Kochen, blanchieren, dünsten? Gemüse richtig zubereiten
Kochen, Braten, Dünsten oder Dämpfen: Beim Zubereiten von Gemüse haben Sie zahlreiche Optionen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Vorteile der einzelnen Garmethoden.
Eine schonende Garmethode für zartes Gemüse: Blanchieren
Blanchieren ist ein relativ schonendes Verfahren, dass sich für zartes Gemüse eignet. Der Ausdruck kommt aus dem Französischen und bedeutet in der Übersetzung „überbrühen“. Für das schnelle Verfahren übergießen Sie das geschnittene Gemüse für etwa eine Minute mit heißem Wasser. Anschließend schrecken Sie das Gemüse mit Eiswasser ab, damit die Farbe erhalten bleibt. Blanchieren Sie Spinat, Pilze, Brokkoli oder grünen Spargel vor dem Genuss. Kohlblätter blanchieren Sie vor dem Weiterverarbeiten zu Kohlrouladen ebenfalls kurz, damit sie beim Rollen nicht brechen. Gut zu wissen: Blanchieren Sie Gemüse vor dem Einfrieren, damit es keinerlei Frostschaden erleidet.
Knackig mit leichten Röstaromen: Die Vorteile des Bratens
Kurzes Anbraten ist ebenfalls ein schonendes Verfahren, bei dem viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Zudem bekommt das Gemüse ein leichtes Karamellaroma, das ihm einen angenehm herzhaften Geschmack verleiht. Für ein besonders gutes Resultat schneiden Sie Pilze, Zucchini und Auberginen in feine Scheiben und salzen sie. Anschließend lassen Sie das Gemüse etwa 30 Minuten ziehen und warten, bis Wasser austritt. Zum Braten verwenden Sie neutrales Öl mit einem hohen Rauchpunkt. Tipp: Schneiden Sie das Gemüse in feine Streifen oder Stifte, um die Garzeit zu verkürzen.
Im eigenen Saft garen: So dünsten Sie Gemüse
Dünsten ist ebenfalls eine schonende und schnelle Zubereitungsmethode, bei der die Vitamine größtenteils erhalten bleiben. Das Prinzip ist simpel: Geben Sie das geschnittene Gemüse tropfnass in einen Topf und verschließen Sie ihn mit einem Deckel. Anschließend stellen Sie den Herd auf mittlere Hitze und garen das Gemüse mit Salz und wenig Öl im eigenen Saft. Der Topf bleibt die ganze Zeit über verschlossen, damit keinerlei Dampf entweicht. Das Verfahren eignet sich auch für festkochende Gemüse wie beispielsweise Blumenkohl oder Kartoffeln. Hier planen Sie eine Garzeit von etwa 20 Minuten ein.
Die wahrscheinlich beste Garmethode: Tipps fürs Dämpfen
Dämpfen ist die schonendste Garmethode. Der Clou: Beim Dämpfen hat das Gargut keinerlei Kontakt mit flüssigem Wasser. Das Resultat ist knackiges, buntes Gemüse, bei dem Sie keinerlei Geschmackseinbußen verzeichnen. Zum Dämpfen benötigen Sie lediglich ein Sieb oder einen Dämpfeinsatz, den Sie in einem Topf befestigen. Anschließen befüllen Sie den Topf mit wenig Wasser und stellen ihn auf die Herdplatte. Für mehr Geschmack fügen Sie dem Wasser Ingwer oder Lorbeer hinzu. Eine besonders nachhaltige Alternative zum Metallfilter bieten übrigens chinesische Bambusdämpfer. Mit dem traditionellen Küchengerät garen Sie gleichzeitig Gemüse, Reis, Fisch oder Fleisch.
Eine herzhafte Angelegenheit: Geschmortes Gemüse
Schmoren ist eine simple Technik, die Gemüse einen angenehm deftigen Geschmack verleiht. Geschmortes Gemüse bildet zudem die Basis für herzhafte Gemüsesuppen oder Saucen. Braten Sie das geschnittene Gemüse zuerst bei großer Flamme scharf an. Anschließend gießen Sie Brühe in den Topf und garen das Gemüse fertig. Füllen Sie zwischendurch immer wieder Brühe nach, da diese schnell verdampft. Zum Schluss binden Sie die Brühe mit Stärke oder Mehl und verfeinern sie mit einem Schuss Portwein oder Rotwein. Für die Zubereitung von Suppe pürieren sie das Gemüse einfach gemeinsam mit dem Sud.
Spezialität aus dem Ofen: Gratiniertes Gemüse
Gratinieren ist eine traditionelle Zubereitungsmethode, für die Sie einen Ofen benötigen. Die Technik eignet sich vor allem für Kartoffeln, Lauch, Pilze oder Zucchini. Für die Technik schneiden Sie das Gemüse zuerst in feine Scheiben. Anschließend verteilen Sie diese fächerförmig in einer feuerfesten Form und übergießen sie mit einer hellen Sauce. Danach garen Sie das Gemüse im Ofen. Das Resultat ist ein herzhaftes Gericht mit feinen Röstaromen und einem angenehmen Biss.
Wenn der Sommer kommt: So grillen Sie Gemüse
Gegrilltes Gemüse – ob vom Grill oder aus dem Ofen – ist eine leckere Beilage und eine gute Alternative zu gegrilltem Fleisch. Bei dieser Zubereitungsmethode schneiden Sie das Gemüse zuerst in Scheiben. Anschließend marinieren Sie es mit Öl und Gewürzen und grillen es, bis es al dente ist. Beim Grillen im Ofen verwenden Sie am besten Backpapier, um ein Anbrennen zu verhindern.
Ideal für Spargel und Schwarzwurzeln: Tipps zum Kochen
Kochen ist eine traditionelle Garmethode. Sie entzieht zartem Gargut allerdings viele Vitamine. Zudem verliert das Gemüse beim Kochen Farbe und Geschmack. Für einige Gemüsesorten eignet sich die Zubereitungsweise trotzdem gut. Insbesondere Spargel, Schwarzwurzeln oder ganze Karotten schmecken gekocht sehr lecker. Buschbohnen oder Stangenbohnen gilt es ebenfalls, in jedem Fall zu kochen, um das giftige Phaseolin zu zerstören. Tipp: Kochen Sie Gemüse immer in Brühe, um dem Geschmacksverlust vorzubeugen.
Innovativ und vitaminschonend: Kalt mariniertes Gemüse
Eine relativ neue Zubereitungsmethode ist das kalt Marinieren. Diese Technik kommt vor allem in der rohen Küche zum Einsatz. Sie eignet sich für Möhren, Rote Bete, Champignons, Kohlrabi oder Sellerie. Für die Zubereitung hobeln oder schneiden Sie das Gemüse in feine Scheiben. Anschließend marinieren Sie es mit Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer. Mandelmus verleiht der Marinade einen leckeren Geschmack. Lassen Sie das marinierte Gemüse vor dem Genuss mehrere Stunden lang im Kühlschrank ziehen.
Kohl mit den Händen kneten
Eine weitere Zubereitungsmethode ist das Kneten. Sie kommt beim Zubereiten von Krautsalat zum Einsatz. Sie benötigen rohen Weißkohl oder Rotkohl, den Sie in feine Streifen hobeln oder schneiden. Salzen Sie das Gemüse und kneten Sie es anschließend mit den Händen. Beim Kneten lässt sich die Struktur der Blattrippen aufbrechen und der Kohl erhält eine angenehme Konsistenz. Zudem nimmt er den Geschmack der Gewürze besser an.
Lufttrocknen und Dörren
Eine andere Zubereitungsmethode ist das Lufttrocknen beziehungsweise das Dörren. Sie eignet sich für Tomaten, Paprika und Pilze. Während des Trocknens verliert das Gemüse Wasser und enthält so einen intensiven, ausgeprägten Geschmack. Das Verfahren ist schonend, da Sie das Gemüse bei niedrigen Temperaturen trocken. Sie benötigen wahlweise einen Backofen oder ein Dörrgerät. Das getrocknete Gemüse geben Sie in Gewürzmischungen oder legen es in Öl ein. Tipp: Nur leicht angetrocknete Tomaten sind saftig und verfeinern Salate und Antipasti!
Sauer eingelegte Spezialitäten
Eine weitere traditionelle Methode ist das sauer Einlegen. Das Verfahren ist sehr schonend, da Sie rohes Gemüse verwenden. Es eignet sich für Gemüsesorten mit einem hohen Wasseranteil wie Gurken, Zwiebeln, Rote Bete, Möhren, Ingwer oder Blumenkohl. Bei der Herstellung salzen Sie das Gemüse zuerst ein und lassen es mehrere Stunden ziehen. Anschließend gießen Sie es mit Essig und Kräutern auf. Das fertige Gemüse ist eine leckere Beilage zu Brot und Käseplatten.
Fazit
Beim Zubereiten von Gemüse gibt es kein Richtig oder Falsch. Jede Methode bietet Ihnen andere Vorteile und sorgt für ein unterschiedliches Resultat. Sie haben die Wahl zwischen schonenden Methoden wie dem Dämpfen, Dünsten oder Braten. Oder Sie genießen Gemüse mit einer hellen Sauce gratiniert oder geschmort. Eine weitere Option stellen rohe Zubereitungsmethoden dar. Hier bleiben Vitamine und Mineralstoffe erhalten und das Gemüse hat beim Genuss einen angenehmen Biss.
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