Schleifen, brummen, dröhnen: Die gewöhnlichsten Ursachen seltsamer Autogeräusche
Unabhängig vom Alter und vom Modell können immer wieder unliebsame Töne und Geräusche bei einem Auto auftreten. So kann es klappern, heulen, brummen und dem Fahrer damit so richtig auf die Nerven gehen.
Genaueste Beschreibung notwendig
Wenn Sie Kosten sparen wollen und der Schaden dabei so rasch wie möglich behoben werden soll, ist es notwendig, den Mechanikern in der Werkstatt das Geräusch so genau wie möglich zu beschreiben. Wann tritt es auf? Wo ist es am deutlichsten zu vernehmen? Tragen bestimmte Faktoren zu einer Verstärkung bei? Mit unseren Ratschlägen kommen Sie den geheimnisvollen Lauten auf die Schliche.
Die Suche nach der Ursache
Räumen Sie zuerst das Auto aus ‒ Kofferraum, Handschuhfach und die Ablageflächen. Nur so können Sie sicher sein, dass das Geräusch tatsächlich vom Auto und nicht durch die Beladung erzeugt wird. Steuern Sie nun, eventuell mit Beifahrer, einen ruhigen Parkplatz oder auch eine wenig befahrene Straße an. Öffnen Sie die Fenster und fahren dabei langsam weiter. Nun können Sie die Richtung, aus welchem das noch undefinierbare Geräusch kommt, leichter bestimmen. Übrigens: Eine neben der Fahrstrecke befindliche Mauer reflektiert die Geräusche besser und kann mitunter sehr hilfreich sein.
Wichtig: Wann tritt das Geräusch auf?
Hören Sie das Geräusch beim Starten Ihres Wagens? Oder ist es beim Beschleunigen zu vernehmen? Wird es nur beim Kurvenfahren laut? Oder rasselt und klappert das Auto, wenn Sie an der Ampel stehen und warten? Manche Autos fangen auch erst, wenn sie so richtig warm geworden sind, mit komischen Geräuschen an. Unebene Straßen oder Kopfsteinpflaster können ebenso der Auslöser für unliebsame Töne unseres Autos sein.
Kleine Einteilung nach Auftreten des Geräusches:
Die Geräusche treten auf, wenn das Fahrzeug steht oder Sie es gerade starten: Achten Sie hier vorwiegend auf den Motor, die Kupplung und auch die Auspuffanlage. Wird es bei der Beschleunigung laut, dann könnte dies ein Hinweis auf ein defektes Getriebe oder auch den Antrieb sein. Je nach Fahrzeugtyp wird dabei zwischen Front- und Hinterradantrieb unterschieden. Das heißt: Antriebswelle oder Kardanwelle gehören unter die Lupe genommen. Hohe, fast singende, Töne entstehen bei dem Fahren in Kurven und weisen unter anderem auf kaputte Lager hin. Reifen, Felgen und auch Bremsen sind dagegen bei Beschleunigung laut wahrzunehmen, wenn ein Schaden vorhanden ist. Verglaste Scheiben und abgenutzte Bremsbeläge hört man deutlich im Zuge einer Bremsung des Fahrzeuges. Klappert das Auto bei Fahrten über unebenen Boden, weist dies auf Probleme bei der Lenkung oder Radaufhängung hin. Um jedoch ganz sicher zu gehen, ist es nicht nur notwendig, auf das Auftreten des Geräusches zu achten.
Kein Grund zur Panik
Jede neue Akustik, die unser Auto von sich gibt, deutet auf ein eventuelles Problem hin. Unterschieden wird dabei zwischen den harmlosen Geräuschen und denen, die auf einen schwerwiegenden Defekt hinweisen. Es kann auch daran liegen, dass das Auto über einen längeren Zeitraum nicht benutzt wurde. So können Hydro- beziehungsweise Hydraulikstößel schon einmal richtig schnattern, wenn das Fahrzeug nach längerer Zeit in Betrieb genommen wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Ventile erst wieder vollständig mit Öl befüllt werden müssen. Das Geräusch verschwindet jedoch nach kurzer Zeit. Normal ist ebenso ein Quietschen der Bremsen. Dieses sollte aber nach ein paar gefahrenen Kilometern wieder verschwunden sein.
Harmlose Geräusche und ihre Beseitigung
Zu den nicht gefährlichen Geräuschen gehören des Weiteren knatternde und knarrende Töne aus dem Armaturenbrett. Diese können unkompliziert mit Silikonspray, Filz- oder Schaumgummistreifen, zur Ruhe gebracht werden. Auch Autositze werden oft – wenn sie in die Jahre gekommen sind – unruhig und für den Autofahrer lästig. Probieren Sie zuerst, die zugänglichen Stellen an den Gelenken mit Öl zu schmieren. Hilft dies nicht, muss der Sitz, am besten von einem Fachmann, ausgebaut, gereinigt und geschmiert werden. Ein defektes Verdeck am Cabrio, Schiebedächer oder Türdichtungen sorgen für die Verstärkung des Fahrtenwindes. Störendes Pfeifen und Rauschen im Innenraum ist die Folge. In der Werkstatt Ihres Vertrauens kann dieses Problem rasch und unkompliziert behoben werden. Ihre Ohren werden es Ihnen bei der nächsten großen Ausfahrt danken.
Gefährliche Geräusche
Es gibt allerdings auch kritischere Geräusche, die vom Motor oder dem Fahrwerk stammen. Kurz erklärt: Das Fahrwerk ist die Verbindung von der Karosserie und der Fahrbahn. Dazu zählen sämtliche Komponenten, wie Bremsen, Reifen, Radlager und -aufhängung, Federungen und Lenkung.
Motor
Es gibt verschiedene Geräusche, die vom Motor verursacht werden: Ein alter, schlaffer Keilriemen macht sich durch ein Quietschen aus dem Motorraum bemerkbar.
Zögern Sie nicht, diesen so rasch als möglich wechseln zu lassen, da ansonsten ein schwerer Motorschaden die Folge sein kann. Des Weiteren kann sich durch quietschende Geräusche die Lichtmaschine bemerkbar machen. Dies ist dann der Fall, wenn ein Lagerschaden vorliegt. Beim Autofahren macht auch eine kaputte Wasserpumpe quietschend auf sich aufmerksam. Lassen Sie in diesen Fällen Ihr Auto auf alle Fälle beim Fachmann überprüfen und den Fehler beheben. So verhindern Sie, dass durch die kaputte Lichtmaschine Ihr Auto einfach irgendwo stehen bleibt. Eine kaputte Wasserpumpe kann sogar einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen, da dieser nicht ausreichend bei der Fahrt gekühlt werden kann.
Fahrwerk
Auch das Fahrwerk verursacht häufig unangenehme Geräusche: So sorgen ein loser Stoßdämpfer, auch als Stoßfänger bekannt, und Unterbodenverkleidungen, die locker geworden sind, durch schlagende Töne für Aufmerksamkeit. Defekte Radlager machen sich vorwiegend beim Kurven fahren bemerkbar und zwar durch brummende, mahlende Geräusche. Hier ist schneller Handlungsbedarf gefragt. Denn eine Fahrt findet ein rasches Ende, wenn sich die Lager verkanten. In diesem Fall können Sie sichergehen und selbst überprüfen, welcher Reifen betroffen ist. Mit einem Wagenheber bocken Sie das Auto auf und drehen den verdächtigen Reifen mit einer Hand.
Die andere Hand legen Sie auf das Federbein oder den Querlenker. Bei spürbaren Vibrationen haben Sie den Übeltäter gefunden. Nun kann ein Austausch unkompliziert in der Autowerkstatt erfolgen. Ist ein defektes Radlager nicht die Ursache? Vielleicht liegt es an einem kaputten Stoßdämpfer?! Eine gebrochene Feder macht sich durch knackende Geräusche beim Reifen bemerkbar. In diesem Fall werden Sie jedoch auch bemerken, dass die Karosserie schief hängt. Diese Feder gehört so schnell als möglich ersetzt. Denn ausgeschlagene, kaputte Dämpfer bedeuten beim schnellen Fahren schlechtere Bodenhaftung.
Handeln Sie aber auch bei diesen Geräuschen: Ein defekter Auspuff macht sich scheppernd und rasselnd in der Wagenmitte bemerkbar. Ist die Auspuffanlage undicht, merken Sie es, indem der Lärmpegel beim Beschleunigen ansteigt und beim Bremsen leiser wird. Haben Sie dieses Phänomen festgestellt, können Sie auf Nummer Sicher gehen, in dem Sie die Auspuffrohre mit der geschlossenen Hand abklopfen. Vielleicht ist aber auch eine durchgerostete Stelle im Auspuffsystem Schuld? Übrigens: Wenn Sie möchten, kann ein Austausch des Auspuffs auch in Eigenregie komplikationslos erfolgen. Kann der Auspuff jedoch ausgeschlossen werden, so können lose Halterungen und Gummis für klopfende Töne unter dem Auto sorgen. Befestigen Sie am besten mit Kabelbindern die losen Schläuche und Kabeln in den Hohlräumen der unteren Karosserie. Um die Metallteile zu schützen, kann etwas Schaumstoff dazwischen deponiert werden.
Fazit
Verändert sich die Akustik des Autos, ist dies meist ein Hinweis auf ein aufgetretenes Problem. Nun ist Handlungsbedarf durch den Fahrzeugbesitzer gegeben. Nicht nur deswegen, weil es nervig ist, in einem lauten Auto weite Wegstrecken zurück zu legen. Sondern vor allem um teure Folgeschäden schon im Vorfeld zu verhindern. Um in der Werkstatt Kosten zu sparen, macht es Sinn, dem Geräusch selbst auf die Spur zu kommen.
Dies hilft dem Fachpersonal in der Autowerkstatt enorm, da sie gleich mit der Behebung des Mangels beginnen können. Für Sie bedeutet das geringere Kosten auf der Rechnung, da der Zeitaufwand vom Fachpersonal erheblich kürzer ist. Kleine Reparaturen können selbstverständlich eigenmächtig behoben werden; doch um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, sollte bei großen Schäden zumindest ein Fachmann zugegen sein.
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