Wunschtraum Kleingärtner: Wie man an eine Gartenlaube kommt und was dort zu beachten ist
Ein Gartenhäuschen bietet dir jede Menge Nutzungsmöglichkeiten für eine tolle Gartensaison. Wer einen Garten bewirtschaftet, benötigt einen wettergeschützten Platz für Gartengeräte, Kleingärtner, die einen Schrebergarten gepachtet haben, möchten vielleicht ein Häuschen, um auch einmal eine Nacht darin zu schlafen.
Der richtige Platz
Die erste wichtige Entscheidung vor dem Bau des Gartenhäuschens ist zunächst, auf dem Grundstück den richtigen Platz für den Bau auszuwählen. Dabei sind einige Aspekte zu bedenken: Wenn es eher ein Lagerhaus für Gartenutensilien werden soll, sollte der Weg zwischen Eingangstür und Beet möglichst kurz sein. Soll mit einem Häuschen aus Holz ein eher lauschiges Plätzchen entstehen, an das eine kleine Terrasse zum Sonnenbaden angebaut wird, dann bietet es sich an, die Laube zwischen Büschen und Bäumen zu errichten, die genügend Sichtschutz bieten.
Welches Gartenhaus brauche ich?
Man muss sich also auch die Frage stellen, was das eigene Gartenhaus alles leisten soll. Wenn die Samen ausgesät und die Beete bepflanzt sind, wenn der Rasen gemäht und der Zaun repariert ist, dann möchte man als Gartenfreund wahrscheinlich einfach die grüne Idylle genießen und sich im Liegestuhl rekeln oder beim Grillen mit Familie und Freunden entspannen. Der Liegestuhl, die Sitzpolster für Sessel und Stühle, der Grill samt Holzkohle und Grillbesteck können dafür neben den Gartengeräten stets griffbereit in einem Gartenhäuschen untergebracht werden. Doch auch die Kinder freuen sich über ein eigenes Spielhäuschen, in dem sie sich gemütlich einrichten können. Ideen für die Nutzung eines Gartenhäuschens gibt es genug. Wer mehrere Funktionen für seine Gartenlaube vorgesehen hat, der sollte das Häuschen nicht zu klein bauen. Folgende Kriterien sollten vor der Entscheidung für ein Gartenhausmodell bedacht werden: Will ich ein Gartenhaus zum Aufbewahren und Abstellen? Oder soll das Gartenhaus zusätzlich zum Feiern und gemütlichen Verweilen oder sogar zum Übernachten dienen?
Welche Größe und Form soll das Gartenhaus haben?
Je mehr Funktionen das Gartenhaus erfüllen soll, desto größer muss es sein. Wer das Häuschen zum gelegentlichen Übernachten nutzen möchte, kann vorgefertigte Häuser auswählen, die zwei und mehr Räume besitzen. Soll an das Häuschen eine Terrasse angebaut werden? Welche Dachform wird gewünscht? In Baumärkten gibt es bereits fertige Bausätze, die schnell montiert werden können. Wahlweise stehen Gartengebäude mit einem Satteldach, mit einem Flach- oder Pultdach oder anderen Dachformen wie etwa einem Stufendach zur Auswahl.
Aus welchem Material soll die Gartenlaube bestehen?
In Gartenkatalogen, im Internet oder im örtlichen Gartenfachhandel findest du Häuschen aus Kunststoff, Holz oder Metall, die sehr schnell errichtet werden können. Die beliebten Gartenlauben aus Holz können aus relativ dünnen Brettern bestehen. Es gibt jedoch auch Blockhäuser in verschiedenen Größen aus dicken Bohlen, die besonders stabil und damit auch langlebig sind. Elegant und außergewöhnlich sind Gartenhäuser aus Glas. Die lichtdurchlässigen Wände fangen auch die Sonne ein, wenn es draußen noch empfindlich kühl ist. So bietet das Haus aus Glas im Frühjahr, Sommer und Herbst einen wind- und wettergeschützten Sitzplatz und den perfekten Ort für empfindliche Kübelpflanzen.
Natürlich gibt es auch exklusive Ausführungen von Gartenhäusern, die sogar als Gästehaus, Büro oder Atelier genutzt werden können. Der Fantasie sind bei der Gestaltung von Gartenhäusern keine Grenzen gesetzt. Wer möchte, kann sich aus Ziegeln oder Steinen ein Gartenhäuschen mauern. Doch bevor das Nebengebäude gebaut oder aufgestellt wird, muss zunächst geprüft werden, was Bebauungspläne, das Nachbarschaftsrecht oder örtlich geltende Bestimmungen dazu regeln.
Brauche ich für die Errichtung eines Gartenhauses eine Genehmigung?
Ob ein Gartenhaus eine Baugenehmigung braucht, hängt in vielen Bundesländern von der Größe des geplanten Baus ab. Die Bestimmungen sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Wer eine Toilette oder eine Kochgelegenheit in das Häuschen einbauen möchte, braucht in der Regel immer eine Baugenehmigung. Schreibt ein Bebauungsplan Baugrenzen auf dem Grundstück vor, müssen diese unbedingt eingehalten werden. Auch die Bebauung im Grenzbereich zum Nachbarn kann gesondert geregelt sein. Vor der Planung und dem Kauf eines Gartenhauses sollten sich Gartenbesitzer unbedingt über die rechtlichen Grundlagen informieren. Ein kompetenter Ansprechpartner ist dazu das Bauamt in der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.
Wenn du eine Baugenehmigung benötigst, musst du sie vor Baubeginn beantragen. Für die Erstellung der notwendigen Pläne und das Ausfüllen der Formulare empfiehlt es sich, von der Fachkompetenz eines Architekten oder Bauingenieurs zu profitieren, damit es keine formalen Verzögerungen gibt.
In Kleingartenkolonien ist das Baurecht durch die Vereinssatzung und das Bundeskleingartenrecht geregelt. Wer sich an diese Bestimmungen bei seinem Bau hält, benötigt keine weiteren Genehmigungen. Bei Fragen wird der Vereinsvorstand dir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bevor ein Gartenhaus errichtet wird, sollten die Nachbarn über das geplante Vorhaben informiert werden. Erheben diese keine begründeten Einwände, wird es später kaum mehr zu Zwistigkeiten wegen des Gartenhauses kommen.
Der Baubeginn: das Fundament
Sind alle rechtlichen Aspekte abgeklärt, kann mit dem Bau begonnen werden. Um über viele Jahre Freude an der Gartenlaube zu haben, ist die Wahl des richtigen Fundamentes wichtig. Schnell und einfach hergestellt ist ein Plattenfundament. Das ist die richtige Wahl bei Gartenhäuschen, die nur als Aufbewahrungsort genutzt und keinen größeren Belastungen ausgesetzt werden. Dazu wird der Grundfläche des Häuschens entsprechend der Boden ausgegraben, mit Kies aufgefüllt und mit Betonplatten ausgelegt. Eine noch einfachere Lösung für die Basis eines leichten Gebäudes ist es, das Erdreich nur zu begradigen und zu verdichten.
Stabiler und langlebiger ist es dagegen, eine passende Fundamentplatte aus Beton zu gießen. Hierbei solltest du nicht vergessen, entsprechende Bewehrungsmatten in den Beton einzulegen. Die stählernen Gitter bewirken, dass die Betonplatte später nicht reißt. Fundamentplatten nehmen die Last des späteren Gebäudeaufbaus gleichmäßig auf.
Stabile Fundamentlösungen sind auch sogenannte Streifenfundamente. Überall dort, wo später eine Wand des Gartenhauses stehen soll, wird streifenförmig das Erdreich ausgegraben. Du kannst anschließend erst etwas Kies und dann den Beton einfüllen.
Bei kleineren Gebäuden ist es mitunter ausreichend, nur Punktfundamente unter den Bodenaufbau der Gartenlaube zu setzen. Wenn du unsicher bist, welches Fundament für die geplante Gartenlaube geeignet ist, solltest du unbedingt fachlichen Rat einholen.
Der Aufbau des Gebäudes
Wenn du einen Bausatz aus Holz, Metall oder Kunststoff gekauft hast, sind die Bauteile so vorbereitet, dass sie sich schnell aufbauen lassen. Zu dem Bausatz werden entsprechende Aufbauanleitungen mitgeliefert. Damit solltest du dich vor Beginn der Arbeit intensiv beschäftigen, damit beim Aufbau die vorgeschriebenen Arbeitsschritte der Reihe nach eingehalten werden. Wer ein Häuschen selbst mauern will, sollte sich fachlich sehr gut auskennen. Andernfalls sollten die Arbeiten lieber Profis überlassen werden. Das gilt auch für das Decken des Daches. Um ein einfaches Gartenhaus aus Holz auf Dauer im Inneren trocken zu halten, ist es empfehlenswert, Pappschindeln oder wasserdichte Dachfolien anzubringen.
Schutz durch einen Anstrich
Häuschen aus Metall oder Kunststoff sind pflegeleicht, sie müssen nicht regelmäßig gestrichen werden. Bei Holz sieht das anders aus: Hier geben Farbanstriche, Lasuren und Lacke dem Holz Schutz vor Regen und Sonne. Doch zusätzlich gibt die farbliche Gestaltung dem Häuschen auch seinen Charakter. Ob du deine Laube in Schwedenrot streichst und die Türen und Fensterrahmen in Weiß absetzt oder die natürliche Farbe des Holzes durch einen transparenten Schutzlack schimmern lässt – Gestaltungsmöglichkeiten für das Gartenhaus gibt es viele. Dazu gehören auch Rankenpflanzen wie z. B. eine Kletterrose, die die Gartenlaube später mit vielen Blüten romantisch umhüllen.
Fazit
Eine Gartenlaube oder ein kleines Gartenhäuschen bereichert jeden Garten. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Besonders in größeren Gärten lohnt es sich, für die Unterbringung von Gartengeräten ein kleineres Häuschen aus Metall oder Kunststoff zu errichten und sich zusätzlich eine Wohlfühl-Oase zum Feiern und Entspannen zu gönnen, in der auch die Kinder ihr Spielzeug verstauen und sich bei schlechtem Wetter gemütlich einrichten können. Doch vor dem Bau sollten immer die rechtlichen Bestimmungen für die Errichtung von Nebengebäuden auf dem Grundstück geprüft werden. Weihe auch deine Nachbarn frühzeitig in deine Baupläne ein. Die Erfahrung zeigt: Schwarzbauten und die Missachtung von behördlichen Auflagen ziehen eine Menge Ärger nach sich. Neben der eventuell notwendigen Baugenehmigung sollte fachlicher Rat bei größeren Bauprojekten eingeholt werden. Nur mit stabilem Fundament und einem dichten Dach wirst du lange Freude an deinem Gartenhäuschen haben.