Taubenkot auf dem Auto: Wie Sie Lackschäden verhindern können
Taubenkot oder die Hinterlassenschaften anderer Vögel sehen auf Autos unschön aus. Außerdem sorgen die Exkremente schnell für bleibende Lackschäden – das kannst du leicht verhindern.
Warum ist Taubenkot und anderer Vogeldreck auf dem Auto eigentlich so schlimm?
Vogelkot: Früher oder später trifft er jedes Fahrzeug. Parkst du besonders häufig unter Bäumen, ist dein Wagen wahrscheinlich sogar regelmäßig verschmutzt. Aber selbst in voller Fahrt erwischen dich die Federtiere manchmal noch, wenn sie ihr Geschäft verrichten. Die Kleckse ruinieren leicht viel mehr als nur die Optik deines Autos, denn Vogelkot ist eine äußerst aggressive Substanz.
Die Ausscheidungen enthalten das Ferment Pankreatin. Das stammt aus der Bauchspeicheldrüse der Tiere und dient ihrer Verdauung. Für Autolack ist Pankreatin pures Gift. Dabei spielt es keine Rolle, ob du ein älteres Fahrzeug mit einfachem Lack fährst oder einen Neuwagen mit teurer mehrschichtiger Sonderlackierung. Ältere Lacke, die noch auf Basis von Lösungsmitteln entstanden sind, zeigen sogar mehr Widerstandskraft. Aber letztlich schafft Vogelkot sie alle.
Der Grad und die Geschwindigkeit seiner ätzenden Wirkung hängen dabei von drei Faktoren ab. Welcher Vogel hat dein Auto getroffen? Während beispielsweise Meisen eher kleine und harmlosere Verunreinigungen hinterlassen, frisst sich der Kot anderer Vögel umso offensiver in den Lack. Tauben- und Möwenkot sind dabei das schlimmste Übel. Ist es dazu noch warm oder knallen Sonnenstrahlen direkt auf die betroffenen Stellen, beschleunigt sich die Reaktion zwischen Pankreatin und Lack noch weiter. Der dritte Faktor ist die Zeit.
Je länger Tauben- oder anderer Vogelkot auf dem Lack klebt, umso umfangreicher fällt die Beschädigung aus. Die reicht dann von dauerhaft sichtbaren Flecken bis hin zum Aufquellen der Partien oder sogar komplett abgeplatztem Lack. Deswegen gilt bei Vogelkot auf dem Auto die oberste Grundregel: Entferne ihn immer so schnell wie möglich! Aber wie geht das am besten, ohne die Lackierung zusätzlich zu strapazieren oder sie gar zu beschädigen?
Praktische Tipps, wie du dein Auto schonend von Taubenkot und anderem Vogelkot befreist
Vor allem zwischen Frühjahr und Herbst kontrollierst du deinen Wagen besser regelmäßig auf die Vogelhinterlassenschaften. Wenn du dabei nicht in der Lage bist, das Autodach einzusehen – weil du eventuell einen hohen SUV oder Van fährst – steigst du dafür entweder vorsichtig kurz auf eine der Einstiegsleisten oder du kontrollierst das Dach von einem höher gelegenen Fenster aus.
Findest du dabei Taubenkot oder anderen Vogeldreck, brauchst du jetzt ein bis zwei Blatt Küchenpapier oder einen Bogen Zeitungspapier. Befinden sich die Flecken auf Motorhaube, Dach oder Kofferraum, legst du nun dein Papier vorsichtig darüber. Zuvor solltest du es etwas zusammenzufalten. Als nächstes gießt du Wasser über das Papier, bis es ordentlich durchnässt ist. An vertikalen Stellen wie den Autotüren tränkst du das Papier vorher in der Hand mit Wasser und drückst es dann auf die betroffene Lackpartie. Durch die Nässe haftet es auch hier gut von selbst.
Lass das nasse Papier ruhig fünf oder zehn Minuten auf den Kot einwirken. Danach nimmst du es vorsichtig ab. Beim Abziehen knüllst du es leicht zusammen, sodass du gleichzeitig die Vogelexkremente mit aufnimmst. War der Fleck noch ziemlich frisch, ist das Problem jetzt auch schon erledigt!
Tipp: Ähnlich gut wie nasses Papier helfen dir Feuchttücher und vor allem Babyfeuchttücher. Diese enthalten sehr milde, aber wirkungsvolle Reinigungssubstanzen. In ihren wiederverschließbaren Packungen kannst du sie außerdem gut im Auto aufbewahren. Es ist also nicht jedes Mal nötig, Wasser und Papier zu deinem Parkplatz mitzunehmen, wenn du Taubenkot auf dem Auto entdeckst. Auch sonst sind Babyfeuchttücher praktische Begleiter für jeden Autofahrer. Wenn du dir beispielsweise schmutzige Finger bei der Reifendruckkontrolle holst, bekommst du sie mit so einem Feuchttuch im Handumdrehen wieder sauber.
Vorsicht vor diesen Mitteln, wenn du Vogelkot von deinem Auto entfernst
Als Alternative zu nassem Papier oder Feuchttüchern ist es auch möglich, einen weichen Küchenschwamm und Wasser mit Spülmittel zum Aufweichen der Rückstände zu verwenden. Geschirrspülmittel sind äußerst milde Reiniger. Alle anderen Haushaltsreiniger sind bei Taubenkot auf dem Lack aber tabu, da sie verschiedene Lösungsmittel enthalten. Diese Bestandteile greifen den Autolack zusätzlich an und verschlimmern den Schaden nur.
Ein Topfschwamm, der bei eingebranntem Essen gute Dienste leistet, hat hier ebenfalls nichts zu suchen. Mit seiner rauen, harten Oberflächenstruktur zerkratzt du deinen Lack sofort. Noch schlimmere Kratzer bleiben zurück, wenn du versuchst, eingetrockneten Vogelkot mit einem harten Gegenstand abzukratzen. Selbst spezielle Insektenschwämme sind zu hart, um damit eine bestimmte Stelle intensiver zu bearbeiten. Sie eignen sich gut für die Autoscheiben, aber nicht für die Karosserie. Neben Vogelkot gibt es auch noch andere Verunreinigungen am Auto.
Ein weiteres Problem für den Autolack: Insektenreste
Gerade im Sommer und vor allem in der Dämmerung reicht schon eine Fahrt von wenigen Kilometern und schon kleben unzählige Insektenleichen an der Fahrzeugfront – vom Nummernschild unten bis hinauf zum Dachansatz. Das sieht zwar nicht so unschön aus wie Vogelexkremente, ist aber genauso gefährlich für deinen Lack. Was passiert hier?
Die Panzer der Insekten bestehen aus Chitin. Das ist ein stabiler Mehrfachzucker, der auf Lackoberflächen ähnlich aggressiv wirkt wie das Pankreatin im Vogelkot. Entfernst du solche Insektenreste nicht regelmäßig, sind Farbveränderungen oder tiefe Lackschäden die Folge. Zum Aufweichen und Lösen der Insekten reicht klares Wasser aber nicht aus. Da ihre Körper beim Aufprall auf das Wagenblech auch noch andere Stoffe wie beispielsweise Fette verteilen, brauchst du hier immer einen zusätzlichen Reiniger.
Ein gewöhnliches Spülmittel genügt dafür. Ein teurer Insektenentferner aus der Autopflege-Abteilung ist nicht erforderlich. Beim Einweichen und Ablösen leistet dir dann wieder ein weicher Schwamm oder ein Tuch die besten Dienste. Alles andere verursacht auch in diesem Fall schnell Kratzer in der Lackoberfläche.
Was hilft, wenn Vogel- und vor allem Taubenkot den Lack beschädigen?
Du bist zu spät gekommen. Der Kotfleck ist nach dem Reinigen zwar weg, aber darunter zeigen sich nun sichtbare Beschädigungen des Lacks. Es sind immer noch Ränder des Flecks zu erkennen, der Lack hat sich vielleicht verfärbt oder ist sogar aufgequollen. Auch solche Schäden lassen sich teilweise noch selbst beseitigen. Gegen hartnäckige Ränder und leichte Verfärbungen hilft jetzt eventuell ein guter Lackreiniger.
Am besten probierst du dafür zunächst einen Standardlackreiniger. Gehen die Schäden bereits etwas tiefer, ist ein spezieller Lackreiniger mit Mikroschleifkörnern erforderlich. Mit so einem Mittel lässt du außerdem Fingernagelspuren rund um die Türgriffe und andere kleine Kratzer leicht verschwinden.
Schon winzige Aufquellungen der Lackoberfläche verschwinden meist nur durch Schleifen und anschließendes Polieren. Das erledigt ein professioneller Fahrzeugaufbereiter für dich. Hat sich der Lack schon vom Untergrund gelöst oder ist sogar aufgeplatzt, hilft leider nur noch eine neue Lackierung des schadhaften Karosserieteils oder der beschädigten Stelle, wenn sich diese einzeln lackieren lässt.
Hier bleibt dir keine andere Alternative als die Fahrt in die Fachwerkstatt oder zum Lackierer um die Ecke. Du siehst an diesem Worst-Case-Szenario, wie wichtig es ist, Taubenkot und anderen Vogeldreck so schnell wie möglich zu beseitigen, wenn du vorhast, den Lack deines Autos vor unschönen und mitunter teuren Schäden zu bewahren.
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