Themen

Saunieren mag nicht jeder: Alles Wissenswerte über Infrarotkabinen

Anders als die Hitze in der Sauna, die den ganzen Raum erfüllt, trifft Infrarotstrahlung den Körper gezielt. Sie erhöht dadurch die Körperkerntemperatur und folglich die Schweißproduktion. Zudem löst die entstehende Tiefenwärme ein wohliges Körpergefühl aus ¬– eine ideale Methode zur Entspannung.

Infrarotkabine oder Sauna – wo liegen die Unterschiede?

Wer sich nach einer wohltuenden Wärmetherapie sehnt, dem kommt meist zuerst die Sauna in den Sinn. Sie gilt bei regelmäßiger Anwendung als wirksame Methode, um durch Schwitzkuren den Körper von belastenden Stoffen zu reinigen. Auch das allgemeine Körperbefinden verbessert sich durch den Saunagang. Neben dem Saunieren existiert jedoch noch eine weitere Möglichkeit, den Körper mit Hilfe von Wärmeeinwirkung zu entspannen und ihn dabei zu unterstützen, Abfallstoffe über den Schweiß auszuscheiden.

Infrarotkabinen sind bereits seit einigen Jahren erhältlich und stellen eine interessante Alternative zur Sauna dar. Der gravierendste Unterschied besteht darin, dass diese Therapie den Körper nicht mittels heißer Raumluft erwärmt, sondern durch Infrarotstrahlung. Spezielle Infrarotstrahler emittieren die Infrarotwellen.

Infrarotkabinen arbeiten mit weitaus geringeren Temperaturen als Saunas. Bedeutung und Beliebtheit von Infrarotkabinen werden daher in Zukunft vermutlich zunehmen. Einerseits empfinden zahlreiche Menschen die Hitze beim herkömmlichen Saunieren als zu extrem.

Andererseits vertragen vor allem ältere Personen die hohen Temperaturen in Saunas nicht gut. Beim Saunieren herrschen bis zu 100 Grad Celsius und mehr. Währenddessen liegen die Temperaturen in Infrarotkabinen üblicherweise bei 45 bis 65 Grad Celsius und sind damit wesentlich besser verträglich.

Im Körper entsteht durch die Bestrahlung mit Infrarotwellen Tiefenwärme. Dadurch wird relativ viel Schweiß ausgeschieden und der Organismus befreit sich von deutlich mehr toxischen Stoffen. Ebenso wird der Körper einer geringeren Belastung ausgesetzt.

Doch wer an Saunagänge gewöhnt ist, ist bei seinem ersten Besuch einer Infrarotkabine mitunter irritiert, denn man schwitzt häufig weniger stark als beim Saunieren. In den meisten Fällen verstärkt sich die Schweißproduktion erst nach mehreren Besuchen in der Infrarotkabine.

Die Wirkung der Infrarotkabine auf den Körper

Die Infrarottherapie arbeitet mit Infrarotstrahlung. Trifft diese Strahlung auf die Haut, wandelt sich ein Teil davon in Wärme um und wird absorbiert. Dringt die Wärme in den Körper ein, empfindet die Person ein angenehmes Wärmegefühl, die sogenannte Tiefenwärme. Neben der besseren Verträglichkeit für Körper und Haut hat die Infrarotwärme auch den Vorteil, dass ein langes Vorheizen nicht notwendig ist.

Damit sparen Infrarotkabinen im Vergleich zu Saunas ein beträchtliches Maß an Energie. Die positiven Effekte auf den Körper sind vielfältig. Muskulatur und Gelenke entspannen sich und fühlen sich geschmeidiger an. Die Haut regeneriert sich und wirkt in ihrem Erscheinungsbild verjüngt.

Gewebe und Poren werden einer Reinigung unterzogen, indem der Schweiß toxische Substanzen ausschwemmt. Gleichzeitig erhöhen sich durch die Infrarottherapie die Abwehrkräfte. Denn die Wärme verbessert Kreislauf und Durchblutung, Stoffwechsel und Ausscheidung.

Infrared cabin, for muscle pain treatment

Der verhältnismäßig niedrige Wärmebereich innerhalb der Infrarotkabine setzt zudem Risiken für die Gefäße herab. Insbesondere Komplikationen durch die gefäßerweiternde Wirkung von Saunagängen verringern sich. Dies ist besonders für Personen mit Kreislaufproblemen relevant sowie für Menschen, die höhere Temperaturen aus anderen Gründen nicht vertragen oder nicht mögen.

Auch ähnelt das durch Infrarotstrahlung hervorgerufene Schwitzen jenem, das bei körperlicher Betätigung auftritt. In der Infrarotkabine schwitzen Personen von innen nach außen, ähnlich wie beim Sport. Dabei erhöht sich die Körperkerntemperatur und schädliche Abfallstoffe werden über den Schweiß ausgeschieden.

Risiken einer Therapie in der Infrarotkabine

Im Rahmen der Therapie mit Infrarotstrahlung sind diverse Sicherheitsaspekte zu beachten. Die Hersteller von Infrarotkabinen prüfen die entsprechenden Risiken jedoch bei der Entwicklung ihrer Kabinen akribisch.

Tests und Grenzwerte garantieren dem Verbraucher Sicherheit und unbeschwerte Entspannung. Zu beachten ist die Einwirkung der Infrarotstrahlung auf Haut und Augen. Eine exzessive oder unsachgemäße Benutzung von Infrarotkabinen kann Folgeschäden verursachen.

Für die Haut besteht die Gefahr der Verbrennung durch die Wärmestrahlung. Dabei ist ein Grenzwert für eine Bestrahlungsdauer von bis zu zehn Sekunden festgelegt. Die Überlegung dabei ist, dass sich ein Mensch in diesem Zeitraum durch die Empfindung von Schmerz reflexartig aus dem Gefahrenbereich entfernt. In Infrarotkabinen wird dieser Grenzwert nicht erreicht.

Nähert sich eine Person aus Versehen an den Wärmestrahler an, wird der Körperteil durch das einsetzende Schmerzempfinden sofort aus dem Bereich weggezogen. Darüber hinaus beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, inwieweit Infrarotstrahlung zur Hautalterung beiträgt. Anders als das UV-Licht wurde die IR-Strahlung noch nicht in gleichem Maße erforscht, obwohl beide Teil der Sonnenstrahlung sind.

Neue Studien weisen darauf hin, dass menschliche Hautzellen durch Infrarotbestrahlung verstärkt das Enzym Kollagenose freisetzen. Dies gibt einen Hinweis darauf, dass hier ein Zusammenhang zur Alterung der Haut besteht.

Neben der Haut sind auch die Augen in Infrarotkabinen besonders exponiert. Je nachdem, wie tief die Strahlung in den Organismus eindringt, sind verschiedene Schädigungen am Auge möglich. Diese Eindringtiefe ist dabei frequenzabhängig und lässt sich entsprechend regulieren. Strahlung aus dem Infrarot-A-Frequenzbereich dringt bis in die Netzhaut ein.

Erhöht sich die Temperatur, kann eine Netzhautablösung die Folge sein. Infrarotkabinen erreichen die entsprechenden Grenzwerte jedoch nicht. Sogar bei langem Hineinblicken direkt in die Strahlungsquelle bleibt die Hornhaut intakt.
Die Augenerkrankung Grauer Star steht in unmittelbarem Zusammenhang zu Infrarot-A- und B-Strahlung.

In Folge der Strahleneinwirkung trüben sich Linse beziehungsweise Hornhaut ein. In Infrarotkabinen besteht jedoch keinerlei Gefahr. Denn um die Hornhaut wie beim Grauen Star einzutrüben, sind enorm hohe Bestrahlungsstärken nötig. Diese werden von den Strahlern in Infrarotkabinen nicht erreicht. Wiederum existieren Grenzwerte, die sich am Grauen Star orientieren.

Infrarotkabinen mit C-Strahlern überschreiten diese Werte bei normaler Sitzposition in der Regel nicht. Bei Infrarot-A- und B-Strahlern sind leichte Grenzwertüberschreitungen auch bei normaler Sitzposition möglich. Aus diesem Grund empfiehlt sich in solchen Infrarotkabinen ein Augenschutz. Tatsächlichen Grund zur Besorgnis geben diese Bestrahlungsstärken allerdings nicht, da sie immer noch mit denen eines Lagerfeuers vergleichbar sind.

Ablauf eines Besuchs in der Infrarotkabine

Beim Besuch in der Infrarotkabine stellt der Besucher zunächst eine individuell sinnvolle Temperatur ein. Im Idealfall liegt die Temperatur in der Infrarotkabine zwischen 45 und 50 Grad Celsius. Doch schon ab 30 Grad Celsius ist die Wärmekabine nutzbar.

Im Vergleich zur Sauna erscheint dies zunächst wenig. Doch in der Infrarotkabine veranlasst nicht heiße Luft den Körper zur Ausscheidung von Schweiß, sondern Infrarotstrahlung. Diese dringt in die Haut ein und erzeugt von innen heraus Tiefenwärme.

Mit der Bekleidung bei einem Besuch in der Infrarotkabine verhält es sich ähnlich wie bei Saunagängen. Auch hier gilt, dass der Körper nach Möglichkeit textilfrei sein sollte. Nur so können die Infrarotstrahlen unmittelbar auf die Haut auftreffen und dadurch großflächig Tiefenwärme erzeugen.

Wer die Infrarotkabine nicht vollkommen nackt nutzen möchte, sollte zumindest nicht mehr als Badehose oder Bikini tragen. Ein Handtuch als Unterlage ist grundsätzlich sinnvoll, um das Holz aus hygienischen Gründen vor Schweiß zu schützen.

Im Hinblick auf die Nutzungsdauer und Häufigkeit von Besuchen in der Infrarotkabine sind Unterschiede zur Sauna zu beachten. Durch die Bildung von Tiefenwärme in der Infrarotkabine und ein gesteigertes Schweißvolumen ist ein einziger Gang völlig ausreichend. Mehrmalige Gänge hintereinander wie beim Saunieren sind nicht nötig. Die optimale Sitzungsdauer liegt bei 30 Minuten.

Die Dauer der Anwendung kann jedoch bedenkenlos der individuellen Verfassung sowie der persönlichen Vorliebe angepasst werden. Hersteller empfehlen üblicherweise eine Nutzung der Infrarotkabine an ein bis sieben Tagen pro Woche. Die Häufigkeit der Besuche lässt sich auch jahreszeitlich variieren, da viele Menschen in der Winterzeit ein größeres Bedürfnis nach Wärme verspüren.

Bezüglich Reinigung und Hygiene der Infrarotkabine ist zu beachten, dass sich Bakterien und damit zusammenhängende Gerüche leichter ausbreiten als in der Sauna. Grund dafür ist die niedrigere Umgebungstemperatur.

Unerlässlich ist es daher, das Holz in der Kabine regelmäßig zu reinigen. Ein feuchtes Tuch ist dabei meist ausreichend, denn starke Reinigungsmittel können das Holz schädigen. Unvermeidbare Flecken lassen sich mit einem feinkörnigen Sandpapier beseitigen.

Infrarotkabinen_1302_Bild_3

Fazit

Infrarotkabinen stellen eine milde und dennoch wirksame Alternative zur Sauna dar. Neben der besseren Verträglichkeit für zahlreiche Personen besteht ein entscheidender Vorteil solcher Wärmekabinen in deren unkomplizierter Installation. Die platzsparenden Kabinen werden einfach in den Raum gestellt und sind zudem preisgünstiger als der Einbau einer Sauna. Intensiv genutzt werden sie bereits in medizinischen Einrichtungen, in der Wellness-Branche – und demnächst vielleicht sogar in Ihren eigenen vier Wänden.

Linktipps zum Thema:

KennstDuEinen.de ist ein Bewertungsportal für Dienstleister aller Branchen. Suchen und finden Sie die besten Dienstleister in Ihrer Nähe!

Kategorie: