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Nase voll von Brillen? Wie Sie bei der Kontaktlinsenwahl einen scharfen Blick behalten

Kontaktlinsen haben gegenüber Brillen zahlreiche Vorteile. Worauf Sie bei der Auswahl von Kontaktlinsen achten sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Brille – klassischer Sehbehelf mit Nachteilen

Egal, bei welcher Art der Fehlsichtigkeit, Brillen sind die klassische Form des Sehbehelfes. Und das zu Recht, denn das „Nasenfahrrad“ ist denkbar einfach in der Benutzung: einfach aufgesetzt und schon ist der Blick scharf und klar. Dabei muss die Brille nicht dauerhaft getragen werden, sondern kann durchaus auch nur bei Bedarf aus dem Etui geholt werden.

Nichtsdestotrotz haben Brillen nicht nur Vorteile, sondern auch zahlreiche Nachteile. Diese kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn Sie einen eher sportlich-aktiven Lebensstil pflegen. Gerade dann stört die Brille nämlich schnell einmal. Bei langer Tragedauer können sich außerdem Druckstellen auf der Nase entwickeln, die unangenehm schmerzen. Und tritt man im Winter von der Kälte draußen in einen geheizten Raum, ist es erst einmal vorbei mit der klaren Sicht, denn dann beschlagen die Gläser der Brille im Handumdrehen.

Bei sportlicher Betätigung entwickelt sich eine Brille ebenfalls rasch zum Störfaktor – im Freien stören bald Schmutzpartikel die Sicht, beim Rennen verrutscht die Brille und im Wasser kann die Brille gar nicht genutzt werden. Ganz abgesehen davon, dass die Brille gerade beim Sport leicht beschädigt werden kann und dann im Zweifelsfall hohe Reparaturkosten auf Sie zukommen. Auch ein gewisses Verletzungsrisiko lässt sich nie ganz ausschließen. Was also tun? Ganz klar: Die Alternative lautet Kontaktlinsen.

Mit diesen Vorteilen punkten Kontaktlinsen gegenüber Brillen

Kontaktlinsen werden auch Haftschalen genannt. Dies kommt daher, da sie direkt an der Hornhaut des Auges haften und auf dem Tränenfilm des Auges schwimmen. Da sich Kontaktlinsen im Auge befinden, müssen Sie – im Gegensatz zur Brille – im Alltag auch keinerlei Einschränkungen hinnehmen. Gerade bei sportlichen Aktivitäten sind Kontaktlinsen wesentlich praktischer als eine Brille. Sie tragen so kein lästiges Gestell im Gesicht, das verrutschen, herunterfallen oder gar kaputtgehen könnte. Darüber hinaus sinkt auch das Verletzungsrisiko signifikant. Der praktische Vorteil überwiegt beim Schwimmen und Tauchen besonders deutlich, dennoch sollten Sie gerade im Wasser darauf achten, Ihre Kontaktlinsen nicht zu verlieren. Alles in allem überzeugen Kontaktlinsen sowohl im Alltag als auch beim Sport mit zahlreichen praktischen Vorteilen gegenüber Brillen.

Formstabil und weich – die beiden Hauptarten von Kontaktlinsen

Grundsätzlich unterscheidet man bei Kontaktlinsen zwischen formstabilen und weichen Arten. Beide haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Welche für Sie ideal sind, hängt von Ihrer individuellen Situation, der Art Ihrer Fehlsichtigkeit, Ihren Bedürfnissen sowie Ihren Ansprüchen ab.

Die Vor- und Nachteile formstabiler Kontaktlinsen

Sogenannte harte Kontaktlinsen bestehen aus einem formstabilen Kunststoff, der sich – wie der Name schon sagt – nicht verformt. Diese Art der Kontaktlinsen wird bereits seit den 60er-Jahren eingesetzt und ist heute nach wie vor populär.

  • Die Vorteile formstabiler Kontaktlinsen sind:
  • lange Lebensdauer von mehreren Jahren
  • hohe Sauerstoffdurchlässigkeit
  • ermöglichen eine Nährstoffversorgung der Hornhaut
  • neigen wenig zu Schmutzablagerungen

Zu den Nachteilen formstabiler Kontaktlinsen zählen:

  • gerade am Anfang starkes Fremdkörpergefühl im Auge
  • relativ lange Eingewöhnungszeit
  • Schmutz und andere Fremdkörper gelangen schnell zwischen Linse und Hornhaut
  • aufwendige Anpassung
- gehen leichter verloren als weiche Kontaktlinsen
  • bei sportlichen Aktivitäten nicht so gut geeignet

Vom Standpunkt der Augenheilkunde her sind formstabile Kontaktlinsen weichen Kontaktlinsen aufgrund der besseren Sauerstoffdurchlässigkeit sowie der besseren Nährstoffversorgung der Hornhaut deutlich überlegen. Auch bei bestimmten Fehlsichtigkeiten, die nur sehr schwer zu korrigieren sind, haben formstabile Kontaktlinsen einen deutlichen Vorsprung, denn sie müssen individuell an die Krümmung der Hornhaut angepasst werden.

Das formstabile Material dieser Kontaktlinsen führt allerdings zu einem, besonders anfangs, sehr unangenehmen Fremdkörpergefühl im Auge, das erst nach einer unterschiedlich langen Eingewöhnungsphase nachlässt. Üblicherweise sollen formstabile Kontaktlinsen anfangs nur wenige Stunden pro Tag getragen werden. Die Tragezeit sollte von Tag zu Tag Schritt für Schritt verlängert werden. Auch das relativ leichte Eindringen von Fremdkörpern zwischen Linse und Hornhaut ist ein nicht zu vernachlässigender Minuspunkt. Dies ist nämlich nicht nur sehr unangenehm, sondern kann mitunter auch zu Verletzungen der Hornhaut führen. Formstabile Kontaktlinsen schwimmen auf dem Tränenfilm des Auges und bewegen sich bei jedem Blinzeln. Das ist vor allem anfangs ungewohnt. Aufgrund ihres geringen Durchmessers verschwinden sie auch nicht unter dem Augenlid.

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Die Vor- und Nachteile weicher Kontaktlinsen

Weiche Kontaktlinsen sind im Gegensatz zu harten nicht formstabil. Sie sind die jüngere Variante der Kontaktlinsen und bei vielen Linsenträgern sehr beliebt. Dies liegt in erster Linie an ihrem im Vergleich zu formstabilen Kontaktlinsen sehr hohen Tragekomfort. Weiche Kontaktlinsen passen sich optimal an das Auge des jeweiligen Trägers an und verursachen auch beim ersten Tragen kaum ein Fremdkörpergefühl im Auge. Da weiche Kontaktlinsen wesentlich größer sind als formstabile, verschwinden sie unter dem Augenlid. Darüber hinaus bewegen sie sich nicht jedes Mal beim Blinzeln. Somit werden sie insgesamt weit weniger im Auge wahrgenommen als formstabile Kontaktlinsen.

Zu den Vorteilen weicher Kontaktlinsen zählen:

  • sehr hoher Tragekomfort
- kaum spürbar im Auge
  • passen sich automatisch der Hornhautkrümmung an
  • in zahlreichen verschiedenen Varianten erhältlich

Das sind die Nachteile weicher Kontaktlinsen:

  • geringere Sauerstoffdurchlässigkeit als formstabile Kontaktlinsen
  • für die Korrektur komplexer Fehlsichtigkeiten oft nicht geeignet
  • können das Auge austrocknen
  • können das Auftreten von Augenerkrankungen begünstigen
  • bieten Keimen und Bakterien einen besseren Nährboden als formstabile Kontaktlinsen
  • müssen besonders intensiv gereinigt werden
  • geringere Haltbarkeit als formstabile Kontaktlinsen

Vom gesundheitlichen Standpunkt her sind formstabile Kontaktlinsen eindeutig die bessere Wahl. Sie bergen ein wesentlich geringeres gesundheitliches Risiko als weiche Kontaktlinsen und sind vor allem längerfristig besser für das Auge.

Weiche Kontaktlinsen punkten hingegen mit ihrem hohen Tragekomfort und ihrer relativ unkomplizierten Handhabung. Besonders beim Sport sowie bei Tätigkeiten, bei denen leicht Fremdkörper unter die Linse gelangen können, haben weiche Kontaktlinsen formstabilen Varianten gegenüber handfeste Vorteile.

Weiche Kontaktlinsen gibt es als

  • Monatslinsen
  • Halbmonatslinsen
  • Tageslinsen

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Tragedauer einer Kontaktlinse ist, desto besser ist die Hygiene und desto geringer ist das Risiko der Entstehung von durch Keimen und Bakterien verursachten Erkrankungen des Auges. Mittlerweile gibt es auch weiche Kontaktlinsen, deren Sauerstoffdurchlässigkeit so hoch ist, dass sie über Nacht im Auge gelassen werden können. Dies sollte allerdings nur im absoluten Notfall erfolgen und keinesfalls zur Routine werden.

Tageslinsen sind sehr praktisch, da jeden Tag ein neues Paar Linsen verwendet wird. Das macht Tageslinsen nicht nur besonders hygienisch, sondern erspart auch die Anschaffung von Reinigungs- und Pflegemitteln sowie Aufbewahrungsbehältern. Dies ist besonders im Urlaub oder, wenn Sie nur gelegentlich – etwa zum Sport – Kontaktlinsen tragen möchten, von Vorteil.

Liegt eine Hornhautverkrümmung – Astigmatismus – vor, müssen torische Kontaktlinsen getragen werden. Multifokallinsen sind hingegen eine interessante Alternative zu Gleitsichtbrillen mit unterschiedlichen Sehzonen für Nah- und Weitsicht.

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Fazit

Kontaktlinsen sind eine tolle und praktische Alternative zur Brille. Dabei ist aber nicht jede Kontaktlinse für jeden Träger gleicht gut geeignet. Formstabile Kontaktlinsen sind aus der Sicht der Augenheilkunde klar vorzuziehen, können sich jedoch gerade am Anfang unangenehm im Auge anfühlen. Weiche Kontaktlinsen sind hingegen kaum im Auge spürbar, haben jedoch eine wesentlich geringere Sauerstoffdurchlässigkeit und neigen zudem zu Keim- und Bakterienablagerungen. Möchten Sie aber nur gelegentlich auf Ihre Brille verzichten, können weiche Kontaktlinsen eine tolle Wahl sein.

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