Terrassensanierung total: Auf was alles geachtet werden muss
Nach längerem Gebrauch zeigen sich bei Terrassen trotz der allgemein langen Lebensdauer oft Risse im Belag und Abnutzungserscheinungen. Es muss repariert und erneuert werden. Je nach Zustand können Sie noch ausbessern oder Sie müssen die Terrasse komplett instand setzen. Die wichtigsten Informationen und Tipps dazu lesen Sie hier im Überblick.
Die ersten Entscheidungen
Wenn der Untergrund noch gut in Schuss ist, reicht es aus, den neuen Belag darauf zu verlegen. Der Untergrund muss dann nicht erst saniert werden. Wer alles selbst und besonders einfach machen will, sollte die Möglichkeit von Holzbelägen in Betracht ziehen. Hier lassen sich die Elemente per Klick leicht verbinden. Holz ist dadurch zeit- und kostensparend selbst zu verlegen, obwohl es teurer sein kann als Billigfliesen. Bei anderen Materialien wird es schwieriger, das Verlegen in der gewünschten Qualität selbst zu übernehmen.
Muss der Untergrund nur leicht ausgebessert werden, können neue Fliesen bei einer ebenen Fläche auch neu auf alt verlegt werden.
Wenn wegen fundamentaler Schäden eine Komplettsanierung nötig ist, sollte besser auf den Fachmann zurückgegriffen werden. Das ist bei Vorliegen dieser Mängel unbedingt zu empfehlen:
- Es besteht keine thermische Abtrennung der Terrasse zum Wohngebäude
- Die Entwässerung weist gravierende Mängel wie etwa Pfützenbildung nach Regen auf, weshalb das Gefälle neu zu bauen ist
- Es gibt Undichtigkeiten des alten Belages
Vor dem Verlegen von neuen Fliesen gilt: Der Untergrund muss absolut trocken sein. Am besten gelingt das Aufbringen des Materials auf Estrich-, Zement- oder Betonböden. Nach der Beschaffenheit dieses Untergrunds richten sich auch die Menge und die Art des einzusetzenden Fliesenklebers. Gute Ergebnisse bringen Flexkleber, die mit Kunststoff versetzt sind.
Schritte vor dem Verlegen
- 1. Die Terrasse ist exakt zu vermessen. Planen Sie den Materialverbrauch nicht zu eng. Besser ist es, etwa zehn Prozent auf Ihr Messergebnis aufzuschlagen, gerade wenn Sie beim Fliesenlegen ungeübt sind. Bei Fliesen aus Steinzeug oder Keramik ist der notwendige Verschnitt an den Rändern einzukalkulieren.
- 2. Legen Sie nun das Design fest: Soll es ein Naturstein-, Keramik- oder Holzbelag werden? Oder reicht Ihnen eine einfache Beschichtung mit Kunststoff, die aber auch ihren Preis hat? Beachten Sie bei Fliesen, dass die Ränder zuzuschneiden und danach mit Seitenverblendern zu versehen sind.
- 3. Kleben Sie nach der eventuell erforderlichen Untergrundbehandlung die Fliesen auf. Bei Holz können Sie auch die Elemente auflegen und mit dem Klicksystem befestigen. Bedenken Sie aber, dass Holz nach dem Verlegen lasiert werden muss, da sonst der Witterungsschutz nicht gewährleistet ist. Beachten Sie auch, dass diese Arbeiten in der Regel jährlich zu wiederholen sind. Je nach Wettersituation reicht auch ein Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Bei Fliesen erfolgt das Verlegen von der Raummitte aus, im Gegensatz zum Verfliesen von Wänden, bei denen unten begonnen wird.
Kleine Materialliste für das Verlegen
Sie brauchen: Pulverkleber, transparentes Imprägniermittel bei Holz, Ersatzplatten, Ersatzdielen oder kompletten Neubelag, Wasser, Silikon und Schleifmittel. Hochwertige Fliesen beanspruchen Ihr Budget am meisten. In der Größe von 30 x 60 cm kosten sie etwa 30 Euro. Dazu kommen die Materialkosten für Fliesenkleber und Fugenmasse. Bei Keramikfliesen rechnen Sie 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Dazu kommen hier die Verlegekosten, denn Sie benötigen in der Regel einen Fachmann, und die Kosten für das Zusatzmaterial. Natursteinfliesen lassen sich etwas einfacher selbst verarbeiten, sie liegen aber preislich höher.
In jedem Fall muss ein ebener Estrich vorhanden sein. Fehlt er, sollte diese Arbeit der Handwerker übernehmen. Wer handwerklich geschickt ist, bringt die Fliesen danach selbst auf. Aber Achtung: Ungenaues Arbeiten führt schnell zu Sprüngen in den Fliesen! Holzfliesen kosten 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter. Das Verlegen ist mit dem Klicksystem einfacher. Der Wartungsaufwand ist hoch. Eventuell lässt er sich abmildern, wenn das Holz im Winter ausgebaut wird, um das Material zu schonen. Trotzdem bleibt die Haltbarkeit deutlich geringer als bei Keramik und Stein. Eine Besonderheit stellen Glasfliesen oder Glassteine dar, die in der Regel für die Terrassenwände verwendet werden. Kunststoffbeschichtungen kosten nicht wesentlich weniger als Fliesen, aber sie sind natürlich einfacher aufzubringen.
Materialunterschiede
Wichtigstes Kriterium ist die Wasseraufnahme der Materialien. Steingutfliesen, die im Verhältnis preiswert sind, nehmen zehn Prozent und mehr Wasser auf. Daher sind sie nicht frostsicher und im Außenbereich nicht einsetzbar. Holz kann ebenfalls möglicherweise, je nach Oberflächenbehandlung, relativ viel Wasser aufnehmen. Die Gefahr von Frostschäden besteht allerdings nicht in diesem Maße. Steinzeugfliesen dagegen saugen maximal drei Prozent Wasser auf. Sie sind gut für die Außenterrasse, die nicht überdacht ist, einsetzbar. Am besten verhalten sich Feinsteinzeugfliesen mit 0,5 Prozent Wasseraufnahme. Außerdem sind sie besonders hart und bruchsicher. Allerdings erfordern sie die höchsten Materialkosten. Zu unterscheiden sind weiterhin glasierte, nicht glasierte oder polierte, also geschliffene Fliesen. Für den Außenbereich kommt es auf rutschhemmende Fliesen an, denn sonst besteht Sturz- und damit Verletzungsgefahr.
Fliesen auf Fliesen – geht das?
Heute ist es möglich, auf alte Fliesen neue zu kleben. Der Grund sind die verfügbaren modernen Fliesenkleber und Haftvermittler. Aber es sind Voraussetzungen zu erfüllen. Der Untergrund soll absolut mangelfrei sein. Außerdem müssen Sie genügend Toleranz für die neue Aufbauhöhe garantieren. Die alten Fliesen sollen einen rissfreien und ebenen Untergrund bilden. Alte Fliesen sind vor dem Überkleben vorzubehandeln. Dafür werden sie mit einem Winkelschleifer angeschliffen. Als Ersatz für diese etwas mühselige und anstrengende Arbeit können Sie auch Haftgrundierung auftragen. Ihr folgt der Auftrag einer Sperrgrundierung, um Schäden durch eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden.
Nachdem die Grundierungen trocken sind, bringen Sie die Fliesen plan auf und verspachteln sie. Wenn alles vollständig ausgehärtet ist, verlegen Sie die neuen Fliesen. Das Neuverlegen unterscheidet sich nicht vom üblichen Verlegeprozess. Die Fugenmasse wird diagonal zur Fuge mit dem Fugbrett eingebracht. Nach dem Antrocknen schwemmen Sie die Fugen mit ausreichend Wasser ab. Abschließend spritzen Sie Fugensilikon in die Dehnungsfuge ein. Das Silikon wird mit einem Holzspachtel abgezogen und mit feuchten Fingern geglättet.
Fazit
Das Gelingen des Verlegens von Fliesen hängt vom Untergrund und vom verwendeten Neumaterial ab. Bei kompliziertem Untergrund mit Schäden und beim Anbringen von Keramikfliesen sollte der Fachmann ans Werk gehen. Zu seinen Kosten: Vergleichen Sie diesen finanziellen Aufwand mit Ihrer zu investierenden Zeit – und mit den Verlegeproblemen, die Sie zu meistern haben. Wenn Sie beim Selbermachen kein optimales Ergebnis erzielen, ist nicht nur Ärger vorprogrammiert. Es kann auch zu neuen Schäden kommen, die schon bald Beseitigung fordern.
Dann wird alles doppelt teuer, besonders wenn Sie einen neuen Untergrund für die nächsten Fliesen benötigen. In diesem Fall ist der Fachmann unbedingt billiger. Hält er, was er verspricht, haben Sie einen langlebigen Terrassenboden. Und auch das spart Folgekosten! Wer Holz mag, hat allerdings gute Chancen, alles fachgerecht selbst zu erledigen. Das jährliche Aufmöbeln des Belags gehört dann dazu. Übrigens ist es wichtig, im Außenbereich auf rutschhemmende Fliesen zu achten. Gerade für ältere Menschen besteht sonst bei Regenwetter Sturzgefahr.
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