Verdacht auf Alzheimer: Vergesslichkeit kann viele Ursachen haben
Berichte über Alzheimer-Früherkennung sind in allen Medien präsent. Doch nicht immer ist Vergesslichkeit ein Merkmal von Alzheimer. Hier erfahren Sie, woran ein schlechtes Gedächtnis ebenfalls liegen kann.
Die Schlüssel gehen ständig verloren. Die Geldbörse liegt im Kühlschrank. Die PIN am Bankautomaten fällt uns einfach nicht mehr ein. Die Suche nach dem passenden Wort misslingt. Es gibt eine Menge Beispiele dafür, dass uns unser Gedächtnis manchmal einen Streich spielt. Durch die Berichte über die Symptome von Alzheimer beziehungsweise die Alzheimer-Früherkennung sind wir oftmals sensibilisiert. Schnell wächst die Angst, die eigene Vergesslichkeit oder die von Angehörigen könnte mit dieser Erkrankung zusammenhängen. Doch das muss nicht immer sein. Es gibt eine Menge Gründe, warum wir manchmal etwas vergessen. Einige der wichtigsten Beispiele finden Sie hier.
Stress als Gedächtnis-Problem Nummer eins
Das Auto muss in die Werkstatt, die Schule bittet um Abholen des kranken Kindes und der Geburtstag in der Familie muss geplant werden. Da ist es kein Wunder, wenn sich das Gehirn bei der Flut an Aufgaben auf das Wesentliche, also das im Moment Wichtige, konzentriert. Dies hat allerdings nicht mit einer Schwäche im Gehirnbereich zu tun. Es ist vielmehr ein Selbstschutz, der das Gehirn in seinen Funktionen vor Überlastung schützen soll.
Ganz genauso verhält es sich, wenn Sie gerade seelischen Kummer haben. Wem könnte man es verdenken, wenn er wegen einer Trennung, der Sorge um einen kranken Angehörigen oder der Angst um den Verlust des Jobs den Schlüssel für die Wohnung nicht mehr wiederfindet? Auch ältere Menschen machen sich häufig Sorgen, obwohl sie nicht immer darüber sprechen.
Wenn Sie also bei Senioren in der Familie Gedächtnislücken bemerken, kann dies einfach nur daran liegen, dass die Gedanken dieser Menschen um ganz andere Dinge kreisen als um den Termin beim Friseur oder die Stelle, an die sie in der Hektik den Geldbeutel hingelegt haben. Überlegen Sie also immer, ob Sie oder andere Menschen mit Gedächtnislücken vielleicht gerade großem Stress ausgesetzt sind, bevor Sie sich Gedanken um Alzheimer machen.
Vitaminmangel reduziert die Gehirnleistung
Vitamin C für das Immunsystem, Vitamin A für die Augen – viele Vitamine sind uns in ihrer Wirkung bekannt. Doch wie steht es um unser Gehirn? Gibt es auch hier ein Vitamin, das für Gehirnleistung wie Gedächtnis und Erinnerung zuständig ist? Hier ist die reichhaltige Palette der B-Vitamine anzuführen. Die Familie der B-Vitamine ist klassischer Experten für Gehirn und Nerven. Sie unterstützt Gedächtnisprozesse, Wahrnehmungsvermögen und die Konzentration. Auch bei Stress ist Vitamin B ein wertvoller Helfer.
Vielleicht haben Sie ja schon einmal von Nervennahrung gehört? Nüsse sind beispielsweise eine wichtige Quelle von Vitamin B und verfügen darüber hinaus noch über gesunde Öle. Ein Beispiel: Studentenfutter mit Nüssen, Kernen und Rosinen hat lange Tradition im Hinblick auf Lernfähigkeit und Stressresistenz. Wer möchte, kann beim Arzt auch seinen Vitamin-B-Spiegel testen lassen, bevor er sich Sorgen um Alzheimer macht.
Blutdruck im Auge behalten
Blutdruck ist uns vor allem dann Begriff, wenn es in Richtung Bluthochdruck, die sogenannte Hypertonie geht. Sie steht oft auch in Verbindung mit Erkrankungen des Herzens und der Gefäße. Doch es gibt auch eine Wirkung von Bluthochdruck, die in der Bevölkerung nicht so bekannt ist: Hypertonie kann auch unser Gedächtnis in Mitleidenschaft ziehen und wird daher im Rahmen der Alzheimer-Früherkennung immer im Hinblick auf eine alternative Ursache von Vergesslichkeit untersucht und beurteilt.
Blutdruckspitzen äußern sich nicht nur in Herzklopfen oder -rasen. Sie manifestieren sich auch in einem häufig gerötetem Gesicht, Schwitzen und Kopfschmerzen. Diese Kopfschmerzen sind eine Anzeichen dafür, dass die wichtige Schaltzentrale des Gehirns überlastet ist. Die Adern in Ihrem Gehirn stehen bei der Hypertonie im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck; unter Hochdruck, genauer gesagt. So ist es kein Wunder, wenn bei Leistung auf Hochtouren vergessen wird, wo sich der Personalausweis befindet oder wie die PIN zum Entsperren des Handys lautet.
Regelmäßig essen ist wichtig
Unterzucker ist weit weniger bekannt als Überzucker im Rahmen von Diabetes mellitus. Doch er ist häufiger, als Sie vielleicht vermuten. Er macht sich mit starken Symptomen wie Schwindel (bis zur Ohnmacht), Schwitzen, Übelkeit und eben auch Erinnerungslücken bemerkbar. Gerade ältere Menschen achten nicht immer genau auf ihre Ernährung (im Übrigen auch oft nicht auf eine ausreichende Trinkmenge) und geraten deshalb schnell in den Bereich des Unterzuckers. Das bedeutet, dass Energie fehlt, die wir zum Denken und ebenso für körperliche Leistung benötigen.
Auch jüngere Menschen haben häufig das Problem eines Leistungsknicks am Arbeitsplatz, wenn in Stress und Hektik des Jobs Mahlzeiten einfach ausgelassen werden. Das bedeutet konkret: Wenn Vergesslichkeit auftritt, kann dies schlicht und einfach daran liegen, dass dem Gehirn der Betroffenen die Energie fehlt. Schauen Sie also genau hin, wie es um Ihr Essverhalten oder das der betroffenen Person bestellt ist und ändern Sie dieses, wenn Ihnen Fehler auffallen. Schon ein kleiner gesunder Snack zwischendurch kann helfen.
Hören Sie gut?
Haben Sie Probleme, sich Namen oder Termine zu merken? Können Sie sich nicht mehr erinnern, wie ein Gespräch mit Familienangehörigen, Kollegen oder Freunden verlaufen ist? Sind Sie in den falschen Zug eingestiegen? Das kann auch daran liegen, dass Sie schlecht hören. Besonders im Umgang mit älteren und pflegebedürftigen Menschen machen Angehörige häufig die Erfahrung, dass Dinge nicht mehr gewusst werden, obwohl man sie angesprochen hat.
Doch diese Vergesslichkeit ist keine Vergesslichkeit im klassischen Sinne. Denn wir können nur etwas vergessen, was wir auch tatsächlich wahrgenommen haben. Daher handelt es sich bei Hörschwächen um eine Wahrnehmungsstörung von Sinnesorganen. Drängen Sie bei einem älteren Pflegebedürftigen daher unbedingt auf eine Abklärung der Hörfähigkeiten und die Überprüfung eventuell vorhandener Hörgeräte, bevor Sie eine Alzheimer-Früherkennung in Angriff nehmen.
Kopfverletzungen schaffen Erinnerungslücken
Vergesslichkeit kann auch durch einen Stoß am Kopf verursacht sein. Das gilt insbesondere für die Fälle, in denen die Symptomatik sehr plötzlich auftritt. Gerade ältere Menschen stürzen schneller. Das kann durch Kreislaufschwäche oder eine nicht ausreichende Trinkmenge ebenso verursacht sein wie durch eine Gangunsicherheit dank schwacher Muskulatur oder ein künstliches Hüftgelenk. Hier hilft es, genau hinzuschauen und den Betroffenen gegebenenfalls nach einem eventuellen Sturz zu befragen.
Alzheimer-Früherkennung: Wer sind die Ansprechpartner?
Ansprechpartner Nummer eins ist in den allermeisten Fällen zunächst der Hausarzt. Er ist derjenige, der den Patienten unter Umständen vielleicht schon jahre- oder jahrzehntelang kennt und Veränderungen im Wesen daher am besten erkennen kann. Auch Allgemeinmediziner verfügen über ein breitgefächertes Wissen rund um die Alzheimer-Früherkennung. Sollte eine Zusatzausbildung zum Internisten oder Geriatrie-Facharzt vorhanden sein, sind Sie ebenfalls an der richtigen Adresse.
Wenn der Hausarzt, eventuell in Zusammenarbeit mit dem HNO-Arzt oder einem Radiologen, nichts Außergewöhnliches feststellen kann, die Vergesslichkeit aber weiter anhaltend ist, kann er zum Neurologen überweisen. Er ist in der Lage, Tests durchzuführen, die deutliche Hinweise auf Alzheimer erbringen können. Auch Hinweise auf Alzheimer-Fälle in der Familie sind ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung durch den Fachmann.
Fazit: Was Sie selbst tun können
Alzheimer ist eine Erkrankung, die in den Medien sehr präsent ist und vielen Angst macht. Dies kann zur Folge haben, dass wir in einen negativen Teufelskreis geraten. Ein Beispiel: Eine Frau vergisst ein paar Mal in Folge ihren Wohnungsschlüssel beim Verlassen des Hauses und die Tür muss aufwendig und kostenintensiv geöffnet werden. Sie hat in einer Zeitschrift von Alzheimer gelesen und hat davor so furchtbare Angst, dass sie nicht mehr erkennt, dass das Vergessen des Wohnungsschlüssels durch nachvollziehbare Stresssituationen entstanden ist und in der Häufigkeit zufällig war. Nun hat sie solche Angst vor Alzheimer, dass ihre Gedanken nur noch um das Thema kreisen und die Vergesslichkeit zunimmt. Dies bestätigt die Frau in diesem unbegründeten Verdacht.
Hier gibt es vor allem zwei Möglichkeiten, der negativen Spirale zu entkommen und sich Beruhigung zu verschaffen. Der Besuch beim Hausarzt hilft in vielen Fällen. Eine weitere Möglichkeit ist der Selbsttest auf Alzheimer, den man in vielen Variationen im Internet findet. Er ist selbstverständlich nicht einhundertprozentig aussagekräftig, kann aber in vielen Fällen Ängste nehmen. Sollte die Alzheimer-Früherkennung einen Befund ergeben, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken: Früh erkannt gibt es auch bei Alzheimer viele Möglichkeiten, die Krankheit lange Zeit in Schach zu halten!
Linktipps zum Thema:
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