Die Herausgabe eines eigenen Magazins – Auf was muss ich bei der Auswahl einer Druckerei beachten?
Printmedien erfreuen sich bei vielen Zielgruppen noch immer größter Beliebtheit. Wer selbst ein Magazin veröffentlichen möchte, sollte sich aber vor allem um die Druckerei Gedanken machen.
Kapazitäten prüfen
Die erste Frage stellt sich beim eigenen Magazin schon vor der Auswahl einer Druckerei. Jeder Verleger sollte zumindest annähernd wissen, in welcher Auflage eine Zeitschrift erscheinen soll. Ohne Abonnenten ist dies natürlich in der Anfangszeit nur schwer zu erfassen. Gerade deshalb lohnt es sich, die jeweilige Zielgruppe zu studieren. Existierende Vereine und deren Mitgliederanzahl geben beispielsweise schon einen ganz guten Eindruck. Mit genügend Informationen lassen sich auf diese Weise Zahlen hochrechnen, die eine gute Einschätzung einer ersten Auflage ermöglichen. Für solche Aufgaben gibt es übrigens auch erfahrene Experten, die gerne weiterhelfen.
Ist das Volumen der ersten Auflage geklärt, gilt es, eine passende Druckerei zu finden. Diese muss natürlich auch über entsprechende Kapazitäten verfügen. Gerade kleinere Druckereien sind mit dem regelmäßigen Druck eines Magazins schnell überfordert. Fragen Sie deshalb schon vorher, welche Kapazitäten vor Ort vorhanden sind und ob auch eine langfristige Zusammenarbeit möglich ist. Denn nur wenn ein Magazin auch regelmäßig erscheint, hat es bei der starken Konkurrenz überhaupt eine Chance, um zu überleben.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Wer zum ersten Mal zu einer Druckerei geht, könnte sich ob der anfallenden Kosten etwas erschrecken. Ein einziges Magazin zu drucken kostet nicht selten schon mehrere Euro, woraus sich natürlich auch hohe Verkaufspreise ergeben. Der einzige Grund, dass viele Verleger trotzdem günstige Zeitschriften verkaufen können, sind lukrative Werbepartner. Kleine Verleger erhalten diese aber entweder gar nicht oder nur zu sehr viel ungünstigeren Konditionen.
Für ein neues Magazin kann es sich daher lohnen, in erster Linie die Qualität ins Auge zu fassen. Ein Schwarz-Weiß-Druck ist beispielsweise sehr viel günstiger möglich als ein Farbdruck auf Hochglanzpapier. Konzentrieren sich die Inhalte ohnehin in erster Linie auf Text, ist dies eine gute Möglichkeit, um Kosten einzusparen. Im Laufe der Zeit können sich dann bessere Werbepartner ergeben und auch die Druckereien selbst gewähren langfristigen Kunden eher Rabatte als Neukunden.
Zu bedenken ist aber auch, dass ein neues Magazin immer eine Investition ist. In die Gewinnzone kommen nur die wenigsten Veröffentlichungen schon im ersten Jahr. Die Leser wollen mit Qualität überzeugt werden, um im besten Fall zu Abonnenten zu avancieren. Wer erstmal einen gewissen Stamm an selbigen aufgebaut hat, kann letztlich auch besser kalkulieren.
Klein anfangen
Jeder soll sich große Ziele setzen, doch gerade bei einem Magazin ist es sinnvoller, zunächst kleinere Brötchen zu backen. Locken Sie erst Leser aus dem lokalen Umkreis, bevor Sie Ihre Zeitschrift auf nationale oder sogar internationale Ebene ausweiten. Nur so ist es möglich, schnell auf Veränderungen am Markt zu reagieren und die Kosten im Überblick zu behalten.
Wer mit einer kleinen Auflage beginnt, genießt außerdem eine höhere Freiheit bei der Auswahl einer Druckerei. Denn so sind auch kleinere Anbieter aus der Region eine gute Wahl. Wer hingegen gleich mit 10.000 oder mehr Exemplaren starten möchte, findet nur wenige Anbieter, die eine solche Aufgabe überhaupt stemmen können.
Die Druckerei ist zum Drucken da
Wer schon eine Druckerei gefunden hat, sollte diese im besten Fall nur den Druck an sich übernehmen lassen. Zwar bieten viele Anbieter an, auch die Optimierung des Layouts und andere Aufgaben zu übernehmen, allerdings ist dies auch mit hohen Kosten verbunden. In den allermeisten Fällen können entsprechende Experten für weniger Geld bessere Ergebnisse erzielen. Deshalb übernimmt die Druckerei im Optimalfall auch nur das Drucken und alle anderen Aufgaben verbleiben in der Redaktion oder bei freien Mitarbeitern mit den entsprechenden Kenntnissen.
Druckereien für Kleinprojekte
Bisher befasste dieser Artikel sich vor allem um die Erstellung von professionellen Magazinen, die eine langfristige Existenz anstreben. Doch natürlich ist eine solche Lösung nicht immer gewünscht. Manch einer möchte auch nur einige wenige Ausgaben verlegen oder eine Zeitschrift für den privaten Gebrauch produzieren. Welche Druckereien bieten sich für einen solchen Fall an?
Hier sind kleine Anbieter in jedem Fall zu bevorzugen, denn sie können mit kleinen Auflagen besser umgehen als riesige Druckereien, die täglich ein bestimmtes Pensum von zahlreichen Auftraggebern zu bewältigen haben. Bei kleineren Auflagen halten sich dann naturgemäß auch die Kosten in Grenzen.
Der eigene Drucker als Alternative?
Heutzutage hat wohl fast jeder auch zu Hause einen eigenen Drucker. So manch einer stellt sich die Frage, ob sich nicht auch damit Magazine produzieren lassen. Prinzipiell ist das schon möglich, allerdings nur in einem sehr kleinen Rahmen. Denn während ein professioneller Rotationsdruck ein komplettes Magazin in nur wenigen Sekunden druckt, braucht der durchschnittliche Drucker für Privatverbraucher schon für eine Seite so lange. Selbst für kleinste Auflagen sind daher mehrere Arbeitstage einzuplanen.
Darüber hinaus kommen die Ergebnisse aus dem eigenen Druck so gut wie nie an die Qualität einer Druckerei heran. Alle Hefte müssen von Hand zusammengetackert oder gebunden werden, was einfach nicht annähernd so akkurat möglich ist wie mit den großen Maschinen in einer Druckerei. Der eigene Drucker ist deshalb wirklich nur für private Zwecke zu empfehlen. Wer immer professionell oder gar kommerziell veröffentlichen möchte, kommt um eine Druckerei nicht herum.
Das richtige Format für die Druckerei
Die Zeiten, in denen Verleger einer Druckerei ein fertiges Magazin zum Kopieren geben, sind längst vorbei. Stattdessen geschieht all das schon seit langer Zeit digital. Wichtig ist dabei jedoch, auf das richtige Format zu achten. Dokumente aus Word oder ähnlichen Office-Programmen nützen einer Druckerei nur wenig, so schön und sorgfältig sie auch bearbeitet wurden. Denn die speziellen Maschinen und Computer arbeiten mit diesem Format einfach nicht zusammen und die Ergebnisse wären ohnehin nur in den wenigsten Fällen zufriedenstellend. Gerade in Sachen Layout gibt es einfach zu wenige Möglichkeiten für den Anwender.
Stattdessen kommt spezielle Software zum Einsatz, die ganz und gar auf Printmedien ausgerichtet ist. Ein prominentes Beispiel ist etwa Adobe InDesign. Solche Programme helfen dabei, ein gutes Layout für gedruckte Medien zu finden und außerdem generieren sie Dateien, die direkt an eine Druckerei übermittelt werden können. Im ersten Moment kann der Funktionsumfang Laien zwar erschrecken, doch mit ein wenig Einarbeitung ist hier einiges möglich. Wer möchte, kann diese Aufgabe aber auch an einen Experten weiterreichen. So entstehen auch mit wenig Erfahrung gleich bei der ersten Ausgabe hoch professionelle Ergebnisse.
Das E-Book als Alternative
Für junge Magazine ist es eventuell auch sinnvoll, zunächst auf eine Erscheinung in rein digitaler Form als E-Book zu setzen. Die Produktionskosten sind hier sehr viel geringer und es sind trotzdem sehr gute Ergebnisse möglich. Mit verschiedenen Plattformen großer Anbieter ist es dabei auch möglich, noch immer ein sehr großes Publikum zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Druck kein Problem darstellt und das Ergebnis stets im Voraus betrachtet werden kann. Herausgeber können sich dann ganz und gar auf die Zeitschrift an sich konzentrieren und müssen sich nicht so viele Gedanken um all die Belange bei einer Druckerei machen. Auch hier ist es aber bei fehlenden Kenntnissen sinnvoll, einen Experten für das Layout zu beauftragen.
Feiert ein digitales Magazin erstmal Erfolge, steht einer späteren Veröffentlichung in Papierform natürlich nichts im Wege.
Fazit
Das eigene Magazin zu veröffentlichen ist alles andere als eine leichte Aufgabe. Es erfordert sehr viel Mut, gewisse finanzielle Investitionen sowie zahlreiche Kenntnisse, um hier Erfolge feiern zu können.
Wer sich in einigen Bereichen noch unsicher ist, trifft deshalb mit einem Profi als Partner eine gute Wahl. Entsprechende Dienstleister finden für jeden Zweck die passende Druckerei oder sie kümmern sich um das Layout und die Vermarktung. Vor allem letztere Punkte sind dabei sogar in den meisten Fällen günstiger, als wenn dies einfach eine Druckerei erledigt. Für Jungverleger ist in der Anfangszeit auch eine digitale Veröffentlichung als E-Book interessant, wobei es auch in diesem Bereich professionelle Helfer für alle Bereiche gibt. Jeder kann also in jedem Fall frei entscheiden, welche Aufgaben er abgeben möchte und was er lieber selbst erledigt. Gerade leidenschaftliche Schriftsteller können sich mit einem Profi an der Seite voll und ganz auf das Schreiben konzentrieren und müssen sich um die Umsetzung dann keinerlei Gedanken machen.