Zahnmedizinische Prophylaxe – mit diesen Maßnahmen bleiben die Zähne bis ins hohe Alter fit
Schöne Zähne bis ins hohe Alter sind kein Zufall, sondern der Erfolg richtiger Zahnpflege. Viele Maßnahmen erledigen sich in wenigen Minuten, halten aber Ihre Zähne dauerhaft fit.
Zucker macht sauer
Zucker ist der Wissenschaft nach die Ursache für viele Krankheiten, die nicht zuletzt im Diabetes mellitus einen eigenen Namen gefunden haben. Tatsächlich ist der Zucker auch für die Zähne blankes Gift. Mit der Nahrung nehmen Sie den Zucker direkt in Form von Glukose, Fruktose, Saccharose oder Milchzucker auf. Versteckt befindet er sich in Stärke, die allgemein unter den Begriff Kohlenhydrat fällt.
Im Mund beginnen die Stoffe rasant oder gemächlich ihre zahnzerstörende Arbeit. Sie nutzen dafür einige der über 900 Bakterienarten im Mund. Dazu gehören Laktobazillen oder Streptococcus mutans. Diese können Zucker in Säure umwandeln. Säuren greifen den Zahnschmelz an und verursachen die bekannte Karies. Deshalb empfehlen Zahnmediziner als erste Prävention eine zuckerarme Ernährung.
Vermeiden Sie Säure
Vorsicht ist auch in Hinblick auf den direkten Verzehr von Säuren geboten. Diese nehmen Sie durch Früchte oder gepresste Fruchtsäfte auf. Unsichtbar und oft unterschätzt stecken sie in Tomatenketchup, Coca-Cola, Limonade oder den beliebten Früchtetees. Viele Lebensmittel enthalten als sogenannte Geschmacksverstärker Fruchtsäuren. Die Bekannteste unter ihnen ist die Zitronensäure.
Ohne Umweg über schädliche Bakterien greifen Säuren direkt den Zahnschmelz an, indem sie Mineralien herausschwemmen. Ein Weg aus dem Dilemma ist der mäßige Verzehr säurehaltiger Produkte. Bei Getränken können Sie einen Rat einfach in die Tat umsetzen: Ein Strohhalm befördert die Flüssigkeit an den Zähnen vorbei, sodass die Säure nicht mit ihnen in Kontakt kommt.
Fluoride stärken den Zahnschmelz
Nicht allein Restriktionen helfen dem Zahn, sondern auch der Genuss ganz alltäglicher Lebensmittel macht ihn gegen Karies fit. Eine Kalium- und fluoridhaltige Ernährung trägt dazu bei, dass sich der Zahnschmelz erholt und erneuert. Viel Kalium steckt in Gemüsesorten wie Avocado, Grünkohl, Spinat und Brokkoli. Kaliumreiches Mineralwasser eignet sich ebenfalls als guter Lieferant für den täglichen Bedarf. Selbst mit Kaffee oder schwarzem Tee steigern Sie die Zufuhr von Kalium. Viel Fluor liefert jodiertes Speisesalz. Eier, Erdnüsse und Käse zählen auch zu den natürlichen Lieferanten. Wer es einfacher mag, setzt auf fluorhaltige Gels oder Mundspülungen, um den Zahn mit den notwendigen Mineralien für den Zahnschmelzaufbau zu versorgen.
Speichel bekämpft Bakterien
Dem Speichel im Mund kommt eine besondere Rolle für die Zahngesundheit zu. Die von ihm ausgehende Feuchtigkeit enthält Substanzen, die Säuren im Mundraum neutralisieren. Dadurch verhindert er, dass zahnschädigende Bakterien sich ungehindert vermehren. Die dem Speichel zugeschriebene antibakterielle Wirkung entfaltet sich, wenn Sie den Mundraum feucht halten. Viel Flüssigkeit unterstützt die Bildung von Speichel. Kauen Sie einen zuckerfreien Kaugummi oder lutschen Sie ein xylithaltiges (mit Zuckerersatzstoff gesüßtes) Bonbon. Das regt den Speichelfluss auf natürliche Weise an und vertreibt die Kariesbakterien.
Raucher haben schlechte Karten
Rauchen hinterlässt auf dem Zahn nicht nur einen hässlich gelben Belag, sondern schädigt auch das Zahnfleisch. Die Folge sind Entzündungen, die den Zahnhalteapparat nachhaltig angreifen. Zahnmediziner nennen diesen schleichenden Prozess Parodontitis, der bei Erwachsenen die häufigste Ursache für Zahnverlust ist.
Der negative Kreislauf für das Zahnfleisch beginnt mit verengten Blutgefäßen durch Nikotin. Infolge entsteht ein vermindert durchblutetes Gewebe, dass bei Entzündungen das erste Warnsignal – Zahnfleischbluten – unterdrückt. Ungünstig für das Immunsystem wirkt zusätzlich Kohlenmonoxid, sodass sich Bakterien zum Schaden des Zahnfleisches vermehrt ausbreiten. Verzichten Sie aus diesen guten Gründen auf das Rauchen, wenn Sie Ihre Zähne bis ins hohe Alter gesund halten wollen.
Täglich unerlässlich: Reinigen und Putzen
Schon als Kind haben Sie den ersten und wichtigsten Schritt der Zahnpflege gelernt: das tägliche Reinigen und Putzen. Dafür eignen sich Zahnbürsten, die einen etwa zwei Zentimeter langen, weichen Bürstenkopf haben. Wer auch die hintersten Ecken im Mund erreichen will, schafft das oft nur mit einer Kinderzahnbürste. Mindestens zweimal täglich – vormittags und abends nach dem Essen – sollten Sie die Zähne reinigen. Langsam die Zahnbürste kreisen lassen, nicht schrubben, ist dabei oberstes Ziel.
So entfernen Sie leichte Zahnbeläge, fördern die Durchblutung des Zahnfleisches und verhindern dessen Verletzung. Zahnmediziner empfehlen eine zusätzliche Reinigung nach dem Essen süßer Speisen. Die geeignete Zahnpasta wählen Sie nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben aus. Viel Fluor fördert den Zahnschmelz, Pflanzenextrakte wirken entzündungshemmend. Für das Verhältnis von Sauberkeit, Pflege und Geschmack der Zahnpasta ist der RDA-Wert entscheidend. Er bezeichnet kurzgefasst den Schleifwert einer Zahnpasta. Je niedriger der Wert, desto schonender ist die Zahnpasta für den Zahn, aber desto weniger säubert sie. Der Kompromiss liegt bei einem RDA zwischen 35 und 50.
Zwischen den Zähnen Zahnseide nutzen
Optimal ist die Pflege, wenn Sie vor dem abendlichen Zähneputzen die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen. Dadurch entfernen Sie die zwischen den Zähnen abgelagerten Speisereste, die sich unentfernt langsam in Zuckerbausteine umwandeln. Auch wenn Sie die einzelnen Zähne noch so sauber putzen, nagt die aus dem Zucker entstehende Säure am Zahnschmelz. Die Zahnzwischenräume mit Zahnseide zu reinigen, erfordert etwas Übung, ist aber sehr effektiv.
Am besten verwenden Sie für die Reinigung gewachste Seide. Ihr ist gegenüber ungewachsten Produkten der Vorzug zu geben, weil sie zwischen den Zähnen geschmeidiger ist und sich leichter hin und her schieben lässt. Sie können auch Interdentalbürsten ausprobieren. Der Reinigungseffekt stellt sich bereits ein, wenn Sie die Bürste einmal zwischen die Zähne drücken und wieder herausziehen. Das Zahnfleisch sollte bei der Reinigung unbeschädigt bleiben.
Mit gepflegten Zähnen entspannt zum Zahnarzt
Pflegen Sie Ihre Zähne regelmäßig und ausreichend, ist der Zahnarzt derjenige, der Ihnen dafür Lob zollt. Das können Sie aber nur dann bekommen, wenn Sie regelmäßig zur Untersuchung gehen. Zweimal jährlich ein Kontrollbesuch ist die Empfehlung der Krankenkassen. Selbst wenn Sie den Check-up Ihrer Zähne auf einmal jährlich reduzieren, verringert sich dadurch die Gefahr, eine Karies oder Parodontitis auszubilden, um ein Vielfaches. Der Zahnarzt kontrolliert optisch die Zähne und kann per Röntgenaufnahme bereits kleinste Problemstellen aufspüren. Jede prophylaktische Untersuchung erspart Ihnen möglicherweise viel Ärger, Aufwand und finanzielle Mittel.
Einmal jährlich Zusatzleistung der Krankenkasse nutzen
Trotz intensiver Pflege können Sie es kaum verhindern, dass sich am Zahn eine Plaque aus Mikroorganismen bildet. Zusammen mit Speichel und verschiedenen anorganischen Verbindungen entsteht daraus ein fester Belag, der als Zahnstein bezeichnet wird. Er wächst zwischen Zahn und Zahnfleisch als gelblich helle Substanz heran, die sich später braun verfärbt. Obwohl der Zahnstein selbst weder Karies noch Parodontitis verursacht, fühlen sich an seiner Oberfläche Bakterien wohl, die ihrerseits vor allem am Zahnfleisch aktiv werden.
Sowohl aus optischen als auch medizinischen Gründen entfernt der Zahnarzt den wie Beton festsitzenden Belag mit einem Scaler oder Ultraschallgerät. Die Leistung wird von den gesetzlichen Krankenkassen einmal jährlich übernommen. Professionell können Sie zusätzlich die Zähne säubern lassen, sodass sie wieder hell und freundlich strahlen. Als gesetzlich Versicherter müssen Sie die Kosten für die professionelle Zahnreinigung selber tragen. Bei privaten Krankenkassen regelt sich die Kostenerstattung für die Entfernung des Zahnsteins sowie die professionelle Reinigung nach dem individuellen Tarif.
Fazit
Wer seine Zähne lange fit halten will, kann das aus eigener Kraft bewerkstelligen. Eins benötigen Sie aber auf jeden Fall: Disziplin. Denn nur die tägliche Pflege sichert den Erfolg. Unterstützen lässt sich die Zahngesundheit durch striktes Rauchverbot sowie den bewusst gedrosselten Verzehr von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln. Richtig ernähren im Sinne gesunder Zähne heißt auch, Fluoride zu konsumieren. Verbinden Sie die Tipps mit dem regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt, werden Sie sich lange an Ihren gesunden und schönen Zähnen erfreuen können.
Linktipps zum Thema:
- http://www.kennstdueinen.de/branche-zahnmedizin-301.html
- https://www.hebammenblog.de/baby-zaehne-richtig-putzen-zahnpflege-von-anfang-an/
- http://www.oralb-blendamed.de/de-DE/artikel/zahnseide-richtig-anwenden/
- http://www.stern.de/noch-fragen/lohnt-sich-die-anschaffung-einer-ultraschall-zahnbuerste-1000019231.html
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