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Was tun wenn’s brennt? Bei welchen Symptomen Mann zum Urologen gehen sollte

Beschwerden im Intimbereich des Mannes können harmlos sein, aber auch auf eine schwere Erkrankung hindeuten. Wenn die Symptome anhalten, sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen, um die Ursache abzuklären.

Geschlechtskrankheiten, eine der häufigsten Ursachen

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehören zu den häufigsten Symptomen bei Geschlechtskrankheiten folgende Beschwerden:

– Ausfluss aus Penis oder Anus
– Juckreiz und Hautrötungen an den äußeren Geschlechtsorganen und angrenzenden Bereichen
– Brennen beim Urinieren
– Bläschen oder Geschwüre auf der Haut
– Gelbliche Verfärbung der Haut oder der Augen
– Kleine Warzen an Penis oder Anus
– Allgemeine Krankheitsanzeichen wie Fieber, Mattigkeit und Schwäche

Der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit, abgekürzt oft auch STD (sexually transmitted disease ‒ sexuell übertragbare Erkrankung) erhärtet sich, wenn mehrere Symptome kombiniert auftreten und über längere Zeit anhalten. Ein neuer oder häufig wechselnde Partner erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer Geschlechtskrankheit.

Bei welchen Geschlechtskrankheiten zeigt sich Brennen beim Urinieren?

Dieses Symptom zeigt sich bei Männern häufig. Es ist eine der typischen Begleiterscheinungen verschiedener Geschlechtskrankheiten, die nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt weit verbreitet sind. Dazu gehören:

Chlamydien

Eine Infektion mit Chlamydien wird durch Bakterien verursacht und durch einen direkten Kontakt von Schleimhaut zu Schleimhaut übertragen. Eine Infektion kann nicht nur durch Vaginalsex, sondern auch durch Analverkehr oder Oralsex erfolgen. Es wird geschätzt, dass sich allein in Deutschland pro Jahr mindestens 300.000 Menschen mit Chlamydien infizieren.
Die Erkrankung zeigt sich durch:
– Dünnen wässrigen Ausfluss aus Penis oder Anus
– Brennen beim Urinieren
– Schmerzen am Penis beim Sex

Gonorrhö

Die Erkrankung wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch Tripper genannt, weil eines ihrer charakteristischen Merkmale ein starker Ausfluss aus dem Penis ist. Tripper wird durch Bakterien verursacht, die Gonokokken genannt werden. Die Erkrankung ist bei sexuell aktiven Menschen relativ häufig und tritt auch bei homosexuellen Männern überdurchschnittlich oft auf. Die Übertragung erfolgt durch vaginalen, analen oder oralen Sexualverkehr.
Typische Symptome sind:
– Eitriger gelblicher Ausfluss aus Penis oder Anus
– Starke Schmerzen beim Urinieren
– Juckreiz an den äußeren Geschlechtsorganen
– Halsschmerzen nach Oralsex

Trichomonaden-Infektion

Diese Erkrankung ist weltweit die am häufigsten vorkommende Geschlechtskrankheit. Sie wird durch einen parasitären Einzeller, das Geißeltierchen Trichomonas vaginalis, verursacht. Von dieser Krankheit sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Da beinahe die Hälfte aller betroffenen Frauen und die meisten Männer keine Symptome zeigen, ist die Dunkelziffer sehr hoch. Amerikanische Wissenschaftler schätzen, dass allein den USA 10 bis 20 Millionen Frauen davon betroffen sind. Bei den meisten Männern zeigen sich keine oder nur schwach ausgeprägte Symptome. Ein leichtes Brennen beim Urinieren oder gelegentlich etwas Ausfluss werden oft ignoriert. Die Übertragung erfolgt vor allem durch vaginalen und analen Verkehr.
Die häufigsten Symptome einer Trichomonaden-Infektion sind:
– Brennen beim Urinieren
– Schmerzen beim Sex
– Häufiger Harndrang

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Welche anderen Ursachen gibt es?

Brennen beim Urinieren ist ein sehr häufiges Krankheitssymptom. Angaben der Krankenkassen zufolge ist es der dritthäufigste Grund, aus dem Patienten einen Arzt aufsuchen (nach Erkältungskrankheiten und Rückenschmerzen). Als Ursachen kommen unter anderem in Frage:

Harnröhrenentzündung (Urethritis) oder Blasenentzündung (Zystitis)

Die Ursache für diese Erkrankung ist eine Infektion mit Bakterien. Häufig handelt es sich beim Erreger um das Darmbakterium Escherichia coli, das in die Harnwege gelangt ist. Die Entzündung äußert sich nicht nur durch Schmerzen beim Urinieren, sondern auch durch einen quälenden Harndrang. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie sich zu einer Nierenbeckenentzündung mit Schmerzen in den Nieren und dem Unterleib sowie Fieber ausweiten.

Prostataentzündung

Diese Ursache tritt bei älteren Männern häufiger auf, da sich im Alter die Prostata vergrößert und den Harnabfluss behindert. Dadurch verweilt der Urin länger in der Harnblase, was die Entstehung von Infektionen begünstigt. Die Prostata ist mit den Harnwegen verbunden und Erreger können dies nutzen, um die Prostata zu befallen. Eine Prostataentzündung kann auch durch Schmerzen im Unterleib oder durch Fieber begleitet sein.

Blasensteine

Die Steine bestehen aus verschiedenen Kaliumsalzen oder Harnsäure. Sie können sich in der Blase, den Harnwegen oder in den Nieren bilden. Die Steine wachsen langsam und verursachen anfangs keine Schmerzen. Das ändert sich, wenn die Steine wandern und in die Harnwege geraten. Dort behindern sie nicht nur den Abfluss, sondern können starke, kolikartige Schmerzen auslösen. Mitunter zeigt sich auch Blut im Urin. Das kann entstehen, wenn ein scharfkantiger Stein die Harnwege verletzt.

Tumor

Brennen beim Wasserlassen kann in seltenen Fällen auch durch einen Tumor verursacht werden. Das könnte besonders dann der Fall sein, wenn weder eine Infektion noch eine Entzündung oder Blasensteine als Ursache für das Brennen beim Urinieren gefunden werden können. Blut im Urin kann ebenfalls auf einen Tumor hinweisen. Fremdkörper in den Harnwegen (Harnröhrenkatheter) oder Verletzungen beim Sex können ebenfalls Schmerzen beim Urinieren verursachen.

Wann sollte ein Urologe aufgesucht werden?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Schmerzen stark sind und außerdem weitere Symptome auftreten:
– Ausfluss
– Blut im Urin oder Sperma
– Fieber
– Unterleibsschmerzen
– allgemeines Unwohlsein
– Übelkeit und Erbrechen
– Bläschen im Intimbereich

Wie verläuft die Behandlung?

Zunächst unterhält sich der Arzt mit dem Patienten, um mögliche Ursachen für die Beschwerden herauszufinden. Der Urologe möchte zum Beispiel wissen, seit wann die Schmerzen auftreten, wie stark sie sind und ob sie von anderen Symptomen begleitet werden. Daran anschließend finden verschiedene Untersuchungen statt. Nicht alle sind unbedingt erforderlich. Zuerst wird der Urin untersucht. Mit Hilfe verschiedener Methoden können Bakterien im Urin nachgewiesen werden. Der Nachweis mittels Teststreifen dauert nur wenige Minuten. Besteht der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit macht der Arzt einen Abstrich und untersucht ihn unter dem Mikroskop. Bei Verdacht auf eine Entzündung kann auch ein Bluttest notwendig werden. Könnte es sich bei den Ursachen um Blasensteine oder einen Tumor handeln, wird der Arzt einen Scan mit Ultraschall durchführen, um das Geschwür beziehungsweise die Steine zu lokalisieren.

Die Therapie richtet sich nach der Diagnose. Bei bakteriellen Infektionen werden meist Antibiotika eingesetzt. Stecken Pilze hinter den Schmerzen, haben sich Fungizide bewährt. Diese werden in der Mehrzahl der Fälle mit pilztötenden Cremes oder Salben bekämpft. Bei anderen Ursachen kommen spezielle Therapiemethoden zum Einsatz. Um einen maximalen Erfolg der Behandlung zu gewährleisten, sollten Patienten sich genau an die Vorschriften des Arztes halten. Insbesondere eine Therapie mit Antibiotika darf nicht vorzeitig abgebrochen werden, weil sonst Bakterienstämme entstehen können, die gegen das Medikament resistent sind.

Wie können Schmerzen beim Urinieren verhindert werden?

Zu den Maßnahmen zur Vorbeugung gehört vor allem ausreichendes Trinken. Experten empfehlen pro Tag mindestens 1,5 bis 2 Liter zu trinken. Durch den sich bildenden Harn werden die Harnwege regelmäßig gespült. Das beugt Infektionen vor. Wichtig ist auch eine gute Intimhygiene. Dazu gehört, den Penis mindestens zweimal täglich gründlich zu waschen, indem die Vorhaut zurückgezogen wird, bis die Eichel frei liegt. In der so genannten Kranzfurche, dem Übergang zwischen Eichel und Vorhaut, setzen sich gerne Rückstände fest, die Smegma genannt werden.

Sie sind nicht nur ein Zeichen schlechter Intimhygiene, sondern auch ein idealer Nährboden für Bakterien. Zum Waschen eignet sich klares, lauwarmes Wasser am besten. Shampoo oder Duschgel reizt die empfindlichen Schleimhäute und können die Entstehung von Infektionen begünstigen. Um eine Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit zu vermeiden, sollte es selbstverständlich sein, beim Sex ein Kondom zu verwenden.

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Fazit

Für Beschwerden im Intimbereich kommen viele Ursachen in Frage. Wenn Sie neben einem Brennen beim Urinieren auch Symptome wie Ausfluss, Fieber, Blut in Urin oder Sperma oder Unterleibsschmerzen feststellen, sollte auf jeden Fall ein Urologe aufgesucht werden, um die Ursache herauszufinden. Die meisten Erkrankungen sind gut behandelbar. Wer den Weg zum Arzt aus falscher Scham meidet und lieber schweigend leidet, riskiert Komplikationen und eine schwere Beeinträchtigung seiner Gesundheit.



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