Platzangst im MRT? So schaffen Sie die Untersuchung!
Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist eine aussagekräftige und schmerzlose Untersuchung. Viele Patienten geraten in der engen Röhre des Gerätes jedoch in Panik. Hier lesen Sie, was helfen kann.
Für die einen ist es ein Klacks, sich in die Untersuchungsröhre zu legen und während der Untersuchung stillzuhalten. Für die anderen ist der Aufenthalt in der Enge der Röhre der blanke Horror. Meistens liegt dies an der engen Unterbringung und der Tatsache, dass die Patienten bei bestimmten Untersuchungsregionen (zum Beispiel Herz oder Halswirbelsäule) mit dem Kopf in dem schmalen Tunnel bleiben müssen. Die Sicht nach außen ist nicht möglich, sodass schnell das Gefühl von Isolierung und Hilflosigkeit aufkommt. Zudem kommen laute Klopfgeräusche durch die Art der Untersuchung vor, die zusätzlich Stress und Angst erzeugen können.
Spiegel, Kopfhörer und Ball
Da gerade die eingeschränkte Sicht und die bedrohlich wirkende Geräuschkulisse von Platzangstpatienten als besonders schwierig empfunden werden, setzen hier die meisten Maßnahmen in vielen Praxen oder Kliniken an. Die Patienten erhalten einen Kopfhörer, der den Schall der Klopfgeräusche dämpft und über den auf Wunsch auch die Lieblingsmusik eingespielt werden kann.
Ein ausgeklügeltes Spiegelsystem ermöglicht es der untersuchten Person, trotz der Beengtheit der Röhre den Blick nach außen ins Untersuchungszimmer werfen zu können. Zudem kann der Patient über eine Gegensprechanlage jederzeit mit dem medizinischen Personal Kontakt aufnehmen. Wenn die Panik zu groß wird, gibt es noch den Notfallball, den der Patient in die Hand bekommt. Hält er die Untersuchung nicht aus, muss er nur drücken und wird auf Wunsch sofort aus der Röhre gefahren. Diese Vorstellung alleine schafft Sicherheit und Vertrauen.
Begleitung möglich
Im Gegensatz zur Computertomografie (CT) oder dem Röntgen, die beide mit Strahlung arbeiten, ist die Anwesenheit weiterer Personen im Untersuchungsraum eines MRT ohne Probleme möglich. Sogar der Kontakt mit den Körperteilen der untersuchten Person ist möglich. Es kann beispielsweise eine Hand gehalten oder ein Fuß gestreichelt werden, wenn diese Körperteile nicht gerade in der Röhre sind. Dieses Verfahren, bei Platzangst eine vertraute Person mit in den Untersuchungsraum zu nehmen, eignet sich besonders für Kinder, die in Gegenwart ihrer Eltern eher für diese Behandlung zugänglich sind.
Beratung und Probeliegen
Oftmals hilft schon die einfühlsame Beratung und Aufklärung durch den Arzt oder sein Personal, dass sich ein Patient zur Untersuchung im MRT durchringen kann. Die medizinischen Fachkräfte erklären genau den Untersuchungsablauf, warum die Klopfgeräusche kommen und, das ist vielleicht die wichtigste Botschaft, dass die Untersuchung nebenwirkungsarm ist. Wenn Sie der Meinung sind, dass es Ihnen hilft, die Röhre vor der Untersuchung einmal von innen zu betrachten, gibt es in vielen Fällen die Möglichkeit, einmal Probe zu liegen. Oft sehen Sie dann bereits, dass die Enge gar nicht so schlimm ist, wie Sie sich das vielleicht vorgestellt hatten.
Ablenkung hilft
Viele Patienten berichten, dass sie sich ihre eigene Strategie zur Ablenkung zurechtgebastelt haben. Für diese Taktik erfragen Sie am besten, wie lange die Untersuchung bei Ihnen etwa dauern wird. Dann legen Sie sich einen Plan zur Ablenkung zurecht. Sie können den Strand, den Sand und die Wellen des letzten Urlaubs am Meer visualisieren, den Einkaufszettel für den nächsten Großeinkauf im Geist vorschreiben oder Ihre Lieblingssongs in Gedanken hören und mitsingen.
Warum ins MRT?
Eine zielführende Strategie ist es manchmal auch, sich den Anlass der Untersuchung vor Augen zu halten. Möchten Sie endlich den Grund für Ihre Rückenschmerzen wissen, um eine gezielte Therapie einzuleiten? Ist der Anstoß für die Untersuchung, dass Sie wissen möchten, wie eine bestimmte Behandlung anschlägt? Manchmal fürchten sich Patienten aber auch wegen einer drohenden schlechten Diagnose vor dem Gang in die Röhre.
Hier hilft oft eine Überlegung: Die Untersuchung bietet Ihnen je nach Ergebnis zwei Möglichkeiten. Entweder können Sie aufatmen und sich über eine Entwarnung freuen oder Sie bereiten sich nach dem MRT gezielt auf eine Therapie vor. Nichts ist jedoch schlimmer als die Ungewissheit. Also öffnen Sie der Angst die Tür und sehen Sie nach, wer oder was wirklich dahintersteht!
Medikamente
Manchmal empfinden Patienten die Angst vor der Röhre als zu stark, dass sie sich nur mit Medikamenten zu helfen wissen. Für die Eigenanwendung im Vorfeld der Untersuchung kommen Baldrianpräparate oder Notfallglobuli aus dem homöopathischen Bereich in Frage. Sie sollten den Arzt jedoch auch über die Einnahme solcher vermeintlich harmloser Medikamente informieren.
Bei stärkeren Ängsten wird der Arzt vielleicht zu verschreibungspflichtigen Mitteln greifen. Das kann sich um ein Medikament handeln, dass Sie bereits vorab nehmen müssen. In vielen Fällen wird die Sedierung aber mit einer in der Praxis oder der Klinik verabreichten Spritze erfolgen. Wichtig: Sie dürfen im Falle einer solchen Beruhigungsspritze nach der Untersuchung nicht mehr selbst Auto fahren.
Offenes MRT: die Revolution für Angstpatienten
Die Enge in der Röhre ist für die meisten Menschen mit Platzangst das größte Problem. Die Entwickler der Geräte, mit denen das MRT oder Kernspin durchgeführt wird, haben sich aus diesem Grund eine große Erleichterung einfallen lassen. Das sogenannte offene MRT ist deutlich geräumiger als seine engen Vorgänger. Es ermöglicht vielen Patienten, die vorher nicht in eine Röhre hineingefahren werden konnten, nicht selten eine problemlose Untersuchung.
Krankenkassen und auch die Hausärzte wissen, an welchen Standorten sich ein offenes MRT befindet. Durch die Notwendigkeit aufgrund der vielen Patienten auf der Suche nach dem offenen MRT werden immer mehr solcher Geräte angeboten.
Keine Angst vor dem Kontrastmittel!
Ein kleiner Teil von Patienten steigt nicht ins MRT, weil er die damit verbundene etwaige Strahlung oder die Nebenwirkungen eines verwendeten Kontrastmittels befürchtet. Falls Sie zu diesen Patienten gehören, gibt es für beide Fälle Entwarnung. Zum einen läuft die Kernspinuntersuchung ohne Röntgenstrahlen ab, sondern wie der Name Magnetresonanztomografie schon aussagt, auf Basis magnetischer Schwingungen.
Das verwendete Kontrastmittel, in der Regel Gadolinium, ist gut verträglich und birgt relativ wenige Nebenwirkungen. Es enthält insbesondere kein Jod, das zu Allergien führen kann. Die Unverträglichkeit von Kontrastmitteln kommt eher bei der Computertomografie (CT) vor, die von den Patienten wegen der Ähnlichkeit der Untersuchung häufig mit dem MRT verwechselt wird.
Fazit
Die Platzangst im MRT ist als Phänomen gut bekannt. Sie sind also mit Ihrem Problem nicht alleine und werden in den radiologischen Praxen oder Abteilungen der Krankenhäuser auf Verständnis stoßen. Nicht zuletzt wegen der vielen ängstlichen Patienten entstanden zahlreiche hilfreiche Strategien. Der wichtigste Schritt für den Betroffenen ist es, sich seinem überweisenden Arzt oder dem Radiologen anzuvertrauen. Zusammen wird in vielen Fällen eine Lösung gegen die Angst gefunden. So schafft fast jeder diese wichtige Untersuchung und kann danach entweder eine erforderliche Therapie angehen oder sich über eine beruhigende Diagnose freuen.
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