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Wie Sie Ihr Stahlkajütboot entrosten, grundieren und neu lackieren

Ein Stahlkajütboot macht viel Freude, muss jedoch sorgfältig gepflegt und gewartet werden. Besonders wichtig ist die regelmäßige Entrostung samt der anschließenden Neulackierung.

Schritt 1: den Rost bekämpfen

Im Laufe der Zeit bildet sich auf Stahl und Eisen Rost – und zwar durch die Oxidation von Sauerstoff in Gegenwart von Wasser. Rost ist nicht nur ein optischer Makel, sondern kann auch große Schäden verursachen. Deshalb lohnt es sich, das Boot regelmäßig auf einen Befall zu untersuchen. Weist es nur stellenweise Rost auf, genügt in der Regel eine partielle Rostbekämpfung.

Bei einem großflächigen Befall, der sich auch an bereits ausgebesserten Stellen bemerkbar macht, ist eine Totalsanierung jedoch unumgänglich. In diesem Fall spricht der Fachmann vom Entrostungsgrad 3. Zum Vergleich: Beim Entrostungsgrad 1 genügt es, das Boot zu reinigen und den vorhandenen Rost gründlich zu entfernen. Dabei verbleibt teilweise die alte Farbbeschichtung auf der Bootsoberfläche.

Der Entrostungsgrad 2 erfordert eine Entrostung mithilfe von Stahlbürsten und Hämmern. Hierbei handelt es sich um eine kräftezehrende, schmutzige Arbeit, die am besten von einem Fachmann durchgeführt wird.
Auch die vollständige Entrostung des Stahlkajütboots wird mittels Bürsten oder durch Sandstrahlen vorgenommen. Der verwendete Sand muss jedoch frei von Kieselsäure sein, damit das Ergebnis überzeugt.

Alternativ können Sie auch Fiberschleifscheiben mit einer Körnung zwischen 24 und 36 verwenden. Bei einer Totalsanierung wird der Rost vollständig bis auf das blanke Metall entfernt. Dies ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass der neue Anstrich korrosionsbeständig ist und nicht so schnell nachrostet. Leichtem Rost rücken Sie auch mit einer schwachen Säure zu Leibe, beispielsweise mit verdünnter Phosphorsäure. Diese wird auch bei der Instandsetzung von Autos verwendet.

Wichtig: Nach der Behandlung mit Phosphorsäure die Oberfläche mit viel Wasser abwaschen und vor der weiteren Bearbeitung gründlich trocknen lassen. Übrigens: Die Instandsetzung eines Stahlkajütbootes beginnt nicht erst im Frühjahr, sondern bereits im Herbst – also am Ende der Saison. Nun ist der beste Zeitpunkt, um das Boot gründlich auf Abschürfungen, Kratzer und Rost zu untersuchen und mit den Ausbesserungsarbeiten zu beginnen.

Schritt 2: das Stahlkajütboot neu grundieren

Nach der Entrostung ist es ratsam, nicht zu lange mit dem nächsten Arbeitsschritt zu warten. Ansonsten beginnt die Korrosion von neuem. Die Versiegelung sollte daher innerhalb von höchstens zwölf Stunden stattfinden. Vorab ist jedoch die Entfettung mit dafür vorgesehenen Produkten (in der Regel handelt es sich hierbei um Verdünner) sinnvoll.

Und für den Korrosionsschutz gilt: Viele Hersteller bieten Systeme an, bei denen Korrosionsschutz und Farbe perfekt aufeinander abgestimmt sind. Vermischen Sie jedoch niemals zwei Produkte aus unterschiedlichen Systemen miteinander. Die eigentliche Versiegelung oder Vorgrundierung erfolgt mit chemischen Rostumwandlern. Hier sollten Sie sich genau an die Gebrauchsanweisung halten. Im Zweifel beauftragen Sie einen Experten, denn bei diesem Arbeitsschritt ist einiges zu beachten. Der Rostumwandler dringt tief in das Material ein und füllt sämtliche Poren, um der neuerlichen Rostentstehung entgegenzuwirken.

Eventuell sind auch Spachtelarbeiten erforderlich. So erhalten Sie auch am Rumpf sowie am Kiel möglichst glatte Oberflächen. Dazu eignet sich beispielsweise eine Zweikomponenten-Spachtelmasse auf Epoxidbasis, denn diese ist besonders resistent gegenüber Wasser. Nach der Vorgrundierung folgt die eigentliche Grundierung. Diese dient nicht nur dem Schutz des Untergrundes, sondern gewährleistet auch eine bessere Haftung der Farbe.

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Schritt 3: dem Boot einen neuen Anstrich verleihen

Auch beim letzten Schritt der Totalsanierung – dem Anstrich – müssen einige Dinge berücksichtigt werden. Bereits bei der Auswahl der Farben stehen Bootsbesitzer oftmals etwas ratlos vor den Angeboten der Fachmärkte. Grundsätzlich gilt: Für den Unterwasserbereich des Bootes sind Zweikomponentensysteme am besten geeignet. Diese Systeme zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer sowie durch ihre Kratz- und Schleiffestigkeit aus.

Nach dem Anstrich mit einem Zweikomponentensystem ist dennoch ein zusätzlicher Anti-Fouling-Anstrich empfehlenswert. Zur Neulackierung des Überwasserbereichs kommen vor allem Zweikomponentenlacke auf Polyurethanbasis infrage. Experten empfehlen einen zweimaligen Anstrich, denn nur dann ist der Farbfilm dick genug, um vor neuerlicher Korrosion zu schützen. Allerdings dürfen Sie mit dem zweiten Anstrich nicht zu lange warten.

Am besten greifen Sie zum Pinsel, sobald der erste Anstrich vollständig durchgetrocknet ist. Dies ist in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen der Fall. Bei einer zu langen Wartezeit besteht die Gefahr, dass sich im ersten Anstrich Keime festsetzen. Diese setzen später die Rostbildung in Gang. Noch besser ist es übrigens, drei Anstriche durchzuführen, um einen wasserdichten Farbfilm zu erzielen. Auf diese Weise ist das Boot möglichst lange vor Korrosion geschützt.

Der Anstrich des Stahlkajütbootes erfolgt am besten an einem trockenen, nicht zu kalten Tag. Vor allem dann, wenn Sie Ihr Boot im Winter neu lackieren möchten, achten Sie darauf, dass sämtliche Oberflächen trocken sind. Gerade bei leichtem Frost bildet sich häufig eine hauchdünne Eisschicht. Wenn Sie diese einfach überstreichen, kann sich der Lack nicht so fest mit der Oberfläche verbinden. Die Folge: Der Lack blättert ab, sodass Sie diesen Arbeitsschritt wiederholen müssen.

Darüber hinaus sollten Sie beim Anstreichen einige Grundregeln beachten, damit das Endergebnis überzeugend ist. Besonders wichtig ist es, die Produktetiketten von Farben und Lacken sorgfältig zu lesen und die Sicherheitsvorschriften der Hersteller zu beachten. Zudem empfiehlt es sich, den Boden im Arbeitsbereich etwas anzufeuchten.

So vermeiden Sie, dass durch Wind Staub aufgewirbelt wird, der sich auf der frisch lackierten Oberfläche absetzen könnte. Vergessen Sie außerdem nicht, die Farbe gründlich umzurühren, denn nur dann lässt sie sich gut verstreichen. Auch während der Arbeit sollte die Farbe beziehungsweise der Lack mehrmals durchgerührt werden, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten.

Wenn Sie voraussichtlich nicht den ganzen Farbtopf aufbrauchen werden, gießen Sie die benötigte Menge in ein geeignetes Behältnis. Verschließen Sie den Farbtopf sorgfältig, damit es nicht zum Qualitätsverlust kommt. Nicht zuletzt gilt: Entfernen Sie Abklebeband einige Zeit vor der vollständigen Aushärtung der Farbe, denn nur so vermeiden Sie unschöne Farbkanten.

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Fazit: Im Zweifel einen Fachmann beauftragen

Bei der Sanierung eines Stahlkajütboots gilt es einige Hinweise zu berücksichtigen. Ob Entrostung, Grundierung oder Anstrich: Der Vorgang ist sehr komplex, sodass vor allem unerfahrene Bootsbesitzer einen Experten zurate ziehen sollten. Wer dennoch selbst zum Pinsel greifen möchte, muss Wert auf hochwertige Lacke und Farben legen. Planen Sie viel Zeit ein, damit das Stahlkajütboot schon bald wieder in neuem Glanz erstrahlt.



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