Reptilien als Haustiere: 5 Regeln die es zu beachten gilt
Zur Gattung der Reptilien gehören Schildkröten ebenso wie Schlangen oder gar Krokodile. Wer ein solch exotisches Tier zu Hause halten will, muss im Interesse der Tiere und der eigenen Sicherheit einige wichtige Regeln beachten.
Reptilien als Haustiere: Gesundheit und Sicherheit gehen vor
Hunde, Katzen, Vögel, Hamster und Meerschweinchen stehen in Deutschland ganz oben auf der Liste der beliebten Haustiere. Große wie kleine Menschen lieben die kuscheligen Tierchen, die ihr Leben bereichern. Bei dem Gedanken jedoch, ein Reptil als Haustier zu halten, mag dem einen oder anderen durchaus ein Schauer über den Rücken laufen. Während Schildkröten als Haustier mittlerweile anerkannt sind, sieht es bei Schlangen, Geckos und Co. schon anders aus.
Um ein solches Haustier zu halten, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen, damit es dem Tier gut geht und damit Sie als Halter Freude daran haben. Gleichzeitig kommt der sicheren Haltung im Interesse der Allgemeinheit eine große Bedeutung zu. Doch ein Blick auf die weit gefasste Tiergattung zeigt, dass diese Familie ganz unterschiedliche Mitglieder zählt. Deshalb spielt das jeweils bevorzugte Reptil bei der Prüfung dieser Voraussetzungen eine wichtige Rolle.
Reptilien: eine Gattung, viele Tiere
Nach offizieller Definition sind Reptilien – auch als Kriechtiere bezeichnet – genau zwischen den niederen und den höheren Wirbeltieren angesiedelt. Sie haben einen Schwanz, eine Haut aus Hornschuppen und vier Beine. Diese sind bei Schlangen und vielen Echsen jedoch verkümmert. Reptilien atmen über die Lunge und legen Eier. Doch weitere Gemeinsamkeiten haben die Tiere dieser Gattung kaum.
Zur Familie der Reptilien gehören Schildkröten ebenso wie Echsen, Leguane, Geckos, Schleichen und Schlangen. Schließlich sind auch Krokodile ein Teil dieser Familie. Gerade deshalb sollte man bei der Wahl des passenden Reptils sehr umsichtig sein. Während Schildkröten nämlich noch recht pflegeleicht sein mögen, können einige Schlangenarten, größere Echsen oder gar Krokodile zur echten Bedrohung für die Allgemeinheit werden, wenn sie nicht artgerecht gehalten werden.
Sie sind deshalb als Haustiere im Grunde kaum geeignet. Vor allem für kleine Kinder kommen sie nicht in Frage. Legen Sie dennoch großen Wert auf den Besitz eines solch außergewöhnlichen Haustiers, müssen Sie sich genau nach den gegebenen Sicherheitsvorschriften richten, um den notwendigen Schutz zu gewährleisten.
Zeitaufwand: Reptilien sind bequeme Bewohner
Reptilien eignen sich gut für Tierhalter, die wenig Zeit für die Pflege eines Tieres aufwenden wollen oder können. Die Tiere fühlen sich nämlich am wohlsten, wenn man sie in Ruhe lässt. Schon das Herausnehmen aus einem Terrarium oder das Herumtragen bedeutet Stress, den Sie vermeiden sollten. Wenn Sie also lange arbeiten und ein Haustier suchen, das wenig Pflege und Zeit erfordert, sind Sie mit einem Reptil gut beraten. So können Sie sogar einige Tage verreisen, ohne sich um Ihr Tier zu kümmern, denn die Kriechtiere überleben einen längeren Zeitraum sehr gut auch ohne Ihre liebevolle Fürsorge.
Trotzdem spielt bei der Frage nach dem Pflegeaufwand die Art des Tieres eine große Rolle. Beispielsweise muss sichergestellt sein, dass die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Terrarium konstant bleiben. Besorgen Sie sich eine automatische Beregnungsanlage, wenn Ihr Reptil am frühen Morgen etwas Morgentau benötigt. Außerdem verlangt Ihr Tier täglich frisches Wasser. Je nach Art genügt eine einmalige Fütterung am Tag, einige Arten kommen sehr gut mit einer einmaligen Fütterung in der Woche aus. Vor allem Schlangen sind äußerst genügsam. Selbst wenn sie mehrere Wochen lang kein frisches Futter erhalten, überleben sie gut.
Bei der Reinigung des Terrariums müssen Sie wiederum auf die Art des Reptils achten. Schlangen erfordern eine Grundreinigung lediglich einmal oder zweimal im Jahr. Sichtbare Verschmutzungen entfernen Sie bei Bedarf und halten dadurch den Lebensraum Ihres Reptils immer sauber.
Gesundheit: Reptilien sind empfindlich
Reptilien sind für Kinder manchmal eher langweilig, selbst Erwachsene haben nicht immer Spaß an der ruhigen Beobachtung der oft bewegungslosen Kriechtiere. Dennoch sollte man es sich verkneifen, das Tier aus dem Terrarium zu nehmen. Versuchen Sie auch nicht, das Tier dazu zu bringen, sich zu bewegen. Für ein Reptil ist eine solche Situation mit extrem viel Stress verbunden. Im schlimmsten Fall kann dieser Stress sogar tödliche Auswirkungen für das Tier haben.
Am besten lassen Sie Ihr Tier in seinem Terrarium in Ruhe. Dort fühlt es sich am wohlsten und erfreut sich lange einer stabilen Gesundheit. Versuchen Sie, das Terrarium an den natürlichen Lebensraum Ihres Tieres anzupassen. Wählen Sie die richtigen Pflanzen aus, sorgen Sie für Verstecke und halten Sie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit konstant.
Achten Sie nicht auf diese wichtigen Kleinigkeiten, kann dies die Gesundheit Ihres Reptils schwer schädigen. Auch muss beim Kauf des Terrariums sichergestellt werden, dass dessen Ausmaße zur Größe Ihres Haustiers passt. Schlangen benötigen je nach Körperlänge ein Terrarium von mehreren Metern, das manchmal sogar besser in einem eigenen Raum aufgestellt werden sollte. Schildkröten freuen sich vielleicht sogar über einen Aufenthalt im Garten und sind dort besser aufgehoben als in einem Terrarium im Haus.
Reptilien sind zwar genügsame Haustiere, doch Sie sollten unbedingt auf das richtige Futter achten. Neben dem normalen Futter sind manchmal Vitamin- und Mineralpräparate erforderlich. Das Tierfutter kaufen Sie am besten nur im Fachhandel. So stellen Sie sicher, dass die Tiernahrung die erforderliche Qualität hat.
Wählen Sie einen Pflanzenfresser als Haustier, müssen die Futterpflanzen unbehandelt sein. Zwar können Sie sie selbst sammeln, doch dann darf die Wiese nicht chemisch behandelt worden sein. Lassen Sie Ihr Haustier außerdem regelmäßig vom Tierarzt untersuchen. So sind Sie von Anfang an sicher, dass Ihr Reptil gesund ist und es auch bleibt. Impfungen sind in der Regel nicht erforderlich, weil Ihr Hausbewohner keinen Kontakt zu anderen Tieren hat.
Begegnung mit Kindern: Kriechtiere sind keine Kuscheltiere
Kinder lieben es, mit Hunden und Katzen, Hamstern und Meerschweinchen zu spielen. Reptilien sind deshalb für Kinder als Haustiere kaum geeignet. Sie sind vor allem keine Kuscheltiere, jedes Herumtragen ist für das Tier sehr großer Stress. Wenn Sie Kinder haben und sich ein Reptil anschaffen wollen, setzen Sie bitte unbedingt klare Regeln im Umgang mit dem Tier. So vermeiden Sie einen Schaden an Ihrem Haustier, vor allem aber sorgen Sie auf diese Weise für den sicheren Umgang Ihres Kindes mit dem Reptil. Dies gilt vor allem bei größeren Echsen oder Schlangen.
Damit Sie sich nicht unerwartet mit einem ausgebüxten Reptil beschäftigen müssen, achten Sie immer darauf, dass Ihre Kinder sich nur unter Beaufsichtigung mit dem Tier beschäftigen. Dadurch lernen sie Schritt für Schritt, Verantwortung für sich selbst und für das Haustier zu übernehmen. Das fördert letztlich sogar die persönliche Entwicklung Ihrer Kleinen.
Grundsätzlich können Reptilien vor allem Bisswunden verursachen, die für Kinder gefährlich werden können. Allerdings übertragen die Tiere auch Bakterien. Allen voran Salmonellen können durch Schildkröten und andere Reptilien leicht übertragen werden. Sie befinden sich im Kot, doch auch um Terrarium und auf den Tieren selbst.
Bei kleinen Kindern ist das Immunsystem noch nicht so stark ausgeprägt, deshalb besteht für sie die größte Ansteckungsgefahr. Im besten Fall halten Sie Reptilien von Kindern bis zu fünf Jahren fern. Ist eine Begegnung unumgänglich, sorgen Sie für eine sorgfältige Hygiene. Kommt es doch einmal zu Bisswunden, lassen Sie diese sofort von einem Arzt behandeln. Schlangen und Würgeschlangen halten Sie bitte unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern, denn die Gefahr für die Kleinen ist in keinem Fall zu unterschätzen!
Besondere Haustiere erfordern besonderen Umgang
Reptilien gehören nicht zu den Haustieren im klassischen Stil: Schlangen, Echsen und Krokodile sind eher selten in Familien mit kleinen Kindern oder im Haushalt von älteren Menschen zu finden. Entscheiden Sie sich dennoch für ein Reptil als Haustier, beachten Sie bitte, dass diese Tiere sehr empfindlich sind und am liebsten ihre Ruhe haben. Für Tierhalter mit wenig Zeit sind sie gut geeignet, da sie recht pflegeleicht und genügsam sind. Als Spielkameraden für Kinder kommen sie allerdings nicht in Frage. Dafür sind Hunde, Katzen, Hamster und Meerschweinchen besser geeignet.