Passwörter, Verschlüsseln und Antiviren-Software – so halten Sie sich Spione und Datendiebe vom Hals
Das Internet steckt voller potenzieller Sicherheitsfallen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie sich mit effektiven Methoden gegen Spione, Datendiebstahl und Schadsoftware schützen.
Die 10 wichtigsten Tipps für den Schutz Ihres Computers
1. Sichern Sie Ihr W-LAN richtig
Ein ungesichertes W-LAN birgt gleich mehrere Gefahren: Zum einen haben andere, die sich in Reichweite Ihres Netzwerks befinden, die Möglichkeit, Ihren Internetzugang problemlos zu nutzen und so gegebenenfalls hohe Kosten für Sie zu verursachen. Zum anderen öffnen Sie durch ein ungeschütztes W-LAN auch Tür und Tor für Datenspionage. Ist Ihr W-LAN nicht verschlüsselt, haben Datendiebe und Spione leichtes Spiel und dringen ungehindert in Ihren Computer ein. Dort haben Sie nicht nur Zugriff auf Ihre unverschlüsselten Daten, sondern auch die Möglichkeit, von Ihrem Computer aus Spammails zu versenden oder – eventuell illegale – Dateien auf Ihren Computer downzuloaden. Als sichere W-LAN-Verschlüsselungen gelten WPA- und WPA-2-Schlüssel.
2. Wählen Sie sichere Passwörter
Passwort ist nicht gleich Passwort. Wie gut Ihre Daten durch ein Passwort geschützt sind, hängt davon ab, wie sicher das von Ihnen gewählte ist. Geburtstage, Namen von Kindern, Partnern und Haustieren, Hobbys und Lieblingsserien sind auch in Kombination mit Zahlen grundsätzlich einfach zu erraten und daher als Passwort tabu. Ein sicheres Passwort besteht aus Groß- sowie Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen. Grundsätzlich gilt: Je chaotischer ein Passwort Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen aneinanderreiht, desto sicherer ist es. Darüber hinaus kommt es nicht nur auf die richtige Kombination der Zeichen an, sondern auch auf die ausreichende Länge des Passworts. Logischerweise sind längere Passwörter sicherer als kürzere, da sie aufgrund unzähliger Kombinationsmöglichkeiten wesentlich schwieriger zu erraten sind. Experten empfehlen für das Verschlüsseln von Festplatten Passwörter mit mindestens 20 Zeichen. Für Onlinekonten bestehen Passwörter idealer Weise mindestens aus acht Zeichen. Außerdem wichtig: Verwenden Sie jedes Passwort nur einmal! Die mehrfache Verwendung von Passwörtern stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar, das Sie besser vermeiden.
3. Achten Sie auf den richtigen Umgang mit Cookies
Cookies sind keine Schadprogramme, sondern Textinformationen von Websites, die sich auf Ihrem Computer abspeichern. So sind Sie beispielsweise in der Lage, auch beim nächsten Besuch in Ihrem Lieblings-Onlineshop auf den Inhalt Ihres Warenkorbs zuzugreifen. Ob und in welchem Ausmaß Ihr Computer Cookies annimmt, legen Sie in Ihrem Browser selbst fest. Obwohl es sich bei Cookies nicht um Schadprogramme handelt, gehen dennoch gewisse Gefahren von Ihnen aus. So besteht die Möglichkeit, dass Fremde Sie über Cookies tracken – verfolgen –, da diese vor allem dazu da sind, Benutzerprofile über Ihr Surfverhalten zu erstellen. Darüber hinaus haben andere auch die Möglichkeit, ein sogenanntes Surfprofil zu erstellen und über dieses nachzuverfolgen, auf welchen Websites Sie sich aufgehalten haben. Auf öffentlichen Computern besteht zudem die Gefahr, dass Ihnen nachfolgende Computernutzer Ihre Sitzungscookies weiter verwenden. Löschen Sie daher nach einer Sitzung alle Cookies und nehmen Sie entsprechende Einstellungen an Ihrem Internet-Browser vor. Am besten lässt Ihr Browser persistente Cookies nicht oder nur nach Rückfrage zu.
4. Vertrauen Sie nur sicheren Websites
Es ist heutzutage einfach, ganze Websites und Internetauftritte inklusive auf den ersten Blick seriös wirkenden E-Mail-Adressen zu fälschen. Daher vertrauen Sie nach Möglichkeit nur bekannten und seriösen Seiten. Vergleichen Sie Adressen genau, bevor Sie auf einer Website sensible Daten preisgeben oder auf eine E-Mail antworten. Oft fälschen Hacker Adressen von Ihrer Bank oder ähnlichen Institutionen täuschend echt, um an Ihre Daten zu kommen. Der Unterschied zum Original liegt oft nur in einem einzigen Zeichen, das Sie nur allzu leicht übersehen. Sind Sie nicht sicher, ob es sich beim Absender einer E-Mail tatsächlich um Ihre Hausbank handelt, halten Sie unbedingt telefonisch mit dieser Rücksprache, bevor Sie Ihre Daten übermitteln.
5. Installieren Sie Antiviren- und Antispyware-Programme
Antiviren- und Antispyware-Programme sind heutzutage obligatorisch und gehören zur Standardausstattung internetfähiger Computer. Vermeiden Sie es unbedingt, ohne einen ausreichend durch solche Programme geschützten Computer im Internet zu surfen. Dieser ist Freiwild für alle möglichen Arten von Viren, Spyware, Trojaner und sonstiger schädlicher Software. Bereits ein ungeschützter Ausflug ins Internet richtet unter Umständen großen Schaden auf Ihrem Computer an. Welche Antiviren- und Antispyware-Programme den besten Schutz bieten, erfahren Sie in regelmäßig veröffentlichten Testberichten großer Computerzeitschriften. Wichtig: Verwenden Sie immer die aktuellste Version und installieren Sie immer alle verfügbaren Updates. Nur so bleibt Ihr Computer effektiv vor Bedrohungen geschützt.
6. Achten Sie darauf, was Sie in sozialen Netzwerken von sich preisgeben
Das Internet vergisst nie – diese Weisheit ist heute aktueller denn je. Überlegen Sie sich daher genau, was Sie von sich in sozialen Netzwerken preisgeben. Grundsätzlich verlieren Sie die Kontrolle über jede Information und jedes Bild, sobald Sie diese einmal ins Internet gestellt haben. Zwar sind Sie in der Lage, den Kreis jener, die Zugang zu Ihren persönlichen Informationen haben, einzuschränken, indem Sie die Zugangsbeschränkungen der jeweiligen Seiten nutzen, die komplette Kontrolle haben Sie jedoch nie. Auch wenn nur einige auserwählte Freunde Ihre Bilder und Daten sehen, haben diese dennoch die Möglichkeit, diese zu speichern und weiter zu verbreiten.
7. Aktualisieren Sie Ihren Browser und Ihre Antiviren-Software regelmäßig
Das regelmäßige Aktualisieren Ihres Internetbrowsers ist wichtig, um die Sicherheit Ihres Computers zu gewährleisten. Ältere Versionen des Browsers haben meist Sicherheitslücken, über die es Spyware und Viren gelingt, auf Ihren Computer zuzugreifen. Aus diesem Grund arbeiten Programmierer ständig an Browser-Updates, um mit diesen immer wieder auftauchende Sicherheitslücken zu schließen. Lassen Sie daher niemals ein Update aus, sondern achten Sie darauf, dass Ihr Browser auf dem aktuellsten Stand ist. Das gilt auch für die auf Ihrem Computer installierte Antivirensoftware. Hier sind regelmäßige Updates, die das Programm auf den neuesten Stand bringen, ebenfalls unbedingt durchzuführen. Nur so ist gewährleistet, dass Sie auch die aktuellsten Viren abwehren. Installiert Ihr Computer die Updates nicht automatisch, finden Sie diese auf der Website des Softwareherstellers.
8. Speichern Sie Passwörter und andere sensible Daten nicht auf Ihrer Festplatte
Wenn Sie im Internet surfen, sind Dritte in der Lage, mit entsprechenden Kenntnissen auf Ihren PC zuzugreifen. Spyware ist in der Lage, sich auf Ihrem Computer zu installieren und auf diese Weise Ihre Daten auszuspionieren. Speichern Sie aus diesem Grund sensible Daten wie jene Ihrer Kreditkarte und Passwörter keinesfalls auf der Festplatte Ihres Computers. Machen Sie dies dennoch, besteht die Möglichkeit, dass andere sie ausspionieren und in weiterer Folge missbrauchen. Diese Menschen loggen sich dann beispielsweise mit Ihren Passwörtern in Ihre E-Mail- und Online-Banking-Konten ein und treiben dort Ihr Unwesen.
9. Verschlüsseln Sie Ihre Daten
Durch das Verschlüsseln der Daten auf Ihrer Festplatte schützen Sie diese effektiv vor Hackerangriffen und Spyware. Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Verschlüsselungs-Programme wie Veracrypt und Truecrypt, die entweder einzelne Dateien oder aber Ihre komplette Festplatte verschlüsseln, sodass Sie nur mithilfe eines Passwortes Zugriff auf diese haben. Die höchste Sicherheit bietet das komplette Verschlüsseln Ihres Betriebssystems. Im Gegensatz zum Verschlüsseln einzelner Dateien oder Verzeichnisse ist es hier erforderlich, dass Sie das Passwort bereits vor dem Hochfahren des Betriebssystems eingeben.
10. Arbeiten Sie nicht immer mit einem Benutzerkonto
Wenn Sie der einzige oder der hauptsächliche Benutzer Ihres Computers sind, arbeiten Sie wahrscheinlich immer als Administrator. Als solcher haben Sie im Gegensatz zu anderen Nutzern die Möglichkeit, alle Einstellungen auf Ihrem Computer zu verändern. Das bedeutet jedoch auch, dass Eindringlinge die gleichen Rechte haben, und so unter Umständen sehr großen Schaden anrichten. Anders sieht es da aus, wenn Sie sich nicht als Administrator, sondern als normaler Benutzer einloggen. Als solcher haben Sie nicht die Möglichkeit, Einstellungsänderungen vorzunehmen – und Eindringlinge ebenfalls nicht.
Fazit
Das Internet ist voller potenzieller Sicherheitsfallen und Hacker, die nur darauf warten, Ihre Daten zu stehlen. Daher ist es notwendig, dass Sie Ihren Computer vor den Zugriffen Dritter sowie schädlicher Software schützen. Durch die Installation aktueller und leistungsfähiger Antiviren- und Antispyware-Programme, das regelmäßige Aktualisieren Ihres Webbrowsers sowie den vernünftigen Umgang mit Ihren Daten schaffen Sie es, das Sicherheitsrisiko deutlich zu minimieren und das Internet gefahrlos zu nutzen.