Video on Demand, Satellit, DVB-T 2 & Co: Welcher TV-Empfang ist der beste?
Während das TV-Programm früher zuweilen fast ausschließlich über die Zimmerantenne empfangen wurde, haben Verbraucher heute die Qual der Wahl. Hier ein Überblick über die Vorteile von Kabel, Satellit und Co.
Die klassische Empfangsart: Kabel
Fast 50 Prozent aller Deutschen empfangen das TV-Programm via Kabel. Diese Empfangsart liefert eine sehr gute Bildqualität. Sie ist zudem wenig störanfällig, denn selbst bei starken Unwettern wird das Bild in der Regel nicht beeinträchtigt. Lediglich bei Überschwemmungen oder bei verheerenden Wetterlagen, die die Kabelkopfstellen in Mitleidenschaft ziehen, ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen.
Auch On-Demand-Dienste und HDTV sind über Kabel zu empfangen, sodass beim TV-Genuss ein hohes Maß an Flexibilität gewährleistet ist. Allerdings gibt es nach wie vor Mietshäuser oder sogar ganze Regionen, die nicht ans Kabelnetz angebunden sind. Sofern in der Straße Fernsehkabel verlegt sind, kann ein Fachmann problemlos einen Anschluss im Haus verlegen. Allerdings wird der relativ hohe Preis von vielen Verbrauchern als Nachteil angesehen. Dieser liegt je nach gewähltem Tarif zwischen 15 und 25 Euro im Monat.
Dafür ist im Falle einer Störung stets der jeweilige Kabelanbieter zuständig – ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Satellitenempfang. Dort muss der Nutzer nämlich selbst tätig werden. Die größten Kabelanbieter in Deutschland sind Unitymedia und Vodafone Kabel TV.
Fernsehen per Satellit
Wer sein TV-Programm per Satellit empfangen möchte, muss zunächst investieren, denn die Anschaffungskosten sind recht hoch. Neben einer Satellitenschüssel benötigen Sie einen Receiver und müssen eventuell für die Montage und Erstinstallation durch einen Fachmann bezahlen. Für den Empfang von HD-Programmen fallen dann zusätzlich noch einmal circa 60 Euro im Jahr an.
Allerdings wird die Anbringung einer Satellitenschüssel von vielen Vermietern untersagt, da sie einen optischen Makel an der Hauswand darstellt. Außerdem muss die Anlage exakt ausgerichtet werden, damit die Bildqualität stimmt. Bereits eine Verschiebung um wenige Millimeter genügt, damit das Bild komplett ausfällt oder einzelne Sender nicht mehr empfangen werden. Es ist daher ratsam, die Installation nicht eigenhändig vorzunehmen.
Stattdessen sollte man einen erfahrenen Fernsehmonteur beauftragen. Bei schlechtem Wetter ist ebenfalls mit Bildbeeinträchtigungen zu rechnen. Dafür zeichnet sich die Satellitenanlage durch eine hohe Senderzahl und niedrige monatliche Kosten aus. Allerdings ist es ratsam, den Receiver im Abstand von drei bis fünf Jahren gegen ein neues Gerät auszutauschen, um stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Die Sat-Antenne und der LNB sind der Witterung ausgesetzt und verschleißen daher sehr schnell.
Außerdem gilt: Kommt es zu einer Störung, muss sich der Benutzer der Satellitenschüssel selbstständig um eine Lösung beziehungsweise um eine Reparatur bemühen. Diese muss auch selbst bezahlt werden. Grundsätzlich ist die Satellitenanlage jedoch perfekt für all jene, die über eine möglichst große Senderauswahl verfügen möchten. Dabei müssen die Nutzer aber in Kauf nehmen, dass es hin und wieder zu Bildstörungen kommen kann.
DVB-T – Was ist das und welche Vorteile bietet es?
Die Abkürzung DVB-T steht für ‚Digital Video Broadcast-Terrestrisch‚. Der Empfang erfolgt hier entweder mittels eines Tuners, der in das TV-Gerät integriert ist oder über einen externen Receiver. Zusätzlich wird eine Zimmerantenne – zum Beispiel eine einfache Stabantenne – benötigt. Der Empfang per DVB-T war bis Mitte 2016 praktisch kostenfrei. Seit der Umstellung auf die neue Technologie DVB-T2 muss der Verbraucher jedoch für den Empfang privater Sender bezahlen – und zwar circa fünf Euro monatlich.
Außerdem sind neue Endgeräte erforderlich. Die meisten neu gekauften Fernsehgeräte verfügen in der Regel über einen DVB-T2-Tuner. Bei älteren Geräten ist zwingend ein DVB-T2-Receiver erforderlich. Der Empfang via DVB-T2 ist sehr benutzerfreundlich. Außerdem zeichnet sich die Empfangstechnik durch eine gute Bildqualität aus. Ähnlich wie bei der Satellitenschüssel kommt es bei Sturm und starken Regenfällen jedoch häufig zu Bildstörungen oder Komplettausfällen.
Da es sich um eine Funktechnik handelt, können auch Hindernisse wie Bäume oder Mauern den Empfang beeinträchtigen. Fazit: DVB-T2 eignet sich besonders gut für Gelegenheitsgucker, die auf eine große Senderauswahl verzichten können.
Fernsehen im 21. Jahrhundert: Video-on-Demand
Video-on-Demand bedeutet ‚Video auf Abruf‘. Konkret handelt es sich um das Streamen von Filmen, Serien und anderen Inhalten. Das funktioniert wahlweise über das TV-Gerät, das Notebook, den Tablet-PC oder sogar per Smartphone. Es gibt zahlreiche Anbieter, so etwa Netflix oder Maxdome, die gegen eine monatliche Gebühr verschiedene Formate zum Streaming bereitstellen.
Allerdings gilt: Es muss durchgehend eine schnelle Internetverbindung vorhanden sein. Reißt die Internetverbindung ab, müssen Sie auch beim geselligen Fernsehabend eine Zwangspause einlegen. Inzwischen ist es bei vielen Anbietern jedoch möglich ganze Sendungen herunterzuladen. So kann man sie sich zu einem späteren Zeitpunkt auch offline anschauen. Video-on-Demand ist die perfekte Lösung für Film- und Serienfans, die viele Folgen ihrer Lieblingsserie ohne lange Wartezeiten ansehen möchten. Auch Dokumentationen, Konzerte und Comedy-Shows zählen inzwischen zum Angebot der meisten Streamingdienste.
Wenn Sie Video-on-Demand nutzen möchten, benötigen Sie einen Smart-TV oder ergänzende Hardware. Doch Vorsicht: Nicht alle Smart-TVs sind mit sämtlichen Streamingdiensten kompatibel. So sind auf den Fernsehgeräten der meisten Hersteller nur wenige Apps vorinstalliert. Die Installation von neuen Apps ist hingegen nicht immer möglich. Alternativ können Sie auch zu einem Internetstick greifen, um selbst ältere TV-Geräte internetfähig zu machen und bei der Auswahl der Apps möglichst flexibel zu bleiben.
IPTV – Fernsehempfang per Internet
IPTV (‚Internet Protocol Television‘) ist ein sehr moderner Übertragungsweg, der mit dem Handy, dem Smartphone, dem Computer oder mit speziellen Endgeräten nutzbar ist. Das Signal erreicht den Verbraucher in jedem Fall über die bereits vorhandene Internet-Infrastruktur, also über den DSL- oder VDSL-Breitbandanschluss. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Angeboten.
Dennoch ist diese Empfangstechnik bisher nur in wenigen deutschen Haushalten vorhanden. Dabei bietet IPTV zahlreiche Vorteile, so etwa eine sehr große Sendervielfalt und Fernsehen in HD-Qualität. Wenn Sie über einen HDD-Receiver verfügen, können Sie sogar zeitversetzt TV schauen. Auf diese Weise verpassen Sie nie wieder Ihre Lieblingssendung. Auch die Nutzung von Pay-TV-Diensten ist per IPTV problemlos möglich. Nicht zuletzt profitieren IPTV-Nutzer von einem elektronischen Programmguide (‚EPG‘), der die Fernsehzeitschrift vom Kiosk überflüssig macht.
Fazit
Wer in dem Dschungel aus verschiedenen TV-Empfangsarten den perfekten Übertragungsweg finden möchte, sollte zunächst die eigenen Fernsehgewohnheiten genau unter die Lupe nehmen. Kabel-TV eignet sich hervorragend für Personen, die auch bei schlechtem Wetter nicht auf ihr Fernsehprogramm verzichten möchten.
All jene, die eine möglichst große Senderauswahl genießen möchten, treffen hingegen mit einer Satellitenschüssel die richtige Wahl. DVB-T2 ist die ideale Lösung für Gelegenheitsnutzer, während Video-on-Demand und IPTV ein Höchstmaß an Flexibilität gewährleisten.
Linktipps zum Thema:
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