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Thai Massage: Mit passivem Yoga Körperspannungen lösen

In den wonnigen Genuss eines freien, gelösten Körpergefühls gelangen, ganz ohne anstrengende Verrenkungen? Passives Yoga, auch bekannt unter den Begriffen Thai Massage und Nuad, steht für: Verspannungen lösen, die Energien im Körper ungehindert fließen lassen und der Seele eine kleine Auszeit gönnen.

Nuad – keine Massage im herkömmlichen Sinn

In Thailand wird passives Yoga als Gesundheitsvorsorge, aber auch als Therapie bei bestehenden Beschwerden angewendet. Die Thai Massage soll den Energiefluss anregen und dabei die Energieleitbahnen sowie Energiepunkte von eventuellen Blockaden befreien. Dafür liegt der zu Behandelnde auf einer Matte am Boden, wechselt nach Aufforderung des Experten immer wieder seine Position und wird gleichzeitig intensiv vom Masseur behandelt. Der Sinn: Der gesamte Körper soll gestreckt, gebogen, gezogen und gedehnt werden.

Einseitige Belastungen oder Schmerzen tragen bei vielen Menschen zu einer oft punktuell starren Körperhaltung bei. Die bei der Behandlung angewandten Streck- und Dehnbewegungen stammen dabei aus dem traditionellen Yoga und Ayurveda. Die Druckpunktmassage erfolgt im Sinne der Akupressur und des Shiatsu. Akupressur zählt zu der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), Shiatsu ist die darauf aufbauende Körpertherapie aus Japan.

Während bei einer westlichen Massage-Technik in erster Linie der physische Körper behandelt wird, wird mit der Thai Massage gleichzeitig auch der Energiekörper des Menschen behandelt. Obwohl bei Nuad keine Massage der Muskulatur erfolgt, fühlt sich der Körper nach der Behandlung leicht und locker an. Das eigene Körperbewusstsein steigt, die Bewegungen werden flexibler und wohltuende Gelassenheit macht sich breit.

Die Entwicklung der Thai Massage

Als Begründer gilt ein indischer Arzt, der zu Zeiten Buddhas lebte und der Leibarzt des damals im fünften Jahrhundert vor Christus herrschenden Magadha-Königs Bimbisara war. Noch heute wird Jivakar Kumar Bhaccha, so der Name des Arztes, in Thailand als Vater der Medizin verehrt. Gleichzeitig mit dem Buddhismus verbreiteten sich ab dem dritten Jahrhundert vor Christus auch die Lehren des indischen Arztes, und zwar bis nach Thailand. Eine Behandlung durchzuführen, war aber nur streng religiösen Menschen erlaubt, also hauptsächlich den buddhistischen Mönchen.

Die Grundlage bildeten die Yoga-Lehren, ergänzt um spirituelle Übungen. Auch heute findet in Thailand eine traditionelle Thai Massage nur durch religiöse Meister statt, die vor jeder Behandlung meditieren. Bei der Massage soll der Zustand des Meisters frei und gelöst sein. Nur dann hat er die nötige Konzentration für seine Klienten. Zur Regeneration, in Krankenhäusern, als Gesundheitsvorsorge oder zur Entspannung – in Thailand ist die Nuad ein wichtiger Bestandteil des Alltages. Für die zahlreichen Touristen wird die Massage in leicht abgewandelter Form angeboten.

Erst seit 1990 ist es auch in den westlichen Ländern möglich, die Thai Massage zu erlernen und in weiterer Folge anzuwenden. Zuvor erlebte die Schulmedizin ihren Aufschwung, wodurch Hausmittel und auch das Wissen aus traditionellen Heilverfahren weitestgehend verdrängt wurden. Doch seit den 1980er Jahren fiel immer mehr auf, dass auch die westliche Schulmedizin Grenzen kennt. In diesem Sinne interessierten sich immer mehr Fachleute wie Ärzte, Physiotherapeuten und Masseure wieder für alternative Heilmethoden. Viele Experten erlernten im Zuge dessen, die Kunstfertigkeit der traditionellen Thai Massage. Heute gehört in Deutschland die Massage zu einer wohltuenden Auszeit vom Alltag dazu, bei der der Körper von Verspannungen befreit wird und die Seele Erholung findet. Dementsprechend wird das passive Yoga in Spas, Hotels und Yoga-Zentren angeboten, aber auch in Privatpraxen und Kliniken.

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Neugierig? – Das erwartet Sie beim passiven Yoga

Da die Thai Massage im bekleideten Zustand stattfindet, sollte eine bequeme, dehnbare Kleidung angezogen werden. Eine dünne Matte auf dem Boden dient dem Körper als Stütze, wenn der Therapeut die Dehn- und Streckübungen ausführt. Auch in Deutschland gilt: Die Thai Massage wirkt am effektivsten, wenn sowohl der Masseur, als auch der Klient, vorab in eine ruhige meditative Stimmung gelangen. Dabei behilflich sind ausgewählte Musikstücke und ein guter Raumduft, erzeugt mit ätherischen Ölen oder Räucherstäbchen. Dann lassen Sie sich einfach fallen und spüren die passiven Bewegungen bewusst nach.

Zuerst heißt es, Socken ausziehen, denn jede Thai Massage beginnt mit dem Drücken der Reflexpunkte an den Füßen. Dadurch wird der gesamte Körper aktiviert und positiv auf die weitere Behandlung eingestimmt. Von den Füßen arbeitet sich der Masseur dann langsam empor. Dabei wird geknetet, gedehnt und gestreckt. Mit sanftem Druck wandert der Masseur mit seinen Handballen auf der Hautoberfläche entlang. Dies dient als Auftakt für die darauffolgenden Dehnungen und Streckungen.

Diese Dehn- und Streckübungen müssen mit Einfühlungsvermögen erfolgen, damit die jeweiligen Muskeln oder Gelenke nicht überdehnt werden. Trotzdem kann es auch ein wenig schmerzhaft werden, denn für einen kurzen Augenblick kann ein erfahrener Therapeut die Grenze überschreiten und den Punkt der schmerzhaften Dehnung berühren und halten. Das Ziel ist dabei, den Körper zu mobilisieren, ihn aus seiner eventuellen punktuellen Starre lösen und dem Klient wieder Freude an der Bewegung ermöglichen.

Mit vollem Körpereinsatz arbeitet der Masseur während der gesamten Behandlungsdauer: Zum Beispiel benutzt er zum Gegendrücken seine eigenen Füße. Doch auch eine effektive Behandlung des Gesichts ist bei einer Thai Massage integriert. Auf diesem befinden sich ebenfalls zahlreiche Energiepunkte, nämlich rund um Mund, Nase und Augen. Damit sich die gesamte Energie gleichmäßig im Körper verteilen kann, endet jede Thai Massage im oberen Bereich des Körpers. Die Dauer einer Behandlung ist meist frei wählbar. Eine umfassende Sitzung kann durchaus zwei bis zweieinhalb Stunden in Anspruch nehmen.

Nuad eignet sich für Menschen jeder Altersklasse, als Prävention oder nach einem schlimmen einschneidenden Erlebnis. Gefühlte Schmerzen und Behandlungen führen oft dazu, dass der Mensch sein natürliches Wohlgefühl im Körper – trotz vollständiger Heilung – nicht zurückerlangt. Körperliche Empfindungen werden oft verdrängt, einseitige Belastungen durchgeführt und aus Angst vor neuerlichen Schmerzen begibt sich so mancher Mensch in eine Schonhaltung.

Ein erster Schritt, um aus solchen eingefahrenen Mustern wieder herauszufinden, kann die Anwendung einer Thai Massage sein: Die meditative Energiearbeit in Verbindung mit den Dehn- und Streckübungen, ergänzt um diverse Atemübungen, machen wieder Lust auf Bewegung. Oft benötigt der Mensch einen kleinen Wegweiser. Nuad kann den Weg, um sich selbst zu finden, öffnen. Dadurch lernt der geneigte Klient sich selbst anzunehmen und es stellt sich wieder ein angenehmes Körpergefühl ein.

Die positiven Auswirkungen der Thai Massage

Laut der traditionellen asiatischen Lehre lindert die Thai Massage körperliche Beschwerden wie Kopf-, Knie- und Rückenschmerzen. Sie ist aber auch hilfreich bei Magen- und Darmproblemen, Schlafstörungen, Schwindel und Ohrensausen. Aus wissenschaftlicher Sicht kann die Muskulatur bei der Behandlung entspannen, die Durchblutung, der Stoffwechsel und der Lymphfluss werden angeregt und die sanften, achtsamen Berührungen können das Gefühl der Geborgenheit forcieren.

Auch die Hebungen tragen dazu bei. Deswegen gleicht das Empfinden bei einer professionellen Thai Massage einer Schwerelosigkeit. Trotz der augenscheinlichen Passivität bei der Behandlung, erhält der Körper den nötigen Kick für mehr Aktivität und Vitalität im Alltag.

Der Unterschied zwischen den einzelnen Thai Massage-Angeboten liegt im Detail

Die Techniken des Nuad zu erlernen, ist nicht nur Therapeuten vorbehalten. Bei Interesse kann jeder Interessierte sich zu einem Thai Masseur ausbilden lassen. Laut deutschem Recht ist die traditionelle Thai Massage ein Wellness-Angebot und darf nicht zur Heilung oder als Behandlung angeboten werden. Ausgenommen davon sind Ärzte, Physiotherapeuten oder medizinische Masseure, also sämtliche Menschen mit einer medizinischen Grundausbildung.

Diese dürfen die therapeutische Thai Massage zur Behandlung von Beschwerden oder Krankheiten anwenden. Jedes seriöse Massageinstitut legt außerdem Wert auf Hygiene, demgemäß ein sauberes Studio. Nicht zu verwechseln sind erotische Massagen, die keinerlei Verbindung zur traditionellen Thai Massage haben.

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Fazit

Auch wenn das Erlernen der Thai Massage allen Menschen frei steht, werden hohe Anforderungen an einen Thai Masseur gestellt. Die Entscheidung, welcher Masseur aufgesucht wird, hängt jedoch in erster Linie davon ab, wie die Thai Massage genutzt werden soll: Als kleine Auszeit vom harten Alltag oder zur Behandlung eventueller Beschwerden oder auch als Prävention.

Thai Massagen können eine fachgerechte medizinische Behandlung unterstützen, aber nicht ersetzen. Wird die Thai Massage als kleine Flucht aus dem Alltag genutzt, lernt der geneigte Genießer wieder richtig durchzuatmen und seinen Körper bewusster wahrzunehmen. Passives Yoga ist eine Streicheleinheit für die Seele und eine angenehme Erfrischung für den Geist.



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