Wie die Profis: Fugen richtig kitten
Fliesenfugen neigen dazu, im Lauf der Zeit zu bröckeln. Manchmal sind sie auch verschmutzt und lassen sich nicht mehr reinigen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Probleme beheben.
Fugen kitten nur aus optischen Gründen?
Sicherlich hat das Reparieren von Fugen viel mit optischen Belangen zu tun. Wem gefällt es nicht, wenn alles sauber aussieht? Allerdings erlauben beschädigte Fugen auch das Eindringen von Feuchtigkeit. Gerade im Badezimmer führt dies leicht zu Problemen. Aber auch der Fußboden ist besser vor eindringender Nässe sicher.
Sind alle Fugen gleich?
Nein, es gibt Silikonfugen und Zementfugen. Erstere finden sich häufig in Badezimmern. Sie neigen dazu, im Lauf der Zeit zu schimmeln oder werden porös. Eine Komplettsanierung ist dann oft unausweichlich. Im Gegensatz dazu lassen sich Fugen aus Zement oft mit speziellen Mitteln säubern. Im Anschluss versiegeln Sie die Fugen, was die pflegeleichtere Lösung ist.
Woran erkenne ich die beiden Varianten?
Silikonfugen sind weich und fühlen sich wie Gummi an. Zement ist ein härteres Material. Abgesehen vom optischen Erscheinungsbild fühlt er sich bei Berührung deutlich härter an. Übrigens sind die Anzeichen für Schimmelbefall bei beiden Fugentypen identisch: Er äußerst sich in hässlichen schwarzen Flecken.
So erneuern Sie Silikonfugen
Wenn das Silikon Schimmel oder Risse aufweist, ist es zwingend notwendig, es zuerst komplett zu entfernen. Hierfür gibt es einen speziellen Fugenkratzer, den Sie in jedem Baumarkt erhalten. In der Regel schaffen Sie es nicht, alles sauber herauszubekommen. Lösen Sie die Reste mit einem Silikonentferner heraus. Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, Babyöl zu verwenden. Untersuchen Sie danach den Untergrund. Sind Schimmelflecken vorhanden? Falls ja, sind Sie gezwungen, diesen Schimmel ebenfalls zu entfernen, bevor Sie die Fuge erneuern. Die besten Resultate erzielen Sie mit einem eigens dafür konstruierten Schimmelentferner. Um zu verhindern, dass sich erneut Schimmel bildet, setzen Sie anschließend einen Schimmelblocker ein.
Bitte weichen Sie dabei nicht von der mitgelieferten Anleitung ab! Ist dieser Teil der Arbeit getan, ist es Ihre Aufgabe, einen absolut sauberen und trockenen Untergrund herzustellen. Reinigen Sie alles gründlich und verwenden Sie einen Föhn, damit es schneller geht. Ein feuchter Untergrund sorgt später nur wieder für Probleme. Ist alles entsprechend erledigt, wird es Zeit, das neue Silikon aufzutragen. Hier empfiehlt sich das Verwenden einer Kartuschenpistole. Im nächsten Arbeitsschritt ziehen Sie die Fugen glatt. In der Regel kommt dafür ein gerundeter Spachtel zum Einsatz. Diesen tauchen Sie zuvor in Spülmittel. Manche Handwerker ziehen die Fugen auch mit den Fingern glatt.
Haben Sie vor, es ebenfalls so zu machen, vergessen Sie besser nicht, vorher Gummihandschuhe anzuziehen! Ist auch dieser Teil der Arbeit getan, haben Sie hoffentlich neue und schön anzusehende Fugen vorzuweisen. Werfen Sie einen Blick in die Gebrauchsanweisung, um herauszufinden, wie lange sich die Trockenzeit erstreckt. Ist die angegebene Zeit abgelaufen, haben Sie es geschafft und erfreuen sich an Ihren neuen Fugen.
Wichtige Hinweise zum Reparieren von Silikonfugen
In Badezimmern (oder anderen Nassbereichen) empfiehlt sich das Verwenden von fungizidhaltigem Silikon. Dieses erschwert das Bilden von Schimmel. Sofern Sie eine Acrylbadewanne besitzen, ist vom Silikongebrauch dringend abzuraten, da dieses die Oberfläche der Badewanne angreift.
Fugen aus Zement
Wie bereits erwähnt, erkennen Sie Zementfugen daran, dass sie sehr hart sind. Korrekterweise ist eigentlich von Fugen aus zementhaltigem Material zu sprechen. Bleiben wir der Einfachheit halber jedoch bei Fugen aus Zement. Treten hier Verschmutzungen auf, lässt sich das Problem mit einfachen Mitteln lösen. Nagellackentferner leisten dabei ebenso gute Dienste wie Essigwasser oder Shampoo. Klarspüler, die Sie normalerweise für Spülmaschinen verwenden, haben sich ebenfalls bewährt. Ebenso gibt es Heimwerker, die auf Backpulver schwören, das sie in Wasser auflösen und nach dem Auftragen eine Stunde wirken lassen. Ein weiteres Hilfsmittel ist Zitronensäure. Wie bereits erwähnt, äußert sich Schimmel in schwarzen Flecken. Diesen rücken Sie mit Spiritus oder Salmiakgeist zu Leibe. Am besten setzen Sie all diese Mittel nicht gleich flächendeckend ein. Probieren Sie sie zuerst an einer kleinen Fläche, die optimalerweise etwas versteckt ist. Wenn alles klappt, legen Sie im größeren Stil los. Für den Fall, dass eine Reinigung nicht mehr möglich ist (oder die Fugen bröckeln), kommen Sie allerdings um das Sanieren nicht herum.
Zementfugen erneuern – so geht es
Wie bei den Silikonfugen beginnt die Arbeit mit dem gründlichen Entfernen der Fugenmasse. Ein spezieller Fugenkratzer ist hier hilfreich. Alternativ lässt sich auch eine Fräse mit Fugenfräsvorsatz verwenden. Im Anschluss reinigen Sie die Fuge mit einem feuchten Tuch. Geben Sie der Fuge danach Zeit, zu trocknen. Dann tragen Sie einen dafür geeigneten Haftvermittler auf, der ebenfalls wieder Zeit zum Trocknen benötigt. Nun ist es so weit, die Fugenmasse anzurühren. Halten Sie sich dabei exakt an die mitgelieferten Vorschriften. Ist die Fugenmasse angerührt, streichen Sie diese diagonal über die Fugen. Das ist wichtig, damit Sie die Fugen vollständig ausfüllen. Im Anschluss legen Sie eine weitere Pause ein, damit die Fugenmasse trocknet. Sie erkennen den abgeschlossenen Trocknungsprozess daran, dass die Oberfläche ein mattes Aussehen annimmt. Der nächste Arbeitsschritt besteht darin, die Fugen auszuschwemmen. Hierfür verwenden Sie einen nassen Schwamm. Achten Sie darauf, alles gleichmäßig abzutragen. Ist auch dieser Arbeitsschritt getan, bleibt nur noch zu warten, bis alles trocken ist.
Wichtige Tipps und Ratschläge für das Kitten von Fugen
Das Erneuern von Fugen ist manchmal eine nervige Arbeit. Daher stellen Sie am besten sicher, dass das neue Material bestmöglich geschützt ist. Dies geschieht durch das Versiegeln. Das verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und beugt so erneutem Schimmelbefall (oder dem Abbröckeln) vor. Speziell dort, wo Sie öfters wischen, ist dies eine große Hilfe. Aber auch feuchte Räume wie das Badezimmer profitieren davon. Manchmal kommt es vor, dass nach dem Erneuern der Fugen Farbunterschiede zum alten Material auftauchen. Dies beheben Sie, indem Sie vor dem Versiegeln eine spezielle Fugenfarbe auftragen. Danach sieht in der Regel alles gleich aus. Herkömmlicher Fugenmörtel besitzt eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. Verwenden Sie eine kunststoffvergütete Fugenmasse, um länger Freude am Ergebnis zu haben. Für gewöhnlich ist diese auch besser für Böden geeignet, die über eine Fußbodenheizung verfügen. Möglicherweise ruinieren Sie Naturstein- und Feinsteinzeug durch das Kitten. Der Grund ist, dass die Fugenmasse in die Poren dieser Fliesen eindringt. Um dies zu verhindern, ist es unbedingt notwendig, diese Fliesen vorab zu imprägnieren.
Fazit: Sie haben die Möglichkeit, Fugen selbst zu kitten, aber es ist nicht einfach
Das Erneuern beschädigter Fugen ist eine wichtige Angelegenheit, nicht nur aus optischen Gründen. Geschickte Hände ersetzen hier durchaus den professionellen Handwerker. Es ist jedoch gut zu wissen, wo die eigenen Grenzen liegen. Im Zweifelsfall ist es billiger, einen Profi zu beauftragen, als Fliesen oder Böden zu ruinieren.
Linktipps zum Thema:
- https://www.kennstdueinen.de/branche-bauen-und-renovieren-310.html
- http://www.zuhause.de/fugen-im-bad-selber-ausbessern-silikonfugen-erneuern/id_43956668/index
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