen Fertigungscharge kommen. Wenn nicht, könnte es passieren, dass die Rollen Abweichungen in der Farbe zeigen. Falls Sie Mustertapeten verarbeiten wollen, sehen Sie auf der Verpackung der Tapetenrolle auch Hinweise zur Verarbeitung. Wenn sich das Muster von Bahn zu Bahn verschiebt, Sie also einen Rapport einhalten müssen, finden Sie hier die Länge des Rapports. 



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Die Tapeten einkleistern


Je nachdem, welche Art von Tapete Sie verarbeiten wollen, benötigen Sie den passenden Tapetenkleister. Welcher das ist, können Sie oft den Hinweisen auf der Verpackung Ihrer Tapetenrolle entnehmen. Grundsätzlich gilt, dass normale Papiertapeten mit ganz normalem Tapetenkleister geklebt werden. Schon für etwas schwerere Raufasertapeten benötigt man Spezialkleister, ebenso für Korktapeten, Vinyltapeten oder einfache Gewebetapeten. Hochwertige Gewebetapeten kommen hingegen mit Dispersionskleber an die Wand. 


Sobald Sie den Kleister angerührt haben, können Sie erst einmal eine kleine Pause einlegen. Etwa 30 Minuten dauert es nämlich, bis der Kleister gequollen und gebrauchsfertig ist. Danach können Sie die einzelnen Bahnen einkleistern, und zwar so viele, wie Sie innerhalb einer Viertelstunde an die Wand bringen können. Dazu werden die Bahnen mit der Vorderseite nach unten auf dem Tapeziertisch ausgebreitet, dann wird der Kleister mit dem Quast aufgetragen – und zwar so, dass auch die Ränder der Bahn genügend Kleister abbekommen. Nun legt man die Bahnen Kante auf Kante zusammen, ein Ende wird zu etwa einem Drittel umgeschlagen, das andere zu zwei Dritteln. Nach etwa zehn bis 15 Minuten Ruhezeit können Sie die Bahnen verarbeiten. 



Die richtige Technik


Einer der Grundsätze beim Tapezieren heißt: Heizung aus, Fenster zu, damit die Tapetenbahnen nicht zu schnell trocknen. Die erste Bahn wird immer an einer Innenecke auf der Fensterseite verklebt, von dort arbeiten Sie dann in Richtung des Lichteinfalls weiter. Würde man es nicht so machen, könnten die Stoßkanten der Tapeten Schatten werfen. Wichtig ist, die erste Bahn unbedingt lotrecht, also gerade, anzubringen. Wer hier ungenau arbeitet, wird schnell bestraft, denn sämtliche anderen Bahnen werden ebenfalls schief an der Wand hängen. Mit einem Lot und Bleistift markieren Sie eine Linie von der Breite der Bahn abzüglich etwa zwei Zentimeter. Entlang dieser Linie kleben Sie die erste Bahn jetzt so, dass sie um die Ecke herumgeht. Dazu falten Sie das umgeschlagene Drittel der Tapetenbahn auf und befestigen sie mit etwa drei Zentimeter Überstand zur Zimmerdecke oben an der Wand. Sitzt sie genau auf der Linie, wird sie mit einer weichen Bürste angestrichen: erst von oben nach unten, dann von links nach rechts. Ist das zu Ihrer Zufriedenheit erledigt, können Sie den Rest der Bahn auseinander falten und befestigen. Bevor es mit der zweiten Bahn weitergeht, entfernen Sie noch die Überstände oben und unten mit einem Stahllineal und einem Cutter. Jetzt können Sie die nächste Bahn „auf Stoß“, also Kante an Kante, verkleben. Bei Mustertapeten müssen Sie natürlich bei jeder Bahn darauf achten, dass der Rapport stimmt. 



Türen und Fenster


Fenster- und Türnischen zu tapezieren geht einfacher, als Sie denken. Bei Fensternischen wird eine Tapetenbahn so vor das Fenster geklebt, dass der Überstand genau dem Abstand zwischen Wand und Fensterrahmen entspricht. Dann wird die Bahn oben und unten eingeschnitten und in die Nische geklappt. Jetzt ober- und unterhalb des Fensters weiter tapezieren und danach die andere Seite des Fensters genauso tapezieren. Befindet sich ein Heizkörper unter dem Fenster, sollten Sie versuchen, die Tapetenbahn etwa 10 bis 20 Zentimeter auf allen Seiten hinter der Heizung verschwinden zu lassen. Bei Türöffnungen arbeiten Sie wie beim Fenster mit einer vollen Bahn. Diese wird oben angeklebt, über dem Türrahmen seitlich eingeschnitten und dann nach unten ordentlich abgeschnitten. 


Um Steckdosen und Lichtschalter sollten Sie nie herumtapezieren, auch hier ist Sorgfalt gefragt. Also: Sicherung herausdrehen und die Blenden entfernen. Jetzt können Sie mit Ihrer Tapetenbahn einfach über die Steckdosen und Schalter tapezieren. Über den Anschlüssen machen Sie jetzt noch einen kreuzweisen Einschnitt mit dem Cutter. Wenn die Tapete getrocknet ist, können Sie die Anschlüsse vorsichtig freischneiden (nicht weiter als der Rahmen groß ist!) und die Blenden aufsetzen. Voilà: Jetzt haben Sie einen perfekten und nahtlosen Übergang zwischen Tapete und Blenden. 



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Die Decke tapezieren


Wenn es der Schnitt des Zimmers zulässt, klebt man Tapeten an der Decke stets längs zum Lichteinfall. Das hat auch hier den Grund, dass man andernfalls Schatten an den Stoßkanten sehen würde. Zum Tapezieren der Decke sollten Sie einen fleißigen Helfer haben, der Sie unterstützt: Einer steht auf der Leiter und klebt die Bahnen an, der andere hält die Tapetenbahn mit einem Besen hoch. Den Besen sollten Sie mit einem sauberen Tuch umwickeln, damit Sie Ihre neue Tapete nicht mit Staubflusen oder Spinnweben verschmutzen. 



Fazit


Sie sehen: Das Tapezieren ist viel einfacher als es aussieht! Doch wenn Sie sich die Mühe trotzdem sparen möchten, haben wir die Lösung für Sie: In unserem Portal finden Sie Handwerker in Ihrer Nähe, die Ihnen die lästige Arbeit gern abnehmen.


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