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Mein erstes Mal: Dielen oder Parkett selbst abschleifen – Die Anleitung

Das Schleifen von Dielen- und Parkettboden ist ein wichtiger Schritt, um die Holzflächen für die Versiegelung oder Oberflächenbehandlung vorzubereiten, im Folgenden finden Sie eine detaillierte Anleitung zum Abschleifen von Holzböden.

Um das Abschleifen kommt man nicht drumrum

Eine glatte und offenporige Oberfläche begünstigt das Schließen der Poren durch eine Versiegelung oder die Härtung der oberen Holzschicht durch eine Ölung. Es ist zunächst unwichtig, ob Dielen oder ein Parkett neu verlegt wurden oder ob ein abgenutzter Holzboden neu poliert und versiegelt oder geölt werden soll. Geschliffen werden sollten alle Holzböden, bevor sie weiterbehandelt werden.

Gefahrenquelle Staub

Beim Abschleifen von Holzböden mit einem Schleifgerät entsteht Holzstaub. Er wird aufgewirbelt, schwebt in der Luft und lässt sich auch an den Wänden nieder. Um die Staubdichte gering zu halten, empfiehlt es sich die Fenster während des Schleifens zu öffnen, damit genug Luft eindringen kann. Außerdem sollte der Schleifer eine Atemschutzmaske tragen, damit so wenig Staub wie möglich in die Atemwege kommt.

Eine zu hohe Staubdichte in einem geschlossenen Raum gefährdet nicht nur Augen und Atemwege. Eine Staubwolke kann sich im schlimmsten Fall sogar entzünden oder explodieren. Daher sollte es in einem Raum, dessen Boden abgeschliffen wird auch kein offenes Feuer oder glimmende Zigaretten geben.

Benötigtes Werkzeug

Das Abschleifen erfolgt in mehreren Schritten. Um die Schleifvorgänge durchzuführen und auch Ränder und Ecken sauber abschleifen zu können werden folgende Werkzeuge benötigt:

  • Senkstift und Hammer, um hervorstehende Nägel zu versenken
  • Spachtel und Holzmasse zum Verschließen der Nagellöcher und zum Ausbessern
  • Eventuell Holzschrauben, um lose Holzstäbe und Riemen zu befestigen
  • Walzenschleifer für den Fußboden und einen Winkelschleifer für den Bodenrand
  • Schleifpapier für die Fußbodenschleifmaschine
  • Bläser zum Reinigen der Wände
  • Besen und Schaufel für die Bodenreinigung
  • Staubsauger für die Endreinigung.

Vorbereitungen

Da die Oberflächenbearbeitung der letzte Arbeitsgang einer Renovierung ist, sollte sich der Staub auch rückstandslos von den bereits gestrichenen und trockenen Wänden entfernen lassen. Außerdem müssen aus dem Boden hervorstehende Nägel vor dem ersten Schleifen sorgfältig versenkt und der Boden gründlich gereinigt werden. Außerdem sollten überstehende Holzstäbchen beseitigt werden.

Parkett_686_Bild_2

Alte Holzfußböden sind oft etwas uneben. Die Unebenheiten entstehen durch ungleichmäßige Abnutzung der Wachs- oder Lackschichten, durch Verschmutzung oder durch Abrieb. Außerdem kann eindringende Feuchtigkeit von unten und oben dazu führen, dass sich Oberflächen verziehen.

Um den Boden glatt und eben zu bekommen, müssen meist mehrere Schleifvorgänge mit unterschiedlichen Körnungen durchgeführt werden. Je nach Zustand des Bodens werden bis zu sechs Schleifgänge empfohlen. Die genaue Anzahl richtet sich nach Holzart, Zustand und gewünschter Glätte.

Als Faustregel gilt: Je unebener der Boden ist, desto mehr Schleifgänge sind erforderlich, bis der gewünschte Zustand erreicht ist. Sollte der Boden eine große Zahl oder sehr starke Unebenheiten aufweisen, sollte unter Umständen die Hilfe eines Fachmanns in Anspruch genommen werden, unvorsichtiges Arbeiten kann den Holzfußboden schnell ruinieren.

Erster Schleifgang: Diagonal- oder Linksschliff

Bei einem verschmutzten Dielen- oder Parkettfußboden wird Schleifpapier mit einer 16er-Körnung empfohlen, bei einem neuen Fußboden genügt eine 24er-Körnung. Der erste Schleifgang wird mit einem Walzenschleifer durchgeführt.

Gute Walzenschleifer haben einen widerstandsfähigen Trommelgummi, der auch durch herausstehende Nägel nicht beschädigt wird, eine gute Staubabsaugung, einen Motorschutzhalter, rutschfeste und gezahnte Riemen. Günstige Geräte sind weniger zu empfehlen, um die Anschaffung solch teurer Maschinen zu vermeiden, kann auch auf Handwerker zurückgegriffen werden.

Dielenboden

Wenn der Walzenschleifer eingerichtet ist, wird der Boden zunächst diagonal geschliffen, um ihn eben zu machen. Dabei wird der Schleifer langsam und gleichmäßig in den erforderlichen Schleifbahnen durch die ganze Raumdiagonale geführt, wobei gelegentliches langsames Vor- und Zurückbewegen dabei hilft, herausstehende Flächen flacheren anzupassen.

Wichtig ist es, den Boden genau zu beobachten und an seiner Aufhellung festzustellen, ob das Schleifpapier genug Oberfläche abgetragen hat. Das Schleifen erfordert Zeit und Geduld und langsame Bewegungen.

Parkettboden

Was die Handhabung des Schleifers betrifft, besteht kein Unterschied zwischen den verschiedenen Bodenarten. Da der erste Schleifgang aber immer diagonal zur Faserrichtung erfolgen sollte, kann sich je nach Verlegeart die Richtung ändern. Maßgeblich sind also nicht die Raumdiagonalen, die zur Orientierung beim Anlegen der Schleifbahnen dienen können, sondern die Faserrichtung.

Die betrifft zum Beispiel Fischgrätparkett. Unabhängig von Holz- und Verlegeart sollte gleichmäßig gearbeitet werden. Bleiben Sie auf keinen Fall stehen, bevor Sie die Schleifmaschine abgeschaltet haben, da sich sonst Mulden bilden. An den Endpunkten einer Schleifbahn muss die Schleifwalze rechtzeitig und langsam vom Boden abgehoben werden, damit auch dort keine Mulden entstehen.

Randschliff

Der Diagonalschliff muss so lange ausgeführt werden, bis der Boden gleichmäßig plan und sauber ist. Bevor mit dem Feinschliff begonnen wird, sollten Dielenböden erneut auf hervorstehende Nägel geprüft werden. Diese werden nun nochmals versenkt. Außerdem müssen die Ränder bis zur Kante bearbeitet werden. Hierzu eignet sich ein Winkelschleifer mit 16er- oder 24er-Körnung.

Da der Winkelschleifer schneller rotiert als ein Walzenschleifer muss er sauber, gleichmäßig, ohne Druck und etwas schneller über den Boden geführt werden. Da die Schleifscheibe quer zur Faserrichtung arbeitet, helfen gleichmäßige kreisende Bewegungen dabei, das Holz gleichmäßig abzuschleifen. Danach können Farbreste in den Kanten und Ecken mit einem Stechbeitel und einem Hammer sorgfältig und behutsam entfernt werden. Auch nach dem Feinschliff sollte der Rand noch einmal mit einem Winkelschleifer und Schleifpapier gleicher Körnung nachbearbeitet werden.

Zweiter Schleifgang: Feinschliff

Der Feinschliff wird in Verlegerichtung des Holzbelags durchgeführt. Für alte und verschmutzte Böden wird erneut eine 16er-Körnung benötigt, danach je nach erwünschter Oberfläche kann mit einer 24er-, dann einer 40er-, einer 80er- oder 120er-Körnung fein geschliffen werden. Wie viele Schleifgänge erforderlich sind, hängt davon ab, wie glatt poliert der Holzfußboden sein soll.

Der Feinschliff eines neuen Bodens kann bereits mit einer 40er-Körnung begonnen und danach mit einer 80er- und 120er-Körnung fortgesetzt werden. Diese Körnungen gelten auch für die Nachbearbeitung des Dielenrands. Vor dem letzten Schliff können Vertiefungen durch Holznägel mit einer Spachtelmasse glatt geschlossen werden.

Wenn der Boden geschliffen ist, werden zunächst die Wände mit einem Bläser gereinigt. Dann kann der Holzstaub vom Boden abgefegt werden. Zum Schluss wird der Raum noch einmal gründlich mit einem leistungsfähigen Staubsauger mit einem Staubfilter gereinigt. Dann kann der Boden weiter bearbeitet werden.

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Fazit

Wie Sie sehen, erfordert das Abschleifen des Holzfußbodens nicht nur viel Zeit, es muss auch auf viele Details geachtet werden. Sollten Sie sich den Abschliff nicht selbst zutrauen oder nicht genug Zeit für diese langwierige Aufgabe haben, sollten Sie einen Handwerker mit dieser empfindlichen Aufgabe betreuen, da der Fußboden sonst Schaden nehmen könnte.

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