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Pfannen, Dachsteine oder Hightech? Die Qual der Wahl bei Bedachungsmaterial

Ein Haus ist nicht vollständig, wenn es kein Dach hat. Nur mit der richtigen Dachbedeckung bietet es Schutz vor Feuchte und Wetter. Früher verwendete man Stroh, heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Dachbedeckung.

Traditionelle Dachbedeckung mit Reet, Schiefer und Ton

Schon seit jeher verwendeten die Menschen Schilf und Stroh zum Bedecken ihrer Häuser. Auch heute gibt es noch Reetdächer, vor allem im Norden Deutschlands. Da jedoch diese Form von Dachdeckung leicht entflammbar ist, ging man nach und nach zu Ziegel aus Ton oder Schiefer über. Diese Materialien sind noch immer bei einer Vielzahl von Häusern zu sehen. Die Dacheindeckung mit Schindeln aus Schiefer beziehungsweise Naturstein hat eine lange Tradition. Das Naturprodukt besticht durch seine Beständigkeit und ist sehr robust, so dass ein Schieferdach über Jahrzehnte hält. Die Schieferschindeln sind heutzutage auch in mehreren Farben erhältlich, so dass die Wahl der Dachfarbe an die Farbe des Hauses angepasst werden kann.

Jedoch ist die Eindeckung mit Schiefer relativ kostenintensiv im Vergleich zu anderen Methoden und deshalb oftmals nicht die erste Wahl. Wesentlich gängiger ist die Dacheindeckung mit Dachziegeln aus gebranntem Ton. Bei dieser Ziegeldeckung können verschiedene Formen gewählt werden. Zum einen gibt es die unverfaltzen Dachziegel, unter diesen Oberbegriff fallen zum Beispiel Hohlpfannen sowie Mönch- und Nonnen-Ziegel. Außerdem sind die modernen Falzziegel sehr beliebt. Dazu zählen Doppelmuldenfalzziegel und Reform- oder Flachdachziegel. Seit wann genau man Tonziegel für die Dachdeckung verwendet, ist unklar. Jedoch gibt es historische Zeugnisse, die beschreiben, dass schon 450 v. Chr. Tonziegel ihre Anwendung in der Dachdeckerei fanden. Die Herstellung der Ziegel ist im Wesentlichen noch dieselbe wie damals. Erst wird das Tongemisch getrocknet und dann gebrannt.

Nicht nur die Form der Tonziegel ist unterschiedlich, auch die Farbe ist variabel. Grob kann man in folgende Farbkategorien unterschieden: naturrote Dachziegel, gedämpfte beziehungsweise durchgefärbte Dachziegel, engobierte und glasierte Dachziegel. Naturrote Dachziegel werden nicht extra gefärbt, die Farbe entsteht durch das Eisenoxid im Ton. Gedämpfte Dachziegel sind ebenfalls nicht künstlich nachcoloriert, jedoch wird beim Brennen die Bildung von Eisenoxid verhindert. So entsteht ein bläulicher, silbriger oder grauer Ton. Bei engobierten Dachziegeln wird die Tonmasse mit mineralischen Zusätzen angereichert, damit beim Ausbrennen ein bestimmter Ton entsteht.

Sie sind meist in den Nuancen Rot, Braun, Umbra, Grau und Schwarz erhältlich. Ein weiterer Vorteil der engobierten Dachziegel ist, dass der Zusatz eingebrannt wird und sie dadurch UV-beständig und sehr robust gegenüber Witterung ist. Glasierte Dachziegel erhalten ihre Farbe durch einen Überzug aus geschmolzenem Glas. So sind sie in allen möglichen Farben erhältlich: zum Beispiel in Schwarz, Rot, Grün, Blau, Lila und Gelb. Die Glasur bietet auch einen zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlen und einen dauerhaften Schutz vor Witterung und Feuchte.

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Moderne Dachbedeckung

Da die Dacheindeckung schon immer äußerst aufwendig und kostenintensiv war, ist man stets bestrebt neue Methoden zu entwickeln. So finden immer häufiger Materialien wie Metall, Kunststoff und Beton Anwendung bei der Dacheindeckung. Dachstühle müssen einiges an Gewicht tragen, so sind gerade Dacheindeckungen aus Metall und Kunststoff eine gute Wahl, um dieses zu tragende Gewicht zu reduzieren.

Eine Dacheindeckung aus Metall besteht meist aus flachem oder gewelltem Blech oder Trapezblech. Aber auch Dachplatten aus verzinktem Stahl, Zink, Kupfer, Aluminium, Blei oder Edelstahlt sind erhältlich. Gerade die Dacheindeckung aus Aluminium ist sehr lange haltbar und außerdem sehr korrosionsbeständig. Das Aluminium reagiert mit Sauerstoff und bildet nach einer gewissen Zeit eine Art Schutzschicht vor Umwelteinflüssen. Ein weiterer Vorteil der Eindeckung mit Metall ist, dass sie das Material nur wenig bei Wärme ausdehnt. Außerdem ist es sehr flexibel in der Verarbeitung und Verlegung. So können auch komplizierte Dachkonstruktionen einfach eingedeckt werden. Wer Angst vor lauten Geräuschen hat, wenn zum Beispiel Regen auf das Dach trifft, kann beruhigt sein. Mit einer guten Dämmung hört man genauso viel wie bei der Verwendung von Tonziegeln.

Auch Kunststoff setzt sich immer mehr als Material für die Dacheindeckung durch. Es gibt ebene oder gewellte Platten und auch Folien, die als Abdichtung auf das Dach angebracht werden können. Diese können zudem auch transparent sein, was einen ganz neuen Gestaltungsspielraum des Hauses aufbringt. Gerade Dachböden tendieren dazu dunkel zu sein. Mit transparenten Kunststoffplatten kann man diese wesentlich heller gestalten und das Tageslicht nutzen. Dies ist auch um einiges günstiger, als wenn man Fenster in den Dachstuhl einbauen ließe. So eignen sich die Kunststoffplatten auch ideal für einen Umbau, ohne den Dachstuhl verändern zu müssen. Wer ein transparentes Dach haben will, kann auch auf Materialien wie Glas und Acryl zurückgreifen.

Auch Beton ist ein Rohstoff, der inzwischen nicht nur zum Hausbau verwendet wird, sondern auch beim Dachbau. Aus Beton werden maschinell Steine geformt, die auf der Außenseite durch Zementschlämme versiegelt werden. Den Zementschlämmen können Farb- und Kunstoffpigmente beigemischt werden, so dass sie auch farblich angepasst werden können. Die Betonziegel sehen den Tonziegel äußerlich sehr ähnlich und sind kaum unterscheidbar. Durch Verwitterung kann jedoch die Farbe der Betonsteine im Laufe der Jahre verloren gehen, da sie nur oberflächlich eingebrannt ist. Die Steine sind jedoch im Vergleich zu Tonziegeln meist günstiger und unabhängig von dem Farbverlust genauso abdichtend und robust.

Hightech-Dacheindeckung mit Solarmodulen

Dächer bieten eine große Fläche, die immer mehr auch als Nutzraum gesehen wird. So geht die Entwicklung seit einigen Jahren im Bereich der Solarenergie dahin, diese Freiflächen sinnvoll zu nutzen. Zum einen können die Solarmodule direkt auf die eigentliche Dacheindeckung angebracht werden, zum anderen können sie als Hauptdacheindeckung dienen. Im zweiten Fall werden die Module direkt in die Dachhaut integriert. Gerade diese Methode wird immer beliebter, da sie die vorhandenen Ziegel nicht angreift, sondern vollständig ersetzt. So bleibt eine vollständige Dachfläche erhalten und es entstehen keine Löcher, die das Eindringen von Wind und Wasser führen können. Gerade bei einer Neueindeckung eines Daches lohnt sich ein Photovoltaik-System. Man spart sich die Eindeckung mit neuen Dachziegeln und ersetzt diese mit den Solarmodulen. Sie werden so angebracht, dass sie gelüftet werden und Räume, die darunterliegen, gut klimatisiert sind. Die Solarmodule sind genauso witterungsbeständig wie alle anderen gängigen Dacheindeckungsmethoden.

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Fazit

Die Auswahl an Dacheindeckungen ist groß. So lässt sich schwer eine allgemeingültige Aussage treffen, was die beste Dacheindeckung ist. Alle Möglichkeiten bieten einen langjährigen Schutz und sind witterungsbeständig. Es lohnt sich der Gang zum Experten und eine ausführliche Beratung. Man sollte sich außerdem vorher Gedanken machen, wie viel man bereit ist, für die Dacheindeckung auszugeben, welchen Sinn diese erfüllen sollte und welche zum Haus passen könnte. Auch sollten Sie nicht vergessen, dass ein Dach möglichst über Jahrzehnte hält. Eine Eindeckung mit Solarmodulen ist sicherlich auf den ersten Blick sehr teuer im Vergleich zu gängigeren Tonziegeln, jedoch sollten Sie auch hier längerfristig denken. Schließen Sie deshalb auch moderne Alternativen der Dachdeckung nicht von Vornherein aus.

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