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Verklebte Faszien: Symptome, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Faszien – auch als Bindegewebe bekannt – durchdringen den menschlichen Körper wie ein Netzwerk. Sind sie verhärtet oder verklebt, empfinden Betroffene oftmals Schmerzen unterschiedlichster Art. Erfahren Sie mehr.

Faszien: Was ist das eigentlich?

Bei den Faszien handelt es sich um einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Bindegewebes. Ohne dieses Gewebe bestünde der Mensch nur aus einzelnen Teilen, da die Faszien wie ein umspannendes Netz wirken. Nerven, Gefäße und Knochen sowie Sehnen und Muskeln halten die Faszien am richtigen Ort. Klassifizieren lassen sich Faszien in drei Gruppen: die im Unterhautgewebe liegenden oberflächlichen Faszien, die tiefen Faszien und die viszeralen Faszien.

Neben seiner bindenden Funktion dient das Fasziengewebe als Wasserspeicher. Diese Funktion erfüllen die oberflächlichen Faszien, während die tiefen Faszien Schmerzrezeptoren besitzen. Die viszeralen Faszien betten die inneren Organe und das Gehirn ein. Auch eine Abwehrfunktion übernimmt das Bindegewebe. So sind dort Fresszellen aktiv, die mit der Hilfe von Enzymen beispielsweise Mikroorganismen auflösen. Zusätzlich entpuppt sich dieses Gewebe als Barriere. So haben es Fremdkörper schwerer, in den menschlichen Organismus einzudringen.

Die strukturell als Band oder Bündel geformten Faszien umhüllen zudem die Muskeln. Dass die Faszien sich verschieben und so gut gleiten können, kommt auch den Muskeln zugute. Zudem fließen nicht nur die Blut-, sondern auch die Lymphgefäße durch das Bindegewebe. Diese versorgen die Zellen mit Nährstoffen und transportieren auch schädliche Stoffe von den Zellen weg. Sind die Faszien verklebt, sind diese Prozesse nicht mehr einwandfrei möglich. Das Fasziengewebe gleitet und verschiebt sich nicht mehr so gut.

Das sind die Ursachen für verklebtes Bindegewebe

Die Ursache für verklebte Faszien ist in der Lymphflüssigkeit zu finden. Der Fluss der Lymphe durch die Faszien funktioniert nur dann wie von der Natur gedacht, wenn sich die Muskeln ausreichend bewegen. Durch Bewegungsmangel oder sogar Verspannungen von Muskeln gerät der Lymphfluss leicht aus der Bahn. Die Verspannungen befinden sich bei den Betroffenen oft im Rücken, im Bereich der Schultern oder im Nacken. Durch Bewegungsmangel verstärken sich Verspannungen sogar noch, wodurch die Auswirkungen gravierender werden.

Ganz konkret spielt Fibrinogen eine bedeutende Rolle bei der Störung. Dabei handelt es sich um einen Blutgerinnungsfaktor, der in gelöster Form in der Lymphflüssigkeit vorkommt. Normalerweise sorgt er dafür, dass sich Wunden schnell schließen. Ist der Fluss der Lymphe in den Gefäßen innerhalb der Faszien nun aber gestört, funktioniert der Transport des Fibrinogens nicht wie gewünscht.

Die Folge: Der Gerinnungsfaktor lagert sich im Gewebe an. Andere Stoffe wirken auf das Fibrinogen ein und beschleunigen die Umwandlung zu Fibrin. Das Problem an Fibrin besteht darin, dass es sich um einen Kleber handelt. Jener ist körpereigen, in den Faszien aber nicht erwünscht. Denn das Fibrin soll normalerweise Wunden schließen. Jene existieren in den Faszien allerdings nicht. Dies führt dazu, dass das aus den Faszien bestehende Gewebe verklebt.

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Symptome: so zeigen sich verklebte Faszien

Sind die Faszien verklebt, kommt es häufig zu Schmerzen. Diese treten in unterschiedlichster Form und an diversen Stellen im Körper auf. So leiden Betroffene oft unter Rückenschmerzen, doch auch Bauchschmerzen können auftreten. Schmerzen im Nacken, den Schultern und auch in den Gelenken zählen zu den am häufigsten beklagten Symptomen. Verklebte Faszien führen manchmal aber auch zu unklaren Schmerzen. Jene lassen sich nicht genau zuordnen, bleiben undefinierbar und erschweren dadurch natürlich auch die Behandlung.

Neben Schmerzen führen verklebte Faszien auch zu Bewegungseinschränkungen. Strecken und Beugen ist für Betroffene unangenehm. Das tritt insbesondere dann auf, wenn die Faszien verhärten. Tückisch sind die verklebten Faszien übrigens vor allem deshalb, weil sie sich nur schwer diagnostizieren lassen. Zumindest dann, wenn Patienten beispielsweise wegen Rückenbeschwerden den Arzt aufsuchen. Auf Röntgenbildern ist das verklebte Bindegewebe nicht erkennbar, sodass erst andere Ursachen wie die Bandscheiben in Betracht gezogen werden.

Schwerwiegend können die Folgen verklebter Faszien für Organe sein. Auch diese sind durch das Bindegewebe umgeben. Verklebt jenes, gelangen Nährstoffe weniger gut zu den Organen hin und Schadstoffe werden auch schlechter abgeleitet. Dies führt dazu, dass die betroffenen Organe ihre Funktionsfähigkeit Stück für Stück verlieren – falls Betroffene nicht zum Arzt gehen und sich behandeln lassen.

So lassen sich verklebte Faszien behandeln

Wenn Sie verklebte Faszien hinter Ihren Beschwerden vermuten und Ärzte keine anderen Ursachen finden, ist die Behandlung verklebter Faszien möglich. Bei einem Faszien-Spezialisten sind Sie an der richtigen Adresse. Glücklicherweise gibt es schon viele Therapeuten, die die Bedeutung des Fasziengewebes erkannt haben.

Therapien zur Behandlung zielen stets darauf ab, tiefe Schichten des Gewebes zu erreichen. Es ist sogar möglich, dass Therapeuten das Fasziengewebe wieder in einen komplett gesunden Zustand versetzen. Einige Therapien versprechen Erfolg. Allerdings werden die Kosten für Osteopathie von den Krankenkassen oft nur anteilig übernommen.

Osteopathie

Osteopathie ist eine manuelle Therapie. Dabei wirken Therapeuten auf verschiedene Bereiche Ihres Körpers ein. Bei Bauchschmerzen streicht und drückt der Therapeut das Gewebe und verschiebt es sogar.

Rolfing

Bei Rolfing handelt es sich um eine manuelle Körperarbeit. Im Zentrum steht die Idee, dass die Haltung des Menschen so senkrecht wie möglich sein sollte. Das Rolfing wirkt direkt auf das Fasziengewebe und bezieht das gesamte Netz mit ein. Auf das Bindegewebe übt der Therapeut Druck aus, den er mit Hilfe der Ellenbogen oder Hände erzielt. Auch die Fingerkuppen kommen zum Einsatz.

Senmotic-Therapie

Die Senmotic-Therapie zielt auf drei Körperebenen ab. Sie kann muskuläre Verspannungen lösen, Fehlhaltungen behandeln und auch das Denken positiv verändern. In zehn Sitzungen bearbeiten die Therapeuten alle drei Gruppen der Faszien.

Verklebten Faszien vorbeugen

So unangenehm die Folgen verklebter Faszien sind, so gut ist diese Nachricht: Verklebte Faszien können vermieden werden. Es gilt, Stress – hier vor allem chronischen Stress – sowie Bewegungsmangel zu minimieren. Sport kann gegen beide Ursachen verklebter Faszien wirken, denn er baut die bei Stress ausgeschütteten Hormone schnell ab. Zudem sorgen Sie mit Radfahren, Fußball spielen und anderen Sportarten dafür, dass Sie sich ausreichend bewegen. Dadurch bleibt der Fluss der Lymphe aufrechterhalten.

Sie selbst sind aber auch mit anderen Methoden in der Lage zu verhindern, dass Ihre Faszien verkleben. So leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Faszien, wenn Sie sich regelmäßig stretchen. Dehnen Sie sich dynamisch, aber weich. Tai Chi, Pilates oder Yoga sind dafür ideal. Auf diese Weise regen Sie Ihr Bindegewebe dazu an, die alten Fasern aus Kollagen durch neue zu ersetzen. Therapeuten empfehlen zudem regelmäßiges Springen auf dem Trampolin.

Dies hat noch weitere Vorteile: Nebenbei stärken Sie nämlich noch Ihr Herz-Kreislauf-System. Verklebten Faszien beugen Sie auch vor, indem Sie die so genannte Faszienrolle verwenden. Mit dieser Schaumstoffrolle massieren Sie das Gewebe. Zusätzlich erreichen Sie mit einer gesunden und vor allem basischen Ernährung viel. Verzichten Sie darauf, Ihren Körper zu übersäuern. Hilfreich sind dabei Nahrungsergänzungsmittel und basische Fußbäder.

Ganzkörperbäder kommen hinzu. Bei den Nahrungsergänzungsmitteln achten Sie darauf, dass ausreichend OPC (Flavanole) und Silizium enthalten sind. Jene Stoffe sorgen für einen elastischen und stabilen Zustand der Faszien und halten die gefährlichen freien Radikale in Schach.

Diese Tipps und Tricks zur Vorbeugung verklebter Faszien dürfen Sie auch anwenden, wenn Sie bereits unter Schmerzen leiden. Es hilft, mehrere Methoden zu kombinieren. Das Schlimmste wäre, wenn Sie wegen der Schmerzen eine Schonhaltung einnehmen und Bewegung vermeiden. Dadurch verstärken sich die Symptome nur. Ob zum Vorbeugen oder als Behandlung: Bewegung ist nie verkehrt.

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Fazit

Faszien sind wichtige Bestandteile des menschlichen Bindegewebes und halten den Organismus in seiner Gesamtheit zusammen. Durch die Faszien verlaufen Lymphgefäße, deren Inhalt – die Lymphflüssigkeit – durch Bewegung der Muskeln am Laufen gehalten wird. Durch Bewegungsmangel und Verspannungen kann es zu Verklebungen der Faszien kommen. Manuelle Therapien wie Osteopathie helfen und lösen die Verklebungen durch Massagen oder auch Druckausübungen.

Damit es gar nicht erst zu Schmerzen im Rücken- oder Nackenbereich sowie zu Verspannungen kommt, sollten Sie sich idealerweise sportlich betätigen. Reduzieren Sie zudem Stress, um die Ausschüttung schädigender Hormone zu verhindern. Verklebte Faszien lassen sich bei professioneller Behandlung durch ausgebildete Therapeuten durchaus in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Leiden wie Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen können somit gelindert werden.



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