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Neustart gefällig? 9 Tipps für die berufliche Neuorientierung

Die Zeiten, in denen Menschen ihr ganzes Leben in einem Beruf verbrachten, sind vorbei. Tatsächlich gibt es viele Gründe, sich beruflich neu zu orientieren. Anbei nützliche Tipps für den Neustart.

Gut geplant ist halb gewonnen

Die Entscheidung über den ersten Berufsweg fällt meist schon während der Schulzeit. Aber welcher Beruf ist der Richtige? Viele Menschen stellen später fest, dass sie nicht die beste Entscheidung getroffen haben. Dies ist nur verständlich. Im Prinzip sollen wir als Teenager eine Entscheidung treffen, für die uns fundierte Grundlagen fehlen. Auch ein Schnupperpraktikum gewährt keinen vollständigen Einblick.

In manchen Fällen wird die Berufswahl auch von den Eltern dominiert. Aber sogar vermeintlich perfekte Situationen können sich ändern. Branchen verschwinden, Betriebe werden geschlossen. Auch wir verändern uns im Lauf der Jahre. Was uns mit Anfang zwanzig noch begeisterte, kann zehn Jahre später ganz anders aussehen. Letztlich sind wir auch anspruchsvoller geworden.

Wir streben nach Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance und gutem Arbeitsklima. Da wir den Großteil unseres Lebens am Arbeitsplatz verbringen, sollte es auch passen. Insofern stellt ein Neustart eine echte Chance dar. Wer ihn gründlich plant, vermeidet dabei, vom Regen in die Traufe zu kommen. Hier finden Sie neun wertvolle Tipps:

Beachten Sie Ihre Vorlieben

Um beruflich erfolgreich zu sein, müssen wir Leistung erbringen. Dies gelingt am Besten, wenn die Arbeit unseren individuellen Neigungen entspricht. Anders gesagt: Wer gerne Kontakt mit Natur und Menschen hat, wird in der Lohnbuchhaltung vermutlich nicht glücklich werden. Wer Kinder liebt, wird sich in einem erzieherischen Beruf wohler fühlen als in der Kreditabteilung einer Bank. Ebenso, wie der kühle Rechner auf Dauer keinen Spaß dabei haben wird, Autoreifen zu wechseln.

Ihre Preise zu kalkulieren klingt da schon ansprechender. Letztlich ist es wichtig, dass jeder Mensch seine eigenen Vorlieben hat. Sie ermöglichen es, Talente auszuleben und als Folge Höchstleistungen zu vollbringen. Damit leistet man nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft: Es eröffnen sich auch Karrierechancen sowie die Gelegenheit, ein erfülltes Berufsleben zu genießen. Es gibt für jede Vorliebe mindestens einen passenden Beruf. Wo liegt Ihre? Sind es mehrere?

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Erkennen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen

Auf den ersten Blick decken sich diese beiden Punkte mit den Vorlieben. Eine Begeisterung für Recht und Ordnung sollte zu einem großartigen Polizisten führen. Allerdings erfordert dieser Beruf auch eine hohe körperliche Kondition und psychische Belastbarkeit. Weniger sportliche Naturen können hier schnell überfordert werden. Ein Staatsanwalt hingegen wird niemals einem Täter hinterherlaufen müssen.

Sie würden lieber Unschuldige beschützen? Wie wäre es als Strafverteidiger? Manche Menschen fühlen sich zur Altenpflege hingezogen, stellen aber fest, dass sie nicht gut mit Blut und Wunden umgehen können. In dem Fall kann die Betreuung von Menschen mit geistigen Behinderungen sehr erfüllend sein. Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Wie belastbar ist Ihr Körper? Seien Sie dabei nicht zu voreilig: Auch stundenlanges Sitzen im Büro stellt eine Herausforderung an die Physis dar.

Sicherlich lässt sich dies durch regelmäßige Bewegung in der Freizeit ausgleichen. Wenn Sie zu den Menschen zählen, die nach Feierabend nur noch auf die Couch wollen, sollte dies aber berücksichtigt werden. Es sei denn, Ihre Sehnsucht nach der Couch hängt mit dem Beruf zusammen, den Sie hinter sich lassen wollen.

Einzelkämpfer oder Teamplayer?

Die Frage, ob man besser alleine oder in einer Gruppe funktioniert, hat nicht zwangsweise etwas mit Sozialverhalten zu tun. Es gibt Menschen, die auf ihrem Gebiet überragende Leistungen erbringen. Oft geschieht dies in beeindruckender Geschwindigkeit. Setzt man einen solchen Menschen in ein Team, das langsamer arbeitet, kann dies schnell zu Problemen führen. Die betroffene Person hat dann das Gefühl, eingebremst zu werden. Im Gegensatz fühlen die Kollegen sich schnell ausgeschlossen. Die Folge sind Spannungen und das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Der erste Schlüssel zum Erfolg liegt also darin, sich selbst zu erkennen.

Selbstständig oder angestellt?

Ein Berufswechsel muss nicht zwangsläufig in ein neues Angestelltenverhältnis führen. Es gibt zahlreiche Geschichten von Menschen, die ihr Glück in der Selbstständigkeit gefunden haben. So hat eine amerikanische Lehrerin die von ihr erstellten Lehrunterlagen über das Internet zum Verkauf angeboten. Sie wurde innerhalb eines Jahres zur Millionärin.

Sicherlich muss dieser Weg nicht zwangsweise im Reichtum enden. Was wäre, wenn Sie Ihr eigener Chef sein und dabei ein erträgliches Einkommen erzielen könnten? Sicherlich bringt die damit verbundene Freiheit auch Schattenseiten mit sich. Bezahlter Urlaub ist dann ebenso ein Fremdwort wie die 38,5-Stunden-Woche. Umgekehrt: Schaut man noch auf die Uhr, wenn man das tun kann, was man liebt? Letztlich ist es eine Typ-Frage. Wer sich im Berufsleben eingeengt fühlt, arbeitet gerne länger, wenn es wieder Spaß macht. Abgesehen davon wird man auch als Angestellter nicht zwangsweise reich. Wo sehen Sie sich?

Schulabschlüsse sind nicht alles

Viele Menschen haben den Eindruck, dass der Weg zum Traumberuf mangels passender Qualifikation verbaut ist. Dem muss nichts zwangsweise so sein. Zum einen lassen sich Schulabschlüsse in der Freizeit nachholen. Zum anderen sind viele Studiengänge mittlerweile auch ohne Abitur zugänglich. Es gibt aber noch einen Aspekt: Nicht jede Firma verlangt einen höheren Schulabschluss.

Tatsächlich gibt es auch in Deutschland Unternehmen, die sich hier am amerikanischen Vorbild orientieren: Jede/r fängt unten an und wird dann anhand Eignung und Leistung befördert. Hinzu kommen diverse Alternativwege. So gibt es soziale Berufe, in denen ein Berufsabschluss automatisch ein Fachabitur mit sich bringt.

Nutzen Sie Fördermittel

Viele berufliche Neuanfänge wären deutlich leichter, wenn die Betroffenen an den richtigen Türen klopfen würden. Diese zu finden, kann zeitaufwendig sein. Allerdings lohnt es sich. Das Arbeitsamt ist nicht bereit, eine neue Ausbildung finanziell zu unterstützen? Fragen Sie bei der Rentenkasse nach. Wie ist es mit Bildungskrediten? Haben Sie Anspruch auf Fördermittel? Wo ein Wille ist, findet sich meist auch ein Weg.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Was in der Ehe gilt, sollte auch bei neuen Arbeitgebern der Fall sein. Angenommen, Sie haben Ihren künftigen Beruf gewählt. Nun ist da ein Betrieb, der Personal sucht. Ist es möglich, dort Probe zu arbeiten? Eine Woche vor Ort wird Ihnen wertvolle Erkenntnisse schenken. Unter Umständen ist das Resultat noch besser als erhofft. Falls nicht, haben Sie sich eine Fehlentscheidung erspart.

Sollte alles passen, genießen Sie einen großen Vorteil: Sie konnten den Arbeitgeber durch persönliche Leistungen überzeugen. Damit heben Sie sich schon mal von den restlichen Bewerbern ab.

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Wie sinnvoll ist der angestrebte Beruf?

Es mag hart klingen, aber nicht jeder Traumberuf ergibt Sinn. Als Beispiel sei die Textilindustrie erwähnt, die einst den Arbeitsmarkt in vielen Städten dominierte. Irgendwann ging dies zurück und dann war es vorbei. Heute kennt man viele dieser Betriebe nur noch von Erzählungen. Die Frage, welche Zukunftschancen der angestrebte Beruf bietet, ist durchaus legitim. Anders gesagt: Möchten Sie die Person sein, die eine Ausbildung zum Kutschenbauer macht, während bereits die ersten Autos durch den Ort fahren?

Legen Sie los und bleiben Sie dran!

Es ist kein Zufall, dass einige der größten Karrieren in den USA stattfanden. Im Gegensatz zur BRD ist das soziale Netz dort wesentlich dünner gestrickt. In einem solchen System führt berufliches Scheitern schnell zum Verlust jeglicher materiellen Sicherheit.

Die daraus resultierende Antriebskraft sollte nicht unterschätzt werden. Legen Sie für einen Moment den Gedanken zur Seite, dass Sie in Sicherheit sind. Was würden Sie tun, wenn Sie Erfolg haben müssten? Wie sehr würden Sie sich dann engagieren? Nutzen Sie all Ihre Energie und Tatkraft, bis Sie das Ziel erreicht haben.

Fazit: Alles ist machbar, man muss es nur richtig angehen


Ein beruflicher Neustart bietet viele Chancen und Risiken.
Letztere lassen sich minimieren, wenn man im Vorfeld klug agiert. Es gibt einen Grund, warum Häuser zuerst geplant und dann gebaut werden. Dies sollte auch für Ihre Zukunft im neuen Beruf gelten. Dann ist es auch egal, ob Sie Feuerwehrmann oder selbstständiger Klempner werden.



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