Paintball: Regeln, Ausrüstung, Spielarten
Zwei Teams treten gegeneinander an und versuchen, sich gegenseitig zu treffen – einst als Survival-Training entwickelt, dient Paintball heute dem Teambuilding oder macht einfach nur Spaß.
Beim Paintball spielen in der Regel zwei Mannschaften gegeneinander. Alle Spieler tragen Markierer, also Druckluftwaffen, mit denen sie Farbkugeln auf die Spieler der gegnerischen Mannschaft schießen. Ein Treffer bedeutet bei den meisten Paintball-Varianten das Aus für den entsprechenden Teilnehmer. Je nach Größe des Feldes variieren die taktischen Möglichkeiten.
Das Spiel fordert die Teilnehmer auch sportlich heraus. Schnelligkeit, Wendigkeit und körperliche Ausdauer fördern den Erfolg der Mannschaft. Inzwischen gibt es in zahlreichen Ländern Paintball-Ligen. In Deutschland gliedert sich die Deutsche Paintball Liga in 1., 2., und 3. Bundesliga – dazu kommen Regional-, Ober-, Verbands-, Landes- und Bezirksligen. In den höheren Klassen spielen die Mannschaften in Teams zu jeweils fünf Teilnehmern. In den Bezirksklassen stehen jeweils drei Spieler jeder Mannschaft auf dem Feld.
Die Ausrüstung – Sicherheit geht vor
Auch wenn die Paints, also die Farbkugeln beim Paintball, recht weich sind und zudem aus biologisch unbedenklichen Materialien bestehen, gibt es Sicherheitsvorschriften für die Teilnehmer. So sind alle Spieler gezwungen, eine Paintballmaske oder zugelassene Schutzbrille zu tragen, sobald sie die Markierer laden. Natürlich gehört auch ein Markierer mit Zubehör zur Standardausrüstung.
Alle weiteren Ausrüstungsgegenstände sind optional. Hier bietet der Handel mittlerweile eine große Auswahl an Equipment an. Vom Brust- und Rückenschutz über spezielle Handschuhe bis hin zu ganzen Monturen. Ein einfacher Markierer besteht aus vier Komponenten: dem Gerät selbst, dem Loader, dem Lauf und einem Drucktank. Seit den späten 1990er Jahren ermöglicht die elektronische Steuerung eine Vielzahl von Schuss-Varianten:
Pumpmarkierer lädst du nach jedem Schuss nach, im halbautomatischen Modus bedeutet jedes Ziehen des Abzugs einen Schuss und im vollautomatischen Modus gibt es eine Art Dauerfeuer. Beim Ramping schaltet der Markierer nach einer bestimmten Anzahl von Schüssen auf den vollautomatischen Modus um. Der Gasdruck lässt die Paints mit einer Geschwindigkeit von meist 285 bis 329 Kilometern pro Stunde aus dem Lauf schießen.
Im internationalen Wettkampf liegt die Geschwindigkeit bei 300 Fuß pro Sekunde. Die Paints sind mit Lebensmittelfarbe und Polyethylenglycol gefüllte Gelantinekugeln. Sie sind biologisch unbedenklich und zersetzen sich nach einer Weile auf dem Feld.
Die unterschiedlichen Spielregeln beim Paintball
Wie vielseitig Paintball ist, zeigt sich an den verschiedenen Varianten des Spiels. Dabei unterscheiden sich oftmals nicht nur die Regeln, sondern Spielfeld und Ablauf des Spiels weichen voneinander ab. Damit das Spiel für manche Teilnehmer nicht nur wenige Minuten dauert, bleiben im sogenannten Mercy-Modus alle Teilnehmer auf dem Platz, bis sie aufgeben oder keine Paints mehr haben. Ein einzelner Treffer führt dann nicht mehr zum Ausschluss.
• Deathmatch: Diese Variante spielen viele Amateure und Anfänger. Zwei Mannschaften treten gegeneinander an. Ziel ist es, die Teilnehmer der gegnerischen Mannschaft zu treffen. Gewonnen hat die Mannschaft mit den letzten nicht-markierten Spielern. Bei dieser Variante steigen Anfänger sofort ins Spiel ein und die taktischen Herausforderungen bedürfen keiner großen Erfahrung.
• Last Man Standing: Bei dieser Variante gilt das Mannschaftsprinzip des Paintballs nicht. Hier spielt Jeder gegen Jeden. Ein Treffer bedeutet das Aus. Damit die Teilnehmer nicht einfach nur in Deckung gehen und Abwarten, führt das Erreichen eines bestimmten Punkts auf dem Spielfeld zum Sieg.
• Capture the Flag: Zwei Teams starten von unterschiedlichen Punkten auf dem Spielfeld aus. Ihr Ziel ist die gegnerische Flagge, die beim Startpunkt des jeweils anderen Teams steht. Wer die Flagge der anderen Mannschaft zum eigenen Startpunkt bringt, gewinnt. Diese Variante des Paintballs gehört zu den beliebtesten und bildet die Grundlage für viele Turniere.
• Hit the Base: Das Spiel ähnelt der Variante Capture the Flag. Bei Hit the Base versuchen die beiden Teams ebenfalls, den Startpunkt der jeweils anderen Mannschaft zu erreichen. Dort angekommen, drücken sie einen Buzzer. Wer zuerst drückt gewinnt. Vorteil: Das Buzzern zeigt eindeutig den Gewinner an.
• Präsident: Bei dieser Variante spielen ebenfalls zwei Teams gegeneinander. Das eine Team schützt den Präsidenten oder VIP, das andere Team versucht, ihn zu treffen. Dabei bringt das Team des Präsidenten seinen VIP zu einem bestimmten Punkt auf dem Feld. Kommt er dort ohne Markierungen an, hat das Team gewonnen. Treffen die Gegner den VIP, haben diese gewonnen.
Verschiedene Spielarten
Beim Paintball variieren nicht nur die Regeln, sondern die Spielarten mitunter erheblich. Die unterschiedlichen Arten erfordern verschiedene Spielfelder und erzeugen ein völlig anderes Spielerlebnis.
• Speedball: Beim Speedball spielen zwei Mannschaften auf einem recht kleinen Feld gegeneinander. Deckungen und kurze Wege sorgen für einen schnellen Spielablauf. Hier geht es weniger um Taktik, sondern mehr um Geschicklichkeit.
• SupAir Ball: Auf solchen Spielfeldern finden heute viele Turniere statt. Die Deckungen bestehen aus aufblasbaren geometrischen Körpern, die sich über das Spielfeld verteilen. Meist ist SupAir Ball eine Variante des Speedballs. Als Vorläufer des SupAir Ball gilt Hyper Ball. Die Hindernisse bestanden hier aus großen Kunststoffröhren.
• Woodland: Diese Spielart findet auf unebenem Gelände und in Wäldern statt. Hier gibt es kaum künstliche Deckungen. Das Gelände verändert die taktischen Herausforderungen erheblich. Diese Variante ermöglicht geheime Operationen, Überraschungsmomente, den Einsatz von Spähern und vieles mehr. Das Tragen von Tarnkleidung ist in der Szene umstritten. Auf den meisten Spielfeldern ist militärische Kleidung verboten oder zumindest nicht gern gesehen. Turniermannschaften treten gerade beim Speedball meist in farbenfrohen Trikots auf. Bei Woodland-Spielen ergibt Tarnkleidung aber durchaus Sinn und verschafft dem Träger einen Vorteil.
• Reenactment und Szenario: Beide gelten als Unterkategorien der Woodland-Spiele. Beim Reenactment spielen die Teams historische Ereignisse nach. Ziel ist es, möglichst nah an den geschichtlichen Vorbildern zu bleiben. In den USA und Großbritannien gibt es eine recht große Szene für Reenactments. In Deutschland gelten diese Nachstellungen von historischen Schlachten vielen Beobachtern als zu militant. Bei Szenarios dienen ebenfalls historische Ereignisse als Grundlage. Daneben basieren viele Szenarios auf Buch-, Comic- oder Filmvorlagen. Der Unterschied zum Reenactment besteht darin, dass die Spieler beim Szenario die Vorlage lediglich als Hintergrund benutzen und der Spielverlauf völlig frei bleibt.
Fazit
Paintball ist ein vielseitiger Sport. Die Bandbreite reicht vom Freizeitspaß für Freunde und Junggesellenabschiede bis hin zum ernsthaften Turniersport. Die unterschiedlichen Spielregeln erlauben es den Spielern, ihre taktischen Fähigkeiten zu variieren. Beim Speedball reichen meist Geschick, Treffsicherheit und Athletik, um auch als Anfänger Punkte zu sammeln.
Bei Woodland-Spielen bedarf es dagegen oftmals ausgeklügelter Taktiken und eingespielter Teams, um am Ende das Ziel zu erreichen. Als Ausrüstungsgrundlagen dienen immer eine Schutzmaske und ein Markierer. Bei dem weiteren Equipment setzt der Handel ambitionierten Spielern heute kaum noch Grenzen.
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